Grundlegende Probleme von OSM

Ich pfermute, gekaufte Server haben eine längere Nutzungsdauer (nämlich bis sie auseinanderfallen, es soll sich ja gelohnt haben) und sind daher statistisch älter als Mietserver, weil der Vermieter weiß, dass er für alte Hardware kein Geld bekommt.

–ks

korrekt!

Ich sehe da haben sich sowohl ein Finanz- und Computerprofi gefunden, was will man auch mehr …

Ohne dir zu nahe treten zu wollen, erlaube mir den Hinweis, dass die Google-Suche allen Unkenrufen zum Trotze doch recht leistungsfähig ist und findet mit den Suchbegriffen “openstreetmap hardware” u.a. die folgende Seite: https://hardware.openstreetmap.org/

Nachtrag: Es sei der Hinweis gestattet, dass die OSMF aktuell auf der Suche nach einem neuen Datacenter ist https://blog.openstreetmap.org/2018/02/19/osmf-request-for-proposals-data-centre-2018/ Da kann man ja mal Vorschläge machen, nich? :laughing:

Meiner Meinung nach sollte openstreetmap.org auch auf einer ähnliche Seiten starten wie

http://www.openstreetmap.de/

Dort aufzeigen was OSM alles “könnte”.

OSM läuft auf eigenen Servern. Die sind zum Teil relativ “dick”, sowas kriegt man nicht so leicht zu akzeptablen Konditionen gemietet. Der letzte, der gekauft wurde, hatte 7x2 TB NVMe + 2x 400 GB SSD und 256 GB RAM. Unsere Sysadmins holen halt überall noch das letzte raus und bauen notfalls auch selber an den Kisten rum. Wir haben mal überschlagen, wie es wäre, wenn man den gesamten OSM-Hardwarebedarf mit einer typischen Cloudlösung a la “AWS” abdecken wollte, und da kommt man grob auf 4x so hohe Kosten bei vermutlich eher mäßiger Performance und natürlich wesentlich schlechteren Eingriffsmöglichkeiten im Problemfall.

Was die Frage “mehr Map-Styles auf der Startseite” betrifft, so gibt es hier eine Faustregel für neue Layer, die von Dritten auf deren eigenen Servern betrieben werden: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Featured_tile_layers/Guidelines_for_new_tile_layers - für den Einbau neuer Styles direkt in die OSM-eigene Rendering-Plattform ist vermutlich das Problem, dass das dann vom Datenbankschema immer genau zu dem passen muss, was der Standard-Carto-Style auch braucht, bzw. man sich auf etwas einigen muss, das für alle geht.

Bye
Frederik

Das finde ich nicht, ehrlich gesagt. Wenn du auf OSM.org gehst, solltest du sofort einen einsetzbaren, ansehnlichen Kartendienst haben. Die eigentliche Karte sollte da nicht noch hinter diversen Links versteckt werden.

Vielen Dank! Mir war nicht bewusst das OSM hier so offen umgeht, viele Firmen halten sich über ihrer Server (Infra)Struktur doch eher bedeckt.

Nun ja ein kurzes drüber schauen, es sind genug Clouddienste dabei, die all. Anforderungen sind auch nicht übermäßig.

Die Requirements die sie aufzählen wären alle mit quasi jedem Anbieter erfüllt, da wird es wohl am Geld scheitern…

Für die nicht Finanzprofis :-): rein von den Kosten ist selber kaufen natürlich immer billiger bei gleicher Abschreibung über den gleichen Zeitraum. Bei Firmen kann aber Mieten oder Leasen sinnvoll sein da man so die liquiden Mittel schont, die man zum Beispiel braucht um Mitarbeiter zu entlohnen, andere Firmen zu übernehmen, spekulativ Anzulegen, und schlicht in Sachen zu investieren, die nicht gemietet werden können etc, also alles Dinge bei denen man hofft einen grösseren ROI zu haben als was die Miete, resp Leasing mehr als ein Kauf kostet. Natürlich ist Miete und Leasing auch eine Option wenn man die liquiden Mittel einfach nicht hat.

Die OSMF macht im Augenblick nichts von alledem und über alles gesehen ist was man im Augenblick macht (auch in Hinblick auf Netzwerkkosten etc) die weitaus günstigste Lösung. Das muss natürlich nicht auf Ewig so bleiben und muss immer wieder angeschaut werden, aber ausser dass es nicht Hip ist, ist aktuell nichts daran auszusetzen.

Simon

+1. Der Ansatz ist schon mal sehr viel besser, weil er die Bandbreite des Projekts darstellt.

–ks

Öh. Ich bin raus…

stimmts leicht nicht?

Ich denke der Blog Artikel trifft die Probleme in vielen Punkten exakt auf den Kopf:

  • die falsche Erwartungshaltung Karte anstatt Datenbank
  • keine Standards für das Tagging
  • kein Fortschritt bei den APIs. Also ehrlich Null Weiterentwicklung seit 2009 und immer noch kein Datenmodell für Flächentypen ist schon beschämend
  • das Sagen hat letztendlich wer den Rootzugang auf den Servern hat

bye, Nop

Und das ist ein Fehler?

Und das ist ein wirkliches Problem anstatt nur ein Tick?

Es gab Updates 2012, 2013, 2016 und 2017 (das letztere ist glaube ich auf der API Seite nicht dokumentiert, und vermutlich wird es auch 2018 was geben). Das ist nicht direkt “null”, dass einzige das stimmt ist das die Versionsnummer nicht erhöht wurde (alle Änderungen waren Erweiterungen die rückwärts kompatibel waren).

Es ist ja nicht so, dass wir jetzt keine Flächen modellieren können, mindestens hatte es viele schön bunte Flächen auf der Karte als ich das letzte mal nachgeschaut habe. Niemand hat bis jetzt ein neues Modell vorgeschlagen hat, bei dem die Nettoverbesserung tatsächlich die Nachteile der Umstellung übertreffen würden, sobald jemand das macht geht es los.

Ich kann mich nicht ersinnen, dass die Systemadmins sich in der Neuzeit in irgendwas eingemischt hätten bei dem halbwegs ein Konsens bestand.

Simon

Für Auswerter ist das teilweise eine echte Katastrophe, dass er z. B. verstehen muss dass building=no gerade kein Gebäude ist, shop=vacant kein Shop und ein highway mit disused=yes eigentlich alles heißen kann. Alleine für building= gibt es über 1000 verschiedene Werte in der Datenbank, manche sind einfach völliger Quatsch. Und automatisch korrigieren kann man das nicht weil das ja dann ein mechanical edit wäre.

Natürlich ist eine falsche Erwartungshaltung ein Fehler, denn sonst wäre sie nicht falsch :smiley: Die Frage ist, wer den Fehler macht.

Wenn das osm-carto-Mapnik-Erzeugnis auf osm.org für alles gehalten wird, was OSM zu bieten hat, dann kreiden wir den so Denkenden bislang einen Fehler an, weil sie nicht wissen, dass OSM eine Datenbank ist und kein Kartendienst.

Man kann es aber auch anders sehen: Es ist ein Fehler von OSM, die Erwartungen an etwas, das „map“ heißt, nur rudimentär zu erfüllen und sich dann dahinter zu verstecken, dass man ja nur eine Datenbank bieten wolle und kein Kartenprodukt. Der Besucher kann sich dann nämlich leicht vorkommen wie – blödes Beispiel, das mir gerade einfällt – ein Postkunde, der am Postschalter zwar eine Übersicht über Briefporto ausgehändigt bekommt, aber gleichzeitig erfährt, dass er die benötigten Briefmarken woanders kaufen muss.

Kaufmännisch ausgedrückt ist das ein Fehler im Sortiment, bei dem man sich nicht wundern muss, wenn sich die Kundschaft rar macht.

–ks

Das building “Problem” illustriert nett wieso es eben doch nur ein (Ordnungs-)Tick ist.

Aktuell hat es 271’ 741’ 512 Gebäudeobjekte in OSM mit etwas über 12’000 verschiedenen Werten. Davon kommen knapp 10’000 maximal 2 mal vor, sind also vermutlich Tippfehler.

Die häufigst gebrauchten 23 Werte decken 98% der Objekte ab, mit 100 ist man bei gut 99% (73 Werte sind im wiki dokumentiert) und da ist man noch lange nicht im nur Tippfehlerbereich, sprich die Werte enthalten noch nutzbare Information.

Wenn man jetzt die Daten effektiv nutzen will muss man, natürlich, einen für den jeweiligen Zweck sinnvolle Normalisierung durchführen (und das müsste man natürlich auch wenn jede der 12’000 Werte dokumentiert und sinnvoll wäre), das könnte z.B. sein 12’000 - 73 Werte einfach auf building=yes abzubilden (minus building=no). Wo ist da jetzt genau das Problem?

Simon

Das ist ein Fehler!

Hier wird zu elitär gedacht. Nicht jeder der zufällig über die OSM-Mapnik stolpert ist ein Computerfreak.
Als normaler Nutzer sehe ich dann eine Karte auf der gerade mal ein Routing angeboten wird. Rechts sind noch ein paar Layer. Wenn ich die an klicke hat die Karte andere Farben und ein paar andere Infos. Das war es dann aber auch schon.

Rechts könnten Gruppen angeboten werden, z.B. “Routing” und da dann einige verschiedene Router.
Als nächstes, ich nenne es mal “Outdoor”. Gerade bei Wanderwegen und Fahrradwegen haben wir bessere Karten.
Noch zwei andere Gruppen und ein großer Teil unserer Datenbank kann einfach abgerufen werden.

True!

Und wenn ich dann noch mutig bin und die Suche nach einem POI frage, und es werden nur Dinge irgendwo in der Welt gefunden dann hat man es das letzte mal besucht.

Es steckt ja auch MAP im Namen und es heißt nicht openstreetDATABASE.org

Am besten zeigt meiner Meinung nach die Firma Mapbox, was rein optisch und beim Thema Datenaufbereitung möglich ist.

z.B.: https://www.mapbox.com/products/ oder https://api.mapbox.com/styles/v1/mapbox/streets-v9.html?title=true&access_token=pk.eyJ1IjoibWFwYm94IiwiYSI6ImNpejY4M29iazA2Z2gycXA4N2pmbDZmangifQ.-g_vE53SD2WrJ6tFX7QHmA#6.57/51.435/10.699

Eine solche Karte, verbunden mit der angesprochenen Auswahl an zusätzlichen Layern, einer Adresseingabe, Anzeige von Öffnungszeiten/Website/… (alles Infos die ja schließlich in der DB stehen!) etc. würde auf der Startseite einen komplett anderen Eindruck machen und wäre bei der Nutzerfreundlichkeit mit Google Maps vergleichbar…