Betreibt Mentz gar kein Qualitätsmanagement?

Tag zusammen,

sagmal, gibt es bei Mentz gar kein internes Qualitätsmanagement?

In Köln sind seit einiger Zeit Mapper von Mentz unterwegs, eigentlich ein Grund zur Freude, denn das heißt ja, dass es dort offensichtlich Parteien gibt, die ein derartiges Interesse haben, OSM für ihre ÖPNV-Tools zu verwenden, dass sie bereit sind, dafür nicht unwesentlich Geld in die Hand zu nehmen und dafür externe Hilfe in Auftrag geben.

Leider habe ich nicht unbedingt das Gefühl, dass die zuständigen Mapper von Mentz überhaupt wissen, was sie da tun.

Da werden wahllos neue platform-areas erstellt, ohne diese in die Umgebung einzufügen, wodurch man dann sehr schöne Dopplungen auffindet, dann stößt man auf neue Bus-Stops, mal mit und mal ohne public_transport Tags. Relationen werden offensichtlich überhaupt nicht angefasst, was natürlich auch zu unschönen Situationen führt, wenn man eine Haltestelle komplett überarbeitet.

Ich habe auch schon areas gefunden nur mit public_transport=platform und sonst gar nichts, letzte Bearbeitung vor mehreren Monaten.

Die Liste ließe sich noch endlos fortführen…

Auf CS Kommentare wird leider auch nicht reagiert.

Ist das wirklich die Art und Weise, wie Mentz seinen Mitarbeitern das Mapping beibringt? Und gibt es keinen, der mal nen Groben Blick über die Arbeitsergebnisse wirft? Das kann es doch wirklich nicht sein…

Besonders ärgerlich ist es, wenn bei solchen Aktionen größere Projekte von mir wieder zunichte gemacht werden, ohne dass man sich überhaupt Gedanken macht, was sich der Mapper vorher dabei gedacht hat. Da wird dann einfach alles gelöscht und neu gezeichnet…

Kopfschüttelnde Grüße…

Hi, hast du mal user:MentzDV kontaktiert?
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/MENTZ_GmbH

Als Mitarbeiter in einem Amt kann ich nur sagen, dass Fehler manchmal auch eben passieren und selten Bösheit oder Dummheit dahinter stecken. Vielleicht nur Mißverständnisse, oder Dinge die bei den Schulungen nicht ausreichend erklärt wurden?

Nicht schön zu hören. Hatte ja gehofft, dass sich die Situation seit meinen eigenen Mentz-Erfahrungen gebessert hätte. :confused:

Was mich am meisten gestört hat damals: Wenn ich einen Fehler an eine Mappingfirma melde – denn ja, Fehler passieren –, dann sollte nicht nur der eine gemeldete Fehler korrigiert werden. Es sollten eben auch die anderen x-hundert Bahnhöfe, bei denen dieselbe problematische Vorgehensweise genutzt wurde, noch einmal kontrolliert werden. Jetzt habe ich natürlich keine internen Einblicke in die Arbeitsweise von Mentz, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass das immer so gründlich gehandhabt wurde.

Der Vorschlag zur Kontaktaufname über den Mentz-User ist nicht schlecht und ich würde das im Sinne einer Lösungsfindung auch empfehlen, aber eigentlich sollten auch bezahlte Mapper ganz normal auf Mails und Changeset-Kommentare reagieren. Erst die Hintermänner hinter einem Account recherchieren zu müssen ist keine communityfreundliche Lösung.

+1

Das ist vieleicht als letzter Schritt eine Option, aber generell ist ein CS-Kommentar immer noch die offiziellste Art der Kontaktaufnahme und sollte daher in der Regel zum Ziel führen.
Klar wird der normale Angestellte nicht sofort seinem Chef beichten, wenn er kritisiert wird, aber genau deshalb frage ich ja, ob es überhaupt ein Qualitätsmanagement gibt. Es gibt ja schon Instrumente, mit denen man die Änderungssätze eines Users auf Kommentare durchsuchen kann.

Nebenbei finde ich es aber deutlich ätzender, dass Mentz in Köln aktiv wurde und auch direkt ordentlich losgelegt hat, ohne sich überhaupt einmal an die lokale Community zu wenden. Sowas kann auch dazu führen, dass die etablierten Mapper irgendwann frustriert aus dem PT-Mapping aussteigen, weil ihre Änderungen im Zweifel keinerlei Gewicht mehr haben. Nürnberg wäre so ein Beispiel dafür (auch wenn hier nicht Mentz beteiligt war).

Grüße

Ich habe vor einem Monat auf der Disk von https://wiki.openstreetmap.org/wiki/MENTZ_GmbH eine “Qualitätsbemerkung” hinterlassen + einen Hinweis darauf im Changesetkommentar.
Reaktion bisher: gar keine.
Demnächst werde ich das revertieren, denn Mentz betreibt offensichtlich KEIN Qualitätsmanagement.

Ohne Frage ist das nicht gut, dass bei so großflächigen Änderungen nicht direkt kommuniziert wird.
Auf der anderen Seite sollte man eben nicht vergessen, dass es für eine Firma bestimmt auch recht unübersichtlich sein kann (MLs, lokale MLs, Forum, CS, Wiki-Discs, PMs, …) und es evtl. Anweisungen gibt, dass nicht jeder der editiert auch direkt kommunizieren soll.

Ich will damit nur für gegenseitiges Verständnis werben und nicht für die GmbH in die Bresche springen.

In diesem CS https://www.openstreetmap.org/changeset/55541109 wurden hier an einer U/S-Bahn-Haltestelle weitere Bushaltestellen hinzugefügt, die es aber gar nicht gibt. Ich rechne nicht mehr am Wochenende mit einer Antwort auf den CS-Kommentar von mir (dort ist eigentlich alles gesagt), aber nach dem Posting von hsimpson sehe ich nicht wirklich viel Hoffnung.

Die dort eingetragene Haltestelle war vor Jahren mal eine Ersatz-Haltestelle für SEV als die U35 etwas erweitert wurde. Die gibts wie gesagt gar nicht, auf beiden Seiten der Straße nicht. Die Relation mit Linie 349 ist auch Humbug, die Linie 349 fährt woanders lang. Beide Linien nutze ich fast täglich. Bauarbeiten an der Wiemelhauser Straße, wo die 349 fährt, haben noch nicht begonnen und da steht noch gar nichts.

Abgesehen davon, dass ich diese nichtssagenden CS-Beschreibungen mit Ortsangabe meistens für völlig überflüssig halte (wo die Änderungen gemacht wurden, sehe ich ja auch so…) fehlt jeglicher Hinweis auf Quellen. Man bricht sich keinen ab, auch mal source an Objekten oder dem CS zu benutzen oder auch mal note= auszufüllen. Und 20 Sekunden für einigermaßen nachvollziehbare CS-Beschreibungen sollten eingetlich da sein.

Sollte da keine Antwort kommen, kann man das einfach revertieren? Sieht für mich aus als hätte einer einfach ungeprüft Pläne abgezeichnet. Andy78DE (oder so ähnlich) macht in Bochum eigentlich einen super Job und hält den ÖPNV auf dem aktuellsten Stand. Da gibts nichts zu verbessern.

Hallo,

Wenn wirklich keine Antwort kommt, ja. Mein Eindruck ist aber, dass soemisch schon auf Änderungssatzkommentare reagiert und daher möchte ich bitten, ihm bis Dienstag die Chance zu geben, zu reagieren. Bei anderen Angestellten (EDIT: nicht allen) sind die Reaktionsquoten teilweise erheblich schlechter, obwohl sie offensichtlich noch aktiv sind (von einem ehemaligen Angestellten erwarte ich keine Antwort).

Die Sache mit den Quellen hat sich in den letzten zwei Jahren ein wenig verbessert. Bei den großen Bahnhöfen werden tatsächlich Daten vor Ort erhoben (unterschätzt den Aufwand bitte nicht – ein großer Hauptbahnhof braucht ein bis zwei Arbeitstage im Außendienst!). Bei den kleinen Stationen ist es unterschiedlich. In Hamburg hat Mentz erst Fotos und Pläne des Auftraggebers abgearbeitet, um danach sich die Stationen vor Ort anzusehen. Ob der Nebensatz auch tatsächlich erfolgt ist oder eine Ankündigung geblieben ist, habe ich nicht geprüft. Prinzipiell ist gegen Fotos und Pläne nichts einzuwenden. Gerade Fotos sind anders als Pläne kein Modell der Realität (Modelle sind stets vereinfachte Abbildungen der Realität). Beim Remotemapping muss man jedoch ein gutes Gespür haben, ob die Bilder noch aktuell sind.

An zwei Stellen hat Mentz in meinen Augen (ich beobachte sie seit bald vier Jahren) Verbesserungspotential:

  • Es wäre schön, wenn der Leiter einer Gruppe mappender Angestellter ein Auge auf deren Änderungssatzkommentare hat. Sei es, dass diese sich mit einer Mailadresse bei OSM anmelden, die eingehende Mails sowohl an den Angestellten als auch an seine nächsthöheren Vorgesetzten weiterleitet. Oder dass man eine Art Dashboard hat (OSM-Comments von Pascal Neis auf Mentz beschränkt). Mapbox hat letzteres vor einiger Zeit mal gemacht. [1] Beide Lösungen haben den Vorteil, dass bei Abwesenheit einer Person (Krankheit, Urlaub, …) die andere irgendetwas antworten kann. Ebenso kann aber auch der Teamleiter, falls seine Angestellten unfair kritisiert werden (das gibt es leider auch), eingreifen und ihnen den Rücken stärken. Zu guter Letzt kann das Team aus dem Fehler des einzelnen lernen. All das erfordert jedoch auch eine gewisse Umgang des Teamleiters mit seinen Untergebenen (nein, ich möchte hier nicht darüber spekulieren).

  • Die Dokumentation der verwendeten Quellen hat sich nicht gebessert. Ich habe beobachtet, dass es nur hilft, nach entsprechenden freundlichen Bitten mit Sperren und Reverts zu drohen oder sie gar anzufangen, damit sich etwas tut. Erst dann kommt Bewegung in die Sache und nachträglich wird versucht, eine schriftliche Erlaubnis des Auftraggebers herbeizuzaubern. Ich habe nicht die Muse, mich in diese Thema hineinzuknien. Mapper (nicht von Mentz), die von unerlaubten Quellen abzeichnen, die gezielt in OSM nach ihren Daten suchen, schaden dem Projekt mehr.

Ich möchte alle, die die Mitarbeiter von Mentz und ihr Tun kritisieren, bitten, freundlich und sachlich zu bleiben und jeden Vorwurf zu belegen (Änderungssatz-/Objekt-IDs, ggf. Fotos/Videos)!

Viele Grüße

Michael

[1] Es wäre interessant, ob sich eine Dienstleister fände, der das als Software as a Service für mappende Firmen anbietet. :smiley:

Was tut man, wenn es nicht nur um einzelne Changesets geht? Mentz hat ja z.B. auch quer durch Deutschland diese fiktiven Fußwege auf Bahnsteigen angelegt:
https://www.openstreetmap.org/way/242487631
https://www.openstreetmap.org/way/343244109

Ist astreines Mapping für den Renderer und ist jetzt dank Mentz so häufig zu sehen, dass es neu hinzugekommene Mapper jetzt womöglich sogar für “normal” halten. :frowning:

Am Anfang gab es ja Diskussionen, das durch was sinnvolles zu ersetzen, und damals habe ich das auch noch geglaubt, weil ich der Mentz-Taktik des Aussitzens gegenüber viel zu naiv war. Wo ich aktiv bin habe ich es inzwischen, z.T. nach längeren und nur eingesschränkt fruchtbaren Diskussionen mit Mentz, revertiert. Aber ich nehme an, die DWG würde es ungern sehen, wenn ich das deutschlandweit bei allen betroffenen Bahnhöfen so machen würde. :wink: Also: Wie ist der korrekte Umgang mit der Mentzschen Aussitztaktik bei großflächigen, systematischen Problemen?

Nun ja, wenn gar nichts mehr hilft muss man wohl die DWG einschalten.

Aber in deinem Fall muss ich sagen, dass ich das genau so mappe. Diese Hilfsways sind zwar mega unschön, aber nur so kann man ein wirklich funktionierendes Fußgängerrouting bis zur Bahnsteigkante gewährleisten (und genau das ist der Grund, warum mentz überhaupt bei OSM aktiv ist).

Das grundlegende Problem ist, dass der Verkehrsraum für Fußgänger und im begrenzten Umfang auch für Radfahrer zweidimensional funktioniert, was die Router aber noch gar nicht verarbeiten können. Ich hatte vor kurzem mal nen Thread aufgemacht, um neues über Flächen-Routing zu erfahren und der Stand war, dass es ein paar Ansätze gibt, aber das Aufwand-Nutzen-Verhältnis dabei noch vor und hinten noch nicht passt. Es ist z.B. nicht ohne Grund so, dass selbst Google, das wohl am meisten Geld in derartige Entwicklungen steckt, immer noch gar nicht mit Flächen operiert.

Viele Grüße

-snip-

Solche “fiktiven Wege” habe ich selbst bei highway=pedestrian+area=yes mit highway=pedestrian nochmals eingezeichnet, um Routing über Flächen zu ermöglichen, auch wenn es die als solche nicht direkt gibt. Mancher Renderer stellt dann die Fläche nicht dar aber dafür die Highway-Linie, was ja zumindest die begehbare Route als solche repräsentiert. Damit funktionieren viele Router sehr sehr gut.

Bei einem Bahnsteig habe ich das mal gemacht, hier ist das ganze mal mit Route zu sehen. Hier ist der Weg über den Bahnsteg tatsächlich kürzer als außen herum, dementsprechend wertet das der Router aus. Hoffe, dass das so akzeptabel ist und ich jetzt hier nicht gleich gelyncht werde :wink: Es entspricht der Situation vor Ort.

Die von dir gezeigten Wege repräsentieren hingegen keine “gehbaren” Wege, daher finde ich die Verbindungen an die Bahnsteigkante etwas sinnfrei.

Für den Fall der Brennscheder Str. gab es nun eine Changeset-Diskussion auch mit Antworten, aber keine praktische Reaktion - dafür wird in anderen Gegenden munter weiter gemappt. Wenn da nichts passiert, lösche ich die nicht vorandenen Wege und Relationen einfach wieder. Ich bin eigentlich kein Freund vom Radiergummi, aber falsche Sachen vor meiner Haustür möcht ich nicht stehen lassen.

Leider gab es trotz eindeutiger Sachlage keine Reaktion mehr (anderswo wird munter weitergemappt) daher habe ich die falsch erfassten Haltestellen und den Kram drumherum gelöscht und durch Grünflächen ersetzt. Die SEV-Haltestellen wurden sogar doppelt erfasst. Ich habe den bereits vorhandenen Punkt auf dem Highway gelassen, dann gibt es die ifopt-nummer weiterhin. Ob das sinnvoll ist, mag ich nicht beurteilen, war aber vorher auch schon drin und störte eigentlich nicht.

Das ist lästig, wenn auf CS-Diskussionen keine Reaktion erfolgt. Möglicherweise war mein Tonfall etwas zu schroff.