OpenStreetMap Carto

Auch wenn es an vielen Gestaltungs-Entscheidungen eine Menge zu kritisieren gibt, sollte man dies schon aus den richtigen Gründen tun. Unzufrieden mit Änderungen ist immer irgendjemand so dass es total kontraproduktiv ist, wenn man Kritik so formuliert, dass der Kritisierte sie ohne Weiteres als substanzlos abtun kann.

Die Änderungen bei landuse=military bringen eine ganze Reihe von gestalterischen Problemen mit sich, das Grundproblem ist jedoch gar nicht neu: Dadurch, dass diese Flächen über viele Jahre in einer Art und Weise gerendert wurden, welche ‘zugangsbeschränktes Gebiet’ suggeriert, hat sich die Verwendung von landuse=military zu einem bunten Mischmasch von allem Möglichen entwickelt - um tatsächlich primär militärisch genutzte Flächen handelt es sich nur gelegentlich (und selbst das ist ja ein enorm breites Spektrum - quasi von Militär-Akademie bis Bomben-Abwurf-Platz). Eklatantestes Beispiel hier die Finnische Grenzzone (https://www.openstreetmap.org/relation/6818398).

Die jüngste Änderung löst dieses Problem nicht, sie reduziert nur seine Sichtbarkeit. Wer sich als Mapper daran stört, kann die Situation durch eine präziseres Tagging entsprechender Gebiete mit klareren und präziseren Bedeutungen verbessern. Dass es den Leuten, die derzeit am Stil arbeiten, an Mut fehlt das landuse=military einfach rauszuschmeißen und dadurch eine Überarbeitung des Taggings zu forcieren ist hier zwar irgendwie bedauerlich, im Grunde aber schon verständlich.

Sorry, aber den lokalen Communities ein anderes Mapping aufzuzwingen indem man den Kartenstil ändert geht einfach gar nicht. Normalerweise sollten Tagging-Änderungen hier oder in der Mailing-Liste diskutiert werden, aber nicht von oben herab frei nach “ordre de mufti” aufgezwungen werden inden man einfach das Rendering ändert. Erst recht nicht von nur zwei Leuten die alleine den Kartenstil maintainen und faktisch alles selbst unter sich entscheiden.

Bei tourism=attraction konnte ich das noch verstehen - das war ja wirklich abartig was alles mit diesem Tag getaggt wurde - aber bei landuse=military hätte es wirklich nur ein bisschen Diskussion gebraucht um solche Sachen wie die finnische Grenzzone aus der Karte zu löschen. Und dann hätte die Karte so bleiben können wie sie ist.

Wird irgendwo ein Grund genannt?
Ist für mich auch nicht nachvollziehbar, dass Burgen immer noch nicht gerendert werden, Bildstöcke hingegen (historic=wayside_schrein) nun schon.

Die Medaille hat wie immer zwei Seiten. Natürlich soll der Mantainer des Kartenstils nicht den Leuten das Mappingschema vorgeben. Aber imagico hat schon recht, dass der Status Quo des Stils, auch wenn keiner was dran ändert, ja auch das Mapping beeinflusst. In diesem Fall eben vielleicht dahin, das Leute landuse=military genutzt haben, um ganz andere Dinge mit der gut sichtbaren Sperrgebietsmarkierung zu versehen. Von dieser Sichtweise aus betrachtet behebt der Maintainer hier also nur einen alten Fehler, der Leute zu falschem Mapping bringt - während es keiner Diskussion auf der Mailingliste bedarf, weil die Definition der Tags sich ja nicht ändert, sondern nur die Hoffnung ist, dass sie in Zukunft mehr entsprechend der eigentlich gültigen Definition genutzt werden.

Ansonsten stimme ich Thomas zu, vorher war es doch sehr präsent, jetzt ist es vielleicht etwas zu dezent, irgendwo zwischendrin wäre man vielleicht besser beraten gewesen.

Seit langer Zeit wird über h=castle diskutiert, seit einem Monat wieder ein wenig intensiver. Dann kam die Idee “dann auch h=fort” auf und die fort-Fraktion kam schneller mit Stiländerung und Icon rüber, während die h=castle-Leute noch drüber diskutieren.

Ich hoffe auch, castles landen schnell auf der Karte, bevor die Leute auf die Idee kommen, an castle sei irgendwas falsch und fort sei immer richtig.

Ein Baumkreis wird wohl immer noch nicht korrekt gerendert
https://www.openstreetmap.org/way/186827599
Wäre eigentlich mal ne Maßnahme gewesen,
nachdem kürzlich Einzelbäume aus 2 Zoomstufen rausgeflogen sind …

Obwohl Disney seit Jahren die perfekte Vorlage hat :smiley: :smiley: :smiley: :laughing:

tree_row ist laut wiki als Linie definiert. In deinem Beispiel ist der Weg aber geschlossen. Der Renderer weiß daher nicht, ob eine Linie oder ein Polygon vorliegt. Hier könnte ein area=no helfen.

Den Grund für das Nicht-Rendern von Burgen verstehe ich auch nicht (bzw. jetzt schon: maxbe hat es in #13 erklärt, danke!), aber ich freue mich einfach daran, dass jetzt Bildstöcke gerendert werden. :sunglasses:

Ich weiss nicht, wie die Umstellung des Datenbankimports auf lua ablief. Früher wäre dieser Kreis einfach wegen “natural=*” als Fläche interpretiert worden und flächige Baumreihen wären nicht gerendert worden. Ein area=no am Umriss dieser nicht-Fläche hätte Klarheit geschaffen.

Die haben doch auch nur abgeschaut. Allerdings recht stark geprägt von einer Vorstellung des europäischen 19. Jhd, wie wohl eine Burg im 13. Jhd ausgesehen haben könnte.
Ich halte es auch für schwierig Schlösser, Burgen, Festungen darzustellen. Die Geschichtskarte macht z.B. Unterschiede historic=fort/castle/manor… und dann noch anhand von castle_type=*. Sowas und eine ortsübliche Standardfestung für jede Region wäre gut.

Also, das gefällt mir sehr gut, endlich kein knallrotes Meer mehr… :stuck_out_tongue:

Ich nehme auch an, dass es die Komplexitaet ist, warum da nichts weiter geht. Es geht ja immerhin um die Darstellung einfacher Landsitze bis zu komplexesten Festungen aus unterschiedlichsten Epochen und Erdteilen. Ich haette mich malueber die Darstellung eines moeglichst universellen Symbols und dem Namen einer entsprechend getaggten Node oder des Polygons gefreut. Mehr Details und Abstufungen gehen ja spaeter immer noch.

Auch im Fall der Burgen und Schloesser wird ja massiv Tagging fuer den Renderer betrieben, weil ansonsten nix dargestellt wird.

Aber wenn man sich die Reaktionen auf die neue Version hier anschaut wundert mich die Vorsichtigkeit der Verantwortlichen nicht mehr…

Zuvor waren die military areas aus meiner Sicht zu deutlich dargestellt. Wenn man sich mal dran gewohnt hat, kann ich mir gut vorstellen, dass das jetzige Rendering genau richtig ist. Auch das Weglassen ab der von Dir genannten Zoomstufe finde ich goldrichtig, da finde ich sollen ohnehin nur noch deutliche (natuerliche oder von menschenhand geschaffene) Landschaftsmerkmale oder Staats- bzw. Landesgrenzen zu sehen sein.

Bzgl. Burgen: Besteht das Problem darin, dass auch Schlösser als castle getaggt werden obwohl das eigentlich historic=chateau oder historic=palace sein müsste?

Kann Carto also immer noch nicht nach subkey (castle_type) differenzieren?

historic=castle beschreibt Burgen und Schlösser: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:castle_type

Nein, daran liegt’s nicht, es werden noch überzeugende Icons gesucht, Details siehe https://github.com/gravitystorm/openstreetmap-carto/issues/744#issuecomment-362857595

Hab ich auch kurz dran gedacht, ich würde aber einzelne Threads zu den aktuellen Releases bevorzugen. Ein allgemeiner OSM-carto-(Laber)Thread wird vermutlich bald sehr unübersichtlich. Wer zur Weiterentwicklung beitragen möchte, sollte sich der komplexen Abhängigkeiten (technisch und räumlich) bewusst sein und viel Geduld und Ausdauer mitbringen. :wink:

Dies sollte primär hier diskutiert werden: https://github.com/gravitystorm/openstreetmap-carto/issues

snip wg Doppelpost

Kann es sein, dass entrance=main jetzt als grau/braunes Quadrat gerendert wird? Oder ist das schon länger so?

Und warum nicht ein Einganssymbol wie bei JOSM?

Grüße

Ist seit 4.7 und 4.7.1 vom 31.1. so. Diskussion dazu https://github.com/gravitystorm/openstreetmap-carto/pull/2936

Ah danke, das hatte ich nicht motbekommen :slight_smile: