Aus Weiß wird bunt - Monatsaufgabe

Als Einzelauswertung oder als Liste gerne - nur nicht online. Dafür ist mir der Auswand für ein Web-Interface zu gross.

Hier mal ein Eindruck:

müsste “nur noch” ne Liste raus machen.

Gruss
walter

Rund um meinen Wohnort ist inzwischen meadow und farmland flächendeckend eingetragen. Da habe ich schon so manche Stunde investiert. Aber auch dort, wo es bereits bunt ist, muss noch viel korrigiert werden (Stichwort Verklebungen von Landnutzung mit Straßen) … Im Moment habe ich dazu nicht gar so viel Lust. Aber irgendwann packt es mich wieder und dann wird sich Bunt wieder ein Stück weiter ausbreiten :slight_smile:

Hallo,

viel wichtiger, als neue Flächen zu mappen, ist es, die bestehenden mal zu prüfen. Beim Landnutzungsmapping in OSM in Deutschland gibt es eine Reihe an Schwachstellen.

Falsch verwendete Tags

  • Grünflächen ohne landwirtschaftliche Nutzung (Straßenbegleitgrün usw.) werden als landuse=meadow statt landuse=grass getaggt.
  • Einbaumwälder, also Wälder, die eigentlich nur die Breite einer Baumreihe haben
  • Hecken/Gebüschstreifen, die als Wald erfasst sind
  • Breite Straßen, die mit landuse=grass getaggt werden.
  • landuse=village_green

Überlappende Landnutzung
Wenn in einem Wohngebiet (landuse=residential) ein Park (leisure=park) gemappt ist, ohne dass das Wohngebiet ein Multipolygon ist und der Park dessen innerer Ring, ist das in meinen Augen ein Fehler. Ich war zwar in meinen ersten OSM-Monaten ein Multipolygonist, also einer, der Multipolygone für die Krone der Schöpfung beste Mappentechnik gehalten hat, mittlerweile bin ich jedoch anderer Meinung. Dennoch sollten Polygone, die “Löcher” (innere Ringe) haben, als Multipolygone erfasst werden, wenn es nicht anders möglich ist.

Nur so kann eine für Datennutzer akzeptable Möglichkeit erreicht werden, Flächeninhalte vernünftig zu ermitteln. Zudem erspart es den Autoren von Kartenstilen und Renderingsoftware unnötige Hilfskonstrukte. Kartenstile wie OSM Carto sortieren z.B. vor dem Rendern alle Landnutzungsflächen in umgekehrter Reihenfolge nach dem Flächeninhalt und rendern die großen zuerst, sodass sie nicht die kleinen verdecken.

Veraltete und ungenaue Date
Zahlreiche unserer zahlreichen deutschen Wälder stammen wurden von Landsat-Satellitenbildern (15 m Bodenauflösung?) vor sieben bis zehn Jahren abgezeichnet. Sie sind recht ungenau. Der Schwarzwald und der Pfälzer Wald bieten sich hier beispielsweise an. Solche Wälder findet man nicht, indem man nach alten Wäldern sucht, sondern indem man nach alten Nodes sucht, die zu Wäldern gehören. Die meisten Edits an Nodes sind Verschiebungen, welche darauf hindeuten, dass jemand dort schon korrigierend tätig war.

Sesselmapping
Bitte arbeitet nicht wie bei HOT & Co., wo weiße Männer und Frauen aus der Ferne Objekte in Entwicklungsländern digitalisieren, ohne diese je gesehen zu haben. Die Stärke von OSM in Deutschland ist die Erfassung vor Ort und die Ortskenntnis der Mitwirkenden.

Es ist nicht zwangsläufig erforderlich jeden Flecken, den man in JOSM bearbeitet, gesehen zu haben. Wer die Region, ihre Landschaft und ihre (land)wirtschaftliche Nutzung kennt, kennt ihre Eigenheiten. Wer diese Kenntnisse hat, kann einschätzen, ob das Bild noch aktuell ist. Er wird in den Ballungsgebieten mit reger Bauaktivität am Ortsrand rechnen, er wird damit rechnen, dass in machen Gebieten Weinberge aus wirtschaftlichen Gründen aufgelassen werden und wie diese auf dem Bildmaterial aussehen.

Noch mehr Beispiele: Wer zum Beispiel in blühenden Landschaften mappt, sollte sie auch einmal gesehen haben. Nur so kann man abschätzen, wie schnell eine Industriebrache verbuscht. Wer ehemalige Truppenübungsplätze mappt, sollte sich einen vergleichbaren legal mal angesehen haben (ähnliche Bedingungen insichtlich Boden und Klima). Letztere verbuschen meist, wenn sie nicht beweidet werden.

In Gegenden mit (Streuobst)wiesen an Waldrändern oder Steilhängen ist es ohne ein Gefühl für die Gegend schwer, zwischen Wald, Buschland und geflegtem Gelände zu unterscheiden.

Besonders gern habe ich übrigens die Mapper, die eine Wiese nicht von einem Acker mit Wintergetreide im späten Frühjahr unterscheiden können. Man kann sie auf Luftbildern (RGB genügt eigentlich) unterscheiden, man muss nur wissen woran. Es ist nicht unbedingt die Farbe.

Macht doch mal Urlaub in einem solchen weißen Fleck. Ihr lernt Neues kennen und habt ein Revier, wo ihr euch austoben könnt.

Und vergesst nicht, dass Baumkronen einen größeren Durchmesser als Stämme haben!

Viele Grüße

Michael

EDIT: Rechtschreibung und Zeichensetzung

Das finde ich gefährlich.

Einige Mapper würden immer unordentlicher werden und nur noch zur Komplettheit hin mappen und anfangen, sehr grobe Flächen zu malen.
Passiert teilweise auch schon ohne Wochen-/Monatsaufgabe.

Das sieht dann so aus wie der Stoff von vor vielen Jahren, den man danach (jetzt) säubern muss und dabei teilweise fast von vorne Flächen einträgt weil man mit dem alten Bestand nix anfangen kann.

Dann hätte ich gerne die 157722, Gesamtfläche laut Wikipedia: 140,54 km2

Guckst Du nur nach landuse, oder auch nach natural, leisure etc.?

Folgender Hinweis, da ich es selbst erst diese Woche festgestellt/genutzt habe: “landuse=greenfield” (wird im Gegensatz zu “landuse=brownfield”) NICHT gerendert, bleibt also weiß, ist aber als landuse gemappt … deshalb ist das Bild von wambacher bzw. eine Liste/Tabelle definitiv besser.

@wambacher: hast du neben landuse, landcover, natural und Co. mit ausgewertet?

Das ganze OpenStreetMap-Projekt verzettelt sich zu sehr in den verschiedenen Projekten und Ideen. Macht doch zumindest mal eine Sache fertig und eliminiert die größeren, weißen Flächen ohne Eigenschaften.
Ich arbeite mit 4 verschiedenen Luftaufnahmen und kann dann schon entscheiden, ob eine Fläche Acker oder Weide ist.

Außerdem zwingt mich die Neuanlage von Flächen dazu, die angrenzenden bestehenden Flächen präzise mit der neuen Fläche abzustimmen.

Deswegen wäre es auch mindestens eine Monatsaufgabe.

Das habe ich im Gewerbepark Waller See auch festgestellt. Da war aber mein greenfield im landuse=commercial und die Fläche damit ohnehin bunt.

jetzt mit landuse+natural+leisure

Allerdings erkenne ich auch die Bedenken von nakaner an.

Irgendwie machen mir die Geometrien von Lüdinghausen einige Schwierigkeiten. konnte da kein st_union mit machen. Und die Flächenberechnung spar ich mir erstmal.

Landuse ist auch ein “verzetteln”. Für die meisten professionellen Straßenkarten reicht das grün der Wälder und ein paar andere Grünflächen :wink: sprich: Mir persönlich - und das darf jeder gerne anders sehen - reicht das, was man für das Routing und die beste aller OSM-Karten (OpenTopoMap) braucht.

Jeder macht hier genau das, auf das er Lust hat. Mein Steckenpferd ist schon lange fertig - muss aber trotzdem immer wieder nachgepflegt werden: http://regio-osm.de/listofstreets/history?title=N%C3%BCrnberg&country=Bundesrepublik%20Deutschland (=> 100%)

Die “Buntmaler” waren hier im dünn besiedelten Nordosten leider schon unterwegs und haben teilweise mehr Schaden als Nutzen angerichtet. Riesige Ackerflächen-MPs, aus denen Dörfer, Seen und Wälder “ausgestanzt” werden, sind Unfug. Farmland/Meadow kommt imho als allerletztes dran, und zwar dann, wenn alle landmarkenartigen Features (Wälder/Heckenzüge/Gewässer/Sölle/Siedlungen) schon da sind. Daraus ergeben sich meistens nämlich auch natürliche Grenzen und damit sinnvolle Größen für Ackerflächen.

Inwiefern ist „die Sache“ dann „fertig“, wenn andererseits noch kleine Fußwege fehlen, die im Luftbild nicht erkennbar sind?

Ich persönlich brauche keinen durchgehenden Farbenteppich auf einer Karte, um sie brauchbar zu finden. Ich brauche dazu vielmehr exakt abgebildete Wege, Tracks und Sträßchen. Wälder sind natürlich wichtige Orientierungsmarken, aber ob die Freiflächen jetzt Wiesen oder Äcker sind, ist mir beim Wandern ziemlich egal.

Die gedruckten TK stellen Freiflächen auch einfach weiß dar und wirken auf mich keineswegs unprofessionell oder unfertig.

Aber wenn dir das Projekt Flächenmapping Spaß macht, dann setz dich ruhig daran, davon lebt OSM. Aber ich sehe im Flächenmapping nun wirklich keine so hohe Priorität, solange woanders noch angelegte, benutzbare Wege ungemappt sind. Hätte ich zu entscheiden, kämen farmland und meadow als letztes dran, wenn alles andere da ist.

–ks

Halb-persönliche Zwischenmeldung: Was mir bei deinen Postings ganz oft übel aufstößt, ist dieser Tonfall „Ihr bringt hier ja doch nichts zustande und könnt froh sein, dass ich euch jetzt mal sage, wie man so was macht“.

Meinst du, du könntest diesen Unterton mittelfristig abstellen?

Schon die Unterscheidung von „ich“ und „ihr“ im zitierten Satz oben schlägt der Idee eines Community-Projekts ins Gesicht. OSM ist nun mal so aufgebaut, dass jeder das mappt, was er/sie persönlich sinnvoll findet. Das ist natürlich nicht so effizient wie ein straff durchorganisiertes Projekt, aber es macht mehr Spaß, und ich finde, wir haben schon ganz vorzeigbares Material damit zusammenbekommen.

Versteh mich bitte nicht falsch, natürlich darfst du Vorschläge machen, und natürlich darfst du auch sagen, was dir an OSM nicht passt. Aber es ist ein Unterschied, ob ich sage: (a) „Ich finde es schade, dass die Flächen noch nicht vollständig erfasst sind, was haltet ihr davon, daraus eine Monatsaufgabe zu machen?“ oder (b) „Macht doch wenigstens das Flächenmapping erstmal fertig, bevor ihr was anderes anfangt!“ Satz (a) ist auf Augenhöhe kommuniziert, integrativ und wertschätzend, Satz (b) ist von oben herab kritisiert, distanziert und abwertend.

–ks

Jo, sehe ich inzwischen auch so und werde Auswertungen dieser Art nicht weiterverfolgen. Gegenden, wo z.B. viele Residentials oder kleinere Ortstraßen fehlen, sind mMn wichtiger. Mal sehen, ob ich dafür was hinkriege.

Soll ich ehrlich sein: mich regen die “gelben Flecken auf”. Bei mir in der Gegend hängen die IMMER an den Wegen. Da macht editieren echt kein Spaß :(. Deswegen habe ich auch nicht wirklich Muse, mich den weißen Flecken anzunehmen.

Ich mache mich doch nur über OSM lustig. Oder hast Du schon einmal einen Falk-Plan oder eine Michelin-Karte gekauft, wo Teile der Karte unbedruckt gewesen sind? Oder vielleicht bei einem Westermann-Atlas ?

Und ich arbeite bei OSM mit. Du machst dich also auch über mein Produkt lustig. Stört es dich, dass mich das stört?

Wäre dir geholfen, wenn wir einfach die Default-Hintergrundfarbe in OSM-Carto von blassbeige (wirklich weiß sind da nämlich nur Straßen unterhalb von secondary) auf blassgrün ändern? Das ist in Falk-Plänen die Farbe für Freiflächen. Zwischen Wiesen- und Ackerflächen wird da nicht unterschieden. Hey, dann sieht es noch ein bisschen mehr wie Google aus, was ja erklärtes Ziel der Carto-Maintainer zu sein scheint.

Ansonsten denke ich, dass ich meinen Standpunkt deutlich genug gemacht habe. Übrigens bin ich kein Gegner des Flächenmappings – die Flächen in der Umgebung von Taunusstein stammen größtenteils von mir. Aber erst nachdem ich die Wege einzeln abgelaufen bin und gemappt habe. Die finde ich persönlich wichtiger, Freiflächen kommen bei mir eher zuletzt dran. Deshalb reibe ich mich an deinem „macht doch erstmal das fertig“, als sei es das Wichtigste überhaupt. Jetzt klar?

–ks

Ich oute mich ja als Fan des Flächenmappings. Gerade deshalb halte ich aber wenig von einer Monatsaufgabe dazu – denn wie schon von Vorrednern gesagt, könnte das zu hektischem Aktionen der Art „Möglichst viel weiße Fläche zumappen!“ führen, und das macht uns auf lange Sicht nur Probleme. Vgl. diese Aussage:

In der Gegend, in der huzzel mappt, war also vor ihm ein „Verkleber“ am Werk – und man sieht, was das für Folgen hat: Mit seiner Verkleberei schreckt er andere (hier: den Kollegen huzzel) von der weiteren Arbeit an den Landflächen ab. Genau solche und ähnliche Dummheiten passieren, wenn jemand „fleißig drauflosmappt“ :roll_eyes: und eben das könnte bei einer Monatsaufgabe passieren.

Mein Fazit: Flächenmapping ja, gerne!, aber bitte sorgfältig und genau, am besten mit Ortskenntnis, zumindest aber mit sorgfältigem Vergleich verschiedener Luftbilder.

Was den Tonfall angeht, schließe ich mich kreuzschnabel an. :wink:

Ja seh ich auch so… Der Erfassungsgrad auch hier in Deutschland ist viel zu unterschiedlich, von 0-100% sozusagen. Wenn zumindest einmal das Luftbild abgemappt wäre mit allem was man z.B. auf Opentopomap bei Zoomstufe 14 sieht wäre schon ein großer Wurf.

Des hab ich mir eh schon als Jahresaufgabe gemacht :wink:

z.B.
https://opentopomap.org/#map=14/48.06850/11.96643

Solche Beiträge brauchen wir hier nicht … du solltest dir ein anderes Projekt suchen.

DAS kenne ich, als jemand der überwiegend nach-detailiert:
“Mein” Landkreis wurde flächenmäßig zu geschätzt 95% von einem engagierten Kollegen erfasst,
der Wege-Linien und Flächen sauber getrennt hat, da läßt sich dann gut anknüpfen und aufbauen.

In den Nachbarkreisen waren viele Verkleber zugange - nervig und frustrierend, entsprechend detailiere ich in solchen Gegenden nur das Notwendigste und mache mich schnell wieder vom Acker.

Insofern mein Wunsch: bitte Qualität und Wartbarkeit vor schnellen Flächenfüllungen.