Ich sehe die Hauptproblematik eher genau umgekehrt
Kurz: “Daten sind geil!”
*(ich zitiere hier tausende Dataminer gleichzeitig) *
Lang: OSM hat meiner Meinung nach schon von je her den falschen Namen gewählt und während ich diese Worte schreibe, ist es eigentlich sogar der genau richtige Name gewesen.
Falsch ist der Name für all diejenigen die und ich nehme jetzt mal @Kreuzschnabel ins Boot, hinter der “Map” auf osm.org in erster Linie die Datenbank sehen und deren Möglichkeiten begreifen (oder auch nicht, da es mittlerweile schon fast wie der Weltraum - unbegreiflich ist) oder erahnen… nennen wir sie mal DDL (DigitalDataLovers)
Richtig gewählt ist der Name für die ONU&Cs (Otto-Normal-User&Contributors) die Wissen wollen wie er von a nach b kommen und an was sie alles vorbeikommen - aus Kartennutzungssicht.
Was ist nun richtig, und was ist nun falsch?! Genau so kann man, mit getauschter Sichtweise richtig und falsch vertauschen ohne das es an dem Ganzen was ändert.
OSM hat sich in “beide” Richtungen entwickelt… für die ONU&Cs sind mehr Straßen und mehr Häuser und mehr Radwege und mehr Beschränkungen dazugekommen für die DDL sind mit dem wachsen der DB schier unendlich wirkende Nutzungsgebiete (die ja auch im OSM-Blog immer wieder Eindrucksvoll gezeigt werden) hinzugekommen… Abfragen über verschiedene Layer… Daten, die die Kurvigkeit von Straßen abstrahieren, Sprachen, politisch umstrittene Gebiete, deren Größen, deren Größen über die Zeit (per Changesets) usw… Also Daten die sich beliebig auswerten lassen und die für JEDEN die passenden Karte ergeben… (wenn ich dich, @Kreuzschnabel - wenn auch mehr auf die Kernpunkte von OSM zugeschnitten - hier richtig verstehe)…
Aber das ist m.M.n. DER Unterschied der beiden “Richtig-Falsch” Richtungen… Die eine Richtung will für ALLE EINE passende Kartendatenabfrage und die andere Richtung will für JEDEN Unterschiedliche Kartendatenabfragen…
Momentan ist osm.org ganz klar so aufgestellt das die Richtung von @emga als “die Richtige” empfunden werden muss, weil - wie von @Kreuzschnabel gezeigt die Modifizierbarkeit von osm.org - Karten nach passenden Kriterien nicht gegeben ist… Und ich glaube sogar, das dies die “Grundbewegung” seit bestehen der OSM-Bewegung ist… Aber im Schatten sind die DDL’s ein ebenwürdiger Bestandteil der OSM-Community geworden und imho. sind es auch die DDL’s die die OSM am schnellsten und weitesten vorantreiben (sieht man eigentlich immer wieder schön, wenn die ganzen “neuen” Nutzungsmöglichkeiten in diversen OSM-Blogs vorgestellt werden.
Auf die Kernfrage zurückkommend, sehe ich das größe grundlegende Problem der OSM darin, das wir nicht immer zusammen an einem Strang ziehen… Denn beide “Richtungen” können ohne Probleme nebeneinander existieren und sich gegenseitig befruchten…
Ich denke z.B. @emga, das JEDER DDL sich ebenso gerne an der Auffüllung unterbefüllter Kartenbereiche erfreuen wird wie jeder ONU&Cs sich darüber freuen wird, wenn er auf er Karte nach einem Fachgeschäft suchen kann, welches am Wegesrand liegt und die Fachprodukte führt die er gerade braucht… z.B. “E10-Sprit”.
Ich sehe das Problem, dass jeder immer “seine” OSM dahin bringen will wo er oder sie sie am liebsten hätte - aber gar nicht merkt, dass auch die Ansichten der anderen die OSM als Gesamtpaket stetig verbessern…
Mehr Daten → Bessere OSM
Mehr Qualität → Genau so Bessere OSM
Mehr Daten führen nur dann zu einer gefühlt schlechteren OSM wenn sie a) falsch sind oder b) schlecht gefiltert werden können oder c) schlecht wiedergegeben werden.
Mehr Qualität hat dieses Problem nicht - insofern scheint es so als sei diese Seite leicht im Vorteil… und Ja… das ist sie auch… und ja es kann auch sein, dass diese Seite daher höhere Ansprüche an die “Mehr Daten”-Seite stellt… und Ja das ist okay
Plastersteinkantenlängen in die OSM? “Warum nicht?”… frage ich?
“Wie?” Das ist die Frage, die ich den Qualitätsmenschen stelle… Die müssen mir als DDL sagen WIE… aber Grundsätzlich wüsste ich nicht was - rein Datentechnisch - gegen Plasterseinkantenlängen spricht… wenn die Qualität der Daten stimmt…
Oft wird ja hier gerade das Baumtagging angeführt: Und gesagt… WER soll das Pflegen! … Ich habe in meiner Umgebung mit Sicherheit schon knapp 1000 Bäume getaggt… (wenn ich genaue Höhen, Arten und Typen weiß, tagge ich sogar diese gleich mit) und ich sehe immer wieder, dass hier und da ein Baum mal wieder fehlt… Und ich pflege diese Bäume genau so wie ich die Bäume anderer Tagger pflege… Ich sehe da kein Problem - weil ich daran Spass habe und Bäume toll finde! Und vieleicht errechnet irgendwer mal aus diesen Baum-Daten eine Route für einen Sonntagsausflug die ein Optimum an “Grün” haben soll… Super!
Wenn es daher wirklich jemanden geben sollte der Plastersteinkantenlängen wichtig und interessant findet… und der sich die Mühe macht… diese Daten zu erheben… (überlegt mal welcher Aufwand das ist), meint ihr nicht, der hat dann auch ein Interesse diese Daten zu Pflegen? Ich meine, was bringt es ihm denn sonst diesen wahnwitzigen Aufwand zu treiben, wenn er nicht an der zeitlich unabhängigen Korrektheit der Daten ebenso Interesse hätte…?!
Naja ich schreibe schon wieder einen Roman…
tldr:
Das grundlegende Problem ist für mich die zerrissenheit der Community in der OSM
Multipolygon vs. Singlepolygon
highwayAsArea vs. highwayAsWay
BäumeTaggen vs. in AlaskaSindNichtMalRadwegeGetaggt
usw. Ich glaube das die OSM eher an ihren Contributoren krankt, anstatt an schlecht beschriebenen changesets…
Wobei ich das “Problem” als eher … “klein” anssehe… In der Wikipedia sind diese Probleme um zehnerpotezen größer!.. Ich finde das OSM daher eher “wenige” Grundlegende Probleme hat… und diese viel zu viel Gewicht haben… dafür das sie so klein sind.
edit:
typo und ergänzungen