Sidewalk vs. separater Fußweg

Hier (Mundelsheim, Wohngebiet Seelhofen) wurde das mMn recht ordentlich gemacht.

Da die bereits diskutierte Zusammengehörigkeit nicht abgebildet werden kann, ist dem Router ein Überqueren der Straße an dieser Stelle nicht bekannt: https://www.openstreetmap.org/directions?engine=mapzen_foot&route=48.99366%2C9.20927%3B48.99410%2C9.21012#map=19/48.99385/9.20965

@maxbe: Interessanter und schön zu lesender Artikel, den du da verfasst hast.

Super Beispiel für die Fallstricke des Separatmappings. :sunglasses:

Ein anderes Problem, das sich nun ergibt: rechts ein separaten Weg, deutlich durch eine Grünfläche abgegrenzt und links einen normalen Bürgersteig. Soll man nun das separat ignorieren und nur einen sidewalk=left schreiben? Sehe gerade, dass das im Englischen geregelt ist. man kann also auch sidewalk:left=yes und sidewalk:right=separat schreiben. Also nur zur Info, oder falls jemand mal Lust hat die deutsche Wiki zu ergänzen.

Was können den Datenfehler (access=privat an einem nicht privaten Weg) dafür? Richtige Daten erzeugen auch richtige Auswertungen (und Auswertungsmöglichkeiten).

Hier ist etwas - mit Querungen an abgesenkten Bordsteinen, an Kreuzungen teilweise um die Ecke geführt, wie tatsächlich vorhanden. Leider kenne ich keinen Rollstuhlrouter um dies auch einmal zu testen.

http://www.openstreetmap.org/#map=18/51.01563/13.63609

Und das hier ist kein Fehler in OSM - sonder ein Bau- und Planungsfehler:
http://www.openstreetmap.org/?mlat=51.02109&mlon=13.63930#map=19/51.02109/13.63930
http://www.openstreetmap.org/?mlat=51.02166&mlon=13.63809#map=19/51.02166/13.63809

Die Abgrenzung des Fußweges erfolgt durch einen 10 cm Bordstein.

Man sieht aber auch deutlich die Schwächen für das Fußgänger-Routing. Es müsste im Prinzip die Strecken gekennzeichnet werden, wo der Fußgänger die Straße queren kann. Hier sind das immer nur einzelne Stellen, da gibt es bestimmt aber auch noch andere. So kommen automatisch Umwege zustande. Noch schwieriger wird es, wenn man noch genauer wird. Eine Rasenfläche oder Baumreihe ist kein Hindernis für den Fußgänger, ein Hochbeet oder Leitplanke schon.

In diesem Jahr wurde das Überschreiten von Fahrbahnen in § 25 Abs. 3 Satz 2 StVO eingeschränkt bzw. präzisiert.

Unten folgt der komplette Absatz 3. Neuer Text Fettschrift.

Gruß Bernhard

(3) Wer zu Fuß geht, hat Fahrbahnen unter Beachtung des Fahrzeugverkehrs zügig auf dem kürzesten Weg quer zur Fahrtrichtung zu überschreiten.
Wenn die Verkehrsdichte, Fahrgeschwindigkeit, Sichtverhältnisse oder der Verkehrsablauf [war: Verkehrslage] es erfordern, ist eine Fahrbahn nur an Kreuzungen oder Einmündungen, an Lichtzeichenanlagen innerhalb von Markierungen
*, an Fußgängerquerungshilfen** oder auf Fußgängerüberwegen (Zeichen 293) zu überschreiten.
Wird die Fahrbahn an Kreuzungen oder Einmündungen überschritten, sind dort vorhandene Fußgängerüberwege oder Markierungen an Lichtzeichenanlagen stets zu benutzen.*

Sehe ich nicht so: Der “sichere” Fußweg ist als Routing bestimmt besser, auch mit geringen Umwegen.

Wer “quer über die Kreuzung” möchte, “10 cm Bordstein überspringen” kann oder über eine “4-spurige Straße” möchte - kann es wo footway=sidewalk gesetzt ist. Wo eine Leitplanke oder Geländer (oder auch Rasenfläche) trennt ist kein sidewalk gesetzt.

Schau dir dein Beispiel mal genauer an. Wenn man von der Heinrich-Heine-Straße kommt und in die Oppelstr 10e will, dann wird man bis zur nächsten Kreuzung geleitet und dann wieder zurück. Das muss letztlich nichts mit Sicherheit zu tun haben, sondern einfach mit dem was in OSM eingetragen ist.

Und wir sprechen hier nicht von sidewalk, sondern von eingezeichneten Fußwegen. Ich habe gerade heute morgen so einen Weg kartiert, der deutlich kein sidewalk war, weil zwischen Straße und Weg ein undurchdringbares Gebüsch lag. Nur zog sich dieses Grün nicht die ganzen Kilometer hin, sondern alle paar Meter gab es einen Durchgang mit der Straße. Im Grunde müsste mal also diese Verbindungen als mögliche Querungen der Straße für Fußgänger einzeichnen ansonsten würde man grundsätzlich ein paar hundert Meter zur nächsten Kreuzung geroutet. Und die Behauptung, die ich schon im Verkehrskindergarten gelernt habe, dass es an Kreuzungen immer sicherer ist, halte ich für gewagt.

Yepp, weiteres Beispiel (Ehingen/Donau):
https://www.openstreetmap.org/directions?engine=graphhopper_foot&route=48.29142%2C9.69712%3B48.29182%2C9.69669#map=19/48.29129/9.69636

Dieser Weg ist durch Bordsteinabsenkungen leichter machbar als zweimal über Bordsteinkanten oder durch parkende Autos (Kinder). Natürlich sollten dann alle Einmündungen und Bordsteinabsenkungen eingetragen werden. Und bei Routeranweisungen sollte man eigene Möglichkeiten beachten.

Dann gehe einmal in einen Sozialstützpunkt und schiebe einen Rollstuhlfahrer. Darfst es auch über einen 10 cm Bordstein oder durch parkenden Autos probieren.

Danke für die drei Beispielgebiete. Ich habe sie mir stichprobenweise angesehen.

Zum einen sehe ich, dass hier sehr viele Arbeit und Mühe reingeflossen sind. Respekt an alle Beteiligten.

Aber ich sehe auch:

  1. In keinem der Beispielgebiete wird an der Straße foot=side_path oder ähnliches verwendet

  2. In 1 von den 3 Beispielgebieten sind die Bürgersteige sowohl an der Straße sidewalk=left/right/both als auch separate Weg gemappt, d.h. damit doppelt vorhanden

  3. Nur in 1 von den 3 Beispielgebieten werden Randsteine gemappt (@geri-oc: Du hast zwar separate Wege erstellt, die dafür geeignet wären, aber noch keine Randsteine [barrier=kerb, kerb=yes/no/lowered/flush/…] hinzugefügt)*

=>

Ein normaler Fußgängerrouter wird den Fußgänger sowohl über die Straße, als auch den Bürgersteig routen. Er hat aus den Daten der Straße keine Möglichkeit festzustellen, dass die Straße einen separat gemappten Bürgersteig besitzt und der zu verwenden ist (vorwiegend wegen Punkt 1). Interessant dabei ist, dass “Fuß (GraphHopper)” je nach Wegersparnis gerne die Straße verwendet, während “Fuß (Mapzen)” in der Regel auf den separaten Fußwegen bleibt. Hier scheinen Straßen generell “bestraft” zu werden.

Der einzige Anwendungsfall, der mir im Augenblick einfällt, bei dem separat gemappte Bürgersteige notwendig wären, dem “Randstein/Kerb-Mapping für Rollstuhlfahrer, Sehbehinderte,…”, wird nur in einem der drei Gebiete verwendet, d.h. in den anderen zwei Gebieten wären die gleichen Objektdaten auch ohne separat gemappte Bürgersteige möglich.

=> Es wäre noch mehr Mappingarbeit notwendig, wenn dies zu einem optimalen Routing und zu einem wirklichen Datenmehrwert führen soll.

Ich glaube, ich bleibe daher erst mal beim Arbeiten ohne separat gemappter Bürgersteige , es sei denn, ich möchte Randsteine für Rollstuhlfahrer oder Sehbinderte mappen.

Ich hoffe, jetzt niemanden gekränkt zu haben und jammere auf hohem Niveau.

Grüße
Andreas

*Das mit den “kerbs” sehe ich deshalb als notwendig und wichtig an, da ein hoher Randstein für einen Rollstuhlfahrer ein Hindernis, für einen Sehbehinderten mit Stock Sicherheit bedeutet, d.h. ein Sehbehindertenrouter wird nach hohen Randsteinen bei Übergängen suchen und ein Rollstuhlfahrerrouter nach niedrigen Randsteinen. Wenn wir keine Randsteine eintragen, kann weder Rollstuhlfahrer- noch Sehbehindertenrouter aus den Wegen die Eignung eines Wegs feststellen.

Edit: Anwendungsfall mit … etwas verallgemeinert
Edit2: Anwendungsfall aufgrund #45 gestrichen

Oder nach mit tactile_paving=yes gemappten Übergängen.

Ja, auch mit tactile_paving oder wheelchair-Tags lassen sich solche separaten Wege genauer beschreiben (wobei tactile_paving=* nur aussagt, dass es solche Markierungen gibt, aber nicht ob es z.B. Längsrillen in Richtung eines Randsteins oder Querrillen in Richtung eines kantenlosen Übergangs sind.). Wenn jemand separate Bürgersteige macht, um solche Tags anzubringen, finde ich das auch OK.

Nur wenn Bürgersteige separat gemappt werden, ohne dass irgendwas getaggt wird, was an einer einzelnen Straße nicht getaggt werden kann, dann finde ich den Aufwand und das Risiko, dass es nur halb richtig gemacht wird, zu hoch.

Grüße
Andreas

Edit: Passage aufgrund #45 gestrichen

Fürs Mappen von Bordsteinen im Speziellen und das Routing für Rollstuhlfahrer und Sehbehinderte im Allgemeinen ist keineswegs Getrenntmapping notwendig. Man kann kerb-Tags wie im Wiki beschrieben auch direkt an die crossing-Knoten hängen. Sogar den linken und rechten Bordstein zu unterscheiden ist mit kerb:left/right möglich.

Hi Tordanik,

Nach etwas darüber nachdenken, gebe ich Dir Recht und sehe jetzt für mich keinen Anwendungsfall mehr, bei dem separat gemappte Bürgersteige notwendig wären. Ich streiche die Passage in meinem Post #41.

Grüße
Andreas

Hallo,

jetzt habe ich mir den Thread erst mal in Ruhe durchgelesen. Selbst bin ich eher kein Fan vom Separat-Mappen. Ein Anwendungsfall fuchst mich allerdings immer wieder. Wo es Fußgängerüber- oder -unterführungen gibt, muss man diese irgendwo anschließen. Bei Dual-Carriage-Ways mag es noch irgendwie funktionieren, die direkt wieder an die Straße anzuschließen, bei einfachen Straßen wird das arg merkwürdig.

Hier hab ich letztens einen Fußgängertunnel mit drei Ausgängen gemappt. Ich hab mir beholfen, den Tunnel an die jeweiligen nächsten Querstraßen anzuschließen, eigentlich münden sie aber natürlich auf die Bürgersteige der 香港中路.

Mit separat erfassten Fußwegen ist es deutlich einfacher, die Situation richtig zu erfassen.

Wenn das Linienbündel-Problem auftritt, erscheint mir aktuell die seperate Erfassung von Bürgersteigen als Fußwege als einzige Lösung.

Linienbündel sind physisch zusammenhängende Pfade, die separat ausgeführt werden, wie beispielsweise bei Tram-Linien und Straßen: Liegt eine Tramlinie mitten in der Straße, so kreuzt ein Weg von der Seite erst die Tramlinie und dann die Straße. Hat die Straße einen Sidewalk-Tag, so müsste, je nach Geometrie, der Weg von der Seite aber erst den Bürgersteig kreuzen, dann die Tramlinie und dann die Straße. Das kann aber durch den Tag topologisch und geometrisch nicht ausgedrückt werden. Hier erscheint mir bisher der separate Fußweg mit dem ganzen Ärger mit den nötigen Verbindungen und Relationen die einzige Lösung, wie man dieses logische Problem auflösen kann.

In einer Kartendarstellung oder für Autofahrer tritt das Problem nicht auf, es ist jedoch genau für eingeschränkte Fußgänger und Rollstuhlfahrer ein Problem, da sowohl die Position des Fußwegs als auch die Information über Schienenkreuzungen sehr relevant sind.

Hallo, nach langer Abstinenz bin ich mal wieder hier. Wollte nur wieder mal ein paar Hausnummern und Geschwindigkeitsbegrenzungen ergänzen. Bin dann aber über ein wohl schon oft diskutiertes Problem gestolpert. Jemand hat hier in meiner Wohngegend ganz normale Gehwege zusätzlich als Fußwege eingezeichnet. Zum Teil ist der Gehweg so simpel nur mit einem Randstein von der Straße getrennt. Da halte ich eine separate Klassifizierung für absolut unsinnig. Andere simple Gehwege haben teileweise noch stückweise einfache Längsparkstreifen zwischen der Straße und dem Gehweg. Auch da halte ich so eine separate Klassifizierung für unsinnig weil es einfach das Bild total “zumüllt”. Selbst an den paar Stellen wo es rechtwinklige Parkbuchten gibt, der Gehweg also ca. 5 Meter neben der Straße verläuft. Bei echten Fuß-/Radwegen die z.B. ganz separat z.B. zwischen Grundstücken oder ausserhalb der Siedlung verlaufen ist es ja ok.

Meine Frage nun: gibt es verbindliche Einigungen wie es gemacht wird oder gemacht werden soll? Ich finde so viele unterschiedliche Meinungen.

Und dann habe ich noch ein Problem bedingt durch die englischen und deutschen Begriffe. In dem oben zitierten Teil kommen so Begriffe wie “sidewalk=separat” oder “hightway=footwalk” vor - nur finde ich so was gar nicht. Weder auszuwählen noch passend wo ich es eingeben könnte. Ich würde also gerne die eigentliche Straße alleine haben und das Attribut “Gehweg vorhanden” vergeben. Im englischen also “sidewalk”. Nur wo/wie eingeben?