Achtung, Pokémon-Alarm!

Kann man denen (Niantic) nicht verbieten, OSM Daten zu nutzen?

Ich glaube nicht, dass das die Lizenz hergibt.

In dem Moment, wo wir bestimmte Nutzer ausschließen, weil sie uns nicht passen, sind unsere Daten nicht mehr frei. Und in exakt dem Moment kehre ich OSM den Rücken.

–ks

Ist das ein argumentum ab hominem? :wink: Aber unabhängig davon, dass ich es sehr bedauern würde, wenn Kollege kreuzschnabel uns verlassen würde, gibt mW auch einfach die Lizenz solche Restriktionen nicht her. Und das ist auch gut so. Denn wenn wir bestimmte Nutzer(gruppen) aktiv ausschließen könnten, würden wir wahrscheinlich die Hälfte unserer Zeit mit Diskussionen darüber verbringen, wen wir ausschließen und wen nicht. Der/die eine würde sofort alle Neonazis, die AfD usw. ausschließen. Der/die andere wäre absolute dagegen, würde aber die Linkspartei ausschließen, von der MLPD ganz zu schweigen. Ein(e) dritte(r) würde speziell für die Daten von Bayern alle politisch interessierten Nutzer ausschließen außer der CSU. Der/die vierte würde alle Vertreter der Automobilindustrie ausschließen, dagegen der/die fünfte alle Umweltschutzorganisationen. Usw. Wohin würde das führen? Jawohl, dazu, dass wir unseren Laden besser gleich dicht machen würden. :wink:

Klar, mir gefällt der „Missbrauch“ unserer Daten durch gewisse Firmen auch nicht. Aber wie soll man hier klar zwischen Gebrauch und Missbrauch unterscheiden? Ich fürchte, das kann man einfach nicht trennscharf unterscheiden, und daher lassen wir es besser …

Eben drum würde ich dann gehen. Nicht aus Beleidigtsein :slight_smile:

Freie Lizenz ist freie Lizenz. Einschließlich des Rechts dazu, mit den gelesenen Daten jeden beliebigen Blödsinn zu machen.

–ks

Ja, aber wenn der Blödsinn darin besteht, dass sie unsere Daten in ihrem Sinne “verbessern” dann ist das schon ein wenig frustrierend.

Schon alles wahr.
In dem Fall ist es aber auch so das die Nutzung unserer Daten letztlich uns selbst schadet,
indem ‘massenhaft’ falsche Daten von den Nutzern in unsere Datenbank gefüllt werden.

Nintendo nimmt das quasi stillschweigend in Kauf:
Ich nehme mal an durch eine verzögerte Datenübernahme, so 3 Monate alte Daten,
würde sich das deutlich entschärfen, die Nutzer müssten dann 3 Monate warten
bis sich ihre Cheatdaten auswirken. Es liesse sich also leicht verhindern. Evtl.
ginge noch anderes.

Mag sein das das ein Mangel unserer Lizenz ist. Die GPLv3 enthält doch auch
einen Klausel das das ganze nicht genutzt werden darf um Patente
durchzusetzen, oder so. Auch eine allgemeine ‘Schadet uns nicht’ Klausel.

Das ist was anderes. Vandalismus / Missbrauch des Schreibzugriffs gehört geahndet und keinesfalls geduldet. Aber wir täten uns keinen Gefallen dadurch, den Lesezugriff einzuschränken. Ich gehe davon aus, dass bei weitem nicht alle Spieler Unsinn anstellen und untem Strich OSM dadurch deutlich bekannter wird: Ach, es gibt eine freie Geodatenbasis, auf deren Grundlage man solche Spiele erstellen kann? Ist ja cool, kann ich damit auch mein Navi füttern?

Dein Vorschlag mit der Verzögerung ist natürlich vernünftig und umsetzbar, aber dazu zwingen können wir Nintendo nicht.

–ks

Niantic

Der letzte Import von Niantic war ungefähr im August (offizielle Daten gibt es nicht).
Manche PokemonGO Mapper befürchten sogar ein jährliches Update-Intervall (vor allem Spieler in den USA).

Aber das hieße ja, der Vandalismus, den viele “im Namen” von PGo betreiben, wäre völlig nutzlos?

Zur Zeit ja, aber früher oder später wird es wieder ein Update geben …

Hat eigentlich die DWG mal das Gespräch mit Niantic gesucht und die Firma auf das Problem aufmerksam gemacht?

Und was sollte Niantic dann tun, um das Problem zu beheben? Die einzige “Lösung”, die mir einfällt, wäre ein Wechsel weg von OSM, und das hieße wohl das Kind mit dem Bade ausschütten…

Eine Möglichkeit wäre noch eine Hardware-Spende als Entschädigung oder so… :wink:

Im schlimmsten Fall müsste Niantic sich von OSM als Kartengrundlage trennen. Denn Sie sorgen durch das Spielprinzip dafür, dass User irgendwelche fiktiven Daten in eine Datenbank eintragen, um Vorteile bei einem von ihnen entwickelten Spiel zu erhalten. Man könnte das Ganze auch als Cheaten bezeichnen. Nur wird hier nicht direkt im Spiel gecheatet (das würde der Hersteller sicherlich umgehend unterbinden), sondern eine Drittanwendung missbraucht, deren User nun damit beschäftigt sind, fiktive von echten Daten zu unterscheiden. Niantic (die mit dem Spiel nicht gerade wenig verdienen) hält sich dabei natürlich raus, ist ja nicht ihr Problem. Oder weiß Niantic vielleicht gar nichts davon? Womit ich bei meiner Ausgangsfrage wäre.

Hallo,

Jeder, der von Pokémon Go motivierte Änderungssätze revertiert, kann ja ein Tag an dem Änderungssatz anbringen, mit dem er den Revert durchführt. Wenn Niantic Wert auf die Bekämpfung von Cheatern intensivieren möchte, können solche Änderungssätze temporäre Sperrgebiete triggern. Die Idee hat einen Haken: Wenn ich meinen Nachbarn nicht mag, dann mappe ich sein Haus in 3D und ergänze an diesen Änderungssätzen “reverts:pokemon_go=yes”.

Neulich hat jemand im Gespräch scherzhaft gemeint, man müsse die bösartigen Pokémon-Go-Mapper (es gibt auch vernünftige!) damit bestrafen, dass man ihnen in ihr Revier eine große Schule einträgt, die sich nicht löschen lässt. Natürlich widerspricht das unseren eigenen Grundprinzipien und sollte daher auch nicht exakt so erfolgen.

Viele Grüße

Michael

Natürlich kennen sie das Problem und Pokemon Go ist nach Ingress (2013) ihr zweites GPS/OSM Spiel.
Ich wüsste nicht, was sie anders/besser machen sollen.

Die wirklich lohnenswerten Locations wie Pokestops und Arenen werden von Ingress-Portalen übernommen.
Und diese Portale werden von Niantic manuell überprüft und freigeschaltet. Einige dieser Portale werden zu Pokestops/Arenen (die 2. Möglichkeit ist kostenpflichtig und für Konzerne wie McDonald).

Das sind die Kriterien für ein Portal:
https://support.ingress.com/hc/de/articles/207343987-Kriterien-f%C3%BCr-Portaleinreichungen

Vor allem in den USA hat die optische Umstellung von google maps auf OSM (Anfang Dezember 2017), OSM erst richtig bekannt gemacht (oft negativ). Auf einmal waren in manchen Gegenden nur noch Straßen vom Tiger Import da. Einige Straßen sind laut Notes das letzte mal im Bürgerkrieg verwendet worden (und laufen jetzt durch Häuserblocks).

So sehr nicht vorhandene Parks auch stören, mit PokemonGo erreichst du Menschen, die nicht einmal wissen, dass es neben google noch etwas anderes gibt.

Außerdem kann es auch genau andersrum laufen, wi hier auch beschrieben. Durch die Verwendung von OSM kommen auch Nutzer aus Gegenden in Kontakt mit OSM, wo bisher kaum ein Mapper zu finden ist. Den Beginn stelllen dann haufenweise Fehlermeldungen dar, aber danach kommt vieleicht auch der ein oder andere auf die Idee, seine Freizeit nicht mehr damit zu verbringen, für Pokemon Go durch die Straßen zu laufen, sondern für OSM :slight_smile:

Viele Grüße

Uih, eine so große Menge an Bearbeitungen nur für PokemonGo habe ich noch nicht gesehen:
https://www.openstreetmap.org/way/461228644

8 Peaks mit name Hill :
https://www.openstreetmap.org/node/4637264910

Edith:
all reverted

Niantic hat nach einem halben Jahr (~5-6 Monate) wieder importiert:
die OSM-Daten sind etwa von Anfang Dezember 2017 (ins Spiel kamen sie vor einigen Tagen).

Military-Gelände ist optisch sichtbar (und erzeugt nicht großflächig einen weißen Block ohne Straßen und Häuser).

**letzter globaler OSM-Import für Spawn: **
Jänner 2017

**letzte globale OSM-Importe für ingame-Karte: **
August 2017 (im Spiel ersichtlich Dezember 2017)
Dezember 2017 (im Spiel ersichtlich Jänner 2018)