Grundlegende Probleme von OSM

Ja, volle Zustimmung! Das wäre doch ein konstruktiver Ansatz. Auch die OpenTopoMap wäre mMn ein heißer Kandidat. Was steht einer solchen Ausweitung der Rendering-Angebote und Services auf www.osm.org denn entgegen – außer finanziellen bzw. Resourcen-Problemen?

Und das ist im Zeitalter von AWS, Google Cloud Computing, Digital Ocean und wie sie alle heißen auch nicht mehr so ein Großes.

Finanziell muss es halt gesichert sein, wobei man hier als OSM vielleicht gleich für mehrere Jahre zuschlägt und den Preis drückt, bzw ist am Beginn schon bekannt wie viel man bezahlen muss. Netflix, UBER, etc laufen auch auf solchen Server.

Ich denke dieses Problem wird nur lösbar sein, wenn wir uns von statischen vorgerenderten Tiles verabschieden. Es gibt so unglaublich viele Anwendungsfälle, die man einfach nicht alle vorrendern kann. Die Technologie dafür (Vektortiles) gibt es ja schon und meist wären die Daten dafür sogar schon in OSM vorhanden.

Und unabhängig davon ist OSM.org wirklich kein besonders tolles Aushängeschild für das Projekt. OSM braucht eine Art Demonstration / Musterbeispiel dafür, wie mächtig die ganze Datenbank ist. Und das gibt es halt nicht. Verglichen mit Google Maps, HERE, Yandex/Apple/Bing Maps wirkt die Karte auf OSM wie aus der Zeit gefallen und ehrlich gesagt auch nicht besonders schön. Da ließ sich Google Maps vor 14 Jahren bereits besser bedienen…

Das Standardargument ist dann immer, OSM ist die Datenbank, bau dir doch deinen eigenen Service. Da steigen aber 99,9% der Leute aus. Ich bin mir absolut sicher, Wikipedia hätte den Markt für (Online)-Enzyklopädien niemals so umgekrempelt, wenn man gesagt hätte “Wikipedia ist in erster Linie eine Datenbank, bau dir doch deine eigene Wiki-Software”.

Hier scheinen ja einige an “OSM-Vergiftung” zu leiden. Aber diskutiert mal ruhig weiter. Bei dem gegebenen Abstraktionsgrad wird garantiert keinerlei Verbesserung erzielt.

Man muss die Probleme auch erstmal beim Namen nennen bzw. überhaupt erst als solche erkennen, bevor man sie lösen kann… Es gibt Dinge, besonders was grundlegende technische Details/Datenstrukturen angeht, die zum jetzigen Zeitpunkt wohl nicht mehr geändert werden können.

Die OSM-Startseite ist aber z.B. ein Problem, dass man realistisch angehen bzw. verbessern könnte.

Siehe http://lists.openstreetmap.ch/pipermail/talk-ch/2018-February/004660.html

@emga cloud basierende Dienste sind wirklich interessant wenn man sie meistens nicht braucht, ein Zustand der bei OSM nicht wirklich vorkommt, braucht man sie tatsächlich so wird es teuer, sogar richtig teuer. TANSTAAFL

Auf was läuft osm jetzt? etwa nicht auf server? Server kann man mieten, ich hoffe für osm das sie keine eigenen gekauft haben, obwohl das die zum teil langen ladezeiten erklären würde.
OSM muss keine Cloud aufbauen aber kann sich ja leistungsfähige Server von oben genannten mieten, sie wie viele Firmen.

Also wie jetzt: gekaufte Server sind langsam, gemietete Server sind schnell? Woher kennt der Server das Bezahlmodell, unter dem er läuft, damit er weiß, ob er grade langsam machen soll (weil gekauft) oder nicht (weil gemietet)?

Entweder Vektortiles oder separate Sätze von transparenten, miteinander kombinierbaren Pixeltiles. Dass wir keine fertigen Einebenen-Tiles für alle denkbaren Kombinationen vorhalten können, ist klar.

–ks

gekaufte, also wenn ich mir als Firma welche kaufe und in einen Raum stelle sind langsam da sie meist alt sind, logisch, da teuer kann ich sie nicht oft austauschen, gemietet ist schnell, da ich den Punkt der Instandhaltung abgebe (outsource) wie beim Mietauto, was für eines bekommst du einen 10 Jahre alten Golf oder einen neuen Golf? Eben.

Man darf seinen Kopf benützen…

Die Frage bleibt offen, auf was läuft osm jetzt?

Ich pfermute, gekaufte Server haben eine längere Nutzungsdauer (nämlich bis sie auseinanderfallen, es soll sich ja gelohnt haben) und sind daher statistisch älter als Mietserver, weil der Vermieter weiß, dass er für alte Hardware kein Geld bekommt.

–ks

korrekt!

Ich sehe da haben sich sowohl ein Finanz- und Computerprofi gefunden, was will man auch mehr …

Ohne dir zu nahe treten zu wollen, erlaube mir den Hinweis, dass die Google-Suche allen Unkenrufen zum Trotze doch recht leistungsfähig ist und findet mit den Suchbegriffen “openstreetmap hardware” u.a. die folgende Seite: https://hardware.openstreetmap.org/

Nachtrag: Es sei der Hinweis gestattet, dass die OSMF aktuell auf der Suche nach einem neuen Datacenter ist https://blog.openstreetmap.org/2018/02/19/osmf-request-for-proposals-data-centre-2018/ Da kann man ja mal Vorschläge machen, nich? :laughing:

Meiner Meinung nach sollte openstreetmap.org auch auf einer ähnliche Seiten starten wie

http://www.openstreetmap.de/

Dort aufzeigen was OSM alles “könnte”.

OSM läuft auf eigenen Servern. Die sind zum Teil relativ “dick”, sowas kriegt man nicht so leicht zu akzeptablen Konditionen gemietet. Der letzte, der gekauft wurde, hatte 7x2 TB NVMe + 2x 400 GB SSD und 256 GB RAM. Unsere Sysadmins holen halt überall noch das letzte raus und bauen notfalls auch selber an den Kisten rum. Wir haben mal überschlagen, wie es wäre, wenn man den gesamten OSM-Hardwarebedarf mit einer typischen Cloudlösung a la “AWS” abdecken wollte, und da kommt man grob auf 4x so hohe Kosten bei vermutlich eher mäßiger Performance und natürlich wesentlich schlechteren Eingriffsmöglichkeiten im Problemfall.

Was die Frage “mehr Map-Styles auf der Startseite” betrifft, so gibt es hier eine Faustregel für neue Layer, die von Dritten auf deren eigenen Servern betrieben werden: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Featured_tile_layers/Guidelines_for_new_tile_layers - für den Einbau neuer Styles direkt in die OSM-eigene Rendering-Plattform ist vermutlich das Problem, dass das dann vom Datenbankschema immer genau zu dem passen muss, was der Standard-Carto-Style auch braucht, bzw. man sich auf etwas einigen muss, das für alle geht.

Bye
Frederik

Das finde ich nicht, ehrlich gesagt. Wenn du auf OSM.org gehst, solltest du sofort einen einsetzbaren, ansehnlichen Kartendienst haben. Die eigentliche Karte sollte da nicht noch hinter diversen Links versteckt werden.

Vielen Dank! Mir war nicht bewusst das OSM hier so offen umgeht, viele Firmen halten sich über ihrer Server (Infra)Struktur doch eher bedeckt.

Nun ja ein kurzes drüber schauen, es sind genug Clouddienste dabei, die all. Anforderungen sind auch nicht übermäßig.

Die Requirements die sie aufzählen wären alle mit quasi jedem Anbieter erfüllt, da wird es wohl am Geld scheitern…

Für die nicht Finanzprofis :-): rein von den Kosten ist selber kaufen natürlich immer billiger bei gleicher Abschreibung über den gleichen Zeitraum. Bei Firmen kann aber Mieten oder Leasen sinnvoll sein da man so die liquiden Mittel schont, die man zum Beispiel braucht um Mitarbeiter zu entlohnen, andere Firmen zu übernehmen, spekulativ Anzulegen, und schlicht in Sachen zu investieren, die nicht gemietet werden können etc, also alles Dinge bei denen man hofft einen grösseren ROI zu haben als was die Miete, resp Leasing mehr als ein Kauf kostet. Natürlich ist Miete und Leasing auch eine Option wenn man die liquiden Mittel einfach nicht hat.

Die OSMF macht im Augenblick nichts von alledem und über alles gesehen ist was man im Augenblick macht (auch in Hinblick auf Netzwerkkosten etc) die weitaus günstigste Lösung. Das muss natürlich nicht auf Ewig so bleiben und muss immer wieder angeschaut werden, aber ausser dass es nicht Hip ist, ist aktuell nichts daran auszusetzen.

Simon

+1. Der Ansatz ist schon mal sehr viel besser, weil er die Bandbreite des Projekts darstellt.

–ks