Wikidata-Links

Ja, jeder Node, Way und jede Relation bekommt eine eindeutige ID. Das macht die API beim hochladen in die Datenbank. Allerdings hilft das nichts, diese ID ist nicht garantiert dauerhaft das gleiche Ding in der echten Welt.

Wenn ich heute z.B. einen Brunnen als Node eintrage, könntest Du morgen diesen Brunnen schöner als Fläche mappen und dabei meinen Node löschen oder in einen Eckpunkt Deiner Fläche verwandeln. Du könntest ihn sogar ganz woanders hin verschieben, alle Tags löschen, neue Tags eintragen und einen Baum draus machen.

Und hier ein weiteres Klasse Beispiel


architect=Josep Vilaseca i Casanovas
architect:wikidata=Q517127
architect:wikipedia=ca:Josep Vilaseca i Casanovas
artist:wikidata=Q4493323
artist:wikipedia=ca:Manuel Fuxà i Leal
artist_name=Manuel Fuxà i Leal
artwork_subject=Josep Anselm Clavé i Camps
artwork_type=statue
historic=monument
name=Monument a Anselm Clavé
subject:wikidata=Q2335557
subject:wikipedia=ca:Josep Anselm Clavé i Camps
tourism=artwork
wikipedia=ca:Monument a Josep Anselm Clavé
wikipedia:wikidata=Q18004983

also wikipedia:wikidata find ich dann den absoluten Knaller :smiley:

Es sollte gelten:

so viel Wikidata/-pedia wie nötig, aber
so wenig Wikidata/-pedia wie möglich.

Ein wikidata=Q18004983 ist sicherlich sinnvoll, um für das Monument eine Datenbrücke in die Wikipedia-Welt zu bauen. Aber der ganze Rest wie Architekt, Künstler, Bild(er), … benötigt keine weiteren Wikidata-Tags, denn diese sind bereits alle bei Q18004983 vorhanden.

Wenn ein OSM-Objekt kein entsprechendes Pendant in Wikidata hat, kann es u.U. sinnvoll sein, bei Besonderheiten wie Architekt, Künstler oder Namensgeber einen Wikidata-Link zu setzen. Gerade mehrdeutige oder sprachlich unterschiedliche Namen lassen sich so für wissenschaftliche Zwecke exakt darstellen. Massen-Discounter gehören jedoch bestimmt nicht zu diesen Besonderheiten.

Ein Wildwuchs wie das weiter oben erwähnte patron_saint:wikidata (einmal vorhanden) ist jedoch einzudämmen, dafür gibt das bereits 18.500 mal vorhandene name:etymology:wikidata

Genau, Wikidata ist noch sehr jung.
Aber für die Zukunft auch für OSM von unschätzbaren Wert!
Ich denke auch, irgendwann braucht es nur ein wikidata=* ,
die ganzen :wikidata= werden nach und nach aus der Datenbank verschwinden.

Grüße von Lutz

I doubt “brand:wikidata=Q38076” will disappear. I don’t think there will be a Wikidata entry for every McDonalds in the world. On the other hand, yes, having all these tags duplicating Wikidata is silly. We should at some point decide the fate of other tags like “should there be a population tag in OSM?” Population is rarely “the ground truth”. Instead, it is usually copied from some government source.

Klar, wenn ich dann sowas lese:

Removing the population tag would break a few projects: https://taginfo.openstreetmap.org/keys/population#projects - yes, the Mapnik standard map on osm.org would of course also be affected, in case you wonder.

I’m not sure if those project would really be happy to pull in a Wikidata dump in addition to an OSM Planet file. I seriously doubt it.

Don’t forget that tags in OSM are there for a reason. Removing them because they’re “redundant” to what wikidata has to offer is a big no go. That’s pretty much opening Pandora’s box.

@mmd, I didn’t say remove them from the download dump :wink: One option could be to dynamically merge useful values from Wikidata. We could have the “pure OSM” and “augmented with extra sources” downloads. The population data is more likely to be up to date in Wikidata, because of constant monitoring by bots. I think OSM should use the “override” model, rather than “we are the only source, if we don’t have it, write your own software”. If OSM has a value, it overrides the Wikidata value.

I just compared some population numbers in OSM and Wikidata - seems like there are a lot of mismatches: http://tinyurl.com/ydg4evlc which might be an argument to use both systems. The number of people in London clearly should not be based on “personal observation”, but instead should have a verifiable source. But when we are talking about some tiny 5 person village, things may be different.

For example, according to Canadian Census, Mistissini village (node 107364956) has population of zero, but OSM has 3,285, without giving the source. 3,285 is a large number to count by hand, so clearly it came from some source, and can be easily added to Wikidata too.

I know this is a heated and debatable topic at the moment - these are just ideas, not “call to action”, so lets keep theorizing - maybe we can come up with a better solution. :slight_smile:

Naja - die ganze Diskussion hat zumindest das Ergebnis, dass jetzt allmählich die Masken fallen und klar wird, dass es letztendlich im Wesentlichen um eine Kolonialisierung von OpenStreetMap aus dem Wikipedia/Wikidata-Dunstkreis geht.

Ginge es tatsächlich generell um die Interkonnektivität zwischen OSM und anderen Datenbanken mit geographischen Informationen, dann wären die Schwerpunkte der Diskussion völlig anders. Dann könnte man das Ganze auf die Frage der dauerhaften Identifikation bestimmter Objekte in der OSM-Datenbank reduzieren, was man nicht nur vollkommen unabhängig von konkreten Anwendungfällen sicherstellen könnte, sondern es vor allem auch sollte. Die Befürworter einer engen Verknüpfung von Wikidata und OSM sollten sich klar manchen, dass wenn sie keine generische Lösung anstreben, sie hier langfristig der Idee offener Daten einen Bärendienst erweisen und sich de facto für eine Dominanz von Wikidata in der Welt der Geo-Datenbanken einsetzen.

Durch die Collective Database Guideline sind die Möglichkeiten, dass sich OSM auf rechtlicher Ebene über die Lizenz gegen eine solche Kolonialisierung wehrt, mittlerweise sehr begrenzt, denn der Datennutzer kann darüber ohne Lizenz-Probleme beliebige Attribute durch entsprechende Attribute aus anderen Datenbanken ersetzen (und bei Wikidata läuft das sowieso weitgehend ins Leere).

Der Weg, OSM als eigenständiges Projekt mit eigenen kulturellen Prinzipien zu erhalten wäre, von Seiten von OSM permanente Identifikationen für Objekte einzuführen und diese anderen Projekten (wie Wikidata) als Möglichkeit der Interkonnektivität anzubieten - gleichzeitig aber externe Identifikatioren wie die Wikidata-IDs, die zwangsläufig bestimmte Projekte und Ihre kulturellen Ideen gegenüber anderen bevorzugen, strikt abzulehnen. Für den Datennutzer, der einfach nur verschiedene Datenbanken verknüpfen möchte ohne tiefergehende politische Interessen, wäre das sogar besser als die Wikidata-IDs, da es auf andere Datenbanken genauso anwendbar wäre.

Ich weiss, dass die Idee permanenter Identifikationen für Objekte in OSM schon öfters diskutiert wurde und meist als schwer umsetzbar angesehen wird. Ich denke, dass dies jedoch oft an der mangelnden unmittelbaren praktischen Notwendigkeit lag. Die Einbindung von Wikidata-IDs in großem Umfang zeigt jedoch eigentlich, dass dies praktisch durchaus machbar ist. Eine in OSM frei vergebene ID wäre im Grunde für Mapper viel einfacher zu handhaben, als Wikidata-IDs, denn man braucht ja kein existierendes Wikidata-Objekt dafür (sprich: jede McDonalds-Filiale erhielte selbstverständlich ihre eigene ID).

Denkbare praktische Ansätze wären eine vom Editor vergebene UUID oder eine von der API erzeugte fortlaufende Nummer. Im letzteren Fall würde der Mapper im Editor ein leeres permanent_id-Tag erzeugen, was dann von der API gefüllt würde. In beiden Fällen würde der Mapper (mit Unterstützung des Editors) dafür verantwortlich sein, die ID zu übertragen, wenn das selbe Objekt in der realen Welt durch eine neue Geometrie in OSM repräsentiert wird (zum Beispiel, wenn vom Mapping als Node auf ein Mapping als Way/Area gewechselt wird). Das ist das selbe wie bei der Wikidata-ID und es gibt keinen Grund, weshalb das nicht auch funktionieren sollte, wenn die Community dahinter steht.

Man sollte nicht den Fehler machen, die langfristige politische Dimension des Ganzen zu unterschätzen. Wir werden in der Zukunft eine Menge verschiedener neuer Geodatenbanken und Geodatensätze sehen, vor allem aus den Bereichen Satellitenbild-Auswertung und “Big-Data”-Techniken. Es ist klar, dass der Aufgabe, solche Daten zu verknüpfen, eine enorme wirtschaftliche und politische Bedeutung zukommt. Wer da bei OSM seinen Fuß in die Tür bekommt, hat eine sehr gute Ausgangsbasis, generell den Markt zu dominieren. Und für viele Akteure ist hier die Dominanz von Wikidata aufgrund der Lizenz (was hier weniger das share-alike als die Quellen-Nennung betrifft) und der weniger einschränkenden Regeln (kein Überprüfbarkeits-Kriterium), gleichzeitig aber einer eindeutigeren Prägung durch “westliche” kulturelle Sichtweisen wesentlich reizvoller, als die Dominanz einer von OSM erzeugten Identifikation.

Ahem. Sounds a lot like a typical Conspiracy Theory and World Domination… Or it could be the Google translate…?

All I care about is Knowledge, available to everyone, free of charge, with a good community to maintain it. The knowledge that allows the world to benefit and move forward. OSM is a huge part of that knowledge - the knowledge about the planet we all live on. So is Wikidata. So is Wikipedia. So is the whole FLOSS ecosystem, that makes it possible to use that knowledge, and make great things from it.

Are you saying that OSM is a special thing that shouldn’t mix with the other “bad projects”? Are you saying that if I donate my time to one project, i can no longer donate my time to another project? Are you saying that OSM data should never mix with Wikipedia data by data consumers? Do we want to create fences just for the sake of having fences, because we are so insecure in our own project?

I think by now OSM has proven that it is stable, mature, and successful. Its growth is a clear indicator. Yes, there are many companies that benefit financially from it. Same applies to Wikipedia & Wikidata & FLOSS. That doesn’t mean we should make software closed source, just in case Facebook or Google might use it to make more money. Or should we?

Das stimmt so nicht. Prinzipiell ist es Ziel der Wikipedia, “Das Wissen der Welt” zu sammeln und neutral darzustellen und zwar in allen Sprachversionen (mal naiv angenommen das wäre ohne weiteres möglich). Wenn also z.B. ein Artikel in der deutschsprachigen Wikipedia nur den Zustand in Deutschland beschreibt ist das ein Mangel und wenn er so tut, als gäbe es nur diesen deutschen Zustand sogar ein Fehler, was in der Regel auch so angeprangert wird (Stichwort “deutschlandlastig”). Das sich die Sprachversionen divers entwickeln liegt in erster Linie daran. dass unterschiedliche Sprachen für viele Menschen nach wie vor große Hürden bei der Zusammenarbeit darstellen und sich daher zwangsweise eine gewisse geografische Korrelation einstellt. Das Sprache gleichbedeutend mit (nationaler) Kultur ist, ist aber alleine schon für die deutschsprachige Wikipedia (z.B. mit Österreich und der Schweiz) unzutreffend und erst recht für Sprachen wie Englisch, Spanisch und Französisch. Das da gewisse Sichtweisen der Mehrheitsmutterspreachler überrepräsentiert sind ist in der Praxis schwer vermeidbar aber ungewollt.

Bei Wikidata sehe ich in der Tat die Schwierigkeit darin, dass man vermeiden sollte, ungleiches gleich zu setzen oder zu versuchen Dinge in fremde Odnungsschemata zu pressen. Das Problem hat man aber auch schon, wenn man in der Wikipedia unterschiedliche Sprachversionen verlinkt. Mir fällt das z.B. bei Eisenbahnthemen oft auf, dass die Definition was ein Bahnhof ist je nach Blickwinkel (Reisender oder Infrastrukturbetreiber, deutsch oder Niederländisch) sehr unterschiedliche Dinge bezeichnet. Aber es sagt ja auch niemand dass alles was Bahnhof, station oder ähnlich heißt, das selbe Wikidata-Item sein muss. Hier sehe ich sogar die Chance mal Sprachübergreifend zu diskutieren was gleich ist und was nicht bzw. was das essentielle hinter einem Konzept wie z.B. “Bar” oder “Bahnhof” ist. Ich sehe hier gerade die Chance mal über den Tellerrand zu schauen und die eigene kulturzentrierte Sichtweise zu überwinden. In dem Punkt habe ich recht große Hoffungen in Wikidata gesetzt, da es die Benutzer zwingt, sich genzübergreifend zu koordinieren und auszutauschen. Ob das gelingt wird sich zeigen.

Sorry aber spätestens hier wird es lächerlich. Wenn wir jetzt anfangen, dem Gegenüber eine versteckte Agenda als Hauptmotiv für ihr Handeln zu unterstellen, ist das der Tod jeder sachlichen Diskussion und jedem offenen Austausch. Was die finanziellen Interessen angeht: Die Wikimedia Foundation verfügt insgesamt über ein Budget in der Größenordnung von dem von Greenpeace Deutschland. Davon geht nur ein sehr geringer Teil in die Entwicklung und betrieb von Wikidata. Vergleich das mal z.B. mit Google. Die würde ich eher als Konkurrenz beim Aufbau einer Datanbank sehen und die sind nicht frei und offen.

Also bitte mal den Alu-Hut absetzen.

Well said, thank you! It is a sad reality that instead of having 1 Wikipedia, we created 300, making it very hard to share content and collaborate across language barriers. In OSM we had 1 world from the start, and yet we manage to break it into pieces, and claim “this is my territory, don’t come here”. We should communicate about the difference in perception. The word “bread” has very different meaning in France, Germany, and USA, but we can discuss and document those differences. Think about it - we are able to have a conversation in two languages - I (sadly) don’t speak a word of German, yet we (mostly) understand each other, thanks to translation tools. I’m sure we can figure out cultural differences using projects like Wikidata.

Nein, der Tod jeder sachlichen Diskussion ist es, wenn eine Diskussions-Seite sich beharrlich weigert, auf die zentralen Fragen überhaupt einzugehen, und bei solchen Fragen immer das Thema wechselt oder versucht, den Gegenüber durch unsachliche Unterstellungen (die beliebtesten Ansätze sind in diesem Fall anscheinend Paranoia und reaktionäre Weltanschauungen) zu diskreditieren. Ich empfehle hierzu auch nicht nur hier im Forum die Diskussion zu lesen, sondern auch auf der talk-Mailingliste - dort lässt sich weitgehend das selbe Schema beobachten. Dass erst jetzt hier nebenbei die Idee geäußert wird, dass *X:wikidata=nicht nur ergänzend getaggt werden soll, sondern dass man ja dann auch gleich auf die redundante Information in der OSM-Datenbank verzichten könnte, unterstreicht dies nur - auf OSM-talk im Thread Fixing wiki → brand:wiki (der sich ansonsten eigentlich genau mit diesem Thema beschäftigt hat) wurde das so weit ich weiss nirgendwo erwähnt.

Ich habe hier nur meine sachliche Analyse der Situation eingebracht. Da kann man selbstverständlich anderer Meinung sein. Ich bin dann gerne bereit, meine Sichtweise durch weitere Argumente zu untermauern und auf Gegenargumente einzugehen, aber dafür muss man sich erstmal auf eine sachliche Diskussion zum Thema einlassen. Und solange die Diskussion auf der sachlichen Ebene ergebnisoffen und auf Grundlage von Argumenten erfolgt ist es mir auch vollkommen egal, was für eine Agenda bei der Gegenseite im Hintergrund existiert.

Während ich hier relativ grundsätzlich das Thema Wikidata in OSM analysiert habe, ist auf OSM-talk eine kompakte Liste von konkreteren praktischen Fragen zu finden, deren Klärung ich für das Thema für essentiell halte. Diese - wie auch eine Vielzahl von ähnlichen Fragen anderer sind, soweit ich das sehen kann, bis jetzt noch nicht von den Befürwortern einer Integration von Wikidata und OSM thematisiert worden. Mir vor diesem Hintergrund mangelnden Willen zur sachlichen Diskussion vorzuwerfen ist - ich drücke es mal vorsichtig aus - ein wenig schwer nachzuvollziehen.

Die Argumente sind ja auch nicht alle verkehrt. Aber wer einerseits “unsachliche Unterstellungen” kritisiert, sollte sich selber mit Begriffen wie “die Masken fallen [lassen]” und “Kolonialisierung” zurückhalten.

Was ich mit die Masken fallen lassen meine habe ich ja schon am Beispiel der Idee, Tags wie brand=* nicht nur durch brand:wikidata=* zu ergänzen, sondern letztendlich auch zu ersetzen, erläutert. Das ist ja klar erkennbar keine vollkommen neue Idee die jemandem ad hoc mal ebenso gekommen ist sondern basiert auf dem grundlegenden Verständnis von OpenStreetMap nicht als eigenständigem sozialem Projekt mit eigener Identität, sondern als Datenlieferant in einem Netzwerk verknüpfter und voneinander abhängiger offener Datenprojekte unter einer gemeinsamen Ägide, die letztendlich de facto von Wikidata ausgeht (im Beispiel definiert Wikidata zentral, was “brand” bedeutet).

Und das ist meiner Ansicht schon fast die Definition von Kolonialismus.

Ich unterstelle hier auch niemandem, dass er oder sie eine Kolonialisierung von OSM durch Wikipedia/Wikidata gezielt verfolgt. Aber ich denke, dass wenn die Entwicklung in die Richtung läuft, dass dann das langfristige Ergebnis eine Kolonialisierung ist.

Erst mal danke für die versachlichung der Diskussion.

Naja wenn an einer Tankstelle vorher brand=Shell dran steht, und nachher brand:wikidata=Q154950 dann ist das die selbe Aussage. Wikidata definiert dann vielleicht was “Shell” ist aber was “brand” ist definiert immer noch der, der das tag hinzufügt, genau so wie die ganze Aussage. Anders wäre es nur, wenn man die ganze Aussage brand:wikidata=Q154950 aus der Wikidata importieren würde aber dazu müsste die Tankstelle ja ein eigenes Wikidata-Item haben was nie geschehen wird. Wir sind uns wahrscheinlich auch alle weitgehend einig, dass Objekte die einen eigenes Wikidata Item haben maximal dieses Wikidata-Tag bekommen sollen und kein Wikidata:=. Ich persönlich finde auch nicht, dass die Wikidata tags bestehende Tags ersetzen sollen, außer vielleicht der Wikipedia-Tags.

Ich wehre mich etwas gegen den Begriff, weil er meines erachtens ein “Wir” gegen “Die” Verhältnis suggeriert. Letzendlich sind aber sowohl OSM als auch Wikidata freie, offene kollaborative Projekte ohne zentrale diktatorische Machtinstanz. Ich arbeite in beiden Projekten mit (wobei ich historisch aus der deutschsprachigen Wikipedia komme). Daher kann ich der OSM vs. Wikidata Perspektive wenig abgewinnen. Ich sehe beide als Mittel um Freies Wissen zu sammeln und zu verbreiten mit unterschiedlichem Schwerpunkt und unterschiedlichen Stärken und Schwächen und gerade in der Kombination viel Potential. Ich denke gerade mit dem strukturieten Datenmodell bietet Wikidata viele Vorteile bei Daten wo es hier immer wieder Diskussionen gibt ob die in OSM gehören wie Telefonnummern, Homepages usw. Ich selber will dabei niemanden davon abhalten solche Daten in OSM einzutragen, sehe aber auch das Problem, dass die da niemand konsistent und aktuell halten kann und will. Aber soll doch von mir aus beides parallel existieren, dann werden sich die Anwendungsentwickler schon das holen, was sie für brauchbarer halten.

Ok, dann versuche ich mal einen Anfang zu machen.

“How stable is the identity of what can be found under a certain
Wikidata ID…” Also zunächst mal werden Wikidata IDs nie umbenannt. sie werden höchstens “deaktiviert” wenn sich herausstellt, dass sie das selbe beschreiben. In dem Fall bleibt aber immer noch eine gültige Weiterleitung übrig. Es ist gerade nicht wie bei OSM-IDs oder Wikipedia-Artikel-Namen, dass einem jemand einen funktionierenden Link “unter dem Hintern wegziehen” kann. Es mag sein, dass sich die genaue Abgrenzung eines Wikidata-Items mit der Zeit noch leicht ausdifferenziert und sich daher auch im Extremfall IDs aufspalten können. IDs werden aber nie recycled im Sinne von “wieder neu vergeben” Das ist aber halt so bei sich entwickelnden Prozessen mit Community. Wikidata-IDs sind in jedem Fall sehr viel stabiler als alles was wir alternativ haben und zum Teil auch nutzen.

Beim Beantworten der Frage fällt mir auf, dass das Konzept deiner Fragen vielleicht so gar nicht funktioniert. Der Punkt ist ja, dass es bei Wikidata als Community-Projekt genau so wie bei OSM keine zentrale Machtinstanz gibt die sagen könnte “Es ist so und so und wird immer so sein”. Alles ist in Entwicklung und Teil eines Prozesses bei dem jeder eigene Absichten verfolgt. Meine Beantwortung kann daher auch nur meine Sicht auf die Dinge darstellen. Ich werde aber trotzdem versuchen auch andere der Fragen zu beantworten, aber soviel erstmal heute.

Ich fühle mich bei dieser Diskussion ein bisschen zwischen den Stühlen.

Einerseits finde ich die aktuellen Wikidata-Importe (und iD-Features) viel zu überstürzt. Man sollte der OSM-Community erst mal die Zeit lassen, sich darüber klar zu werden, was in welcher Form in OSM soll und was nicht – was überwiegend durch händisches Mapping, das Entstehen realer Anwendungen für Wikidata-Tags etc. geschieht.

Andererseits finde ich die hier vorgetragene Ablehnung etwas zu radikal, denn ich sehe auch viel Potential in der Nutzung von Wikidata an den Grenzen von “Geo”: OSM ist eben keine Datenbank für alles, sondern hat das relativ klar umrissene Tätigkeitsfeld Geodaten. Klar sollten wir in unserem Kernbereich eigenständig nutzbar bleiben, und ich finde es gut, dass wir darauf Acht geben. Aber wollten wir denn jemals z.B. eine Datenbank von Architekten sein? Inwiefern sind dann Tags wie architect:wikidata eine Gefahr für OSM? Diese Daten wären ja sowieso entweder überhaupt nicht oder nur in nicht sehr minimalistischer Form in OSM gewesen, so dass sich hier aus der Kooperation mit Wikidata durchaus ein Gewinn ergibt. Letztlich kann OSM allein ja auch nicht mit der geschlossenen Konkurrenz mithalten – Zusammenarbeit zwischen freien Projekten finde ich da sehr wichtig und wünschenswert.

Damit das nicht falsch verstanden wird: Die Diskussion als solche finde ich durchaus wichtig, um auszuloten, wo die Grenze zwischen “das wollen wir selber machen” und “da verlinken wir auf andere” verläuft. Aber die aufgeheizte Stimmung finde ich dabei eher hinderlich.

Nicht aus Perspektive des Mappers. Wenn irgendwo in Hintertupfingen ein Kneipenwirt in den Nachbarorten weitere Kneipen eröffnet und diese alle unter dem Namen seiner Frau als “Chez Elisabeth” bewirbt, dann ist das brand=Chez Elisabeth. Aber um da brand:wikidata zu taggen müsste der Mapper dann erstmal irgendwas in Wikidata eintragen - kein Ahnung, wie er das machen soll und ob dafür irgendwelche formellen Anforderungen bestehen.

Auch bezieht sich Q154950 auf das Unternehmen Royal Dutch Shell und nicht auf die Marke. Ist brand:wikidata=Q154950 überhaupt korrekt? Was ist, wenn Royal Dutch Shell auch eine Billigmarke ‘Shelly’ started und Discount-Tankstellen unter diesem Namen aufmacht? Ist das dann auch brand:wikidata=Q154950 auch wenn das brand=Shelly ist? Was wenn Shell die Verwendung der Marke an andere Unternehmen lizenziert? Ist das dann brand:wikidata=Q154950 auch wenn es nicht operator=Royal Dutch Shell ist? Und wie kann ich all das als Mapper herausbekommen?

Das hatte ich schon fast vermutet. Viele, die hier für eine starke Verpflechtung von OSM und Wikidata plädieren, scheinen primär in Wikipedia sozialisiert worden zu sein und legen den Schwerpunkt in der Argumentation sehr stark auf die Daten und wenig auf den Prozess und die sozialen Mechanismen, mit denen die Daten erfasst werden.

Ich glaube, dass das einen Großteil der Verständnis-Probleme ausmacht, denn viele der Argumente, die ich gegen eine starke Verzahnung sehe, haben mit den sozialen Prozessen in OpenStreetMap zu tun und deren Bedeutung für die Fähigkeit von OpenStreetMap, die globale Vielfalt neutral und unvoreingenommen abzubilden.

Was geschieht also, falls Lübeck in Wikidata (Q2843) wie in OSM in getrennte Konzepte von place=city und boundary=administrative umgewandelt wird? Hört dann Q2843 auf zu existieren? Oder wird Q2843 in eines von beiden umgewandelt?

Und wie wird so eine Entscheidung getroffen?

Im Fall von Bremen gibt es getrennte Wikidata-Objekte für die Gemeinde + Stadt (wie bei Lübeck, Q24879) und das Bundesland (Q1209) - ist irgendwo festgelegt, dass Grenzen mit admin_level=4 ein separates Objekt bekommen, solche mit admin_level=6 aber nicht?

Das verstehe ich, aber die Idee, Wikidata-IDs in OSM zu speichern sollte ja schon irgendeine Basis haben. Wie Frederik schon vielfach erläutert hat, geht das eigentlich gegen die Prinzipien von OSM (keine Überprüfbarkeit vor Ort). Das ist auch der Hintergrund meiner Frage danach, was Wikidata dafür qualifiziert, dass OSM die Wikidata-IDs gegenüber den IDs von anderen Open-Data-Projekten besonders unterstützt?

Das hätte ich so gemappt:


architect=Josep Vilaseca i Casanovas
architect:wikidata=Q517127
artist:wikidata=Q4493323
artist_name=Manuel Fuxà i Leal
artwork_subject=Josep Anselm Clavé i Camps
artwork_type=statue
historic=monument
name=Monument a Anselm Clavé
subject:wikidata=Q2335557
tourism=artwork
wikipedia=ca:Monument a Josep Anselm Clavé
wikidata=Q18004983

Ich finde das interessant daß es so möglich wird alle Künstwerke von Manuel Fuxà i Leal zu finden über artist:wikidata=Q4493323, auch wenn seine Name vielleicht irgendwo anders als Manuel Fuxà oder Manuel Fuxa oder Manuel Fuxà y Leal geschrieben wurde.

Mit den dedication:wikidata/patron_saint:wikidata ist das noch mehr so (schade daß die Tags schon auseinanderwachsen, nah gut)

Mit name:etymology:wikidata für Namen die auf eine Europäische Stadt in ein Land mit 3 Sprachen verweisen ist das noch wichtiger.

https://de.wikipedia.org/wiki/L%C3%B6wen#Einzelnachweise

Ich bin davon überzeugt wikidata Tags sind eine Verreicherung für OpenStreetMap, nicht was manche hier angeblich fürchten; eine Übernahme von OSM durch Wikimedia.

Polyglot