Bluetooth-GPS-Empfänger

Das liegt einklich nicht am Logger, sondern am System. Die GPS-Systemzeit schaltet – übrinx ebenso wie die TAI – stur alle 60 Sekunden eine Minute weiter, ohne Schaltsekunden zu berücksichtigen. Daher geht sie gegenüber UTC momentan um 18 Sekunden vor. Die meisten Empfänger rechnen aber diesen Versatz (dessen aktueller Wert im GPS-Datenpaket enthalten ist) zwecks Zeitanzeige wieder heraus, um die Nutzer nicht zu verwirren, erzeugen also aus GPS-Zeit wieder UTC.

Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/GPS-Zeit

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Letzter Stand der Erkenntnisse bzgl. Lenovo K6:

Nach Freischalten des Entwicklermodus (7 x tippen auf Build in Telefoninformationen) und Freigabe simulierter Standorte funktioniert die Bluetooth Anbindung meiner GPS Maus über App Bluetooth GPS Provider auch mit OpenStreetCAM, GPS Logger und Mapillary einwandfrei. Google Maps weigert sich mitzuspielen.
Ein erster Vergleich der angezeigten Positionen zwischen lokalem GPS und GPS Maus ergab keine nennenswerten Unterschiede.

Das ließe sich gerade noch so verschmerzen :DDD

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Ist auch nicht unbedingt zu erwarten: Erst bei schwierigem Empfang (Reflexionen etc.) oder bei bei ungünstiger Lage einer der Sensoren (Abschattung/Abschirmung) sind Differenzen wahrscheinlicher.
Übrigens: Die Tragebedingungen spielen auch bei der Stabilität der BT-Verbindung eine Rolle.

um wirklich nur GPS am Handy zu haben muss man sowohl WLAN als auch Mobilfunk deaktivieren, sonst ist es nicht GPS sondern ein Mix unterschiedlicher Methoden (üblicherweise). Daher funktionieren die Handies auch in der Stadt viel besser als z.B. im Gebirge oder im Wald.

Die Zuverlässigkeit (= keine Aussetzer) ist mit WLAN und Telefon (Basisstationen) zwar besser, aber nicht die Genauigkeit.
Man hat also ohne GPS weiterhin eine Position, die kann aber 10 oder 100 m daneben sein.

doch, die Genauigkeit ist definitiv viel besser mit WLAN (auf einem “modernen” Telefon, ist aber nicht gerade die neueste Technologie, das gibt es schon seit Jahren, setzt voraus, dass Daten für das Gebiet vorliegen und AFAIK auch dass man Internet hat, zum Nachschlagen).

Weiterhin machen die Telefone alle AGPS, da wird der Almanach nicht über GPS sondern über parallele Wege (Internet) übertragen, damit verkürzt sich die Zeit für einen Coldfix erheblich, aber es verbessert nicht die Genauigkeit, vielleicht ist das der Grund für das Missverständnis?

Kommen die Positionen durch WLAN bzw. Basisstationen nicht über Google??

  1. Das hatten wir doch gerade in einem anderen Fred :slight_smile: Du sprichst von Assisted GPS (A-GPS). Dabei wird zunächst per Mobilfunk anhand der empfangbaren Funkzellen eine Grobbestimmung der Position vorgenommen und ein aktueller Almanach bereitgestellt, während das GPS-Modul noch versucht, die einklich unhörbaren Signälchen aus dem Grundrauschen zu fischen. Die TTFF (Zeit bis zum ersten Fix), die bei Nur-GPS einige Minuten dauern kann, wird so auf wenige Sekunden gedrückt, weil eine ungefähre Position schon mal vorliegt, die dann nur noch verfeinert werden muss. Ist aber der erste Fix da und müssen nur noch Positionsänderungen festgestellt werden, gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Nur-GPS und A-GPS.

  2. GPS (bzw. GNSS generell) funktioniert auf freiem Feld mit unverbautem Horizont am besten – freier Blick auf alle Satelliten, die gerade überm Horizont stehen. In der Stadt hast du Reflexionen und Abschattungen, die sich während der Fahrt auch noch alle paar Sekunden ändern. Das ist Schwerstarbeit für das GPS-Modul. Eine Geradeausfahrt durch die Stadt ergibt deshalb definitiv einen zitterigeren Track als eine Geradeausfahrt auf dem platten Land ohne Alleebäume. Im Wald gibt es wegen der Laubkronen ausschließlich gedämpfte und gestreute GPS-Signale – das ist die Ursache für schlechtere Präzision, nicht die Abwesenheit von WLAN.

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Setzt voraus, dass man im Sendebereich eines WLAN-Access-Points ist und dessen Position abgespeichert ist. Diese Möglichkeit nimmt in Städten zu, da nach dem Wegfall der Störerhaftung die öffentlichen WLAN mit Dauerbetrieb zunehmen.
Bei Mobilfunk gibt es das auch schon lange, da sind die Entfernungen zum Mobilfunkmast selbst in Städten aber deutlich größer. Nur in der Nähe von Hotspots (meist in Gebäuden) hat man kürzere Distanzen.

Die Positionen kommen übers Internet d.h. idR über Google, die Kennungen der Stationen kann das Handy direkt auslesen.

Es ist noch etwas komplizierter :-).

Für Geräte mit einer Google Variante von Android siehe https://www.openstreetmap.org/user/SimonPoole/diary/43522 zu was die möglichen Einstellungen wirklich machen.

Viele Apps verwenden zusätzlich nicht direkt die Positionsdaten die von Android erzeugt werden, sondern die fused locations, die von google play services (auch bekannt als Pakt mit dem Teufel :-)) bereitgestellt werden, siehe https://developers.google.com/location-context/fused-location-provider/ Grob versucht der Dienst aus den verfügbaren Quellen eine beste Position zu bestimmen.

Das wird von modernen Handys zwar inzwischen (erfolgreich) auch gemacht.
A-GPS ist eigentlich nur die Übertragung von Almanach-Daten (genauere Positionen und Zeiten für alle Satelliten unabhängig vom Ort).
Die ungefähre Position erleichtert aber die Suche nach den sichtbaren Satelliten sehr, dadurch kommt man auf die Zeiten eines “warm start” wie z.B. nach Durchfahren eines Tunnels.
Nach dem Fix braucht man wie geschrieben A-GPS nicht mehr, da die Almanach-Daten, die sich nur langsam ändern, von den Satelliten geholt werden können.

Der Vollständigkeit halber hier die iOS Dokumentation: https://developer.apple.com/documentation/corelocation/getting_the_user_s_location

Umgekehrt: Die gemessenen Positionen gehen an Google :slight_smile:

Der ortungstechnische Teil von A-GPS wird von den Mobilfunknetzbetreibern bereitgestellt. Er ermöglicht dem Handy, aus Laufzeitdifferenzen verschiedener Funkzellensignale seine eigene Position relativ zu den entsprechenden Basisstationen zu errechnen. Das ist aber längst nicht so präzise wie GNSS (schließlich haben die Basisstationen keine nanosekundengenauen Atomuhren, bzw. die Gebühren für so ein Netz möchtest du nicht mehr bezahlen) und daher auch nicht dazu geeignet, die Messgenauigkeit von GPS zu verbessern.

Die Unterstützung beruht technisch darauf, dass das GPS aus der mitgeteilten Grobposition die zu erwartenden Strukturen der GPS-Signale ungefähr ermitteln kann und sie dann entsprechend schneller im Rauschen findet.

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„eigentlich nur“ trifft nicht zu. A-GPS ist mehr als Almanach: https://de.wikipedia.org/wiki/Assisted_Global_Positioning_System

Das stimmt, und es trifft auch auf den Mobilfunk-Ortungsdienst des A-GPS zu, der wird nach dem FF auch nicht mehr gebraucht. Im allgemeinen sind die Almanach-Prognosen für die kommenden 24 Stunden auch genau genug, so dass erstmal gar nichts Almanachiges mehr heruntergeladen werden muss.

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Die Diskussion hat jetzt aber nichts mehr mit meiner Frage zu tun, und diese Lissajous-Figur wieder auf Linie zu bringen wäre zwecklos. Ich schließe das hier dann mal ab.

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Sorry für’s ausbuddeln der recht frischen Leiche. :smiley:

Kreuzschnabel, für welches Gerät hast du dich entschieden? Denn auch für zu Fuß loggen wäre mir so ein Gerät ideal. Wie ist die Genauigkeit verglichen mit einem typischen Smartphone? Mein 2013er Galaxy S4 Active scheint bei guten Bedingungen +/-2m zu erreichen.

Danke!

Es ist dabei nicht erforderlich dass der AP öffentlich ist, er sollte nur seine Kennung senden, aber Zugang braucht man nicht, daher ist der Wegfall der Störerhaftung nicht so relevant.

Mehr ist mit Consumer-Geräten (die in den Hut passen :sunglasses:) auch nicht drin.
Aber Erfahrungen sind immer interessant.

Der Trageort spielt wie schon mehrfach geschrieben eine große Rolle. Eine preußische Pickelhaube mit Sensor oben drauf wäre optimal ;).

@dieterdreist: Nur die öffentlichen senden idR 24/7, beim Rest ist es Glückssache. Aber egal wie: Die Zahl der empfangbaren access points mit ESSID zum Lokalisieren nimmt beständig zu.

Momentan benutze ich ein gebrauchtes iBlue 747 (ohne Plus und Pro), das mir ein Kollege günstig angeboten hat. Im Wagen liegt es vorn an der Windschutzscheibe, zu Fuß trage ich es unter der Mütze auf meinem klugen Haupte.

Das ist freilich Technik von vor zehn Jahren, hält aber den Vergleich noch ziemlich gut aus. Nur in schnell gefahrenen Kurven wird der Fix des 747 ein Opfer der Zentrifugalkraft und verzieht gern mal ein paar Meter zur Kurvenaußenseite, bis er nach 100 Meter die Straße wiederfindet. Unten an der Windschutzscheibe liefert mein G6 etwas sauberere Tracks, vor allem in Kurven, aber sobald ich es am Mann trage oder für Mapillary-Fotos etwas weiter unterm Dach montiere, ist die Bluetooth-Lösung bei günstiger Platzierung haushoch überlegen.

Und wie. Oben auf dem Kopf getragen sind die Ergebnisse optimal, der Track verreißt nicht mehr, wenn du das Smartphone in die Tasche steckst bzw. rausholst oder dich umdrehst. Solange der Bluetooth-Kontakt steht, ist die Handyposition ja egal. Auch im Wald misst es meistens (nach Luftbild beurteilt) ± 3 Meter genau, fast ohne den sonst üblichen Zickzack um den eigentlichen Weg herum – der entsteht ja erst durch den ständigen Wechsel der Empfangslage. Hier ist als Beispiel mein Track der gestrigen Wanderung: https://www.openstreetmap.org/user/kreuzschnabel/traces/2831984. Aufgezeichnet mit OsmAnd im 3-Sekunden-Intervall.

Dabei arbeitet das 747 AFAIK ausschließlich mit dem NavStar GPS. Ein aktuelles Gerät, das auch GLONASS, Galileo etc. empfängt, wäre vermutlich noch besser, das überlege ich mir noch.

Ans Smartphone kopple ich das mit der App „Bluetooth GPS Provider“. Um wieder aufs interne GPS umzuschalten, muss man nur den Start-Stop-Knopf dieser App tippen. Das musste ich erst mal rausbekommen. Dann geht’s auch mitten in der Aufzeichnung.

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