TopPlus-Web-Open des BKG verfügbar

Hallo zusammen!

Im April 2017 wurde darüber informiert, dass das BKG den TopPlus-Dienst nach Klärung von Lizenzfragen freigeben kann. Heute bekam ich eine Mail, dass der Dienst nun komplett verfügbar sei. Da ich bislang keinen Eintrag hier im Forum gefunden habe, informiere ich euch hiermit hierüber:

https://www.bkg.bund.de/SharedDocs/Produktinformationen/BKG/DE/P-2017/170922-TopPlus-Web-Open.html

OpenStreetMap wird großteils außerhalb von Deutschland dort verwendet, wo keine amtlichen Daten vorliegen sowie innerhalb von Deutschland, bei dem keine Freigabe durch die Landesvermessungsämter erfolgten; Datenquellen:
http://sg.geodatenzentrum.de/web_public/Datenquellen_TopPlus_Open.pdf

Und ein schneller Klick zur Karte:
http://www.geodatenzentrum.de/geodaten/gdz?l=down_topplus_open

Die Kacheln (WMS-T und WMS mit mehreren Projektionen) dürfen für jeglichen Zweck kostenfrei heruntergeladen und verwendet werden. Lizenz ist Open Data Datenlizenz Deutschland – Namensnennung – Version 2.0.

Beste Grüße
Tobias

Wichtige Anmerkung, wieso dies KEINE Datenquelle für uns ist
Bevor jemand anfängt hier abzuzeichnen: Die verwendete Lizenz des BKG verlangt eine Namensnennung, die wir nicht gewährleisten können. Ferner wurden wohl teilweise historische OSM-Daten innerhalb einiger Bundesländer verwendet.

Wer nutzt was?

  • Ich habe vor 10 Monaten eine farmland mit Zaun in OSM eingetragen - jetzt Obstbaumplantage.
  • Ein Pfad über eine Wiese östlich davon.
  • “Birkenwäldchen” ist eigentlich ein lokaler Namen einer alten Halde.
  • Wäschtrockenplätze an den Wohnblöcken
  • beachtenswert sind auch die Zäune
  • im Mehrgenerationenpark sogar der gleiche unregelmäßige Verlauf der Wege
  • Wartehäuschen an den Bushaltestellen

Gegenüberstellungsbeispiel: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/File:Open_Data.jpg

Wo nennt OpenData auch OSM als Datengrundlage wie sie es selbst fordern - wird lediglich in der Datenquellen-Liste als ODbL v 1.0 unter vielen anderen genannt.

EDIT:
Ich habe nicht gegen die Datennutzung von OSM durch Behörden - dann sollen sie aber auch mit ihren Daten so umgehen. Es hilft ja beiden Seiten.

“außerhalb von Deutschland” muss weg, dann stimmt es wahrscheinlich. Hier in NRW wurden die Geobasisdaten verwendet, wie in den Quellen aufgeführt.

Bevor jemand jetzt anfängt hier abzuzeichnen: Die Datenlizenz Deutschland – Namensnennung – Version 2.0 verlangt eine Namensnennung, die wir nicht gewährleisten können, weshalb dies keine zulässige Datenquelle für uns ist!

@TobWen magst du das bitte in deinem Posting ergänzen?

In Baden-Württemberg würden wir unsere eigenen (etwas veralteten) Daten abzeichnen …

Also: Finger weg!

Wenn Du Mail sagst - hast Du da einen Kontakt? Das Lizenzthema wurde ja schon erwähnt eben, aber vielleicht kann man eine Genehmigung für die Datenübernahme in OSM erhalten, abweichend von der Namensnennung. Fragen kostet nichts.

In BW steht ja auch amtliches, aktuelles Kartenmaterial zur Verfügung, trotzdem entspricht mein Heimatdorf, welches ich vor längerer Zeit gemappt habe, ausschließlich 1:1 einem alten Stand aus OSM:

Man sieht noch ganz gut, wo ich angefangen hab die Gebäude zu zeichnen :laughing:

Im nördlichen Teil meines Landkreises sehe ich eigentlich nur OSM-Daten. Gut zu erkennen ist das, wenn man angefangen, aber (noch) nicht zu Ende gemappt hat :wink:

Schönen Wahlsonntag euch allen.

so wie ich das sehe ist die TopPlus-Web-Open Karte in meinem gebiet identisch mit den osm daten von vor sechs monaten oder noch älter, also nutzlos.

mir kommt es auch so rüber als will das BKG so tun als wenn sie die Daten erschaffen hat, und “klaut” wo es geht und setzt eine schlechtere lizenzbedingung drüber. dreist

Nein, das BKG klaut nichts. Das BKG hat (mir ist erst mit dem Posting von ionr aufgefallen) ein Kartenproduk erstellt, das in den Bundesländern, wo es Open-Data-Datensätze gibt, diese verwendet und in allen anderen Bundesländern auf OSM zurückgreift. Das ist in Ordnung und ist in der Quellenliste zwar möglicherweise etwas umständlich formuliert, es wird jedoch aufgezeigt, welche Quelle verwendet wurde.

Für diejenigen, denen es nicht bewusst ist: Das BKG als Bundesbehörde hat nur die Rechte an kleinmaßstäblichen Daten (1:200.000 und kleiner), nicht jedoch an den großmaßstäblichen Daten. Letztere gehören den Ländern und sind aufgrund ihres Detailreichtums interessanter. Dass eine Bundesbehörde in ihrem eigenen Staatsgebiet für die Kartographie auf Daten eines Drittanbieters namens OpenStreetMap Foundation zurückgreift, zeigt, dass ATIKS-Daten ersetzbar geworden sind. Schon bislang hat das BKG für das Routing innerhalb Deutschlands OSM verwendet, was kein Wunder ist, da die Vermessungsverwaltungen keine routingfähigen Datensätze haben. TopPlus-Web-Open zeigt, was heutzutage alleine mit freien Daten machbar ist!

Je länger eine Landesbehörde (bzw. deren Aufsichtsbehörde namens Landesministerium für $irgendwas) mit der Freigabe ihrer Daten als Open Data wartet, desto mehr Datennutzer werden sich an die Nutzung von OSM-Daten gewöhnen und desto mehr werden die amtlichen Datensätze an Wert und Bedeutung verlieren. Manche Bundesländer haben das erkannt.

Es ist toll, was das BKG aus guten Geodaten machen kann. Das Produkt TopPlus gibt es bereits seit einigen Jahren. Es beruht auf den Geobasisdaten der Bundesländer (Ausland: OpenStreetMap) und kann von Bundesbehörden für den internen dienstlichen Gebrauch verwendet werden. Eine Presseveröffentlichung mit einen solchen Kartenausschnitt wäre aufgrund der Kleinstaaterei und Kirchturmpolitik der meisten Bundesländer bei “ihren” (vom Bürger bezahlten) Geodaten jedoch unmöglich.

Daher war es längst überfällig, dass das BKG für TopPlus-Web-Open nun alles an offenen Datenquellen in Deutschland zusammengekratzt hat. In Berlin, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen, also 25% der Bundesländer, konnten sie die offenen amtlichen Daten verwenden, dazu noch etwas von der Bahn, dem statistischen Bundesamt (Stand 2013 !!!), der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sowie einigen anderen Quellen, was einem großzügig berechnetem Datenanteil von einem Prozent entsprechen dürfte

Ohne das Ausland und die unterschiedlichen Datenmengen der einzelnen Bundesländer zu berücksichtigen, stammen also 74% der verwendeten Geodaten von OpenStreetMap. Diese Peinlichkeit sollte die politisch Verantwortlichen nachdenklich stimmen!

Dass das BKG vor allem bei Kartenausschnitten wie z.B. in Baden-Württemberg OpenStreetMap-Mitwirkende nur auf einer verlinkten Seite nennt, ist auf den ersten Blick zwar ärgerlich, aber verständlich. Wir machen es ja genauso, holen allerdings vorher die ausdrückliche Zustimmung des Datenlieferanten ein, dass er mit einer Nennung auf der Wiki-Seite der Mitwirkenden einverstanden ist.

Immerhin ist dies das beste Beispiel dafür, dass die Forderung nach einer Namensnennung in unmittelbaren optischen Zusammenhang auch von denen nicht einzuhalten ist, die sie für das eigene Produkt selbst ausdrücklich verlangen.

Hi Joachim,

ich gehe mal davon aus, dass du dieses “Killerargument” bei deinen weiteren “Verhandlungen” intensiv gebrauchen wirst. :wink:

Gruss
walter

Ergänzungen und Korrekturen durchgeführt. Vielen Dank.

Hierbei seien vor allem die Kommunen zu erwähnen; diese benutzen OSM deutlich häufiger und geben regelmäßig mehr Daten frei als eigentlich gefordert.

Bist du dir sicher? Bislang wurde die TopPlus bei Maßstäben kleiner als 1:250.000 nahezu komplett aus der EuroRegionalMap von EuroGeographics erzeugt. Somit dürfte der Prozentanteil deutlich höher ausfallen.

Das habe ich auch gerade gedacht, faszinierend welche Karten man aus denselben Daten rendern kann. Weiß jemand zufällig, mit welchem Renderer man so ein Ergebnis hinbekommt?

Ich zwar nicht, aber wenn jemand in Berlin ist, könnte das beim BKG-Stand der Intergeo angefragt werden. Die Landesvermessungsämter verwenden in der Regel die bekannten Komplettlösungen, die gleichzeitig Generalisieren und Beschriften können.

Das BKG setzt diverse Open-Source-Software ein, u.a. Mapnik. Dazu gab es einen Vortrag auf der FOSSGIS 2012. Andere Open-Source-GIS-Software wird auch vom BKG eingesetzt, denn man sieht BKG-Mitarbeiter als Redner des Öfteren auf FOSSGIS-Konferenzen.