A 20 eingestürzt

Das Problem ist ja: MPs an sich sind ein höchst wertvolles Hilfsmittel, ohne das man beim komplexen Mapping nicht auskommt (Stichwort Insel im Teich). Doch die Multipolygonisten machen aus dem Hilfsmittel ein Allheilmittel und mappen alles, auch das Einfachste, mit MPs; so à la „mit Kanonen auf Spatzen schießen“ (militaristische alte Redewendung, ich weiß). Es darf nicht um eine Alternative MP/nix MP gehen, sondern um „wo sind MPs wirklich nötig?“.

Könnte man vielleicht als generelle Faustregel ausgeben, dass MPs mit aus mehreren Teilstücken gestückelten outer-Elementen meistens unnötig sind, also nur in gut durchdachten Ausnahmefällen verwendet werden sollten? (Ich spreche nicht von Grenzen!) Ganz schrecklich wird es jedenfalls, wenn jemand Multipolygonitis mit Verkleberitis verbindet, sprich, ein und dasselbe Wegstück dann als outer-Abschnitt in mehreren MPs und als Abschnitt z.B. einer Straße dient … spätestens das sollte „verboten Esel“ sein.

Es geht gar nicht mal um Allheilmittel. Die meisten dieser Kollegen sehen in einem MP-Verhau zum Flächenmapping inklusive Straßen als outer schlichtweg die eleganteste und möglicherweise sogar „einzig professionelle“ Methode. Man muss zugeben, dass das einige Vorteile hat: jede Linie ist nur einmal gemappt und wird vielfach genutzt (keine aufeinanderliegenden Linien), das Rendering sieht wegen der Verklebung immer lückenlos sauber aus, und das Flächenmapping per MP geht mit etwas Übung wirklich ratzfatz schnell, ich hab das ja auch mal so gemacht.

Die Nachteile bekommt der Multipolygonist in der Regel nicht selbst mit: So ein Konstrukt wehrt sich vehement gegen jede spätere Bearbeitung; die Selektion aufeinanderfolgender Wegsegmente (etwa zum Anlegen einer Routenrelation oder zum Taggen von Oberflächenmerkmalen) wird zur Qual; da jeder einfache Feldweg ganz schnell aus 20 Einzelways pro Kilometer besteht (er wird ja jedes Mal aufgeteilt, wenn sich links oder rechts die Fläche ändert), sind auch mittellange Wanderwege schnell bei 700 members angekommen, so dass mit Superrouten gearbeitet werden muss; und sobald der Verkehrsweg als Fläche erfasst wird, darf das alles wieder aufgedröselt werden, aber das gilt für die Anklebung normaler Polygone ja auch.

–ks

Mein Statement als “Obergrenzwächter” :wink:

Technisch spricht nichts dagegen, auch einfache Grenzen (Ringe ohne Inner oder weitere Outer) durch geschlossene Polygone zu ersetzen.
Im Rahmen des Importes der Rohdaten mittels osm2pgsql in die DB werden Multipolygone sowieso automatisch in OGC-Polygone umgewandelt. Einzig deren Osm-Id lässt noch erkennen, woher diese Polygone eigentlich stammen. (*)

Es gibt sogar schon Gegenden, wo sowas ab und zu gemacht wird. (z.B. Trumpland)
Allerdings muss ich diese Grenzen derzeit ignorieren, da meine Auswertungen das noch nicht können.

Gruss
walter

*) Die OGC-Polygone in planet_osm_polygon bekommen eine negative Osm-Id, wenn sie aus Relationen stammen und eine positive Osm-Id, wenn das vorher schon ein OSM-Polygon war. Danach sind die total gleich strukturiert.

… und man erreicht die Einzelteile zum Bearbeiten auch besser, als wenn 1024 Linien übereinander liegen und man erst mal mit viel Klimmzügen die richtige Linie erwischen muss …
Insofern ist Multipolygonitis vorteilhafter …
Wenn man Wege allerdings da mit einbezieht, die Flächen also an die Wege klatscht, kommen die Nachteile aus den Löchern gekrochen …
Kann man sagen, dass die Vorteile überwiegen, wenn man Wege aus dem Spiel rauslässt?
Also bspw. hier, wo ich vor einer Weile die noch recht groben Abgrenzungen verfeinert und die Nutzungen aktualisiert habe (der Bauer hat wohl peu a peu mehr umgepflügt). Da waren tw. schon MPs im Spiel (Waldinsel) und iD hat fleißig weiter gemacht mit MPs, der scheint das gerne von selbst zu machen, wenn Flächen aufgeschnitten werden … Also habe ich in der Ecke schlussendlich alles verMPt …

Bitte nicht falsch verstehen, aber könntet ihr bitte die Diskussion im Thread auf die A20 beschränken? Die Notifications bei jedem post sind ansonsten arg irreführend und hier wollen wir ja die Entwicklung an der Autobahn beobachten.

Ist von denen die hier im Forum aktiv unterwegs sind eigentlich jemand öfter mal in der Nähe von der Umleitung?

Ja, ich. Ich kümmere mich aber nur um die Verkehrsführung, nicht um das andere drumherum.

Wärst du so nett mal bei Gelegenheit die Umleitung oder teile davon mit einer Kamera abzufahren und das auf Mapillary hoch zu laden?

Ich bin die Umleitung schon 3 X abgefahren, habe fotografiert und die Daten, die ich aus den 2 ersten Malen entnommen habe, schon in die DB gepuncht. Der Rest wird morgen eingepflegt.

Nein, ich werde keine Fotos auf Mapillary hochladen. Ich achte die Privatsphäre der Leute, die mir zufälligerweise vor die Kamera laufen/fahren. Wenn ich diese Fotos ins Netz stelle, egal unter welcher Agenda, habe ich keine Kontrolle mehr darüber, was damit passiert. Ich fotografiere nur, um Informationen für das Mapping zu bekommen, danach werden die Fotos gelöscht.

Hab’ da gestern im Rahmen meines Weekly-Scans einen “Mikro-Oneway” bereinigt: https://www.openstreetmap.org/way/544346972

Sicher das das richtig war? Es gibt keine direkte Einbahnstraßenreglung für die Umleitungsstrecke - laut Protoxenus - nur ein paar “Einfahrt verboten”-Schilder.

EDIT: wie z.B. hier: https://www.openstreetmap.org/way/544345636

Weija…

Weil ich nie sicher bin, hab’ ichs ja hier erwähnt. Aber diesen zweiten Mikro-Oneway auch glatt übersehen, so dass meine Änderung ohnehin keinen Effekt hat.

Ich bin der Meinung, so gehts nicht. Wenn man eine Strasse sperrt, und sei’s auch nur in eine Richtung, dann doch so, dass erstens die Absicht dokumentiert ist und zweitens die Sperre auch gerendered wird.

Die Sperre ist aber auch nicht nötig, weil ein Router für die Umfahrung in West-Ost-Richtung automatisch den kürzeren Weg findet.

Dann mach mal einen Revert. Wie ich schon schrieb, es gibt dort keine Einbahnstraßen, es sind nur die Einfahrten in Straßen gesperrt. Dort stehen Verkehrszeichen 267 und Absperrgitter. Und damit der Router das auch berücksichtigt, habe ich, entsprechend einer Empfehlung hier im Forum, einen kleinen Teil der Straße zu einer Einbahnstraße gemacht.

Was geht so nicht? Man darf auf Grund des Verkehrszeichens 267 an einer Stelle einer Straße nur in eine Richtung fahren. Das wird üblicherweise als Einbahnstraße, hier bei OSM als oneway=yes getagged. Und genau so habe ich es umgesetzt.

Ach?
Kannst du dir vorstellen, das dort Leute wohnen und vielleicht einer von denen einen OSM-basierten Router benutzt? Und so den kürzesten Weg zu einer von ihm gewünschte Adresse finden will, der “normalerweise” genau an dieser Stelle die Straße in Richtung Norden entlangführt?
Ich frag mich echt, was in den Köpfen mancher Leute so vorgeht.

Auch https://www.openstreetmap.org/way/538348457

Ich finde die Daten sollten stimmen - und wir hatten das Problem auch schon einmal diskutiert. Manchmal werden nur “Einfahrt verboten” (meistens mit Fahrrad erlaubt) aufgestellt, um von dieser Seite nicht einzufahren. Dann sollte ein kleines Stück Straße dies auch dokumentieren. In einer “reinen” Einbahnstraße darf ich nicht wenden und zurückfahren.

Und die Router verstehen es ja auch:

https://www.openstreetmap.org/directions?engine=graphhopper_car&route=54.0680%2C12.6702%3B54.0955%2C12.6769#map=13/54.0798/12.6990

Ist aber erst seit dem Anbinden der Behelfsausfahrt so. Und wenn dort Schilder stehen sollte auch ein Router dies beachten - was jetzt nicht mehr ist:

https://www.openstreetmap.org/directions?engine=graphhopper_car&route=54.06778%2C12.67323%3B54.06776%2C12.67548#map=18/54.06747/12.67435

(Das Problem ist die Allee L23 - die für (viel) Begegnungsverkehr nicht ausgelegt ist. Siehe vorhergehende posts mit Links zum Verkehr)

Naja, klein ist untertrieben, die Dinger sind kürzen als ein Zollstock. Bin ja bei Dir, wenn klein heisst: auf der Karte klar zu erkennen.

Aber wenn Ihr alles im Griff habt, auch beim Minensuchen nach erneuter Änderung der Verkehrsführung, dann ist ja gut. Ich hätte den Oneway einfach vom Ortsrand Böhlendorch bis knapp an die L19 (Wördenweg) gemacht…

Warum werden eigentlich Abbiegebeschränkungen als Oneway gemappt?

Was meinst du damit?

–ks

Naja, nicht ganz. Ein Stück Einbahnstraße, und seien es 3 cm, heißt nicht nur, dass man in Gegenrichtung nicht reinfahren darf, sondern auch, dass man, aus der richtigen Richtung kommend, nicht wenden und nicht rückwärts fahren darf. Das wird sich praktisch kaum auswirken, das ist mir klar, daher ist das eine eher akademische Diskussion, aber Mikroeinbahnstraßen betrachte ich persönlich auch eher als Würgaround.

Die elegante OSM-Lösung dafür ist eine No-entry-Abbiegebeschränkung. Verbietet das Einfahren genauso, ohne die Nachteile einer Einbahnstraße (Rückwärtsfahren und Wenden auch verboten, Straße muss aufgeteilt werden, Stückchen wird beim Rückbau nach Ende der Maßnahme leicht vergessen) mitzubringen.

Eine No-entry-Restriction kann übrigens mehrere from-Member haben, daher reicht auch an größeren Kreuzungen eine einzige Relation dafür.

–ks

Na das Verkehrszeichens 267 verbietet die Einfahrt. Es kann sein, dass das Zeichen da steht, weil es eine Einbahnstraße ist. So wie ich das verstanden habe, trifft das hier nicht zu sondern das Verkehrszeichens 267 verhindert nur die Einfahrt, also das Abbiegen in diese Straße hinein. Insofern wäre das eine Abbiegebeschränkung und keine Einbahnstraße.

Jetzt verstehe ich, was du mit deiner Frage gemeint hast :slight_smile: Siehe meinen Beitrag eins drüber. Es ist ein Würgaround, denn eine tatsächliche Einbahnstraße (mit Zeichen 220 beschriftet) besteht ja nicht, nur ein Einfahrtverbot.

Ich hatte deine Frage so aufgefasst, wieso Abbiegeverbote nur in einer Fahrtrichtung eingetragen werden. Und das scheint mir ziemlich logisch :slight_smile:

–ks