OSMF-Vorstandssitzung am 21. Juni 2018

Hallo,

leider habe ich es verpennt, hier an die Sitzung zu erinnern, die gerade beginnt. Die vorläufige Tagesordnung findet ihr auf der Website der OSMF. Zuhören könnt ihr über Mumble.

Die Tagesordnung:

Öffentlicher Teil

  1. Abstimmung über die geänderte Geschäftsordnung des Vorstands

Aus der Tagesordnung ungeprüft übernommen und übersetzt:

  • Regel bzgl. des Vorsitz der Arbeitsgruppen ergänzt
  • klargestellt, wer nicht öffentlichen Sitzungen beiwohnen kann
  • klargestellt, wie Stimmabgaben aufgezeichnet werden
  • Verfahrensabläufe rund um Umlaufbeschlüsse angepasst
  1. Einhaltung der Open-Source-Richtlinie

  2. SotM-Vorträge, die nicht aufgezeichnet werden

  3. Antrag des OpenRailwayMap-Projekts auf Feststellung des Bestandsschutzes im Zusammenhang mit der Richtlinie zur Nutzung der Marke OpenStreetMap

  4. Bericht über das [geplante] Förderprogramm

  5. Bericht über den Fortschritt der DSGVO-Umstellungen

  6. Kriterien für die Erteilung des Status einer Regionalvertretung der OSMF

  7. Bericht aus dem Advisory Board

Nichtöffentlicher Teil

  1. Diskussion über Hosting der OSMF-Server und Umstellungen im Zusammenhang mit der DSGVO

Viele Grüße

Michael

Wollte einfach mal danke sagen fürs Posten der Ankündigungen im Forum. Das trägt dazu bei, die Lücke zwischen der Foundation und der Community zu überbrücken. :slight_smile:

Das hatte übrigens heute neben dem Informationswert auch erheblichen Unterhaltungswert (insbesondere Punkt 3). :slight_smile:

Hallo,

Ja, wenn man die ganze Hintergrundstorys aus der SotM-WG kennt, ist es nicht so spannend.

Meine Zusammenfassung/inoffizielles Protokoll:

Teilnehmende Vorstände: Frederik (leitet die Sitzung in Vertretung von Kate), Martijn, Peter, Heather, Paul, Mikel
Entschuldigt: Kate
Gästse: Nakaner, SJFriedl, Stereo, imagico, rory_mccan, Tordanik, SimonPoole, Douglo, RAytoun

Protokoll der letzten Sitzung
angenommen

Umlaufbeschlüsse
Frederik berichtet, dass der Vorstand dem Entwurf der Datenschutzerklärung der LWG einstimmig zugestimmt hat. Der Vorstand habe Dorothea eine Reisekostenerstattung für ihre Reise zur SotM in Mailand gewährt.

Peter fragt, ob Begründungen von Vorständen, die gegen einen Beschluss gestimmt haben, in das Protokoll mit aufgenommen werden können. Ja, das können sie, war die Antwort. [Peter und Paul hatten der Reisekostenerstattung nicht zugestimmt]

Daraus entstand eine kleine Diskussion über Geschenke und Begünstigungen. Man kam darauf, dass man eigentlich schon erwähnen müsste, wenn man als Vorstand die Anreise zum Vorstandstreffen vom Konto der eigenen Firma begleichen lässt. Man habe das in der Vergangenheit ein wenig vernachlässigt. Die Diskussion wurde auf die Juli-Sitzung vertagt.

Berichte zu ToDos
keine

Geschäftsordnung des Vorstands
Mikel fasst die Änderungen zusammen. Vorstände sollte keine Arbeitsgruppen leiten. Die vorgeschlagene Neufassung dokumentiert die aktuelle Praxis der öffentlichen Sitzungen (dass diese öffentlich sind) und beschreibt, wie die Stimmabgaben aufgezeichnet werden. Außerdem gibt es Änderungen im Zusammenhang mit Umlaufbeschlüssen.

Auf Bitte von Paul wurde die Abstimmung aufgeteilt. Die Änderungen an Artikel 2 und 6 wurden einstimmig angenommen. Für die Änderungen an Artikel 7 (Umlaufbeschlüsse) gab es fünf Ja-Stimmen und eine Nein-Stimme (von Paul).

Open-Source-Richtlinie
Die OSMF hat eine Open-Source-Richtlinie, die eine Evaluierung unfreier Software und Dienste, die die OSMF einsetzt, im zweijährigen Rhythmus vorschreibt. Dafür ist es jetzt wieder Zeit.

In der Sitzung wurde eingestanden, dass die personellen Ressourcen im Vorstand fehlen, sich intensiv darum zu kümmern. Aus meinen eigenen Notizen werde ich gerade selber nicht schlau, ob jetzt schon klar ist, wer was macht, oder ob man sich erst noch die Prozesse anderer Organisationen anschaut, die eine ähnliche interne Richtlinie haben.

Unrecorded State of the Map sessions
Der Vortrag mit dem Titel “Working with the community” von Ryan Peterson von Apple auf der State of the Map 2018 in Mailand wird nicht aufgezeichnet werden. Es war der SotM Working Group bei der Programmerstellung bewusst, dass die Firma (nicht der Mitarbeiter) das nicht gestattet. Weil die Umfrage in der Community ein großes Interesse von Seiten der Community offenbarte, wurde der Vortrag angenommen. Außerdem dachte man, dass man besser einen als keinen Vortrag von Apple haben sollte. In der Umfrage war übrigens nicht erwähnt worden, dass der Vortrag nicht aufgezeichnet wird, weil es in einem Notizfeld untergegangen war.

Keiner der Vorstände wollte der Arbeitsgruppe in diesem Fall hineinregieren. Paul lies durchblicken, dass er den Vortrag abgelehnt hätte, da die Verweigerung der Aufzeichnung nicht mit Sicherheitsaspekten begründet worden sei. Einer der Vorstände (wer genau, steht nicht in meinen Notizen) hatte angemerkt, dass der Titel des Vortrags angesichts der fehlenden Communityeinbindung ein Witz sei.

Der Vorstand akzeptiert die Entscheidung der Arbeitsgruppe und wartet die Reaktionen der Community nach der Konferenz ab, bevor er über eine Grundsatzentscheidung diskutiert. Es wurde gemutmaßt, dass es inoffizielle Transkripte und Aufzeichnungen von unbekannten Dritten geben könnte. Der Vortrag wird Diskussionen auslösen, die die Entscheidung des Vorstands für künftige Fälle beeinflussen können. Außerdem kann man die Verantwortung für Ablehnung künftiger derartiger Vorträge auf die fabulöse Community schieben.

Anerkennung des Bestandsschutzes des Namens “OpenRailwayMap” (Antrag im Rahmen der Bestandsschutzklausel der Richtlinie zur Nutzung der Marke OpenStreetMap)
Alexander Matheisen hat als erster einen solchen Antrag gestellt. Die LWG hat sich dafür ausgesprochen. Der Vorstand hat ihn mit einer Enthaltung (von Paul, der meinte, keine Zeit gehabt zu haben, sich die Sache anzuschauen) angenommen. Martijn kümmert sich um die Papiere.

Die Vorlage der Vereinbarung ist auf der OSMF-Website zu finden.

Microgrants
Eine Reihe an Vorständen (u.a. Martijn) strebt danach, auf der SotM das Programm offiziell bekanntgeben zu können. Bis dahin gibt es jedoch noch viel zu tun. Der Entwurf müsse für die Diskussion mit der Community vorbereitet werden und dieser zur Diskussion auf der Mailingliste OSMF-Talk vorgelegt werden können. Martijn, Mikel, Heather und Paul wollen sich dazu über Mumble (?) zu einer Arbeitssitzung vor der nächsten Vorstandssitzung treffen, um den Entwurf für die Diskussion vorzubereiten. Frederik erinnert sie daran, das Konzept transparent zu halten.

Bericht über den Fortschritt der DSGVO-Umstellungen
Hier haben Frederik für die technische Seite und Simon als LWG-Mitglied berichtet.

Frederik hat auf der Mailingliste Dev die Änderungen an den Planetdumps skizziert und eine Diskussion über die Umstellungen im Allgemeinen ausgelöst. Es gibt zwei verschiedene Widerstände. Einerseits Widerstand, weil man fundamental dagegen ist (sinngemäß: lass doch die EU machen), andererseits Widerstand, weil es nach viel Arbeit für Drittanbieter-OSM-Projekte aussieht. Letztere hätten teilweise noch nicht ganz verstanden, welche Änderungen erforderlich seinen und welche, von denen sie meinten, sie seien erforderlich, es gar nicht sind.

Heather schlägt ein Telefongespräch mit denen, die sich gegen die Umstellungen aussprechen vor. Die Idee wird abgelehnt, weil Telefongespräche bessere Englischkenntnisse als das Lesen und Schreiben von Textnachrichten erfordern.

Frederik meint weiter, dass die Dynamik und der Antrieb sich teilweise verflüchtig hätten, weil die Welt nicht untergegangen sei. Man müsse sich bemühen, damit sich diese Dynamik nicht endgültig verflüchtigt.

Christoph Hormann bat im Chat darum, den Entwurf der neuen (es gibt noch keine) Nutzungsbedingungen für die OpenStreetMap-Website zeitnah zu veröffentlichen, um transparent zu sein.

Simon Poole berichtete anschließend noch über die Arbeit der LWG. Die Datenschutzerklärung sei größtenteils fertig. Bezugnehmend auf Christophs Anmerkung meinte er, dass die Nutzungsbedingungen noch ein früher Entwurf seien. Es seien Sachen darin enthalten, die die LWG eigentlich nicht darin haben möchte, die aber darin sein müssen, weil es rechtlich erforderlich sei. Die LWG würde sich jetzt noch um die Vertraulichkeitserklärungen für die Mitglieder der Arbeitsgruppen kümmern (keine Weitergabe der Daten usw.), dann sei die DSGVO von ihrer Seite eigentlich abgehakt.

Kriterien für die Erteilung des Status einer Regionalvertretung der OSMF
Dazu verweise ich auf die E-Mails von gestern und heute auf der Mailingliste OSMF-Talk. Der Tagesordnungspunkt war ursprünglich für den nichtöffentlichen Teil vorgesehen. Ich hatte auf der Mailingliste darum gebeten, dass man das zuerst allgemein mit der Community auf der Mailingliste OSMF-Talk diskutiert. So wird es wohl jetzt auch geschehen. Frederik schlug eine Diskussionsrunde auf der SotM vor, die nicht auf Vorstände begrenzt ist.

Monatlicher Bericht aus dem Advisory Board
Es gibt nichts Neues. Die Swiss OpenStreetMap Association hat einen neuen Vertreter entsendet. Die belgische Regionalvertretung wurde gebeten, einen Vertreter zu benennen.

Paul bat Martijn darum, Apple nochmal erneut um die Benennung eines Vertreters zu bitten. Er habe keinen Erfolg gehabt und keine Antwort erhalten.

Gastkommentare
Ich habe darum gebeten, Abstimmungsvorlagen für Tagesordnungspunkte wie z.B. Punkt 1 vorher zu veröffentlichen.

Viele Grüße

Michael

Wieder mal schneller als die Polizeit erlaubt der Vorstand überhaupt mit der Sitzung fertig war :wink:

Danke für die Arbeit, das auf Deutsch zu machen. Ein kleiner Fehler fiel mir auf:

Hier handelte es sich nicht um Apple, sondern im das isländische Local Chapter.

Bye
Frederik

Danke für die Zusammenfassung - zum “Atmosphärischen” kann man noch ergänzen:

  • Beim Thema Deklaration von Reisekosten-Erstattungen durch Dritte (Für Vorstands-Treffen, SOTM-Besuch oder andere Reisen mit Bezug zur Vorstands-Tätigkeit) gab es von Einzelnen erkennbare Abneigung, das Thema konkreter zu diskutieren. Paul hat aber recht deutlich erläutert, dass es entsprechend der Regeln da kaum was herumzudeuten gibt und eine Deklaration zwingend ist und auch Frederik hat kundgetan, dass wenn er seine Reisekosten aus der Firmenkasse bezahlt dafür im Grunde das selbe gilt (womit er völlig recht hat). Ich hatte das auch nicht auf dem Radar, da sollten wir am Ball bleiben.

  • es gab bei den “rules of order” ein bisschen Pingpong zwischen Paul und Mikel weil Mikel enttäuscht darüber war, dass Paul einem Teil der Änderungen nicht zustimmen wollte. Das Ganze hatte wohl eine Vorgeschichte vom F2F-Treffen.

  • bei dem “Geheim-Vortrag” für die SOTM gab es neben der Ironie des Themas “Working with the community” und dem Popcorn-Faktor der Vorstellung, dass im Vortrag vielleicht die Hälfte des Publikums ihr Telefon in die Luft streckt um das ganze aufzuzeichnen, für mich vor allem auch die Erkenntnis, dass es zwischen Vorstand und working groups oft ein ähnliches Verantwortungs-hin-und-her-schieben gibt wie in der großen Politik. Der Vorstand hätte hier ja alle Möglichkeiten gehabt - die Entscheidung revidieren und den Vortrag nachträglich ablehnen, die Entscheidung akzeptieren, aber deutlich rügen und in jedem Fall für die Zukunft eine klare Anweisung geben, dass solche Vorträge abzulehnen sind. Für mich verdeutlicht das auch den Eindruck, dass die Arbeitsweise der SOTM-WG in zentralen-Dingen (insbesondere Programm-Gestaltung und Stipendium-Vergabe) völlig frei von jeglicher wirksamer Aufsicht ist darüber, dass die Dinge im Sinne der OSMF entschieden werden und frei vom Einfluss Dritter sind. Dass es keine klare Trennung zwischen den in der SOTM-WG mit der Mittel-Einwerbung (Sponsoring) Leuten auf der einen Seite und der Programm-Gestaltung und der Stipendien-Vergabe auf der anderen Seite gibt ist im Grunde ein Desaster, was nur darauf wartet, zu passieren. Der Vorstand entzieht sich hier meiner Meinung nach seiner Verantwortung (die er sowohl formal-rechtlich als auch moralisch hat). Für Verschwörungs-Fans übrigens: Der Vortragende hat vor einiger Zeit auch mal für den OSMF-Vorstand kandidiert.

Ich bin inzwischen auch eher skeptisch, was die ganze Aktion angeht und werde den Eindruck nicht los, dass sich die LWG im stillen Kämmerlein ein tolles Konzept überlegt hat, was aber in RL nicht trägt und nun regelmäßig von verschiedenen Gruppen zerlegt wird. Da frage ich mich, warum kommt das jetzt erst hoch?

Es ist ja nicht so, dass das wir genau diese Diskussion zu den Planetdumps nicht auch schon für die API erlebt haben. Praktisch überall nur Widerstände gegen eine als unzureichend empfundene Handlungsempfehlung.