Grundlegende Probleme von OSM

Das kommt darauf an. Wenn ich mir neue kaufe, oder wenn ich meine Infrastruktir regelmäßig erneutere, dann sind sie genauso schnell wie gemietete. Und umgekehrt: well ich einen Server miete, diesen jahrelang halten, wird er auch irgendwan langsamer sein als das Schnellste, was man für Geld kaufen kann.

Das tat ich. Und stellte dabei fest, dass hier ein Zusammenhang konstruiert werden soll, der nicht zutrifft.

Wie du meinst, du vergisst das Risiko in deiner Rechnung. Sehr oft ist das Mieten die bessere wahl

regelmäßig neu, heißt regelmäßig viel geld

wenn du ihn mietest wird er nicht langsamer werden, da der anbieter seine hardware schneller ausstauscht um konkurenzfähig zu bleiben, (und auch schneller als wenn du sie als firma kaufst) wenn bekannt wird das bei Firma xyz die server langsam sind aber sie die selben preise verlangen wie alle anderen wird bald keiner mehr zu ihnen kommen.

Das Ganze Risiko mit Sicherheit, maintenance, defekten/Austausch, etc gebe ich auch ab, ich brauche als Firma keinen 24/7 Techniker Support bezahlen, keine Räöume mieten, keine Klimaanlage, keine Brandmelder, keine Backuplösung im Falle eines Ausfalles etc, mir bleiben nur die Administratoren/IT

Oder sagen wir, der nicht in der Zwangsläufigkeit zutrifft, wie es

zu suggerieren scheint.

Vom Risiko war in der ursprünglichen Gegenüberstellung keine Rede.

Wie auch immer, man hat sich dazu entschieden, es so zu tun, wie man es tat, und das vermutlich mit Grund.

Das gilt auch für den Vermieter, und der holt sich das Geld dafür von seinen Mietern.

Aber ich glaube, wir schweifen ab.

Das gehört logischerweise dazu, muss man hier jeden punkt extra benennen?

OFF Topic ende

Jetzt muss ich hier doch mal ein bisschen bremsen, oder das zumindest versuchen.

In diesem Thread haben jetzt schon einige sich gewünscht, dass die OSM-Webseite “konkurrenzfähig” wird, “Endbenutzerfreundlich”, eben eine echte Alternative zu Google Maps.

Man kann mit dem OSM-Werkzeugkasten sicherlich etwas bauen, was mit Google Maps vergleichbar ist, aber das ist 'ne Menge Arbeit - da gehört ja dann zum Beispiel auch sowas wie UMap dazu, und zumindest in Grenzen vom Benutzer definierbares Rendering der Vektorkacheln (Karten, bei denen Süden oben ist etc.), und natürlich: gute Luftbilder. Dem unbedarften Webseiten-Nutzer ist das Fehlen von Luftbildern heute genausowenig vermittelbar wie “wir sind eine Datenbank und keine Karte” - die Antwort ist “bla bla interessiert mich nicht ich will eine nützliche Webseite”. Das Beispiel Luftbilder zeigt, dass wir gegen die “großen” als Vollsortimenter nicht anstinken können. Luftbilder sind nun mal nicht unser Geschäft, Luftbilder sind (derzeit noch…) nichts, wo jeder einzelne Mapper irgendwas zum großen Ganzen beitragen kann, und es wäre absolut albern, jetzt Geld in die Hand zu nehmen, um Luftbildlizenzen zu kaufen, damit wir auch was zu bieten haben auf unserer Startseite, ich hoffe, dass wir uns wenigstens da alle einig sind?

Aber schauen wir auf die Sachen, die möglich sind - es wird zu leicht vergessen, dass all diese coolen Features erstmal Entwicklungsaufwand bedeuten, danach Installations- und Wartungsaufwand, und natürlich auch Hardware-Ressourcen fressen. Den Entwicklungsaufwand muss man mit etwas Glück nicht bezahlen, das machen noch Hobbyisten. Bei der Wartung wird es schon schwieriger - wir haben ein freiwilliges Sysadmin-Team in OSM, aber die haben schon ganz schön viel zu tun (Liste von Servern hier https://munin.openstreetmap.org/)). Wir betreiben nicht nur die zentrale Datenbank und Webseite dreimal (zur Sicherheit), sondern auch Wiki, Email, das Forum, help.openstreetmap.org, einen User-Rechner, das CiviCRM zur Mitgliederverwaltung, Tile-Server und Proxies auf der ganzen Welt, Nominatim… (übrigens, wenn jemand fit in Linux, Sysadmin und Englisch ist, die suchen auch immer Nachwuchs…). Langer Rede kurzer Sinn, irgendwann kommt der Punkt, wo wir bezahlte Sysadmins einstellen müssen, wenn das so weiter geht. Und mit Hardware- und Hostingkosten genauso.

Immer weitere Forderungen nach immer mehr End-User-Features auf unseren Seiten bedeuten also mehr Kosten. Das ist im Grunde kein Beinbruch, OpenStreetMap ist ja eine bekannte “Marke”, wenn uns ein bisschen Mühe geben, können wir bestimmt Förderungen von diversen Stellen bekommen. Notfalls stellen wir einen Fundrasing-Manager ein und zahlen dessen Gehalt dann aus den Einnahmen :wink: - was ich sagen will, das führt alles in die Richtung einer “dicken” OSMF, die massiv Gelder einsammelt und die Manager und Sysadmins und Programmierer bezahlt, und Fundraiser, um mehr Geld einzusammeln. Das aber wiederum führt zu größerer Abhängigkeit von Drittinteressen (die, die uns das Geld geben, wollen damit ja auch was erreichen). Bevor wir’s uns versehen, müssen wir auf unserer Webseite Marketing-Phrasen dreschen und der Welt ständig erzählen, was wir für tolle Sachen machen, damit der Geldhahn weiter offen bleibt, usw. usf.

Umgekehrt überlassen wir Firmen wie Mapbox oder maps.me (oder Mapquest, falls sich noch jemand erinnert) das Feld, wenn wir selbst keine eierlegende Wollmilchsau-Webseite anbieten. Wer weiss, vielleicht hat Google irgendwann auch einen OSM-Layer. Nachteil: Wir kriegen nicht so viel von dem Prestige. Vorteil: Wir können weiter das machen, was für uns wichtig ist, und wir können eine kleine Organisation bleiben, ohne Verwaltungswasserkopf.

Vielleicht male ich das zu drastisch, und es gibt vernünftige Mittelwege, aber für mich hängt die Forderung nach immer mehr Services für die Endbenutzer schon irgendwie auch damit zusammen, ob die OSMF eine kleine Organisation im Hintergrund bleibt oder sich zu einer Wikimedia-Foundation aufbläht.

Denkt mal drüber nach, was für eine OSMF ihr wollt, bevor großartige Forderungen gestellt werden.

Trivial ist das auch nicht, aber es ist ziemlich sicher, dass das zentrale Rendering irgendwann auf Vektorkacheln umgestellt wird, vorallem wegen der Beschriftungen. Da aber Vektorkachel nicht gleich Vektorkachel ist, ist völlig unklar, welche anderen Styles dann auch funktionieren würden und wo noch wieviel Aufwand reingesteckt werden muss.

Bye
Frederik

Es ist alles richtig, was du schreibst. Es geht mir auch nicht um eine Forderung nach mehr aufwendigen Features. Meiner Ansicht nach wäre schon viel gewonnen, wenn der Webauftritt von OSM klarstellen würde, dass es bei uns viel mehr gibt als osm-carto-mapnik.

Das kann man mit einer Portalseite wie openstreetmap.de machen, die die eigentliche Karte nur als „Unterseite“ anbietet, auf der Hauptseite aber auch andere OSM-basierte Anwendungen erwähnt und verlinkt.

So was wie die OpenTopoMap gehört da IMHO auf jeden Fall mit rein.

Das muss alles gar nicht auf dem Hauptsystem gehostet und gepflegt werden, ein Link täte es auch erstmal (in Absprache mit den jeweiligen Betreibern, das würde schließlich etwas mehr Traffic anziehen) – mir geht es darum, wie wir OSM nach außen darstellen. Derzeit präsentieren wir vier unterschiedliche Karten, die sich im Informationsgehalt doch ziemlich ähneln, ohne den leistesten Hinweis darauf, dass es noch mehr gibt. Alles unter „Hilfe“ sieht sehr nach Insider aus, nicht nach passivem Nutzer. Erst wenn man auf „Über“ klickt (wo ich ein Impressum oder so was erwarten würde), erfährt man: „OpenStreetMap stellt Kartendaten für tausende von Webseiten, Apps und andere Geräte zur Verfügung“. Toll, und nach denen darf ich jetzt selbst googeln oder wie?

–ks

+1
Genau so habe ich es in meinem Beitrag gemeint.
Einige Links kosten nichts, bringen aber viel. Nur müssen diese regelmäßig kontroliert werden, ob die Seiten noch online sind.

Es ist eine der großen Stärken und gleichzeitig eine große Schwäche, dass gute Seiten gemacht werden, aber auch viele Seiten wieder verschwinden.
z. B. der “OpenLinkMap” weine ich heute noch hinterher.

Das ist absolut richtig was du schreibst. Ich denke die wenigsten hier wollen gleich die OSMF umkrempeln und Google Maps mit OpenStreetMap.org vom Markt fegen. Aber, was ich (und vermutlich auch einige Mitforisten hier) meinten, ist einfach, dass OpenStreetMap.org keine besonders gute Werbung für das Projekt ist.

Man muss das ganze Mal aus der Perspektive eines ganz normalen Internetnutzers betrachten: Wer auf OSM.org geht, sieht eine nicht besonders schöne Karte und hat erstmal keine Ahnung, wo OSM-Daten überall noch verwendet werden. Weder erfährt die Person, dass es viele Apps auf OSM-Basis gibt, noch was man Interessantes mit OSM machen kann, noch was das Konzept hinter OSM, noch wie viele Informationen in der Karte stecken. Alles was die Person sieht, ist eine Karte, die verglichen mit Google Maps wirklich sehr antiquiert aussieht und in der Praxis wenig Nutzen bringt. Die Person wird sich vermutlich kurz auf der Karte umschauen, und das war es dann. Sie wird vermutlich denken, OpenStreetMap sei eben genau das, was es auf OSM.org zu sehen gibt.

Sehr viele Menschen fangen an, Projekte aktiv zu nutzen oder zu unterstützen, nachdem sie diese Projekte vorher passiv genutzt haben. Ich habe auf Wikipedia angefangen Artikel zu erstellen, nachdem ich Jahre lang dort Artikel gelesen habe. Ich habe Quellcode zu Open-Source-Programmen beigesteuert, die ich lange genutzt habe. Andere werden ehrenamtlich Jugendtrainer, nachdem sie als Kind selbst Fußball im Verein gespielt haben.

Was ich damit meine ist: Im aktuellen Zustand ist OSM.org sicherlich kein gutes Mittel um neue Leute anzuwerben. Ich glaube sogar, dass die Seite für nicht-technisch oder geografisch Interessierte Leute abschreckend ist.

+1+

Ich habe die Verwendung von OSM schon sehr vielen Kollegen und Freunden empfohlen. Das sind dann eben nur Nutzer und keine Mitwirkenden. Sind die zufrieden, bin ich es auch und freue mich für das Projekt. Muss ich den OttoN-Anwendern aber noch erklären, was da noch alles geht und die Hintergrunddaten viel umfangreicher sind (zb. Hydranten, rettungspunkte, Wanderrelationen …) und dann noch die vielen interessanten Links übermitteln wird es für mich und die andere Seite müßig.

Deshalb habe ich mir schon oft de Frage gestellt, warum nicht auf OSM.org irgendwo ein Link auf eine Seite existiert, wo genau diese Möglichkeiten OttoN-gerecht (also für den unbeholfenen Anwender) aufgezeigt sind. Das bringt meiner Ansicht nach nicht nur Anwender und Interessenten sondern gewiss auch Mitwirkende.

Leider gibt es diese Diskussionen regelmäßig wieder, auch hier im Forum. Geändert hat sich an der (suboptimalen) Prestige-Seite osm.org leider noch nichts.

… bedauert Uwe

Dies fände ich weniger gut, da die OttoN-Anwender immer zuerst einmal eine Karte sehen wollen und sollten. Die Seite openstreetmap.de ist dann schon eher war für einen “Fortgeschrittenen”, der mehr wissen will.

… meint Uwe

Das liegt am, tatsächlich grundlegenden Problem von OSM, dass du erwartest das jemand anderes das für dich macht.

Ich habe auf der OpenStreetMap.de die Möglichkeit speziellere Karten z.B. Karten für mobile Geräte oder Karten für Schifffahrt oder Wanderkarten zu schauen.

Wenn ich als “Wanderer” einfach nur zur Karte will - kein Problem - ein Klick.
Aber da ist mir aufgefallen es gibt ja eine Wanderkarte (aus OSM-Daten), die meinem Zweck besser entspricht. Vielleicht gibt es auch etwas für Winterwandern?
Oder ich nutze die alte bekannte Topografische Karte, die ich ja auch bis jetzt genutzt habe, die hier aber viel aktueller ist.

Mal unter uns gesagt niemand hätte freude wenn ich am server rumpfusche, darum gibt es andere die es machen und man darf wünsche platzieren, das selbe in Grün gibt es ja mit den Fehler Nodes auf der Karte auch die jeder setzen kann, manche Setzen manche bearbeiten sie.

Naja, OSM hat einfach den Zeitpunkt übersehen um selbst eine Navi App raus zubringen, weil sie sich zu lange /noch immer als “Datenbank” sehen. Also verdienen andere damit Geld (OSMAnd, Maps.me Galileo etc etc) Nichts hat sie daran gehindert…

Wikipedia sammelt auch Geld, und die Qualität passt noch. Wird OSM auch schaffen, und meine Güte wenn die Firma XYZ 100K zahlt dafür möchte das alle Standorte eingetragen sind, dann wird man das halt machen, läuft doch überall so

Nein, das siehst du leider falsch. Würde ich nur einmal Hand an dieses Problem legen, wäre OSM in kürzester Zeit kaputt. Ich helfe mehr, wenn ich die die Finger von Dingen lasse, von denen ich keine Fachkenntnis habe.
Ich erwarte im Übrigen auch nicht, dass ANDERE die Daten vervollständigen. Ich mache mit, denn das kann ich!

Es sagt ja niemand, dass du selbst programmieren musst, aber z.B. Geld organisieren für einen Entwickler, oder Leute die die Kenntnisse haben und schon an solchen Sachen für OSM arbeiten bei anderen Arbeiten entlasten usw.

Beispiel (ist jetzt halt technisch): wir müssten dringend help.openstreetmap.org auf ein neues System zügeln, ist vermutlich maximal ein paar Nachmittage Arbeit plus ev. nachher das neue System administrieren (ist Django/Python also nicht mal exotisch).

Ich habe diese Woche mal ein Aufruf für neue Helfer für obige Arbeit gestartet, bis jetzt ist das Echo essentiell null. Vielleicht ändert sich das ja noch, aber ich gehe davon aus, dass es wieder an den gleichen paar Leute hängen bleibt.

Simon

Nun, de Artikel bringt ja jedenfalls einen Aspekt gut auf den Punkt: Wir taggen nicht für den Renderer ist ja fast Der meistgelesene Satz in Taggingdiskussionen. Dann stellt sich aber die Frage “Für was dann”?

Nach Jahren mit aktiven Mapping kenne ich mittlerweile gefühlt für jeden Sachverhalt eines Waldweges mindestens 3 Möglichkeiten, den in tagging auszudrücken und in die Datenbank einzupflegen.

Insofern kann ich das gut nachvollziehen. Im Moment ist das öffnen einer neuen Karte jedesmal so spannend wie das öffnen eines Ü-Ei… Man kann sich die selbe Gegend angucken und findet jedesmal neue interessante Mappingmerkmale :slight_smile:

Richtig. Aber genau das ist die gewünschte Arbeitsteilung: osm.org liefert die Daten, andere binden sie ein und implementieren bspw. Navigation auf ihrer Grundlage.

Und das Einbinden von Navigation Dritter auf osm.org wurde vor einiger Zeit ja auch durchgeführt. Also alles easy in der Richtung (m. E.)

Für alle Datenverwender/-auswerter.
“Wir taggen nicht für den Renderer.” ist in etwa eine Abkürzung für “Wir taggen nicht speziell für den einen Renderer.” oder “Wir taggen nicht speziell für den Lieblings-Renderer.”, insbesondere taggen wir nicht etwas falsch oder ungenau, damit es der Lieblings-Renderer richtig darstellt.
Denn die OSM-Daten gibt es einmal, Auswerter gibt es ganz viele.
Würden wir die OSM-Daten so eintragen, dass sie der jeweilige Lieblings-Renderer optimal darstellt, käme es schnell zu Problemen und Konflikten, z.B. stellt der eine Renderer das Gebäude nur in einer anderen Farbe dar, falls building=residential verwendet wird, der nächste aber nur wenn building=house verwendet wird.
Jetzt ändern die Anhänger des einen Renderers alle house in residential um und sind zufrieden, bis die Anhänger des anderen Renderers kommen und für ihren Renderer wieder alles auf house umändern…
Deshalb muss sich der jeweilige Auswerter an OSM anpassen, umgekehrt ist das schlicht nicht möglich.

Das stimmt schon, und ja es funktioniert ja auch so, aber so hat man auch einen Geldquelle liegen gelassen, alle Kartenapps moechten fuer kartenupdates etc Geld sehen, es ging ja vorher mal um Geldbeschaffung, diese Moeglichkeit hat man so leider verschenkt.

Ganz ehrlich, ich habe von solchen technischen „Raffinessen“ überhaupt keine Ahnung. Bei „Python“ denke ich zuerst an eine große Schlange und bei „Django“ an einen Italowestern. Da wäre ich sicher keine große Hilfe! Ich kenne leider auch niemanden, der dabei unterstützen könnte!

Im Übrigen habe ich von deinem Aufruf um Mithilfe hier und jetzt das erste Mal gehört. Leider kenne ich die dafür verwendeten Kommunikationswege nicht!

Darüber hinaus habe ich (Ich bin auf verschiedenen Wegen ehrenamtlich unterwegs!) leider ebenso wie du die Erfahrung machen müssen, dass viel Arbeit immer

Das ist lässt sich wahrscheinlich leider nie ändern.

VG Uwe