Sidewalk vs. separater Fußweg

Du warst offensichtlich noch nie im Enzkreis …
Dieses Schild am Gehweg hatte im Sommer 2014 noch das Zusatzzeichen “Benutzung auf eigene Gefahr” und das ist m.E.n. nicht die einzige Stelle in diesem Landkreis, Ich meine, irgendwo im Enz- oder Nagoldtal gäbe es das noch mal …

Hi Chrysopras,

Danke für den Hinweis. Mit dem Tag footway=sidewalk wäre der separate gezeichnete Gehsteig, so wie ich das Wiki lese in Ordnung, d.h. auch ein berechtigerweise separater Weg und würde damit unter a) und nicht unter b) fallen.

Daher möchte ich meine Aussage aus #2 ergänzen:

Grüße
Andreas

Edit: foot=no-Möglichkeit hinzufügt. Bürgersteige mit DE:259 gibt’s auch in meiner Gegend

In dieser Absolutheit stimmt das nicht mit der StVO überein, siehe §25 Abs. 2. Ein foot=no wäre ohne ein explizites Verbot mit Zeichen 259 sachlich falsch.

Grüße, P.

@ Andreas Binder/#19:
Freut mich, dass mein Hinweis auf footway=sidewalk hilfreich war! Ich halte dieses Zusatztag auch für sehr wichtig … es löst keineswegs alle Probleme, erlaubt aber immerhin eine klare Zuordnung, um was für einen Fußweg es sich hier handelt.

So kann ich mich deiner ergänzten Fallunterscheidung in #19 anschließen – vielen Dank für die sehr übersichtliche Zusammenstellung!

Mit dem separaten Weg ist nur oft das Problem verbunden, dass der nicht parallel zu Straße verläuft und damit gibt es die grundsätzliche Frage, ob er wirklich zu einer Straße gehört und daher Auswirkungen auf diese haben sollte. Ich würde mich daher wirklich auf die use_sidepath beschränken. Gleiches gilt für ein paar popelige Bäume, die mal gepflanzt wurden oder ein 20cm Beet. Wenn wir wirklich das wollen, dann sollten wir uns über klare Kriterien einige werden. Selbst so Sachen wie Gitter sind ja oft nur auf einigen Metern angebracht, und das ginge dann schon ins Micromapping

Kennt jemand eine Gegend in der intensiv Fußwege ohne baulicher Trennung von der Straße als separate Wege mit footway=sidewalk gemappt wurden? In meinem Mappingbereich gibst so was so gut wie gar nicht.

Ich würde mir so was mal gerne ansehen, damit ich die Vor-/Nachteile besser abschätzen kann. Aktuell habe ich noch Komplexitäts-/GPS-Lokalisierungs-/Routingbedenken, sehe aber eine Notwendigkeit bei bestimmten Anwendungsfällen (z.B. Randstein-/kerb-Mapping für Rollstuhlfahrer).

Beispiel für komisches Routing aufgrund von Separatmapping (Dortmund-Wickede):
https://www.openstreetmap.org/directions?engine=graphhopper_foot&route=51.52942%2C7.59186%3B51.52933%2C7.59331#map=19/51.52909/7.59199

Guckst du Neu-Isenburg, da ist das flächendeckend so gemappt.

Also - Mappingfehler (*) dem Prinzip an sich anzulasten ist schon äußerst unfähr.

(*) fehlender Verbindungsnode zwischen Seitenstraße und Fußweg - korrigiert.
Zieht sich allerdings dort durch bis jwd …

Da war wohl der separate Fußweg nicht korrekt mit der Zufahrt zw. den Gebäuden 148 und 152 verbunden. Siehe CS: https://www.openstreetmap.org/changeset/55042074

Grüße

Diese Fehler sind schon recht typisch für diese Art des Gehsteigmappens. Genauso wie der daneben: Diese Hofeinfahrt ist mit access=private eingetragen. Das mag für den nördlichen Teil stimmen, für das Stück zwischen Gehweg und Fahrbahn ist es sicher falsch. Ganz im Gegenteil ist das sogar eine besonders gut geeignete Stelle, auf die Fahrbahn zu wechseln, da stehen selten Autos, der Bordstein ist abgesenkt und vermutlich ist dort auch kein Gras gepflanzt. Schade dass man diese Querung einem Router vorenthält.

Falls jemand eine Zusammenfassung “üblicher” Probleme lesen will: Ich hab da mal was getippt, als das Thema das letzte Mal aktuell war.

Grüße
Max

Hier (Mundelsheim, Wohngebiet Seelhofen) wurde das mMn recht ordentlich gemacht.

Da die bereits diskutierte Zusammengehörigkeit nicht abgebildet werden kann, ist dem Router ein Überqueren der Straße an dieser Stelle nicht bekannt: https://www.openstreetmap.org/directions?engine=mapzen_foot&route=48.99366%2C9.20927%3B48.99410%2C9.21012#map=19/48.99385/9.20965

@maxbe: Interessanter und schön zu lesender Artikel, den du da verfasst hast.

Super Beispiel für die Fallstricke des Separatmappings. :sunglasses:

Ein anderes Problem, das sich nun ergibt: rechts ein separaten Weg, deutlich durch eine Grünfläche abgegrenzt und links einen normalen Bürgersteig. Soll man nun das separat ignorieren und nur einen sidewalk=left schreiben? Sehe gerade, dass das im Englischen geregelt ist. man kann also auch sidewalk:left=yes und sidewalk:right=separat schreiben. Also nur zur Info, oder falls jemand mal Lust hat die deutsche Wiki zu ergänzen.

Was können den Datenfehler (access=privat an einem nicht privaten Weg) dafür? Richtige Daten erzeugen auch richtige Auswertungen (und Auswertungsmöglichkeiten).

Hier ist etwas - mit Querungen an abgesenkten Bordsteinen, an Kreuzungen teilweise um die Ecke geführt, wie tatsächlich vorhanden. Leider kenne ich keinen Rollstuhlrouter um dies auch einmal zu testen.

http://www.openstreetmap.org/#map=18/51.01563/13.63609

Und das hier ist kein Fehler in OSM - sonder ein Bau- und Planungsfehler:
http://www.openstreetmap.org/?mlat=51.02109&mlon=13.63930#map=19/51.02109/13.63930
http://www.openstreetmap.org/?mlat=51.02166&mlon=13.63809#map=19/51.02166/13.63809

Die Abgrenzung des Fußweges erfolgt durch einen 10 cm Bordstein.

Man sieht aber auch deutlich die Schwächen für das Fußgänger-Routing. Es müsste im Prinzip die Strecken gekennzeichnet werden, wo der Fußgänger die Straße queren kann. Hier sind das immer nur einzelne Stellen, da gibt es bestimmt aber auch noch andere. So kommen automatisch Umwege zustande. Noch schwieriger wird es, wenn man noch genauer wird. Eine Rasenfläche oder Baumreihe ist kein Hindernis für den Fußgänger, ein Hochbeet oder Leitplanke schon.

In diesem Jahr wurde das Überschreiten von Fahrbahnen in § 25 Abs. 3 Satz 2 StVO eingeschränkt bzw. präzisiert.

Unten folgt der komplette Absatz 3. Neuer Text Fettschrift.

Gruß Bernhard

(3) Wer zu Fuß geht, hat Fahrbahnen unter Beachtung des Fahrzeugverkehrs zügig auf dem kürzesten Weg quer zur Fahrtrichtung zu überschreiten.
Wenn die Verkehrsdichte, Fahrgeschwindigkeit, Sichtverhältnisse oder der Verkehrsablauf [war: Verkehrslage] es erfordern, ist eine Fahrbahn nur an Kreuzungen oder Einmündungen, an Lichtzeichenanlagen innerhalb von Markierungen
*, an Fußgängerquerungshilfen** oder auf Fußgängerüberwegen (Zeichen 293) zu überschreiten.
Wird die Fahrbahn an Kreuzungen oder Einmündungen überschritten, sind dort vorhandene Fußgängerüberwege oder Markierungen an Lichtzeichenanlagen stets zu benutzen.*

Sehe ich nicht so: Der “sichere” Fußweg ist als Routing bestimmt besser, auch mit geringen Umwegen.

Wer “quer über die Kreuzung” möchte, “10 cm Bordstein überspringen” kann oder über eine “4-spurige Straße” möchte - kann es wo footway=sidewalk gesetzt ist. Wo eine Leitplanke oder Geländer (oder auch Rasenfläche) trennt ist kein sidewalk gesetzt.