löst destination nicht das place_importance Problem?

Hej,
es gab in letzter Zeit ja viele erregte Diskussionen, wie man die Kartendarstellung in Bezug darauf welche Städte wann erscheinen vereinfachen könnte. Diese Diskussion will ich hier nicht aufwärmen.

Allerdings erlebe auch ich das Problem, dass die Karte oft recht unübersichtlich ist und ich nicht so richtig verstehe, wann welche Orte angezeigt werden.

Nachdem ich jetzt eine Weile darüber nachgedacht hab, denke ich dass für mich als Nutzer ganz banal gewisse Orte wichtiger sind als andere, einfach weil Sie auf den Wegweisern stehen. Und gerade bei mir in der Gegend ist das nicht immer nachvollziehbar.

Nun wäre es natürlich wünschenswert, wenn man einfach automatisch ausrechnen könnte, welche Strassenkategorie den Ort als Destination eingetragen hat und das danach dann gewichten. Allerdings glaube ich nicht, dass dies ohne weiteres möglich ist.

Daher könnte ich mir vorstellen, dass ein erweitertes Placenod beispielsweise


place=isolated_dwelling
name=Odensviholm
destinationtype=highway:teriaty

eine mögliche Lösung wäre.

Man kan dass Ganze dann noch weiterführen


place=loclality
name=Sixgöls_vindskydd
destinationtype=route:hiking 

so dass man auch in der Natur z.B. die Tagesetappenziele von Wanderwegen hervorheben kann.

Findet ihr das interessante Ideen?

Hallo,

Also die Grundidee, auf Wegweiser zu setzen finde ich gut. Für die Umsetzung habe ich jedoch einen Verbesserungsvorschlag.

Wenn die Straße, die nach Odensviholm führt, von einem Mapper von highway=tertiary auf highway=secondary hochgestuft oder auf highway=unclassified herabgestuft wird und diese Änderung berechtigt ist, passt das Tag am Place-Node nicht mehr zur Relevanz der Straße.

Man kann das umgehen, indem man einfach nur das taggt, was in OSM bislang schon getaggt/gemappt wird: Wegweiser. Wenn eine Stadt an einer Autobahn in 200 km Entfernung ausgeschilder ist, die Nachbarstadt auf der anderen Flussseite aber nur in 80 km Entfernung ausgeschildert ist, ist die erste Stadt wichtiger. Die Daten, um Städte anhand ihrer Ausstrahlungskraft zu gewichten, sind bei Großstädten jetzt schon erfasst. Wir waren in den letzten Jahren fleißig und haben Wegweiser an Fernstraßen als destination=* (sowie destination:lanes=*) erfasst. Nur bei Kleinstädten, Dörfern, Weilern usw. wird es schwierig. Es sagt aber ja niemand, dass man nicht auch noch Einwohnerzahlen zuhilfe nehmen darf.

Diese Lösung ist leider nicht so einfach auszuwerten, wenn man auf die etablierte Rendering-Toolchains setzt, weil man diese Daten in einem Präprozessierungsschritt erzeugen muss und nicht einfach ein Attribut abfragen kann. Das sollte uns aber nicht davon abhalten, einfach noch mehr Wegweiser zu erfassen, die nebenbei auch für andere Zwecke nützlich sind.

Viele Grüße

Michael

Könntest du dazu einen (Karten-) Screenshot einstellen? Beziehst du dich auf (besonders) dünn besiedelte Gebiete? Falls ja, ist dort die osm-carto-Darstellung leider nicht optimal.

Schließe mich Michael an: Warum sollte das nicht möglich sein? Wir haben eine geospatiale Datenbank, die auch positions- und entfernungsbezogen arbeiten kann, und dann kann zu einem existierenden place-node die Umgebung nach destination-Angaben an Straßenkreuzungen abgesucht werden. Den technischen Aufwand, festzustellen, aus welcher Entfernung ein Ziel ausgeschildert ist, stelle ich mir nicht allzu hoch vor – ganz ohne die Information, die ja in Form der Ausschilderung selbst bereits erfasst wird, auch noch an die places selbst zu taggen (und dann pflegen zu müssen – wer kümmert sich um Änderungen?).

Ein Problem sehe ich nur in der Zuordnung bei namensgleichen Orten – eine solche Abfrage sollte natürlich nicht annehmen, dass München in Thüringen am Kreuz Elchingen ausgeschildert ist. Zusätze wie „Frankfurt/Main“ stehen ja in der Regel nicht auf den Wegweisern und daher auch nicht im destination=. Wenn man das eindeutig lösen möchte, könnte man über wikidata gehen und als destination:wikidata= drantaggen, welches Frankfurt gemeint ist :slight_smile:

Also weiterhin fleißig Richtungsangaben an Kreuzungen in die Datenbank schreiben, das lässt sich auch in dieser Hinsicht auswerten, nicht nur als Abbiegeansage im Navi. Wir brauchen keine Daten, die das System auch selbst generieren kann, noch mal eigens zu taggen, das erzeugt nur Widersprüchlichkeiten.

–ks

Lässt sich dass denn technisch umsetzen? Redundans in der Datenbank ist natürlich blöd.

Wegweiser kamen mir bisher allerdings als ambitioniertes Micromapping vor und ich finde tendenziell die destination Angabe an Strassenabschnitten voll ausreichend.
(

Die Auswertung wird auch dadurch stark erschwert, dass die Angaben im destination-Tag Freitext sind und nicht immer direkt der jeweiligen Stadt zuordbar sind (z. B. destination = “Köln; Düsseldorf”, “HH Blankenese”, “Neustadt”, “Nijmegen” vs “Nimwegen”).

Wenn eh schon Präprozessieung betrieben wird, dann könnte ich mir Kriterien vorstellen, die geschickter geeignet sind, die Bedeutung einer Stadt abzuleiten, z. B.:

  • Anzahl der Straßen > tertiary, die über die Gemeindegrenze verlaufen

  • Entfernung zur nächsten Autobahnausfahrt

  • Anzahl Bahnhöfe im Stadtgebiet

  • Anzahl der Kirchengebäude in der Stadt

  • Anzahl der Theater und Museen in der Stadt

  • Anzahl der Krankenhäuser in der Stadt

  • Entfernung zum nächsten Flughafen

  • Dichte der Bebauung

Das Problem dabei ist nur, dass die Gewichtung der Kriterien und der Maßstab für die Bewertung der Ausprägungen vermutlich stark regionsspezifisch ist. Das könnte man aber durch eine relative Gewichtung lösen.

Aber zurück zu Skinfaxis Vorschlag. Die Auswertung der Zielabbildung hat einen gewissen Charme. Aber auch die Beschilderung ist in meinen Augen nicht immer objektiv und hängt an der Laune des jeweiligen Sachbearbeiters der Autobahnmeisterei/Straßenbehörde. Ich weiß nicht, ob wir da wirklich was gewinnen, ein wie auch immer geartetes Tag an einen place zu hängen, gegenüber einem immer wieder vorgeschlagenen aber verruchten place_importance.