Wie Weg am besten löschen?

Generell gilt: Was eindeutig nicht (mehr) da ist und auch in absehbarer Zeit nicht wiederkommt, wird einfach gelöscht. Etwas vorsichtig muss man bei Objekten sein, die auf Luftbildern zu sehen sind (etwa abgebaute Hochspannungsleitungen): da lässt man den Way besser drin und ändert das Haupttag auf removed:, um zu vermeiden, dass demnächst ein Sesselmapper das vermeintlich fehlende Objekt nach Luftbild wieder reinpinselt (es gibt allerdings auch Künstler, die neben den removed:-Way einfach wieder einen frischen zeichnen, ohne rechts und links zu gucken).

–ks

Nochn Tipp: Wenn du in der Standardkarte rechts in der Werkzeugleiste ganz unten auf „Objektabfrage“ und anschließend auf das fragliche Objekt klickst, bekommst du einen direkten Link, hier https://www.openstreetmap.org/way/525991244. Dann muss keiner lang suchen.

–ks

+1

Das ist das Prinzip bei OSM - Aktualität vor Ort!

Ich habe eine Verständnisfrage. Grundsätzlich finde ich es vernünftig, daß Wege, die kaum noch zu erkennen sind, zusätzlich mindestens mit trail_visibility attributiert oder in diesem Fall entweder gelöscht werden oder der Eintrag anderweitig gekennzeichnet wird. ks schlug vor, hier removed:* zu benutzen. Ich kannte das noch gar nicht. Ist das bei Wegen in solchen Fällen üblich? Bisher kannte ich disused:* und abandoned:* für Objekte, die nicht mehr wie ursprünglich benutzbar sind.

Gernot

Der Sinn des “removed:…” war ja nicht, sinnvolle und auswertbare Daten zu sammeln, sondern einem anderen Mapper, die die Region im Editor bearbeitet, einen Hinweis zu geben: “Hey, das, was Du hier auf dem Luftbild siehst, ist Quark”. Da ist das Tagging eigentlich fast egal, es täte auch ein Way, der nur ein “note”-Tag hat, das die Situation beschreibt, oder sowas.

Wenn nicht die Gefahr besteht, dass andere Mapper (wg. Luftbild o.ä.) in Versuchung geraten, diesen Weg ohne vorige Ortsbegehung wieder einzutragen, dann erübrigt sich auch dieser “nachrichtliche” Way.

Bye
Frederik

Der Weg ist in den offiziellen Katasterkarten (ATKIS/AK5/AP2.5) eingetragen. Ich wittere ein Geschmäckle…

In dem Fall würde ich einen nachrichtlichen Weg stehen lassen, falls mal jemand vorbeikommt, und die “fehlenden” Wege aus irgendeiner Karte nachträgt, die auf den offiziellen Daten basiert.

Oh, ich hatte eher auf einen temporären “Rückeweg” getippt der wieder zugewachsen ist. Wenn die nach Fällarbeiten noch “frisch” sind sind sie ja von anderen Tracks oft kaum zu unterscheiden …

Andererseits habe ich hier in der Gegend auch schon Wege erlebt die zwar auf dem offiziellen Stadtplan zu sehen sind, bei denen man sich aber vor Ort surface-Tags wie “surface=Brennesseln und Brombeer-Ranken” wünscht

https://taginfo.openstreetmap.org/search?q=surface%3Dnettles

–ks

+1. WIe oft plant man, einen eingezeichneten Weg zu gehen, und setzt sich dabei in die Nesseln.

Das wäre auch mein Vorschlag, der bei Waldwegen erfahrungsgemäß der beste ist. Ruckzuck ist da ein Weg wieder hergestellt.
Ist mir auch schon mal passiert, als ich vor knapp 10 Jahren hier die Wälder erfasst habe.
Einen schon gemappten Weg partout nicht gefunden, weil völlig zugewachsen.
Nur wenige Wochen noch mal vorbei gekommen und er war wieder komplett und 1A freigeschnitten!
Damals war als tagging noch highway=no in Gebrauch zur temporären Außerbetriebnahme von Wegen …
(Damals konnte man auch noch mit defekten Tastaturen ohne “:” mappen, heute ist es die abgenutzteste Taste … :roll_eyes: )

Naja, die Nesseln waren das kleinere Problem, der 20-30cm dicke Teppich aus verschränkten Brombeerranken auf dem Boden hat das Vorankommen deutlich mehr beindert :wink:

Die verschiedenen Prefixe findet man hier:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Lifecycle_prefix

Ich war im August/September 2017 einige Zeit in Bad Münder und bin dort im Wald viel unterwegs gewesen. Ich habe mir mal meine Trackaufzeichnungen angeschaut. Damals war der Weg ganz offensichtlich noch erkennbar und ich bin dort am 19. September das untere Stück abgegangen, am 20. August war ich bereits am oberen Ende des Wegs vorbeigekommen. Was danach mit dem Weg geschehen ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Allerdings gab es in der Zeit auch einige Forstarbeiten in der Ecke… ein Weg sieht ganz anders aus, wenn er gerade durch ein Rückefahrzeug befahren worden ist als wenn die Brombeeren ein ganzes Jahr Zeit hatten, zu wuchern. Gerade Brombeeren und Brennesseln sorgen an manchen Stellen dafür, dass Wege z.B. im Januar gut sichtbar und leidlich laufbar sind, im Sommer dann aber praktisch unpassierbar und unsichtbar. Wenn sich also die Situation so geändert hat, sollte man das anpassen. Meine Sicht war jedenfalls naturgemäß nur eine Momentaufnahme des Zustands vor einem Jahr.

Nachdem Galbinus offenbar keine Einwände hat, kann’s mit dem Löschen ja losgehen.

Und zur Vorgehensweise: Weglinie nicht löschen, aber alle eingetragenen Eigenschaften und die dann durch “abandoned:highway=track” ersetzen? Aber vielleicht kann das einer von Euch Experten schnell mal machen und ich schau’ mir das anschließend an und weiß fürs nächste Mal Bescheid.

Schöne Grüße

tracker51

Es reicht, wenn du vor das „highway“ ein „abandoned:“ setzt. Der Rest kann so bleiben.

–ks

Erledigt!

Was dazu gelernt habend dankt allerseits
freundlich grüßend

tracker51

So was kann man bei fraglichen Fällen aus Fotos meistens schwer erkennen, Du gibst aber selbst viele Hinweise darauf, dass es dort sehr wohl einen Weg gibt, auch wenn der wohl nicht mehr in gutem Zustand ist:
“daß der ortsseitige Wegeinstieg kaum zu erkennen war” → kaum zu erkennen heisst, dass er noch zu erkennen war
“habe ich ihn dann einigermaßen einfach erreicht” → weitere Bestätigung dass es dort einen Weg gibt und Du ihn erkannt hast
"insgesamt war der Weg kaum noch ein Weg " → kaum noch heisst, dass er es noch ist
“der Verlauf war selbst für ein geübtes Auge nur schwer zuerkennen” → schwer zu erkennen heisst, dass er noch erkennbar war

Für mich heißt das, dass der Weg noch da ist, und entsprechend als in schlechtem Zustand befindlich gekennzeichnet werden kann. Anderenfalls hätte ich eine komplett andere Beschreibung erwartet, ungefähr so: “Obwohl in OSM ein Weg eingetragen war, gab es vor Ort keinerlei Hinweise darauf”.

Mit abandoned:highway ist er als „wird nicht mehr genutzt und wächst zu“ gekennzeichnet, das ist aus meiner Sicht die angemessene Lösung.

Du könntest jetzt natürlich einwenden, das der Durchgang des Mappers eine zweifelsfrei dokumentierte kürzlich erfolgte Nutzung darstellt und „nicht mehr genutzt“ daher nicht zutrifft, außerdem für alle nicht-beobachteten Uhrzeiten überhaupt keine Aussage getroffen werden kann, aber das bekommt dann doch langsam die Spitzfindigkeit eines fernsehreifen Strafprozesses :slight_smile:

In einer allgemein nutzbaren Karte sollte die Information „Hier ist nicht wirklich ein Weg, auch wenn man noch sieht, dass hier mal einer war“ ausreichen, ohne die Quadratmeterquote von Höhe und Stammumfang der frischen Schösslinge erfassen zu müssen.

–ks

PS: Im Allgemeinen mag ich solche Spitzfindigkeiten durchaus. Zum Beispiel mache ich mich immer gern über Hifi-Prosa lustig mit ihren charakteristischen Formulierungen wie „die Höhen klangen fast noch eine Spur klarer“, was rein logisch nur heißt, dass sie keine Spur klarer klangen :slight_smile:

Ferndiagnosen aufgrund von Fotos sind meist schwierig ;), aber falls dort noch ein Trampelpfad existiert auf dem regelmäßig jemand unterwegs ist, könnte man den vielleicht so erfassen :

abandoned:highway=track
highway=path
informal=yes
trail_visibility=horrible
surface=ground
smoothness=*

Gruß
geow

Da darf man sich aber nicht von Wildwechseln in die Irre führen lassen. Wild nutzt historische Wege auch lange nachdem der letzte Mensch durchgegangen ist. Das stört sich auch nicht daran, dass ihm die Büsche links und rechts um die Ohren hauen oder Brombeerranken querliefen. An der Spurbreite kann man Wildwechsel und Trampelpfade meistens (nicht immer) auseinanderhalten.