Tagging von Logistikflächen

Ein Blick ins Wiki hätte deine Frage auch beantworten können :wink:

Aus landuse=commerial

Ich wäre aber mit Logistikflächen vorsichtig. Sowas steht gerne auch in richtigen Industriegebiten. Dann da die Logistikbetriebe rauszuschneiden halte ich auch für falsch.

Grüße

Was soll denn das :rage:? Ich suche eine Definition, die nicht auf “sieht irgendwie nach Industrie aus” basiert!

Das sind Beispiele von geozeisig, eine echte Definition wäre besser.

OSM ist nicht kompatibel mit den Definitionen von Industrie und Gewerbe in der Volkswirtschaftslehre. Aber versuchen wir es mal:
Industrie ist die fabrikmäßige Be- und Verarbeitung von Rohstoffen und/oder Zwischenprodukten zu Sachgütern. Die hierfür in Anspruch genommenen Landflächen bekommen ein landuse=industrial.
Gebiete mit überwiegend (Einzel-)Handel sind =retail.
Alle übrigen Gewebeflächen, die nicht unter vorgenannte Definitionen fallen, bekommen ein =commercial.
Auch produzierendes Handwerk gehört m.E. zu commercial.

Der Mammi

Es tut uns leid, dass die von uns gelieferte Ware nicht Ihren Vorstellungen entspricht. Wir werden sie Ihnen nicht in Rechnung stellen.

Sag mal, was ist das denn für ein Tonfall? Ich habe dir gesagt, wie ich es handhabe. OSM ist ein Orientierungswerkzeug und kein Liegenschaftskataster. Keiner reißt einem Mapper den Kopf ab, weil der ein Gebiet industrial getaggt hat, das nach anderen Vorstellungen commercial wäre. Da besteht durchaus Ermessensspielraum. Zur Orientierung ist es nur wichtig, dass der Anwender unterscheiden kann, wo Häuser und wo Bäume stehen, wo gewohnt und wo gearbeitet wird. Vereinfacht ausgedrückt.

–ks

Ich wünsche Dir trotzdem einen Guten Morgen!
Hast Du Dich eigentlich schon mal gefragt, warum Gesetzestexte so oft von Gerichten unterschiedlich ausgelegt werden?
Du hast also noch ein weites Suchfeld vor Dir …

Letztendlich bezeichnet landuse die überwiegende Nutzung. Liegt ein einzelnes Wohnhaus mitten im Industriegebiet, würde ich dafür kein Multipolygon anlegen.

Handwerk wurde bisher in den engl. Diskussionen als industrial gesehen, die vg. Definition von industrial würde z.B. Kraftwerke ausschließen, ebenso Lagerhalle und -häuser. Die sind aber explizit mit drin (engl. Wiki).

Multipolygone braucht man im Prinzip nie für landuse, da Grundstücke erschlossen sein müssen um bebaut werden zu können, d.h. alle Grundstücke liegen immer am Rand eines landuses (und grenzen an einen highway landuse), sofern dieser Detaillierungsgrad bereits erreicht ist

Wo wir wieder bei “überwiegender Nutzung” sind. Auch die Straßen gehören zu dem umgebenden Landuse, beispielsweise einem Wohngebiet. Bitte nicht mit area:highway verwechseln.

Ja, genau richtig erkannt

Volkswirtschaftlich gehört die Energie Produktion zwar zum industriellen Sektor, aber nicht zur Industrie, sondern eigenständig gleichberechtigt neben der Industrie.

Richtig! Warehouse steht aber auch in commercial drin. Man muss halt unterscheiden, ob das Lager zu einer Fabrik (Produktionsstätte) o.ä. gehört oder zu einer Spedition, einem Großhandel o.ä.

Weder kenne ich die engl. Diskussion noch die britische Definition von Handwerk. Aber schon das engl. Wort craft zeigt eine deutlich größere Nähe zu Fertigung und Produktion als das deutsche Wort Handwerk. In DE kann man das produzierende Handwerk (gehört neben Industrie und Energie zum industriellen Sektor) vom Dienstleistungshandwerk unterscheiden. Schon von daher verbietet es sich, Handwerk pauschal als industrial anzusehen.

Letztlich ist es bereits in der Volkswirtschaftslehre schwierig scharf und eindeutig abzugrenzen, unterschiedliche Definitionen und Ansichten füllen dicke Bücher. Ich habe kein Problem damit, wenn auch OSM keine eindeutige scharfe Definition schafft. Schließlich stellt landuse=* nur die überwiegende Nutzung dar. Ich hoffe, dass die wenigsten OSM Mitwirkenden das Werk eines Konsumgüterproduzenten als landuse=industriel, das auf dem gleichen Gelände befindliche Verwaltungsgebäude als landuse=commercial und den Fabrikverkauf als landuse=retail mappen werden.

Aus dem Bauch heraus würde ich die üblichen Lagerhallen als Gewerbegebiet ansehen. Bei einem modernen Hochregallager könnte man schon an Industrie denken. Dabei sehe ich weniger die Definition, ob etwas produziert wird, sondern die Dimensionen der Gebäude.

Das Problem ist nur, dass die Dinger heutzutage alle gleich aussehen. Sind alles graue Quader. Was da drinnen passiert ist für uns oft ne Blackbox, da Zutritt nur für autorisierte.

Ich geh auch nicht hin und google für jeden Betrieb, was der überhaupt so macht. Da ist für mich auch die Fahnenstange des zumutbaren und praktikablen erreicht.

Dazu kommt, dass sich mit jedem Eigentümerwechsel die Nutzung der Halle ändern kann. Eben war da noch ein Warenlager drin und jetzt hat da wer ne Fertigungsstraße rein gesetzt.

Von daher würde ich sagen, man entscheidet einfach nach Bauchgefühl, ob die Nutzung des Gebiets eher richtung Industrie oder richtung Gewerbe geht.

Grüße

ich bin mir sicher, dass die Straßen nicht zum landuse gehören, weiß zwar, dass das viele mapper anders sehen, aber außer dass es weniger Arbeit macht hat diese Sichtweise keinerlei Vorteile (im Gegensatz zum genauen Mappen), und auch rechtlich ist die Situation in Deutschland klar. Mit area:highway sind reine Straßenflächen gemeint (Verkehrsflächen), bei landuse=highway sind auch Nebenflächen dabei (Abstände, Entwässerung, etc.)

Ich finde das sehr spannend, an einem Projekt mitzuarbeiten, wo in der einen Ortschaft die Verkehrsflächen zentimetergenau erfasst sind und sogar die Kanaldeckel als Multipolygone angelegt werden, um die Entlüftungslöcher abzubilden, während 50 km weiter selbst Bundesstraßen noch wie mit der Axt zugehauen aussehen und die Dörfer nicht mal Gebäude, geschweige denn Hausnummern haben :slight_smile:

–ks

Aber erst seit 3 Tagen und jetzt nicht mehr. Obwohl ich prinzipiell dafür bin, die landuse Kategorien zu hinterfragen und zu ergänzen, ist das m.E. ein Konflikt mit bisherigen Definitionen, der erst erörtert werden sollte, anstatt einfach still das Wiki (halb) zu ändern. Stimmt ja, dass das bisher keine Definition ist sondern nur eine Aufzählung von Beispielen.

ich auch.
Straßenflächen mappe ich bisher praktisch nie, weil ich eher in Gebieten bin, wo noch die meisten pois fehlen und Hausnummern sowieso, aber es gibt durchaus Anwendungsfälle wo es nicht übertrieben ist sondern wirklich Information liefert, überall da, wo der Bewegungsraum keine linearen Wege sondern unregelmäßige Flächen sind.

Vielleicht solltest Du selber lesen, was Du als Quelle und Argument vorbringt. Ich weiß, das zweite Zitat von Dir ist etwas aus dem Zusammenhang gerissen, passt aber hier so schön.

Ich persönlich sehe es noch ein Stückchen weiter gefasst: auch highway=unclassified, die ausschließlich der Erschließung eines Industriegebieten dienen, können vom landuse mit eingeschlossen werden. Und dann gebe ich SammysHP vollkommen recht: highway=residential kann dann ebenfalls vom landuse=residential eingeschlossen sein. Das ist genauso richtig, wie es richtig ist beim detaillierteren mappen die Straßen vom landuse frei zu lassen (oder meinetwegen auch landuse=highway).

Der Mammi

Oha, das ist ein starkes Stück, die Versionsgeschichte habe ich vorher nicht gecheckt. Insoweit hat mein erstes Argument keinen Bestand. In der Sache, dass warehouse beides sein kann, halte ich jedoch an meiner Auffassung fest.

ja, mit Handwerk zu landuse industrial hatte ich mich auf das produzierende Handwerk bezogen, wo der Übergang zu industriell fließend ist. Alles was unter „Handwerk“ fällt kann man nicht in einen einzelnen landuse bringen.

Kommt drauf an, wenn der Fabrikverkauf ein kleines Lädchen ist, dann würde ich dafür auch keinen eigenen landuse machen, aber ich kenne eher den Fall eines Textilfabrikanten, wo der Fabrikverkauf mittlerweile größer ist als die Produktion, mit mehreren Parkplätzen etc., da ist ein eigener landuse angebracht.