EU-Urheberrechtsrichtlinie und ihre Folgen für OSM

Hallo ks,

man sollte im Hinterkopf behalten, dass die Nutzer des freien Internetz diese Freiheit aber auch Massenhaft nutzen um genau diese Freiheit massiv aus zu nutzen. Das es evtl. nicht das richtige Mittel ist lassen wir mal dahingestellt.

Zurück zu OSM:

Bei Geodaten ist es doch recht ‘simpel’. Sie orientieren sich allgemein an Fakten, die nicht schützbar sind. Lediglich als Datenbank sind sie geschützt. Es ist praktisch nicht möglich, einen CS gegen alle anderen Geo-DB’s zu prüfen, ob die Gesamtheit daraus entstammt. Aber eben genau diese Fälle muss man sich irgendwie anschauen und Filter einbauen die da Alarm schlagen und den Upload nicht automatisch in die DB schreiben. Was zumindest meiner Meinung nach der Durchsetzung unserer mech. Edit Policy zugute kommt.

Zusätzlich wird man den CS-Source Kkommentar analysieren müssen. Da die Nutzer-ID von jedem Upload bekannt ist, kann man (ähnlich wie bei GPX-Tracks) eine Mail schicken, wenn der Filter zugeschlagen hat. Ala: Dein CS wurde zurückgestellt, weil du vermeintlich bei Google kopiert hast (wenn GoogleMaps in Source), melde dich bei DWG.

Derzeit haben wir ja auch derartige Filter am Laufen. Nennen sich Mapper, die ihre Region überwachen und dann entsprechend den CS kommentieren oder im Forum etc. fragen, ob das ok ist.

Vor Gericht später wird man darlegen müssen, das man sein Möglichstes an Filtern getan hat. Wenn ein Nutzer aktiv von gMaps abmalt und als Source gpx-Track angibt wird man das nicht Filtern können. Wie auch ohne die Node-Koordinaten von Google zu kennen. :wink:

Die einzige Quelle des Wortlauts der Richtlinie, die ich bislang gefunden habe, sind die Dokumente der Sitzung, in der der Rechtsausschuss (im EU-Parlaments-Jargon JURI abgekürzt) die Richtlinie beschlossen hat.

http://www.emeeting.europarl.europa.eu/committees/agenda/201806/JURI/JURI(2018)0620_1/sitt-8204228

Genau diese Polemik führt u.a. auch dazu, dass normale Leute es nicht Ernst nehmen. Eben genau weil die Richtlinie dazu nicht führt. Vgl. WikiMedia Link aus dem Startbeitrag. :wink:

Diese nicht, das stimmt. Ich sagte aber auch vollkommen absichtlich „wohin der Zug fährt“. Was ist mit dem nächsten Bahnhof, oder dem übernächsten? Wenn sie einmal anfangen, Freiheiten zu beschneiden, und damit problemlos durchkommen …

Wirft man einen Frosch in kochendes Wasser, springt er reflexhaft raus. Wirft man ihn in kaltes und erwärmt es langsam, lässt er sich totkochen.

–ks

Ich hab grade mit einem befreundeten Kreisbrandmeister gesprochen, bei denen im Kreis wäre man nicht betroffen, weil sie eigene Karten verwenden.

Was verstehst du genau darunter? “Eigene Karten”

Gruss
walter

Wir sind uns wohl einig, dass sowohl Deine als auch meine Aussage nicht repräsentativ für alle OSM-nutzenden Feuerwehren sind.

Von den mir bekannten Freiwilligen Feuerwehren, von denen ich weiß dass sie OSM benutzen, ist mir keine bekannt die einen eigenen Tileserver verwendet.

Wozu braucht eine kleine Dorf FFw einen eigenen Tileserver?

Für das eigene Dorf bzw. die Umkreisgemeinden kann man locker gedruckte Karten in jedem Einsatzfahrzeug mit sich führen. Der Änderungsdienst hierfür ist nicht sehr aufwendig. Deine Hydranten laufen Dir ja nicht weg.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass z.B. in Unternehmen die Laufkarten für die Feuerwehr** in gedruckter Form** an der BMZ bei der Leitstelle, beim Landratsamt und bei der jeweiligen Ortsfeuerwehr deponiert werden müssen. Zusätzlich müssen alle Pläne auch noch mal als CD zur Einspeisung bei der Leitstelle abgegeben werden. Passiert natürlich bei Änderungen gleichzeitig. Kein Mensch verlässt sich heutzutage ausschließlich auf elektronische Helferein.

Wenn Du es wirklich modern haben willst kannst Du eine Offlinekarte auf ein Pad oder auf ein Telefon laden. Deren Speicherkapazität reicht heute schon für die halbe Welt. Wozu man es online braucht erschließt sich mir nicht. Wenn man die Karten bei jeder Zusammenkunft (früher war das mal einmal wöchentlich) updatet reicht das m.E. vollkommen aus.

Also von der Seite sehe ich schwarze Kacheln nicht kritisch. Die sollen ja nicht für immer eingeblendet werden, sondern nur für den Zeitraum der angedachten Protestaktion.

Um wieder zum ursprünglichen Thema politische Botschaft zurückzukommen: Hier läuft bereits eine Petition dagegen:

In der Presse: FAZ: Uploadfilter sorgen für Proteststurm über Parteigrenzen hinweg

Uploadfilter vorerst gestoppt:

http://www.europarl.europa.eu/news/de/press-room/20180628IPR06809/parlament-will-urheberrechtsreform-im-september-uberarbeiten

Danke, der WDR hatte das heute völlig falsch wiedergegeben.

Nur mal am Rande (das gehört dann in einen eigenen Thread)

Ich finde den Gedanken interessant den “cziehr” anspricht und ich finde auch, es würde sich durchaus auch mal lohnen darüber nachzudenken ob man sicherheitsrelevaten Diensten wie “Feuerwehr, Polizei, Krankenwagen” eine Priorisierung in der Nutzung von OSM einräumt. Nicht nur im Bezug auch “polische Kachelaktionen” die ich durchaus sehr untersütze (ich würde die Kacheln eventuell zufällig auswählen, so dass nach einem neuladen immer andere Kacheln geschwärzt werden - so kann man die OSM dennoch nutzen im kritischen Einzelfall) - sondern auch generell.

Ich finde das Sicherheitsdienste die zum wohle aller mit OSM arbeiten auch “schneller” an Kacheln kommen sollten, wenn gerade mal ein “engpass” ist. Das kann man sicherlich “relativ einfach” (vom Prinzip her) über QOS-Tools lösen die für bestimmte IP-Ranges bevorzugt ausliefern. Wie man es (fachlich) umsetzt kann natürlich tricky sein.

Wäre doch vieleicht ein Thema für dich cziehr oder?

+10

-10^10000

Sicherheits relvante Dienste sollten -nie- einen (Internet-)Drittdienst verwenden, OSM geht durchaus auch ohne grosse Infrastrukturaufwand, einfach eine geeignete Offlinelösung verwenden.

Meine +10 bezog sich auf die Auslagerung des Feuerwehrthemas in einen eigenen Thread. :sunglasses:

besser -10^10001, sonst wird’s positiv :wink:
ansonsten d’accord
auch zu chris66, da inzwischen ziemlich OT

Hallo,
Vom 4. bis 11. September ist die Copyright Action Week. Am 12. September stimmt das Plenum des Europäischen Parlaments erneut über den Entwurf ab. Plattformen für die Entwicklung quelloffener Software sind im Entwurf des Rechtsausschusses jetzt auch ausgenommen. Konkret geht es um Erwägungsgrund 37a und Artikel 13.

Die schwarzen Kacheln wurden heute Abend auf für den Tileserver des FOSSGIS e.V. aktiviert. Neun von zehn (oder sind es acht von neun?) Anfragen nach einer Kartenkachel werden wie üblich beantwortet. Die neunte/zehnte wird mit der schwarzen Kachel beantwortet. Ein erzwungenes Neuladen (oft Strg+R), ggf. verbunden mit dem Löschen des Caches, führt dazu, dass andere Kacheln schwarz sind. Serverseitig wird pseudozufällig ausgewürfelt.

Die Startseite von openstreetmap.de hat einen niedrigen schwarzen Banner am oberen Rand.

Auf https://www.openstreetmap.de/uf/index.html gibt es Informationen, warum manche Kacheln schwarz sind.

Viele Grüße

Michael

EDIT: Erster Absatz ergänzt.

Danke, wieder mal eine Karte, die ich nicht zur Urlaubsvorbereitung nutzen kann. Hier leiden nur die Nutzer, sonst interessiert das niemanden.

Das ist ja noch schlimmer als Google, das durch die Umstellung des Preismodells unzählige Websites lahmgelegt hat. Dort kann man (als Betreiber) aber wenigstens zahlen, damit es funktioniert.

… wo meine als Entwurf gedachte Auflistung aus #4 wörtlich übernommen wurde. Hätte ich zumindest mal von einem Juristen gegenlesen lassen :slight_smile:

–ks