Tagging von Luftkabeln

An die Starkstromer: Wir haben power=(minor-)line für Freileitungen und power=cable für Erdkabel. Wie aber taggen wir Luftkabel („Schwedenkabel“)? Ich find die Geoinformation „Hier hängen keine blanken Seile, sondern isolierte Kabel am Mast“ durchaus interessant und mappungswürdig.

power=cable ist laut Wiki ausdrücklich nur für erdverlegte Leitungen gedacht (obwohl die Verlegelage einklich mit location=underground ausgedrückt werden sollte und im praktischen Tagging auch wird). Schade, das wär’s gewesen :slight_smile:

Hier gibt’s eine Mittelspannungs-Luftkabelstrecke: https://www.openstreetmap.org/way/634219165. Ich hab mal power=minor_line und line=insulated_cable mit einer note drangetaggt (beim Zusatz nochmal zwischen line und minor_line zu unterscheiden fände ich etwas albern).

–ks

Das wird derzeit auch auf tagging diskutiert:
https://lists.openstreetmap.org/pipermail/tagging/2018-October/039943.html

Danke.

Ich wäre für power=cable für alle Arten isolierter Kabel, unabhängig von der Betriebsspannung.

Die Lage wird dann durch location=* ausgedrückt. Da Erdkabel in den meisten Fällen bereits location=underground tragen, bedeutet das gar nicht viel Änderungsaufwand am derzeitigen Datenstand.

Von mir aus kann power=cable wie power=minor_line gerendert werden (Darstellung und Zoomlevel), weil sie unauffälliger sind als große Freileitungen (power=line).

Was den angesprochenen Aspekt der Darstellung abhängig von voltage=* angeht, so liegt das Problem darin, dass die exakte Betriebsspannung nicht vielen Mappern bekannt sein dürfte und oft auch für Versierte nicht leicht herauszufinden ist, insbesondere in der Mittelspannung, wo es vom Netzbetreiber abhängt. Viele Mittelspannungsnetze arbeiten mit 20 kV, aber eben nicht alle, deshalb schreib ich das nur dran, wenn ich es irgendwoher weiß. Wären da „unscharfe“ Spannungsebenen möglich wie low/middle/high, wäre die Sache auch für den Laien deutlich einfacher.

–ks

Ich möchte an dieser Stelle vom Nutzen des eigenen Voltmeters mit verlängerten Kontakten (langen Stangen) an dieser Stelle ausdrücklich abraten :smiley:

Fachleute nehmen einen Freiwilligen mit nassem Finger. Der korrekte Umrechnungsfaktor von Phon in Kilovolt lässt sich mit einigen Versuchen herausfinden.

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…aber Phon heisst jetzt dB.

Und wieviel sind das in Olf?

Naja… es ist eigentlich alles Isoliert… das eine mit Isolatoren und Luft… das andere mit Kunststoffmantel… :wink:

Naja würd ich wenn über zusätzliches Tagging machen:

isolated=yes/no

Das ist mir durchaus bewusst. Die beiden unterscheiden sich aber so deutlich, dass IMHO eine Tagging-Unterscheidung schon auf dem ersten Level gerechtfertigt ist (vergleichbar vielleicht mit tower und mast).

Eine luftisolierte 380-kV-Freileitung steht doch ein wenig auffälliger in der Landschaft rum als ein kunststoffisoliertes Luftkabel, das sich an relativ niedrigen Pfosten führen lässt, weil keine großen Abstände eingehalten werden müssen und die Leitung selbst nur ein paar Quadratzentimeter Querschnitt beansprucht.

–ks

Gibt’s beides noch. phon ist empfundener Lautstärkepegel, dB ist gemessener Schalldruckpegel.
phon ist sogar von dB abgeleitet: Was 60 phon laut ist, ist so laut wie ein 1-kHz-Sinuston mit 60 dB Schalldruck.

–ks

380kV gibt es nicht isoliert also Fltg… Isolierte Freileitung gibt es nur in der Niederspannung also bis 1kV.

Sag das mal den Betreibern von https://de.wikipedia.org/wiki/380-kV-Kabeldiagonale_Berlin, bevor da noch ein Unglück passiert.

Das von mir eingangs erwähnte Abschnitt ist eindeutig Mittelspannung und eindeutig isoliertes Luftkabel. Auf https://www.openstreetmap.org/node/2483664481 wird von sechsseiliger Freileitung auf zweikabeliges Schwedenkabel umgeklemmt, einen Trafo sehe ich da nicht. Ich kann gern noch mal hin und ein Foto machen :slight_smile: Möglich ist natürlich, dass sie im USW bereits Niederspannung einspeisen und sie bis da über eine für Mittelspannung isolierte Freileitung schicken. Ist aber unwahrscheinlich bei der Trassenlänge.

–ks

da steht nix das die Fltg isoliert ist… :stuck_out_tongue:

Naja vorstellbar vielleicht noch Mittelspannung, aber da muss schon was besonderes sein. Weil mit Gewicht, Windlast usw. würde man meisten eine Erdverlegung bevorzugen.

Und dann mappen wieder Leute die location nicht und die Daten sind nicht 100 % brauchbar. Aus diesem Grund bin ich für einen neuen, separaten Tag für isolierte Freilungen.

Wie wäre es mit power=insulated_line ?

Hier ist der Übergang:

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2018_middle_voltage_transition_to_cable_1.jpg
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:2018_middle_voltage_transition_to_cable_2.jpg

–ks

Diesbezüglich, was ich noch gar nicht wusste, aber was total Sinn macht: Da oben liegen nicht nur Strom-, sondern auch Glasfaserleitungen! Leider werden die inzwischen aber auch geklaut: https://blog.fefe.de/?ts=a5360e0a

Ok… die Abstände sind aber nicht sehr groß zwischen den Leitungen am Endverluss und die Isolatoren… eventuell ein 10kV oder gar ein 5kV Netz? Naja kann schon eine Mittelspannungsleitung sein… aber eine kleine an der nicht mehr viel hängt :wink:

Es gibt auch 110kV Kabel, die auf der Erde liegen. Das Kabel verläuft auch über die Kabelbrücke im Hintergrund.

In einem Umspannwerk habe ich auch schon ein in Betrieb befindliches 110kV Kabel berührt.
Ich konnte weder Kribbeln, noch Vibration oder Erwärmung spüren.
Zur Spannungsmessung muss man erst mal ein unisoliertes Bauteil finden.