Ich möchte nochmal ein besseres Beispiel anführen:
Es gibt in Deutschland riesige Grasflächen, die einmal im Jahr für ein Open-Air-Konzert benutzt werden. Drei, vier Tage vorher kommen die Leute und schlagen dort ihr Zelt auf für die Dauer des Konzerts, eine Woche oder so. Nachdem das Open-Air-Konzert vorbei ist, ziehen die Leute wieder ab und es bleibt nur die Grasfläche übrig.
Jetzt die Preisfrage: würdet ihr das als landuse=recreation_ground, oder nein, sagen wir mal tourism=camp_site taggen, nur weil da einmal im Jahr mehrere tausend Leute für ein Open-Air-Konzert ihre Zelte aufschlagen, aber sonst 11 Monate im Jahr eben nur Gras da ist?
Den Fall gab es tatsächlich mal, es war sogar noch krasser, da hat jemand alle Flächen eines Open-Air-Konzerts quer über einen Flugplatz gezeichnet, weil das Konzert genau da stattfindet. Und zwar nicht nur die Zeltplätze, sondern z. B. auch Toiletten, Sanitäter, Sicherheitskräfte etc. die aber eben nur während des Konzerts da sind, sonst herrscht auf dem Flugplatz ganz normaler Flugbetrieb.
Deshalb muss man Landnutzung von Veranstaltungen strikt trennen. Durch Veranstaltungen, auch wenn sie regelmäßig stattfinden, ändert sich die Landnutzung nicht. Gras bleibt Gras, auch wenn da mal ein Konzert stattfindet.
Für bestimmte vorübergehende Nutzungen haben wir sogar eigene Tags, so etwa für den ganz klassischen Fall des Wochenmarktes, oder auch für Weihnachtsmärkte. Ansonsten ist Openstreetmap aber eigentlich kein Veranstaltungskalender, wie ich gesagt habe.
Aus diesem Grund halte ich das genannte Beispiel für sehr unpassend. Es ist völlig egal, ob auf einer Bergwiese im Winter gerodelt wird und einmal im Jahr ein Osterfeuer stattfindet, es ist immer noch eine Bergwiese. Auenlandschaften werden regelmäßig, durchaus auch mal für mehrere Wochen geflutet, das heißt aber nicht, dass aus dem landuse=meadow gleich ein natural=water wird und so ein Tagging würden wohl alle für völlig absurd halten.