Adressangaben am Eingang - oder?

Ich hoffe, dass sich durch die ganze Diskussion und dem Beharren auf einem bestimmten Standpunkt nicht zu viele Mapper abschrecken lassen und deshalb überhaupt keine Adressen mehr erfassen. Der fehlende Datenbestand ist m.E. ein größeres Problem als die Frage, ob die Hausnummer nun an den Eingang oder die Eingänge gehört oder ins Gebäude. Dies sollte im Einzelfall mit logischem Menschenverstand entschieden werden. Wichtig ist mir, dass wir dem Renderer die Möglichkeit geben, eine gute Karte zu erstellen.
Bei einem Großteil der Adressen handelt es sich um Ein- oder Zweifamilienhäusern. Da spielt es meiner Ansicht nach keine Rolle, wo die Hausnummer steht, wichtiger ist, dass überhaupt eine vorhanden ist. Wegen der Einheitlichkeit würde ich mich den Vormappern anpassen, jedenfalls nicht ohne triftigen Grund die Angaben von anderen Mappern verändern.
Bei einem Gebäude in meiner Heimatstadt mit einer einzigen Hausnummer, jedoch mehreren Eingängen zu Geschäften im Erdgeschoss und einem weiteren Eingang für Wohnung in den oberen Etagen habe ich nicht an jeden Eingang dieselbe Hausnummer gesetzt, sondern so angebracht, dass sie einmal im Gebäude steht.
Bei einem weiteren Gebäude in meiner Heimatstadt, das von außen betrachtet nicht baulich abgetrennt ist, jedoch vier Hausnummern hat, davon eine zu einer anderen Straße gehörend, habe ich die Hausnummern deshalb den Eingängen zugeteilt.
Ich verfahre also nicht einheitlich, sondern entscheide je nach Objekt und hoffe, dass viele Mapper einfach weiter Adressen erfassen, da noch viele schwarze Flecken bestehen.

Ich kenne ein Gebäude in Deutschland, das hat zwei Hausnummern aber nur einen gemeinsamen Eingang für beide Hausnummern. Ist das Gebäude hier (Hausnummern 1 und 3 sind zusammen).

Übrigens bin ich heute beim survey auf einen Fall gestoßen, den wir noch nicht diskutiert haben. Dieses Grundstück hat zwar einen Briefkasten mit Hausnummer dran, ist aber ansonsten komplett unbebaut. Als ich vor Ort war, standen dort zahlreiche Fahrzeuge des Schaustellergewerbes, sodass ich daovn ausgehe dass dort eine entsprechende Familie “wohnt”. Ich hab den Node einfach mitten aufs Grundstück geklatscht, denn einen “Eingang” gibt es hier in dem Sinne überhaupt nicht. Oder hat jemand eine bessere Idee?

Ich denke das passt.

Ja, den Node da eintragen, wo der Briefkasten steht. Den Briefkasten könnte man dann noch mit amenity=letter_box codieren.
:wink:

Eine (hoffentlich letzte Frage):

Diese Fläche bezeichnet das Gymnasium Weierhof. Aktuell ist die Adressangabe (Am Hofwiesbach 1) auf der Fläche eingetragen. Das ist aber im hier vorliegenden Fall etwas suboptimal, da die Adresse “Am Hofwiesbach 1” eigentlich nur das Schulgebäude selbst bezeichnet. Daneben gibt es auf dem Gelände aber noch das Internat (An der Aula 1), mehrere Lehrerwohnungen (Am Hofwiesbach 2, 3, 4, 7, An der Aula 2 und 3) und die Aula selbst (An der Aula 4). Wenn ich jetzt aber die Adresse an das Schulgebäude verschiebe, dann ist die Fläche ohne Adresse und eine Suche nach dem Gymnasium gibt keine Adresse aus. Hat jemand eine Idee, wie man das besser machen könnte?

Wo musst man hin, wenn man als “Fremder” in die Schule (Sekretariat) möchte?

Dort würde ich alle Informationen zusammenfassen. Die Fläche würde ich “unbenamt” lassen.

EDIT:
https://www.openstreetmap.org/directions?engine=graphhopper_foot&route=49.63356%2C8.03419%3B49.63541%2C8.02749#map=17/49.63426/8.03083

Nicht so kompliziert denken. Wenn die Schule hauptsächlich die Adresse nutzt: An der Fläche lassen. Zusätzlich eine an den Haupteingang - auch wenn das redundant sein mag.
So kann man ganz simpel (KISS) sowohl die Info über die Schule abfragen, als auch sofort zielgerichtet routen. Auch wenn so mancher meint, das soll der intelligente Auswerter alles ausrechenen. Das passiert vielleicht in zwanzig Jahren - oder nie. Nutzen möchte ich OSM aber zu meinen Lebzeiten :stuck_out_tongue:

Ich kann das nur unterstreichen, dass es ein einheitliches mapping geben sollte. Die Frage ist nur, warum es in OSM keine Rules (Regeln) gibt, die bestimmte Arten des mappings verhindern oder Hinweise geben, wie man ein Gebäude besser mappen kann.

Wenn wir den Ansatz verfolgen, dass die Adresse auf ein Gebäude gemapped wird, dann stellt sich die Frage, wie POIs auf die Hausnummern referenziert werden, wenn ein Haus mehrere Hausnummern hat. Aufgrund fehlender Referenzen zwischen POI (eines Ladens z.B.) und address-POI des Eingangs ist doch eine doppelte Erfassung der Adresse auf dem POI (des Ladens) unvermeidbar.

Das ist gängige Praxis und im Großen und Ganzen unstrittig - und auch unproblematisch.

Weil wir tolerant sind :wink:
Und: weil es ein weltweites Projekt ist und sich nicht jedes Land an deutsche Gepflogenheiten hält (die auch nicht überall gleich sind). Beschäftige Dich doch einfach einmal mit der Definiton der Adresse in verschiedenen Ländern, dann wirst Du verstehen, dass es keine einfache Lösung geben kann.

Hallo zusammen,

mein erster Beitrag hier im Forum, obwohl ich schon einige Zeit tagge.

Ich habe hier den Beitrag komplett gelesen und gelernt, dass es aus verschiedenen Gründen zwei Methoden gibt eine Adresse zu taggen: Einerseits auf den Gebäudeumriss, andererseits per Entrance.
Allerdings finde ich bei mir in der Gegend auch noch eine dritte Methode, die über einen Adresspunkt geht. Ist das denn sinnvoll?
Konkreterweise habe ich das zB hier gefunden: https://www.openstreetmap.org/edit#map=18/49.45836/11.14575

Was haltet ihr hiervon?

BEsten Dank und Grüße
Creator

Das ist eine weitere Eingabemethode, die in manchen Gegenden sehr verbreitet ist. Sie ist gewissermaßen der Vorläufer des Taggings auf den Eingang, wenn dessen Lage (aus dem Luftbild) nicht zu erkennen ist.
Sie ist manchmal nicht zu vermeiden, wenn z.B. für ein Einkaufszentrum o.ä. mehrere Nachbarhäuser zu einem Gebäudekomplex umgebaut wurden und die Eingänge sich nicht mehr eindeutig einer festen Hausnummer zuordnen lassen und auch im Inneren die alten Grundrisse nicht mehr erkennbar sind.

Immer davon ausgehen: Ich möchte jemanden im Haus … 8c besuchen. Wo kann ich klingeln bzw, wo ist der Eingang? Genauso bei der Zufahrt zu einem Werksgelände. Manchmal gibt es noch verschiedenen Liefereingänge (Anschriften).

Bei einem Einfamilienhaus bietet es sich an, die Adresse der Einfachheit halber einfach bei der Gebäudefläche einzufügen. Dadurch wird auch die Hausnummer bei Kartendarstellungen gut lesbar mitten im Gebäudeumriss angezeigt.

Das Eintragn als Node an dem Punkt, an dem sich die Haupteingangstür befindet, hat dagegen den Vorteil, dass dies auch noch eine Aussage darüber trifft, wo man hin muss, wenn man dort klingeln möchte. Aber dies lässt sich auch bereits dadurch erreichen, dass man den Fußweg von der Grundstückszufahrt zur Haustür einzeichnet.

Sinvoll ist das Eintragen der Adresse als Punkt am Haupteingang bei großen Gebäuden, bei denen nicht klar ist, wo es denn reingeht oder bei Gebäuden mit mehreren Anschriften.

Das Eintragen als seperater Adresspunkt ist meines Erachtens in zwei Fällen sinnvoll:

  1. Das Haus ist noch nicht eingezeichnet (z.B. weil das Haus erst frisch erbaut wurde und noch kein passendes Luftbild vorhanden ist oder zwar die Anschrift schon bekannt ist, aber das Haus noch nicht steht) oder wenn sich schlichtweg noch niemand die Mühe gemacht hat, die Gebäude einzeln einzuzeichnen. Handelt es sich allein um eine bereits zugewiesene Anschrift, Gebäude noch nicht vorhandenl: Reiner Adresspunkt. Ist bereits ein Gebäude vorhanden, nur noch nicht eingezeichnet, dann Adresse mit dem Zusatz building=*

  2. In Geschäftshgebäuden gibt es oft mehrere Adressen. Bei einem Supermarkt, über dessen Haupteingang noch eine Postfiliale, eine Bächerfiliale, ein Friseur und eine Apotheke zu erreichen ist, kann es sinnvoll sein, die jeweiligen Objekte mit Adresse als Punkt dort zu platzieren, wo sie sich in der Gebäudefläche befinden. Die Information “aha, gleich rechts befindet sich die Bäckerfiliale, dahinter die Apotheke und links ist noch eine Postfiliale” ist ggf. in diesem Fall hilfreicher, als die, über welchen Eingang diese erreicht werden (weil sie wahrscheinlich alle über den gleichen Eingang zu erreichen sind). Und ich halte es immer sinnvoll, dass ein Punkt, der die Lage eines Geschäfts in einem Einkaufszentrum markiert, nicht nur Name und Art des Geschäfts wiedergibt (u.A. zfür die Kartendarstellung eines entsprechenden Symbols) sondern auch die Postanschrift, da sich diese nicht immer eindeutig aus der Lage ableiten lässt.

Mappen für den Renderer?

… ist aber falsch. Hier wurde man immer hinter das Haus geroutet, als es noch am Hausumriss stand → https://www.openstreetmap.org/way/40689800/history

https://www.openstreetmap.org/node/5037418008https://www.openstreetmap.org/directions?engine=graphhopper_car&route=50.9585%2C13.9539%3B50.9528%2C13.9594#map=16/50.9555/13.9583&layers=N

Auch ein Negativbeispiel: Helsinkier Straße 91
https://www.openstreetmap.org/directions?engine=graphhopper_car&route=54.13366%2C12.05258%3B54.13696%2C12.05350#map=17/54.13531/12.05287&layers=N

Sogar wenn man vor dem Hauseingang steht, wird man umgeleitet.
https://www.openstreetmap.org/directions?engine=fossgis_osrm_foot&route=54.13699%2C12.05391%3B54.13696%2C12.05350

Also am Eingang ist das beste und auch “richtige”.

Ich glaube, was zählt, ist der nächste existierende routbare Way in der Nähe der Addressnode (ersatzweise Gebäudemitte). Das Setzen der Adresse auf den Eingang hat nur mittelbar einen Effekt. Stell dir vor, du hast ein längliches Grundstück (sagen wir, 15x60m) und das Haus wurde in der “hinteren Ecke” gebaut. Dann wird es so sein, wenn direkt hinter dem Grundstück ein Way verläuft, dass du immer noch “hintenrum” geroutet wirst.

Du kritisierst Mappen für den Renderer und argumentierst im nächsten Satz mit Mapping für den Router? :wink:

Das beschriebene Problem ist ein sehr guter Grund, den Haupteingang als solchen einzutragen. Den entrance=main-Knoten im Gebäudeumriss würde ein guter Router bzw. Geocoder aber auch dann entdecken, wenn die Adresse am Gebäudeumriss hängt. (Die real existierenden Router scheitern daran natürlich schon…)

Bei Gebäuden mit nur einer Adresse finde ich den Gebäudeumriss den “richtigsten” Ort, weil sich die Adresse zumindest in meiner kulturell vorgeprägten Weltsicht auf das Gebäude als Ganzes mit allen seinen Eingängen und auch alle Wohnungen, Läden etc. im Gebäude bezieht. (Man könnte dagegen setzen, dass sich die Adresse sogar aufs ganze Grundstück bezieht, aber Grundstücke mappen wir ja normal nicht.)

Wenn du stattdessen pragmatisch damit argumentieren willst, was mit dem heutigen Stand der Software im OSM-Ökosystem am besten funktioniert, kommt es zwangsläufig darauf an, welche Anwendung dir am wichtigsten ist. Willst du, dass Router zuverlässig den Eingang finden, dass die Hausnummer in der Karte gut lesbar ist, dass nach der Eingabe der Suchanfrage das Gebäude schön aufleuchtet…? Da gibt es dann keine beste Antwort, zumal viel davon Geschmackssache ist. Daher reicht mir das Wissen, dass mit der Nummer am Gebäudeumriss alle diese Wünsche ohne zu große technische Schwierigkeiten erfüllbar sind – und die Umsetzung überlasse ich dann den jeweiligen Entwicklern.

Das ist schnell widerlegbar, gerade bei Geschosswohnungsbauten. Musste nicht weit suchen, um in $Umgebung zu finden: ein Grundstück, bestehend aus zwei Flurstücken, bebaut mit vier Gebäuden, die insgesamt fünf Adressen beherbergen.

Variiert je nach Gegend: Es gibt Gemeinden (Länder?), die vergeben innerorts Adressen nach Flurstück, egal ob bebaut oder unbebaut.

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