OSMF und die deutsche Meinungsfindung

@SunCobalt, du hast mir den Tag gerettet, meistens fängt es so an:

“Ich bin zufällig darüber gestolpert…”

Grüße von Lutz

Eine Frage zu FOSSGIS hätte ich noch. Wie viele Mitglieder hat der Verein, wie viele sind davon auf den Mitgliederversammlungen anwesend und kann man da irgendwie ausmachen, ob unter den Anwesenden auch Mapper sind?
Bisher habe ich ja keine Kritik an der Arbeit, aber da nun diskutiert wird, dass beim OSM die kommerziellen Interessen zunehmen, sollten wir uns auch in Deutschland überlegen, ob die Strukturen wirklich so gemacht sind, dass die OSM-Basis langfristig das Sagen hat.
Wenn der Vorstand nur von denen gewählt wird, die eh immer auf den Konferenzen sind, beispielsweise, weil sie auch beruflich dort zu tun haben, dann ist das eine ungünstige Situation.

Natürlich weiß ich aus meine politischen Arbeit, dass es eher schwer ist, Menschen für solche Ämter zu finden,. Aber das sollte nicht dazu führen, dass man sich zu wenig Gedanken über interne Demokratie macht.

Danke für den Hinweis. Da ich oft (tatsächlich) zufällig über Sachen stolpere, werde ich diese Sachen hier künftig vorsichtiger ansprechen, um nicht in den Verdacht zu geraten, ein bezahlter Claqueur der deutschen Meinungsführer zu sein.

–ks

Du hattest mir zugesagt, auf meine Punkte zu antworten. Die Dich betreffenden waren:

Bei der Anzahl Deiner Posts müsste ich noch zwei Aushilfen einstellen.

@Wulf4096

Frederick Ramm ist Geschäftsführer der Geofabrik, außerdem im OSMF-Vorstand, im Vorstand des FOSSGIS e. V und in der DWG tätig. Er hat als Maintainer von JOSM großen Einfluss auf das Mapping genommen. Michael Reichert, auch Mitarbeiter der Geofabrik, moderiert das AT-Forum und ist Mitglied im Wochennotizteam (auch FOSSGIS), welche eine Filterblase darstellen kann. Eine Einflussnahme aus kommerziellen Interessen auf die Community durch die Geofabrik ist zumindest vorstellbar und die Konzentration der durch sie belegten Ämter ist auf jeden Fall für die Community unangenehm, da sie auf jeden Fall massiv - aus welchen Gründen auch immer - Einfluss nehmen. Ein bisschen mehr Transparenz in dieser Hinsicht und Zurückhaltung bei der Einflussnahme auf die Community täte dem Projekt gut. Die Community sollte den Einfluss ausüben, nicht umgekehrt.:frowning:

Für einen, der hier seit einer Woche angemeldet ist, mit einem Usernamen dessen Pendant bei OSM schon drei Changesets hochgeladen hat, bist du erstaunlich gut informiert. Wirklich erstaunlich ist es allerdings nicht, wo doch die betroffenen User ihre beruflichen Verbindungen in ihren OSM-User-Profilen offen ansprechen, meist auch noch mit Klarnamen oder Verweis auf eine Hompage, aus der dieser hervorgeht. Mit etwas Internetrecherche kann man sich in kurzer Zeit alle weiteren Informationen beschaffen.

Kannst du mal näher erläutern, was du an zusätzlicher Transparenz erwartest?

Ich finde es auch Schade, dass der Kollege nicht offener auftritt. Um für ihn zu antworten: Wenn jemand Wahlempfehlungen abgibt oder Firmen kritisiert, gehört es einfach dazu, auf “Interessenskonflikte”, also darauf, dass es sich um Wettbewerber handelt oder die Möglichkeit, dass Wahlentscheidung seinen Job beeinflussen, hinzuweisen. Der Verweis auf mehrere Klicks entfernte Angaben, ist einfach nicht ausreichend. Niemand rechiert jedem Poster hinterher.

Man kann ja durchaus argumentieren, dass so eine Macht-Konzentration dem deutschen OSM gut getan hat, solche Projekte haben oft das Problem kompetente Leute zu finden. Nur muss so eine Konzentration auch allen bewusst sein und hin und wieder diskutiert werden. Denn irgendwann können durchaus einmal Interessenkonflikte entstehen wie man an den amerikanischen Big-Playern sieht, wobei man sieht die nicht wirklich, da darüber kaum eine Diskussion stattfindet, zumindest hier in der Öffentlichkeit. Würde beispielsweise die Geofabrik “böse” werden, wenn mapfactor sich dort einkauft?

Wirst du jetzt jedem Tool-Entwickler vor, dass er befangen sein könnte? Oder nur Frederik Ramm, weil er einige Sachen vereint? In den Vorstand wird man gewählt, da hast du also auch Einfluss darauf. Egal, ob du dich aufstellen lässt, oder ob du wählst. Die DWG ist freiwillig und da wird ja auch nicht einfach so jeder genommen.

Es wurde nichts gelöscht das ganze findet transparent statt und das meiste wird afaik vom emga gemacht. Zudem hätten sich auch andere melden können. Dankenswerterweise hat sich Michael gemeldet, diese undankbare Aufgabe zu übernehmen. Das ist eine Nebelkerze, bei konkreten Vorfällen durchaus ansprechbar, aktuell gibt es hier nicht mal den ansatz eines Problem.

Ja dann, OSMF-Mitglied werden, sich selbst aufstellen lassen und Leute wählen, die arbeitslos sind. Oder eben zumindest nicht in Firmen mit Geobezug beschäftigt sind.
Wobei ich auch anmerken will, dass es durchaus logisch ist, dass jemand, der sich extrem für OSM einsetzt und viel dafür machen will, sein Hobby auch zum Beruf machen möchte und deswegen eben in solchen Firmen landet. Ich finde das nicht so problematisch wie einige hier, sondern eher durchaus plausibel. Das ist irgendwie, was bei Frederik zusammenkommt. Er kann sich in seiner Arbeitszeit intensiv mit seinem Hobby oder seiner Passion auseinander setzen und kann dadurch viel machen.

Wo liegt eigentlich die Kritik an der Geofabrik? Hab ich auch noch nicht verstanden. Oder ist das mehr die theoretische “Möglich, dass…”? (Was ich im übrigend auch verstehen kann).

Nichtmal das. Eigentlich nur, dass man darauf hinweist, dass es die theoretische Möglichkeit besteht, sofern Äusserungen/Vorschläge gemacht werden, bei denen auch eine berufliche Motivation dahinter steckten KÖNNTE.

Anders gefragt: Würde es niemanden interessieren, dass ich bei HOT oder Mapbox angestellt bin wenn ich Mitarbeiter der Geofabrik kritisiere? Falls jemand das mit “Doch” beantwortet, sollte das andersrum auch gelten.

@rainerU

Ja kann man. Macht man aber nur, wenn man Derartiges auch erwartet.

Wenn er versucht die Community zu beeinflussen, sollte er mit offenen Karten spielen und auf mögliche Konflikte, welche sich durch seine Tätigkeit für die Geofabrik ergeben, hinweisen. Seine Post sind in der Regel ehedem nicht kurz.

@Negreheb

Es stört bereits die theoretische Möglichkeit. Ob diese Möglichkeit genutzt wird, werden wir ohnehin nie erfahren. So sollte doch zumindest jeder wissen, wofür die beiden eben auch stehen um seine eigenen Schlüsse daraus zu ziehen. Du solltest das auch nicht an der Geofabrik festmachen. Grundsätzlich steht jede gewinnorientierte Organisation im Verdacht, die Community so zu manipulieren, dass deren Ziele erreicht werden und nicht unbedingt die der Community.

Können das Außenstehende mit Bestimmtheit wissen? Es bleibt zumindest die Möglichkeit und deshalb sollte diese Ämterhäufung jedem bekannt sein.

+1, Transparenz über ihn selbst wäre schon mal ein Anfang

Frederik weisst mit ziemlich nervender Regelmässigkeit immer wieder daraufhin, dass er wegen Geofabrik potentiell befangen ist und sich bei gewissen Themen (z.B. wenn die OSMF einen Extraktservice anbieten wurde oder kommerzielle Tileserver) nicht äussern würde.

Das Problem liegt eher bei Leuten die das -nicht- machen.

Nein, wäre es nicht. Dies sind zwei in keiner Weise miteinander vergleichbare Fälle und ich denke Du dass das Dir bewusst ist.

Das sehe ich anderst. Offenes Visier bei allen Diskusionsteilnehmern.

Was genau meinst Du damit? Usernamen wie zum Beispiel “nicht” oder auch “PT-53”?

Ich schließe mich rainerU voll an

und frage mich, welche Interessen Du an OSM verfolgst ?

Fragende Grüße von einem (nur) OSM-Mitwirkenden

Ich nutze die Daten ausschließlich privat und verfolge keinerlei kommerzielle Interessen mit OSM. Ich denke Dir und rainerU ist bekannt, dass man hier (und auch auf anderen Kommunikationskanälen) mitlesen kann ohne angemeldet zu sein? Was genau stört Dich daran, wenn hier mehrere Leute bei möglicher kommerzieller Einflussnahme Transparenz fordern? Transparenz tut doch nur dem weh, der durch sie was zu verlieren hat?

Das wirkt fast wie ein Versuch Kritiker mundtot zu machen.