Gebäude aneinander kleben?

Ich verstehe diese Disskussion nicht… Wir haben in D nicht mal einigermaßen gute Luftbilder, um in der Lageabweichung durchgängig qualitativ unterhalb der 2-3 Meter-Grenze zu kommen und hier wird um eine (fiktive) Gebäudegrenze in Form einer vielleicht 1cm breiten Fuge gefeilscht um eine Rechtfertigung zu finden, ob man Gebäude verkleben darf oder nicht… Das verstehe wer will… ich nicht ?

Sven

Von welchen Luftbildern, die wir nicht haben redest Du? Was heisst 2-3 Meter? Auf Esri kann man nahezu flächendeckend in .de Zwischenräume (mind.(!)) kleiner 1m zwischen Häusern erkennen. Und wenn nicht, gibts noch mapbox, bing, Digital Globe Standard/Premium/Classic. Zusätzlich regional dutzende kleine Häppchen wie im Ruhrpott oder Bayern oder sonstwo.

Die ist bei zusammen"geklebten" Häusern in 99,99% der Fälle uninteressant.

Hier für meine brandenburgische Pampa hab ich mal für mich einen Vergleich gemacht, da ich die unterschiedlichen Luft-/Sat-Bildquellen auch für andere Dinge außerhalb OSM brauche und da diese Qualitätsunterschiede für mich doch schon relevant sind… (ich kann dir die Datei gerne mal zuschicken, wenn du interesse hast.)

-Mapbox/Esri ist so ziemlich gleich und es sind die alten Bing-Luftbilder, die ca. Frühjahr 2012 aufgenommen worden sind. Diese kommen von der Lage (nicht aber Qualität) recht nah an Luftbilder des LGB Brandenburg heran (die ich ja für OSM leider nicht nutzen darf).
-Bing, sowie Digital Globe sind Sat-Bilder, haben eine Lageabweichung zu Mapbox/Esri von gerne mal 4, 5 oder 6 Meter, gelegentlich auch mehr, sind aber aktueller… Die Bildqualität gerade in Siedlungsstrukturen ist oft unterirdisch…

Mit Bing/DG kann man sicher ein Gebäude noch von der Form her einigermaßen erfassen, eine deutliche Lücke sieht man sicher vielleicht auch, bei einer Gebäudeerfassung kann es öfters schon mal vorkommen, das die angrenzende Straße durchs Haus gehen würde… Ich persönlich richte dann das nach Mapbox aus, wenn bei Mapbox die Gebäude noch nicht zu sehen sind.

Mir ging es aber auch in der Hauptsache um solche Fragestellungen:

Die Zusammenfassung von Galbinus trifft die Sache ganz genau. Da muß man nicht noch Dehnungsfugen identifizieren, um entscheiden zu wollen, ob die aneinander grenzenden Gebäude “verklebt” werden sollen/ können/ dürfen oder nicht…

Sven

Meinte ich so, dass der semantische Zusammenhang komplett verloren geht, wenn man zwei getrennt ways malt.

Der ID-Editor bietet an: building=semidetached_house (Doppelhaushälfte).
Auf der Wiki-Seite https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:building wird dieses Attribut allerdings nicht aufgeführt.

Zur Luftbildqualität: Bei mir in der Region ist seid kurzem die Qualität der im ID hinterlegten Luftbilder von Esri-World weit schärfer und auch aktueller als der von Bing. (Die Aktualität kann ich zur Zeit recht gut an einigen Radwegen erkennen, die bei uns nach und nach in den letzten 2 Jahren gebaut wurden und bei denen ich den Zeitpunkt der Fertigstellung kenne). Auch die Verzerrungen sind deutlich geringer, d.h. ich muss kaum einen Luftbildversatz zu aufgezeichneten Tracks korrigieren. Ob aber zwischen zwei Gebäuden eine Lücke ist oder nicht, lässt sich auch dort nicht sicher erkennen, zumal man ja von oben auch nicht sehen kann, wie breit ein eventueller Dachüberstand ist.

Keine Erfindung von iD: Es gibt nur eine eigene Seite, noch nicht eingedeutscht: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag%3Abuilding%3Dsemidetached_house

Das ist üblich, aber gemeint ist damit in der Regel die Mauer, nicht die Wand, die Wand besteht auch aus Dämmmaterial und Putz, und damit werden diese Haustrennwände meist geschlossen.

Für alle, die es interessiert:
Das plugin building_tools verklebt jetzt automatisch mit allen vorhandenen Gebäude mit sehr geringem Abstand, sofern nicht Ctrl beim Loslassen der Maus gedrückt wurde. Der max. Abstand ist hard codiert und recht klein.

Sieht gut aus.

Nein, sieht gar nicht gut aus. Früher konnte man mit dem Tool (B) rechteckige Strukturen aufziehen; das geht jetzt offenbar nicht mehr immer.
Man merkt das z.B. daran, dass das Extruder Werkzeug (X) in den Ecken ausgefranste Punkte stehen lässt. Man muss also zunächst mit Q alles rechteckig machen.
Auch der vereinfachte Zeichenmode (Gebäude markieren, dann mit 2 Klicks an den diagonalen Ecken weiteres Gebäude zeichnen) funktioniert nicht immer.

Falls jemand kürzlich an dem Tool geschafft hat, dann bitte sorgfältig prüfen, wo sich da Fehler eingeschlichen haben könnten.
Danke

Kannst Du das etwas genauer erklären? Ich bekomme hier keine Probleme provoziert.

Hm, genauer? Eigentlich habe ich meine Beobachtungen so genau wie mir möglich beschrieben. Das Dumme ist, der Fehler ist nicht so einfach reproduzierbar: manchmal tritt das häufig auf, manchmal nur selten. Jedenfalls war alles bis vor 2 Tagen Ok und jetzt nervt das nur noch.
Mich würde vor allem interessieren, ob am Tool etwas verändert wurde. Wenn nicht, deutet das auf einen Fehler in meiner PC Umgebung hin, kann ja auch sein.

Verändert wurde was, siehe https://josm.openstreetmap.de/ticket/16948
Wenn Du also heute das neue Plugin installiert hast, dann wird es an meinen Änderungen liegen.
Schau mal unter Hilfe | Über auf dem Reiter plugins, was für eine Version da bei building_tools angezeigt wird. Die neue ist 34721.
Falls Du noch das alte hast: Im Code ist mir aufgefallen, dass da Merkartor hard kodiert ist. Falls Du eine andere Projektion verwendest, würde ich die beschriebenen Effekte erwarten.

Dieser Modus funktioniert nur, wenn das markierte Gebäude rechteckig ist. Ich weiß jedoch nicht, ob das vor der Änderung auch schon so war.

Das war auch vorher so. Wahrscheinlich kann man nur dann die Richtung sinnvoll bestimmen. An der Zeichenfunktion selbst wurde auch nichts geändert.

Also die plugin Version für die building_tools ist wohl die alte (34572), aber der Hinweis auf die Projektionsmethode war goldwert! Ich hatte kürzlich die Projektion auf Gauß-Krüger geändert, weil Maps4BW die ganze Rheinebene abgeschnitten hat. Da war dann mit Mercator nichts mehr zu editieren. Hab’ das jetzt mal probehalber wieder zurückgesetzt und werde das weiter verfolgen. Eine (verständliche) Erklärung, warum solche Effekte in dem Tool mit verschiedenen Projektionen auftreten, wäre sehr interessant.

Ich kann da bisher auch nur raten. Wenn man mit der falschen Projektionsmethode ein Rechteck berechnet, dann die Eckpunkte zu Koordinaten umrechnet, dann ist wahrscheinlich der erzeugte Weg nicht sicher rechteckig. Schaue ich mir noch mal im Detail an. Danke schon mal für die Rückmeldungen :slight_smile:

Jede Projektion der gekrümmtem Erdoberfläche auf die Ebene verzerrt selbst auf ein paar Meter ein wenig.
Ein Gebäude, das in Mercator rechteckig ist, ist es in Gauß-Krüger um ein winziges bisschen nicht mehr, genauso auch anders rum.
Mit bloßem Auge ist das kaum zu sehen, aber der Extruder merkt es und lässt die alten Ecken stehen.
Ein “Q” in GK dürfte übrigens dazu führen, dass das Gebäude in Mercator wiederum nicht mehr genau rechteckig ist.

Danke Helmut für deine Erklärung. Jetzt ist mir alles klar. Wer codiert aber auch die Projektion hart im Programmcode?? Sollte da nicht eine Abfrage hin, welche Methode nun genau in JOSM eingestellt ist?

@GerdP: Ist es dir möglich, da vielleicht noch etwas zu verbessern?

Ja, hatte ich eigentlich auch vor, hab’s dann wieder vergessen. Bei Deiner Beschreibung hat es dann sofort geklingelt :wink:
Auch der hard kodierte Abstand hat sich schon als mögliches Problem rausgestellt, siehe Tcket.