Natürlich, aber irgendwo müssen wir eine Grenze ziehen. Ich glaube beispielsweise nicht, dass der exakte Verlauf der deutschen Ostfront zur Zeit der Schlacht um Stalingrad in die OSM-Datenbank gehört – obwohl das ohne Zweifel eine historisch wertvolle und interessante Information darstellt.
Der von dir angeführte Text ist eine ungefähre Beschreibung des Nutzens von OSM. Es ist keine präzise, juristisch wasserdichte Definition dessen, was reingehört und was nicht, daher finde ich es etwas müßig, das jetzt als Begründung für „alles rein, was irgendwie interessant sein könnte“ heranzuziehen. Und nebenbei steht da gar nicht, dass alles Wissenswerte reingehört, sondern, dass man viel Wissenswertes rausziehen kann.
Für mich bedeutet der Satz einfach „OSM-Daten enthalten topographische Daten – möglichst viele, im Idealfall alle –, die zur Orientierung und Navigation in Freizeit und Beruf relevant sind“. Der Verlauf des Limes ist dabei IMHO relevant, auch wenn er stellenweise gar nicht mehr erkennbar ist, weil er durch unzählige Gedenktafeln und Museen lebendig gehalten wird und man dauernd drüber stolpert¹. Der Grenzverlauf zwischen Kleinkleckersdorf und Hintertupfingen bis zum Kartoffelkrieg ist es weniger.
Andererseits sind Grenzsteine der erwähnten Dorfgrenze, die noch da stehen, ohne Zweifel relevant, schon weil sie als Orientierungsmerkmale dienen. Alles, was noch da ist, gehört rein, ob historisch oder neu. Da werden wir uns wohl alle einig sein.
Eine harte Linie zu ziehen wird schwierig sein, das ist mir bewusst. Aber alles reinpacken, was irgendwann mal da war, wird die Arbeit im Editor sehr unübersichtlich machen, außer es werden entsprechende Filtermöglichkeiten vorgesehen.
–ks
¹ Das mag subjektiv sein. Ich wohne seit 18 Jahren ununterbrochen in Limesnähe, wenn auch an unterschiedlichen Orten.