Wir brauchen feste Regeln für die Verwendung von Multipolygonen!

Ich habe am Changeset einfach mal nachgefragt, weil wenn, dann sehe ich da noch mehr “inner” Flächen. Ma gucken, was der Kollege antwortet :wink:

An seiner Stelle würde ich antworten: Ok, ich nehme die anderen 13 landuses auch noch in das MP auf. Dann erklärst du mir, dass ich paar davon herauslassen kann. Dann lege ich noch ein paar neue Meadows und Grasses an und nehme die mit in das MP auf. Und am Ende haben wir ein MP mit 10 Inners. Ist es das, was wir wollen?

Selbst ich als MP-Skeptiker sehe bei RainerU’s Beispiel keinen Handlungsbedarf. Ein MP mit 1 Outer und X Inner würde ich jetzt nicht beanstanden, sofern die Zahl X nicht deshalb unnötig groß ist, weil das MP bildschirmsprengend groß ist. Das alles kann ich bei Dellmensingen nicht erkennen. Ob man den Ortsteil westlich des Flusses abtrennt, ist Geschmackssache. Es ist unzweifelhaft Teil des Ortes, aber so ein Flüsschen hat natürlich eine “Trennwirkung”, die zwei getrennte Residentials rechtfertigen könnte.

@RainerU: Der Anlass für die Diskussion hier sind eher MP-Konstrukte aus vielen Outers, noch mehr Inners und bildschirmsprengender Größe, wobei die Outers zugleich auch noch als Highways, Waterways usw. getaggt werden.

Ich selbst hätte die Grünflächen wahrscheinlich nicht “ausgestanzt”, weil sie für mich (zumindest aus der Ferne betrachtet) Teil des Wohngebiets zu sein scheinen. Aber die Detaillierungsansprüche der Mapper sind eben unterschiedlich. Ich komme aus der Topo 1:50.000-Perspektive, da wären die Grünflächen eher nicht ausgewiesen.

Exakt. Das ist unser Problem … sowie MPs, die gar keine Inners haben, sondern nur aus vielen Outer-Fragmenten gestückelt wurden, weil der Ersteller das für datentechnisch etc. sinnvoller hält …

Exakt. 1 Outer und mindestens 1 Inner waren meiner Meinung nach doch der Grund warum man einen closed way landuse=* in ein MP verwandelt, oder täuscht mich hier mein Erinnerungsvermögen? Wenn das nicht der Fall ist, dann habe ich das MP-Konzept wohl komplett missverstanden.

Die Diskussion soll klären, ob solche Multipolygone für ausdrücklich unerwünscht erklärt werden sollen, die deshalb unnötig sind, weil der Sachverhalt auch durch geschlossene Linienzüge (also einfache Polygone) darstellbar wäre. Der hier diskutierte Vorschlag spricht sich dafür aus, beispielsweise ein Mosaik aus landuse=meadow und landuse=farmland um ein Dorf nicht als MP-Teppich zu mappen, wo nur Grenzlinien eingezeichnet und dann zu outer-Ringen zusammengestellt werden, sondern als aneinandergeschraubte einzelne geschlossene Ways, die erfahrungsgemäß leichter editierbar sind, wenn sich die Verhältnisse vor Ort ändern.

Wo eine Fläche einen Innenrand hat, und sei es auch nur einer, ist ein MP nicht unerwünscht, sondern nötig, um das abzubilden (Wald mit Lichtung, Gebäude mit Innenhof).

(So jedenfalls habe ich diesen Thread bislang aufgefasst.)

–ks

Ja genau. Bitte aufpassen, dass sich die Diskussion nicht im Editor - technischen Klein-Klein verliert und irgendwann tot-läuft. Vieles Grundsätzliches ist ja schon geschrieben worden. Müssten jetzt mal zu einem Minimalkonsens kommen.

Ich versuche es mal, Änderungsvorschläge ausdrücklich willkommen. Der abgestimmte Text sollte dann ins (deutsche) Wiki:

Ein anderes Thema sehe ich dort wo MPs zwar technisch ok sind (1 outer, viele inner), aber Dinge unnötigerweise ausgeschnitten werden, die gar nicht ausgeschnitten werden sollten und somit auch das MP unnötig oder zumindest bedeutend einfacher machen würden.

Ich persönlich male gern ein landuse=residential um eine ganze Ortschaft und spare nur größere Elemente wie Industriegebiete aus. Jede Fläche bekommt ihren eigenen, normalen Area-Way. Ich sehe das eher auf dem Niveau eines Bebauungsplans für Wohngebiet oder gemischtes Wohngebiet und verspüre keinerlei Notwendigkeit einzelne, kleinräumige Flächen wieder auszuschneiden. Also z.B. eine Grünfläche, ein Teich, ein Bauernhof oder ein Einzelhandelsgeschäft. Für mich gehört das alles zum Wohngebiet.

Ich denke es wäre gut, dafür ein paar Hilfen zu haben, was zusammengehört und was geschnippelt werden sollte.

Meiner Meinung nach sollten MP’s angewendet werden wenn:

-eine andere Flächenart innerhalb liegt (Wald-See-Problematik),
-die Umgrenzungslinie einer Fläche die 2000-Nodes-Zahl überschreitet,

-bei MP’s soll es grundsätzlich vermieden werden, andere Elemente mit Tags (vor allem Grenzen und highway=* !!) als outer-Elemente zu verwenden,
-bei MP’s sollte es angestrebt werden, besonders große MP’s anhand sinnvoller landschaftlicher Grenzen und Gegebenheiten zu verkleinern (Straßen, Bahnlinien, Stromtrassen ect. ),
-bei MP’s soll es möglichst vermieden werden, daß diese aus mehr als einem in sich geschlossenen Outer-Ring bestehen,
-es sollte vermieden werden, MP’s zu verwenden, die nur aus einem geschlossenen Outer-Ring und keinen inner-Ring haben,
-es sollte grundsätzlich sparsam mit der Neuanlage von MP’s umgegangen werden,
-bei MP’s sollten vermieden werden, wenn vor allem aufgrund der Größe ein simpler geschossener Linienzug ausreicht (einfache Gebäude, kleine Landschaftselemente ect.).

Für die Größe eines MP’s kann man aber keine Maximalzahl an Inner heranziehen Es gibt welche, die 4-5 inner haben und eigentlich zum Teil unnötig sind, es gibt aber auch welche mit >25 inner, die sich nicht sinnvoll weiter verkleinern lassen. Es muß immer von Fall zu Fall entschieden werden.
Mit der Verkleinerung vor allem von Wald-, Acker- und Grünland-MP’s ergibt sich meiner Meinung nach auch oft zwangsläufig eine Detailierung der Erfassung. Ähnlich sehe ich das auch bei residental-MP’s, da mal mit einer stärkeren Aufteilung in Einzelflächen undurchsichtige MP’s wie https://www.openstreetmap.org/relation/1662856 vermeiden kann.

Sven

@Nop: Ich würde auch gerne Grünflächen oder Dorfteiche “einfach” (nicht als MP-Inner) einzeichnen. Aber dann kommt irgendwann wieder so ein Paradigmenwechsel “von oben” wie damals, als plötzlich in der OSM-“Hauptkarte” die ganzen kleinen Waldseen mit Bäumchen überlagert wurden, obwohl man diese Gewässer eigentlich als Teil des Forests betrachten kann. Seitdem schneide ich vorsichtshalber alles aus.

Mach doch einen Formulierungsvorschlag und füge ihn an.

@Streckenkundler: Danke für den Hinweis auf die Grenzen, habe ich in den Fomulierungsvorschlag eingearbeitet.

Danke, da hatten wir ja fast zeitgleich die selbe Idee und es ist so siemlich das selbe bei Herausgekommen :slight_smile:

Sven

Ich finde den Vorschlag von Pfad-Finder unter #158 sehr gut und bin sogar erstaunt, wie einfach und klar hier Regeln formuliert wurden, die bereits ausreichen, um einen großen Teil der bisherigen Probleme und Unklarheiten zu vermeiden. Kompliment!

Auch die von streckenkundler in #160 genannten Kriterien finde ich alle sehr gut, sie decken sich weitgehend mit dem von Pfad-Finder Formulierten.

Ja, genau. MMn ist Pfad-Finders Vorschlag schon sehr nahe an einem solchen Vorschlag, dem eigentlich doch hoffentlich die meisten Mapper zustimmen könnten (von den wenigen entschiedenen Anhängern des generellen MP-Mappings abgesehen, die aber wahrscheinlich gar keiner Formulierung zustimmen werden, egal welcher, welche die Freiheit, alles mit MPs zu mappen, reguliert).

Daher würde ich vorschlagen, die von Nop in #159 angesprochene Frage erst einmal auszuklammern, da sie relativ leicht handhabbare MPs beschreibt. Wir können sie dann gerne im Anschluss diskutieren, wenn wir einen Konsens gefunden haben, der die ausgeprägtesten Formen der übertriebenen MP-Verwendung (Riesen-MPs, MPs ohne inner, MPs mit outers aus Straßen, Bächen und Wegen, MPs für jedes kleine Gebäude …) reguliert.

Hallo,

Danke für den ersten Entwurf. Mit fremden Texten lässte es sich etwas leichter arbeiten, als wenn ich mir einen aus den Fingern saugen muss. Ich habe ihn als Basis für meinen eigenen Entwurf verwendet. Im unten stehenden Zitat sind die Unterschiede mit fetter Schrift bzw. Durchstreichungen markiert. Die Nummern habe ich ergänzt, damit ich mich leichter auf die einzelnen Absätze beziehen kann.

Mit gefällt die persönliche Ansprache des Lesers. Ob wir von MP oder Multipolygon-Relationen reden sollen, kann man noch diskutieren.

zu 1.: “Nutze type=multipolygon (im folgenden “MP”) nur dann, wenn es nötig ist.” ist Gummi. Klar ist ein Multipolygon “nötig”, wenn man Ways “einsparen” möchte. :smiley:

Bei “einfachen geschlossenen Outer-Way” ist der Worbestandteil “Outer” unnötig. Ich würde gerne noch ausdrücken, dass in diese Flächen dann keine anderen Flächen liegen sollten, die man als Inner-Way zu einem MP gehören würde, wenn man ein solches erfassen würde.

zu 2.: Da geraten die Begriffe durcheinander. Ein Way kann maximal 2000 Nodes haben. Diese Grenze wird tatsächlich von der zentralen OSM-API beim Hochladen geprüft (die Untergrenze ist übrigens 1, nicht 2).

Ich möchte in 2. ausdrücken, dass man kein Wald-MP anlegen sollte, das wegen einer Bahnlinie durch den Wald zwei äußere Ringe hat. Nur wenn der Wald einen gemeinsamen Namen hat, kann man das tun. Der Pfälzer Wald (hier im Forum gern genanntes Beispiel) sollte trotzdem meiner Meinung nach nicht aus einem einzigen Multipolygon bestehen. Wir teilen heutzutage schon Straßen auf und erwarten von Datennutzern, dass sie gleich benannte Straßen zusammenfassen, wenn sie das für nötig erachten.

zu 3.: Das habe ich mal aus 2. herausgezogen. “Es sei dir empfohlen” soll den Empfehlungscharakter unterstreichen. “Versuche lieber” tut das nicht so gut, ist aber sprachlich einfacher zu verstehen.

zu 4.: Frederiks Entwurf einer Richtlinie gegen Flächenverklebung gilt auch für MPs.

zu 5.: Das sollten wir in eine Präambel oder Einleitung verschieben, wie ich es bei meinem Entwurf für die Directed Editing Policy vor über zwei Jahren getan habe.

„MP-Teppiche“ ist eigentlich OSM-Forums-Slang. Wollen wir das in der Richtlinie haben?

zu 6.: Wenn man nicht Leute vor den Kopf stoßen möchte, die Foren nicht so sehr mögen, sollte man entweder alle oder keinen Kommunikationskanal erwähnen. Da die Richtlinie nicht streng, sondern hilfreich sein soll, habe ich noch die Mailingliste und Chats erwähnt. Da es neben IRC (nutze ich) auch einen Telegram-Chat gibt (hab ich zwar, nutze ich aber nicht), würde ich da nicht ins Detail gehen.

zu 7. und 8.: Diese zwei Punkte sind aus Frederiks Entwurf für eine Flächen-Nichtverklebungs-Richtlinie kopiert. Alternativ kann man für Punkt 7 auch schreiben:

Wollen wir es eigentlich Richtlinie, Leitfaden, Empfehlung oder irgendwie anders nennen?

Viele Grüße

Michael

Querverweise im Wiki zwischen diesen beiden Artikeln sind notwendig, bitte einbauen

Sehr dafür. Formulierungen vielleicht noch etwas geradlinier, komplexe Negationen vermeiden. Also statt “sind nicht im Sinne dieser Richtlinie” für sinnvolle MPs, lieber im Fall A erwünscht, im Fall B notwendig, im Fall C nicht erwünscht.

Evtl. könnte man noch einen Satz zur Motivation des ganzen ergänzen, also sowas wie, dass wir eine möglichst gleichberechtigte Teilnahme aller Mapper* unabhängig von jeweiligen (technischen) Fertigkeiten/Erfahrung oder verwendetem Editor anstreben. Einfache Wartbarkeit der Daten wäre ein weiterer wichtiger Punkt.

Das finde ich auch. Das Gebiet “Pfälzer Wald” ist nun einmal kein Wald, es besteht nur zu 82-90% aus Wald. Da der Name also ohnehin nicht an Waldflächen gehört, kann man die Waldflächen in handliche einfache Flächen aufteilen und auch das Gebiet für den Namen ist einfacher.

Viele unserer Probleme mit Groß-MPs sind ähnlich gelagert und lassen sich ähnlich lösen. Sobald uns klar wird, dass “Bodensee” nicht eine Wasserfläche bezeichnet sondern die Inseln mit einschließt, können wir die Wasserfläche beliebig in einfache Flächen aufteilen.

Davon halte ich nichts. Die Straßen sollten da eine Ausnahme bleiben. Sonst brauchen wir Tags für “nicht zusammenfassbar” bei Buchten namens “Vik” in Schweden und bei flächigen Steigen im ÖPV. Das ist eine Büchse der Pandora.

Zu Nakaners Änderungen, nur auf die Schnelle:

  • Wir können nicht wirklich als “deutsche Community” beschließen, weder haben wir ein Mandat noch sind die Forumsnutzer repäsentativ. Deswegen meine Formulierung “die Mapper im OSM-Forum empfehlen”, das ist nicht so anmaßend. “Abstimmung” ist ok und kann rein.
  1. ok

  2. würde ich anders formulieren und aufteilen - vom Grundsätzlichen zum Speziellen:

3alt) kann so bleiben

zu 4) Ich würde nicht verweisen, sondern die Verklebungsregeln knapp direkt aufführen (bei Frederik ist der Text so lang, dass ihn am Ende keiner liest):

  1. in die Präambel: ja. Ich denke über eine geeignete Einbindung nach.

  2. ok