Mappen für Behörden, geht das und wenn ja wie?

Diese Frage stelle ich vor allem an die, die bereits mit Behörden viel zu tun hatten und wissen, wie die ticken:

Unsere VG hat kürzlich ihren Webauftritt komplett von Grund auf neu gestaltet. Zu den Neuigkeiten auf der neugestalteten Homepage zählt unter anderem eine OpenStreetMap-Karte in der Ecke, scrollbar und alles. Die Tiles werden direkt von OSM eingebunden, aber bei dem wenigen Traffic, der auf der Seite anfällt, dürfte das nicht stärker ins Gewicht fallen.

Jedenfalls ist die VG gar nicht vollständig gemappt. Der Hauptort und einige Nachbarorte sind weitestgehend fertig, andere sind nur rudimentär (Häuser ohne Hausnummern) oder gänzlich ungemappt (nur Straßennetz als Skelett). Das macht sich natürlich auf dem eigenen Webauftritt nicht gut, wenn die kleineren Dörfer so gut wie leer sind.

Nun war meine Idee, die VG anzusprechen, ob sie denn interessiert wäre, dass ich alle Dörfer der VG vollständig mappe. Ich würde das ehrenamtlich gegen Aufwandsentschädigung machen (aufgrund der doch großen Distanzen im ländlichen Raum), ich weiß aber nicht ob die mir so etwas einverstanden sind, bzw. ob sie diese Hilfe überhaupt wollen. Sollte ich das überhaupt versuchen oder bringt das eh nichts? Und wenn ja, wie sollte ich das Thema am besten ansprechen?

fürs bloße OSM mappen hätte wohl keiner interesse daran. wenn überhaupt könnte man mit seinen generellen “geodatenerfassen fähigkeiten” bei sowas wie kompletten baum-, grünflächen-, grabenkataster mehr interesse wecken.

Wenn sie OSM schon selbst auf der Website einsetzen, stehen die Chancen gut, dass es dort jemanden gibt, dem das Projekt geläufig ist. Dass OSM statt Google Maps eingebunden wird, ist nämlich alles andere als selbstverständlich. Ich würde die VG im Zweifelsfall einfach anmailen. Vllt gibt es auf der Website sogar die direkten Kontaktdaten zu jemandem, der im entsprechenden Bereich arbeitet.

Ich habe vor 2-3 Jahren auch mal “offiziell” gemappt, damals ein Dorf in Moldawien. Vollständig habe ich das da nicht gemappt, aber man hat mir damals eine handgeschriebene Skizze mit den Straßennamen gegeben und explizit die Erlaubnis erteilt, das auf OSM zu verwenden. Das waren insgesamt aber auch maximal 10 Straßen.

Hi, was genau meinst du denn mit VG?

Generell wird sich wohl jede Kommune freuen, wenn Leute ehrenamtlich aktiv werden und vielleicht sogar so viel Zeit aufbringen möchten, um OSM über eine längere Zeit zu pflegen.
Das mit der Bezahlung halte ich schon für schwieriger. Nicht weil deine Mühe es nicht wert wären, sondern weil es viel Papierkrieg bedeutet, um solche Vergütungen zu rechtfertigen :roll_eyes:. Vielleicht ist dir ja auch mit anderer Unterstützung geholfen, die man evtl. über den kleinen Dienstweg bekommen könnte (Fahrkarten, Fahrzeuge, …).

Ich denke fragen kostet nichts. Am besten noch einmal hinterher telefonieren, damit die Kollegen im Kataster / Presseabteilung auch deinen Kontakt haben. Evtl. möchten Sie ja später darauf noch einmal zurück kommen :wink:

VG = Verwaltungs-Gemeinschaft, mehrere Gemeinden die sich zusammenschliessen

Fragen kostet nix, der Einsatz von OSM kann verschiedenste Gründe haben… von Kostenersparnis, Optische gründe (gefällt besser), sich selbst einzubringen/ Dienstleistungen zu beziehen die auf OSM basieren usw…

mfg Miche

Du könntest gucken, ob die dir einen kleinen Werkvertrag geben können, wo das Werk dann das einmalige Erfassen von Ort X und Y in OpenStreetMap ist. Das muss dann aber halt korrekt versteuert werden, und du brauchst ggf. ne Nebentätigkeitsgenehmigung von deiner Hauptarbeit.

Ansprechpartner wäre wohl sinnvoller die Öffentlichkeitsarbeitsabteilung der VG, nicht die Kataster(teil-)behörde.

Wie man das über Aufwandsentschädigung regeln könnte weiss ich nicht.

Hallo, hier biege ich vom Thread: Städtisches Kartenportal mit OSM ab.
Dort hatte ich erwähnt, das das Geoportal Troisdorf den Ursprung und das Interesse der Stadt aus dem sehr fleißigen Mapping eines einzelnen Mappers hat. Er hat zugestimmt, erwähnt zu werden: Der Troisdorfer.
Er hatte auch schon mal ein Interview in Radio OSM.
Aufgrund seiner vielen Erfahrungen hat er vielleicht auch hier etwas beizutragen auf die Frage, wie man als Mapper mit Behörden umgeht oder wie Behörden mit OSM Mapper umgehen.

Hi,
als Behördenmitarbeiter gebe ich mal meinen Senf dazu.
Prinzipiell wird es erst mal schwierig, da den richtigen Ansprechpartner zu finden. Gerade bei so kleinen Kommunen, haben viele Personen nämlich oftmals mehrer Funktionen.
Ich würde mal versuchen heraus zu finden, wer für den Webauftritt /EDV zuständig ist, der weiß wahrscheinlich am ehesten von was du redest.

Was die Bezahlung angeht wird es noch schwieriger. Keine Ahnung wie verschuldet die VG ist, aber oftmals sind solche “freiwillige Leistungen” durch die Aufsichtsbehörde verboten. Dann geht da gar nichts. Da muss dann der AP der für die Sache zuständig ist schauen, was er intern machen kann. Als Externer hast du da Null Chancen.

gruß Werner

Du könntest eine Mapping-Party organisieren und dabei noch ein paar Mitstreiter gewinnen. Wenn die VG Reklame dafür macht im Gemeindeblättchen ist das vielleicht ein wertvollerer Beitrag als Geld fürs Mappen. Und vielleicht hat die VG oder die örtliche Sparkasse auch etwas Geld für die Pizza am Mittag. Sowas geht oft viel einfacher als jemanden zu bezahlen. Und “Unsere VG benutzt jetzt OSM. Das finde ich toll, da will ich helfen. Wer hilft mit?” verkauft sich viel besser als “Unsere VG benutzt jetzt OSM. Wie kann ich damit Geld verdienen?” (Hab das jetzt so hart formuliert, nicht weil ich denke, dass Du das nur zum Geldverdienen machst, aber so kann es halt leicht bei der VG oder so ankommen.)

Bitte nicht mehr antworten! Die Frage wurde per privater Nachricht schon geklärt!

Sorrry Prince Kassad. Ich hatte die Fortführung dieses Themas auf Grund diesen Beitrags angeregt, weil ich das hier passender fand.

Hi,

da das Thema “Mappen für xy” häufiger ein Diskussionsgrund ist, würde ich gerne mal die grundsätzlichen Dinge zusammenfassen, obwohl das hier erstmal etwas OT ist. Aber dieser Thread dürfte wohl aufgrund der Überschrift häufiger gegooglet werden:

1.: Mappen für xy ist natürlich per se kein Problem, wenn die üblichen Gepflogenheiten eingehalten werden, wie etwa der Austausch mit der örtlichen Community und das Einhalten der Tagging-Regeln.

2.: Oft wird dabei auf Datenbestände zurückgegriffen, die urheberrechtlich geschützt sind und/oder nicht öffentlich verfügbar sind. In dem Falle sollte deutlich klar gestellt werden, woher die Daten kommen und dass man die Berechtigung hat, diese Daten in OSM einzupflegen. Dazu bietet es sich an, dafür diekt ein seperates Profil anzulegen, wo man solche Sachen auflisten kann.

3.: OSM-Daten müssen immer vor Ort oder duch Bildaufnahmen verifiziert werden und durch Dritte verifizierbar sein. Nur Daten ein zu eins aus anderen Datenbanken zu übernehmen ist ein No-Go, da viel zu fehlerbehaftet. Dies gilt insbesondere für Daten aus Quellen, die nicht öffentlich verfügbar sind.

3a.: Ausnahmen bilden nur Imports, die vorher über die Import Mailing-List der Communtity vorzustellen sind.

4.: In dem Profil, über das solche Auftragsarbeiten gemappt werden sollte klar erkennbar sein, für wen man arbeitet. Transparenz ist das A und O, um mögliche Konflikte zu vermeiden.

Viele Grüße und viel Spaß beim Mappen!