Bahnstreckennamen

Guten Abend allerseits,

seit einiger Zeit rendert Mapnick auf openstreetmap.org Bahnstreckennamen. Darum war ich dabei, diese für fehlende Strecken nachzutragen. Nun gab es jedoch eine kleine Meinungsverschiedenheit im Changeset 52660175: Die dort bearbeitete Bahnstrecke hatte den Namen “Halle-Vienenburg” und ich hatte den Bindestrich durch einen Halbgeviertstrich ausgetauscht.

Die Meinungsverschiedenheit war: Sollen Bahnstrecken, die keinen besonderen Eigennamen (wie z.b. die Kanonenbahn) haben, in OSM nach dem Muster “Anfangsort–Endort” benannt werden? Die meisten Bahnstrecken haben auch Wikipedia-Artikel nach genau diesem Muster. Da ich mir auch nicht sicher bin, würde ich die Frage hier in die Runde stellen.

freundliche Grüße, Ed (Pomfuttge)

+1 für den Halbgeviertstrich!

Wie sollte man sonst erkennen, ob die Bahnstrecke Garmisch-Partenkirchen–München von Garmisch-Partenkirchen nach München führt oder von Garmisch nach Partenkirchen-München, wenn nur Bindestriche (aka Viertelgeviertstriche) genutzt würden?

Ich bin nun nicht der Experte für Eisenbahnen, aber das Problem mit den Eigennamen gibt´s ja nicht nur da.

-1
Das ist eine Beschreibung, dass die Strecke vom Anfangsort zum Endort führt. Das ist kein Eigenname und gehört nicht in den name=. Dafür gibt´s dann description= o. dgl. Genauso gehört “Ehemalige XYZ-Bahn” nicht in den Namen.

Edit: Ergänzung.

+1

Es stellt sich zusätzlich die Frage, ob man den Bahnstreckennamen an jeden Streckenteil schreiben soll oder ob es nicht genügt, diesen in der Relation der Bahnstrecke einzutragen.

Bei Wikipedia hat man genau dieses “Anfangsort–Endort” Schema genommen um solche Diskussionen wie eine Bahnstrecke genau heißt und von wo nach Wo sie verläuft zu vermeiden. Das hat nämlich in der Vergangenheit zu wenig geführt.

+1

Guten Abend erneut,

soweit ich weiß, sind die offiziellen Namen von vielen Bahnstrecken nunmal Kombinationen vom Startort und dem Zielort, zusammen mit dem Halbgeviertstrich (z.b. die Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle, die sogar offiziell als solche beworben wird). Ich gehe bis jetzt davon aus, dass die in der Wikipedia verwendeten Streckennamen nicht nur deskriptiv sind.

Aber auch wenn dem nicht so ist, ist es sicherlich eine nützliche Information, wenn an der Bahnstrecke in der Karte ein Name oder Hinweis vermerkt wird (Mapnick rendert ja die Information unter dem name-Tag). So wirken zum Beispiel Bahnhöfe sehr viel interessanter, da man gleich sehen kann, wie das ganze angebunden ist und ich finde, das ist eine Bereicherung für die Karte.

mit freundlichen Grüßen, Ed (alias Pomfuttge)

Die Bahnstrecken sind sehr wohl entsprechend ausgestattet. Schau in die entsprechenden Relationen!!

Hier meine Hausstrecke: http://www.openstreetmap.org/relation/2973817 Das halte ich zunächst für völlig ausreichend. Man könnte dieser Relation natürlich noch alt_name=Görlitzer Bahn verpassen… mehr aber nicht. …und bitte nicht diese Tags an die Ways packen!!

Sven… der wegen Xavier diese Woche auf Fahrten auf dierser Strecke verzichten muß… Nun ja…

Hallo Ed,

“Schnellfahrstrecke Hannover–Würzburg” oder die von dir genannte “Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle” sind für mich Eigennamen, weil sie nicht nur aus Städte-/Bahnhofsnamen bestehen.

Das Problem ist nur, dass die Definition der Streckennamen, die keine Eigennamen sind, aus externer Sicht relativ willkürlich ist. Sie sind beeinflusst vom ursprünglichen Bauherr (eine Länder- oder gar Privatbahn), den Grenzen der deutschen Staaten im 19. Jahrhundert und zeigen u.U. auf Streckenteile, die heute stillgelegt sind.

Beispiele:

  • Mehltheuer–Werdau: führt von Mehltheuer nach Weida, ab da nach Werdau stillgelegt/abgebaut
  • Berlin–Blankenheim: führt von Berlin-Charlottenburg über Berlin-Spanau, Michendorf, Bad Belzig, Wiesenburg (Mark), Güterglück, Barby, Calbe (Saale) West, Güsten nach Blankenheim Trennungsbahnhof; abgebaut zwischen Wiesenburg (Mark) und Barby sowie bei Calbe (Saale) und zwischen Calbe (Saale) West und Güsten
  • Frankfurt–Göttingen: führt von Frankfurt (Main) Hbf über Frankfurt Süd, Offenbach Ost, Hanau Nordseite, Fulda, Bebra, Eschwege West, Eichenberg nach Göttingen; für Güterzüge heute noch eine Strecke, Fernvekehrszüge haben sich mittlerweile umorientiert
  • Bietigheim–Osterburken: führt von Bietigheim-Bissingen über Heilbronn Osterburken, verkehrlich Teil der “Frankenbahn”
  • Leipzig–Hof: führt von Leipzig Hbf über Leipzig-Stötteritz, Altenburg, Gößnitz, Werdau nach Hof; keine durchgehenden Personenzüge mehr (fahren über Gera–Weida); stillgelegt/abgebaut zwischen Leipzig Hbf und Leipzig-Stötteritz
  • Aachen–Kassel
  • Mannheim–Konstanz: führt über Heidelberg, Karlsruhe, Basel Badischer Bahnhof, Schaffhausen, Singen nach Konstanz; hat verschiedene Namen (“Rheintalbahn”, “Hochrheinbahn”); Züge Karlsruhe–Konstanz “kürzen” über die Badische Schwarzwaldbahn ab

Tipp: In JOSM einen der DB-Streckennetzlayer einschalten und einfach mal einer Nummer folgen.

Viele Grüße

Michael

Bahnstreckennamen wie “Berlin-Magdeburg” sind beschreibend, aber m.E. keine eintragungswerten Eigennamen. Aus dem Berliner Raum fallen mir als echte und gängige Eigennamen nur"Stadtbahn", “Heidekrautbahn” und “Ostbahn” ein, schon die “Nordbahn” oder die “Potsdamer Stammbahn” sind nur einem Fachpublikum ein Begriff.

+1

Dem sei noch hinzuzfügen, dass diese beschreibenden Namen der Grund sind, warum Routen-Relationen im Allgemeinen und Eisenbahn-Relationen im Speziellen auf absehbare Zeit nicht suchbar sein werden auf osm.org. Der Mischmasch aus Streckennummer, Streckenverlauf, Symbol, Zustand und echten Namen lässt sich leider nur mit sehr viel Aufwand für die Suche verarbeiten.

Das einzige, was offiziell und klar definiert ist, dürfte die Streckennummer sein. Diese sind allerdings nicht vor Ort erkennbar (soweit ich weiß) und fast nur für den Infrastrukturbetreiber relevant, da sie darauf basieren wie die Strecke ursprünglich meist vor weit über 100 Jahren mal errichtet wurde was oft wenig mit dem heutigen Zustand zu tun hat.

+1 ich spreche mich auch gegen die vom OP vorgeschlagene Nutzung des Name-Tags aus.

Das geht mich zwar eigentlich nichts an, aber auch die Motivation dafuer: “es wird jetzt in xyz gerendert” finde ich nicht optimal.