Umstieg von iD-Editor auf JOSM - ein Versuch - bitte um Hilfe

Ich versuche gerade, auf den JOSM-Editor (von iD) umzusteigen bzw. diesen zu erlernen. Leider (aus meiner Sicht eines Anfängers) scheint dieser ziemlich komplex zu sein, dementsprechend lange und mühsam sind die ersten Schritte. In der Hilfe habe ich leider auch nichts passendes gefunden.

Mir wäre folgendes wichtig, was im iD-Editor vorhanden ist und ich hoffe, man kann es in JOSM auch einstellen.
-) die Linienstärke vergrößern. In der standardeinstellung des JOSM sind die Linien sehr dünn und “zart”. Aber auch die Umrisse von -Gebäuden, Flächen usw. Kann man diese erhöhen um die Darstellung im Editor zu verbessern? Farben kann man ändern, was ich schon gefunden habe.
-) wie kann die Größe der Nodes eingestellt werden?
-) Wie kann ich geoimage.at als “Default”-Hintergrundbild beim Start festlegen? Oder muss man das immer eigens anwählen?
-) Wie groß darf die maximale Fläche sein, die man im JOSM downloaded? Weil, ich bekomme schon bei einer Fläche mit rund 5x5km Abmessung eine Fehlermeldung, dass diese zu groß sei. Wie geht man hier effektiv vor?
-) Ist es möglich, dass Nodes beim Zeichnen bei einem bestehenden Node “einschnappen”. Also, wenn ich z.B. einen Acker habe und gleich angrenzend ist der nächste, so mögen jene Nodes des neu zu zeichnenden Ackers entlang jener des anderen “einschnappen”. Ist das möglich?

Mein Umstieg seinerzeit von Potlatch zu JOSM war auch nicht einfach. Ich bin mir sicher, die Möglichkeiten von JOSM auch nur unzureichend auszunützen. Für meine Zwecke recht es aber.
Die Einstellmöglichkeiten in JOSM findest du unter Bearbeiten>Einstellungen (ganz unten) oder Taste F12. Dann links unten “Expertenmodus” anhakerln. Dann geht einiges mehr.
Dann wählst du “Einstellungen der Kartenprojektion …”. Unter Kartenstile habe ich den Stil von Potlatch2 aktiv geschaltet und ausgewählt. Das reicht mir.
Vielleicht kann man Hintergründe auch per default starten, ich brauche es nicht. Je nach Bearbeitung habe ich ohnehin immer mehrere Hintergründe aktiv, zwischen denen ich dann hin und herschalte.
Ich kenne iD nicht, aber bei den Stilen wirst du einiges finden, das vielleicht passt.

Eine einfachen Einstieg in JOSM bietet das sehr empfehlenswerte Tutorial des Kollegen kreuzschnabel:
https://einklich.net/osm/osm-tutorial.pdf

Und weil du ja sehr fleißig Gebäude erfasst, solltest du gleich dieses plugin in JOSM aktivieren:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:JOSM/Plugins/BuildingsTools

Damit kann man mit 3 Klicks rechtwinklige Gebäude erzeugen, in iD gibt’s so ein praktisches Werkzeug leider (noch) nicht.

Viel Spaß mit JOSM!
geow

Hab’ etwas herumprobiert, ist mir noch nicht gelungen. Ich wäre da aber auch zurückhaltend, es gibt schon Gegenden mit sehr hoher Liniendichte.

F12 → Einstellungen, Tab ganz unten → Erweiterte Einstellungen, im Suchfeld “mappaint.node” oder “size” eingeben, dann die Werte zu “mappaint.node.*-size” ändern.

Geht - glaube ich - nicht. Ich mache das immer manuell, zumeist zusammen mit basemap.at.

Das wohl hängt mit der Anzahl der Objekte im Ausschnitt zusammen. Du kannst aber jederzeit Ausschnitte nachladen (Strg+Umschalt+Pfeil hinunter, Eingabe). Eventuell hilft eines der Plugins: F12, vierter Tab von oben → Erweiterungen, in Suchzeile “download” eingeben, dann z.B. continuosDownload oder download_along installieren.

Einfacher ist es, beide Äcker in einem Polygon zu zeichnen (solange es dabei nicht zu groß wird und nicht zu sehr generalsiert wird), spart eine Menge Arbeit. Aber ja, wenn Du mit der Maus in die Nähe eines Punktes kommst, wird die Maus gefangen. Den Radius kannst Du genauso einstellen wie die Punktgröße, die Einträge lauten “mappaint.node.*snap-distance”.

Disclaimer: ich verwende die o.a. Einstellungen nicht, musst also sehen, wei weit Du damit kommst.

LG wolfbert

Lob, Lob :slight_smile:

Geht nicht. Josm startet immer mit einer leeren Layerliste. Das einzige was voreingestellt ist, ist die Liste der möglichen Overlays (Kartenhintergründe). Diese sind teilweise von der Gegend abhängig, wo du mappst.

Einerseits ist die maximale Fläche fest definiert aber andererseits hängt das auch von der Anzahl der Daten ab, die sich dort befinden. Auf dem flachen Land schlägt fast immer die absolute Größe zu und in einer Großstadt muss der Bereich wesentlich kleiner sein.

Lösung: Plugin “ContinousDownload”; der lädt dynamisch nach, wenn du die Seite verschiebst.

Und ganz wichtig: Unbedingt “utilsplugin2” installieren; ohne den fehlen viele gute Funktionalitäten.

Gruss
walter

Danke erstmals für die Hilfestellungen. Habe gestern ein paar Stunden mit dem Programm gearbeitet und bin langsam reingekommen.
Eine weitere Frage:

Wie ist es möglich, dass beim Verschieben von Bestehenden Nodes diese an einem benachbarten Node einrasten? Ich meine, ich habe z.B. einen Acker, daneben eine Wiese. Aufgrund von unzureichendem Mapping ist dazwischen ein Spalt entstanden. Nun möchte ich einfach den Node vom Acker mit dem Node der Wiese “koppeln”. Der iD-Editor “schnappt” da gleich ein und die Sache ist erledigt. JOSM macht das nicht (zumindest weiß ich nicht wie).

Das mag speziell in Städten durchaus stimmen. Jedoch empfinde ich die ganzen Linien in JOSM dermaßen dünn/zart, dass es sehr mühsam fürs Auge ist, sich dauerhaft auf diese kleinen Linien zu fokussieren. Hier finde ich die Linienstärke im iD wesentlich angenehmer beim Mappen. Und, man kann schließlich ja noch Reinzoomen, sodass selbst bei hoher Liniendichte eine etwas größere Linienstärke nicht schaden würde.

Mittlerweile hab ich auch schon die Linienstärke (mappaint.highlight.width bzw. mappaint.segement.default-width) gefunden. Zumindest jene von den Flächen. Eine leichte “Verbreiterung” derselben (von 4 auf 6) macht am Bildschirm viel her und stört keinesfalls.

Ganz einfach: Den einen Node über den anderen schieben und die Taste m drücken. Mir ist es lieber, eine bewusste Handlung zu setzen, als dass es automatisch “schnappt”.

Alternativ beim Verschieben Ctrl-Taste halten

Wow, den kannte ich nicht.

Fuer laengere Abschnitte kann man das contourmerge plugin verwenden.

[Edit: Die follow Option des Josm, Kurztaste: f (vermutlich nur im Expertenmodus verfuegbar) kannte ich auch nicht. Ich habe geweint, als ich das bei einem Workshop von User Species gelernt habe… ;-)]

Anders: beide Nodes markieren (Click + Strg Click: “rot machen”) und dann “m” für “merge”. Der zweite Punkt springt zum ersten und die beiden werden vereint.

Gruss
walter

ps: Josm ist ein phantastisches Programm, das man u.A. auch zum Editieren verwenden kann :wink:

Ja, ohne follow braucht man mMn. mit Landuse gleich gar nicht anfangen. Bei angrenzenden Flächen zum Verkleben bzw. bei Vektoren um parallele Wege davon zu Erzeugen.
Ich wollte mein diesbezügliches Vorgehen sowieso v.a. für mich selbst noch ein wenig dokumentieren, also mache ich das bei der Gelegenheit gleich mal kurz hier:

In der zu zeichnenden Fläche irgendwo einen Weg beginnen und die begrenzenden Wege abfahren. Dazu reicht eben das Clicken auf 2 aufeinander folgende Punkte des Weges und anschließend wiederholtes Drücken der Taste “f” um dem Weg bis zur nächsten Kreuzung zu folgen (https://josm.openstreetmap.de/wiki/Help/Action/FollowLine). Bei jeder Kreuzung wiederholt man das Spielchen, bis man einmal im Kreis ist. Das “Schwanzerl” in der Fläche dient nur dazu, dass man zum einen keinen vorhandenen Weg bearbeitet und zum anderen den neuen leichter selektieren kann.

Anschließend wählt man den Weg aus und erstellt mit “Shift+p” eine parallel verschobene Kopie davon (https://josm.openstreetmap.de/wiki/Help/Action/Parallel). Den ursprünglich gezeichneten Weg löscht man danach wieder (ich weiß nicht, ob es eine Option gibt um diesen Schritt zu überspringen und gleich den originalen Weg zu ändern?)

Den Teil mit dem Wald fährt man wieder mittels “f” ab, wobei man sich bei der Fläche das parallel Verschieben sparen kann - fertig.

Gar so kleinflächig wie in der Demonstration würde ich es im allgemeinen nicht zwingend machen, Feldwege können ruhig im Landuse farmland enthalten sein (sagt ja schon der Name), wobei es hier auch den Vorteil hat, dass man sich damit auch gleich das Ausschneiden des Multipolygons erspart (und hier hätte es nicht einmal die eine Innengrenze gegeben, die man gleich direkt verwenden hätte können).

Schoenes Beispiel! Kurz dachte ich, Du willst landuse auf highways kleben; Der Trick, den Du dann in der Folge zeigst aber gefaellt mir! Auch mit den Feldwegen gebe ich Dir recht. Kann man auch aus meiner Sicht beides machen.

Also: Auch ich empfehle Landuses nicht auf highways zu kleben!

Hallo JM82,
lass dich nicht durch Beispiele aus Regionen mit geringer Luftbildauflösung verwirren.
Uns Österreicher stehen sehr lagegenaue Luftbilder, in phantastischer Auflösung zur Verfügung.

Ich habe lange experimentiert, und bin schließlich auf Straßenflächen als Separator zwischen Landflächen gestoßen.
Ein Beispiel aus früheren Tagen, welches auch heute immer noch gut funktioniert.
https://www.youtube.com/watch?v=SH6Ac5kNUxQ
Aktuell: https://www.openstreetmap.org/relation/5335538#map=18/47.52858/12.42027
Ich arbeite initial mit gesplitteten Polygonen (Hilfsmittel ist das JOSM Plugin reltoolbox). Nach Fertigstellung der Region, reduziere ich überflüssige Multipolygone so weit es geht, doch in einfache Kreis Polygone, man möchte ja nicht anecken.

Ich habe zwar noch nicht herausgefunden wo das Problem liegt, ich vermute die Rendering Software von Drittherstellern wie MapBox verdaut gesplittete Polygon Strukturen ohne geschlossenen äußeren Ring nicht so gut. Das Problem warum komplexe Polygon Strukturen, auf so heftigen Widerstand stoßen, liegt in einem Fehler in der grundsätzlichen OSM Datenstruktur (fehlende Innen Aussen Information).
Anstatt das zu lösen, drangsalieren unsere Profis lieber kleine Mapper. Diese sollen MP Strukturen so weit es geht vermeiden.
Jedenfalls die Lösung, mit der Taste F einer anderen Linie zu folgen… gibt es in Profi- GIS Systemen nicht.

Bezeichnenderweise ist der User Nakaner (kommerzieller Mapper), in Angelegenheit MP Verwarnung unterwegs.
Warum arbeitet Mapbox nicht einen brauchbaren Fix aus. Wer den Gewinn aus OSM hat, der darf auch etwas zu OSM beitragen.
Die Behauptung MP Strukturen seinen für Anfänger verwirrend, ist jedenfalls nur eine Schutzbehauptung.
Solche sind mit mehrfach überlagerten Ringen noch viel mehr überfordert. Mit überlagerten Ringen gemappte Landschaften haben zu allermeist nur einen einzigen First- Edit, anschließend fasst solche Strukturen niemand mehr an. Das Einfügen weiterer Segmente in MP Strukturen ist hingegen mittels JOSM reltoolbox ein Kinderspiel.
Der Beweis hierfür findet sich in der Chronik. MP Strukturen weisen wesentlich öfter Ergänzungen auf, als überlagerte Ring Strukturen.

Bei uns in Österreich gibt es alle zwei Jahre neue Luftbilder, davon können unsere Deutschen Freunde nur träumen.
OSM ist in at Veränderung, Ringe versiegeln hingegen die Landschaft.
Nach den Regeln für komplexe Polygone dürfen wir laut OSM Wiki, MP Strukturen verwenden.
Österreich ist hervorragend und komplex.

Lg Johann
osm wiki the map

Die Behauptung oftmals gebrochener MP Strukturen, kann ganz einfach per geofabrik tools Auswertung widerlegen werden.
Überlappende Ringe sind in Wahrheit wesentlich öfter Grund für Fehlermeldungen.
Das Problem, aufgrund Polygon Bruch nicht gerenderter Landflächen, kann man wesentlich einfacher per kleinere MP Strukturen begegnen. Nur leider passt das dem User Nakaner erst recht wieder nicht. https://www.openstreetmap.org/changeset/56911458
Ich bin der Meingung, für grundsätzliche OSM Probleme ist nicht der kleine Mapper zuständig. Die Behauptung nicht für den Renderer zu Mappen darf man getrost umdeuten. Der Renderer ist für den Mapper da, und Profi User um diesen zum Laufen zu bringen.

@JM82 lass dich nicht durch Beispiele höherer Multipolygonitis verwirren, das ist zwar ein Lieblingsthema von Johann, in diesem Faden zum Umstieg von iD auf JOSM aber eher OT :wink:

Die Antwort ist ganz einfach, geow beschreit die Situation in Bayern. Dort ist die Luftbildauflösung eine andere als bei uns.
JM82 wechselt zwecks MP Bearbeitung zu JOSM.

Grüße Johann

@Johann, ich nutze die detaillierten DOP, DGM, DOM etc. die in Österreich verfügbar sind auch sehr gerne. Unabhängig von den Hintergrund-Layern gehört die Frage, ob und ggf. wann bei komplexen Multipolygonen Außen- oder Innenring segmentiert werden sollten, nicht in diesen Diskussionsfaden.

Genau und das wurde hier diskutiert: https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=689771#p689771

Für Flächen die Löcher haben, wie z.B. eine Insel im See oder eine Wiese im Wald, ist die Verwendung von Multipolygonen ohnehin unstrittig.

JOSM Tipp,
Gebäude neu zeichnen, und hierbei TAGS und Edit Chronologie erhalten.

Schritt 1
JOSM Werkzeug Lasso wählen, und bis auf zwei, alle anderen Nodes des Gebäudes auswählen. Mit der Taste Entf. Auswahl löschen.

Schritt 2
Die verbliebene Linie ist weiterhin Träger aller Tags, sowie auch der Bearbeitungshistorie.

Schritt 3
Das Gebäude ausgehend von der verbliebenen Linie wieder vervollständigen.

C Bildquelle: geoland.at

Fertig.

Du kannst den Bereich wesentlich vergrößern indem du im JOSM Fenster
Daten herunterladen, vom Reiter Von OSM herunterladen, zum Reiter Von Overpass-API herunterladen wechselst.

Hier gibst du dann zum Beispiel zur Kontrolle bereits gemappter Adressen folgenden Code ein:

[out:xml][timeout:25][bbox:{{bbox}}];
{{geocodeArea:Austria}}->.searchArea;
(
 node
  ["addr:housenumber"](area.searchArea)({{bbox}});
  way
  ["addr:housenumber"](area.searchArea)({{bbox}});
  relation
  ["addr:housenumber"](area.searchArea)({{bbox}});
);
(._;>;);
out meta;

Unten in der Kartenansicht kannst Du nun einen wesentlich größeren Bereich auswählen.
Wähle als Kartenhintergrund nun die basemap.at und du siehst perfekt, welche Adressen in Deiner Region noch fehlen.
Aber Achtung, du darfst hier nun keine Polgone verschieben oder hinzufügen, da nicht sämtliche Daten heruntergeladen worden sind. Dieser Modus dient allein dem hinzufügen weiterer Adressen mittels Plugin AustriaAdressHelper.

Zum hinzufügen einer Adresse erzeuge zuerst an der gewünschten Stelle mittels Doppelklick einen Node, und füge dann mittels Plugin Tastencode die Adresse hinzu.

Eine Anleitung wie man das Adressen- hinzufügen, durch ein Logitech Gamepad G13 wesentlich beschleunigen kann, findest Du in meinem Benutzerblog.
https://www.openstreetmap.org/user/wiki%20the%20map/diary

Danke! Besonders gefällt mir, dass du wiki-konform den Grundriss als Gebäude erfasst und nicht die im Luftbild sichtbare Dachfläche! :slight_smile:

Alternative Methode, die ich gern verwende:

Altes Gebäude etwas verschieben, neuen Grundriss zeichnen → altes + neues Gebäude auswählen → mit cmd+shift+g bzw. strg+shift+g werden alle Merkmale und die Versionshistorie auf den neuen way übertragen.

Dazu muss utilsplugin2 installiert sein, aber ohne ist JOSM ohnehin nur die Hälfte wert :wink:

Gruß
Klaus

Den Grundriss eines Gebäudes zu verwenden, verbessert bei verwinkelten Dächern ganz wesentlich den logischen Anschluss an das angrenzende Gebäude.

Im innerörtlichen Bereich wird mit dieser Art des Mappens, sehr viel Raum für die Straße frei. Es ist auch unlogisch, dass ein Gebäude in die Straße hineinreicht.
Ist man hier konsequent, so wird man mit einer völlig neuen übersichtlichen OSM Karte belohnt.

Übrigens ich mache das mit meiner Roccat Tyon Maus aus dem Handgelenk heraus. Das Zauberinstrument ist hier das seitliche Maus Paddel, zur Dreifach Werkzeug Auswahl: S/Lasso/A.
(Anleitung dazu in meinem Benutzerblog https://www.openstreetmap.org/user/wiki%20the%20map/diary/43360 )


Bildquelle selbst {{PD-user}}.

Grüße
Johann