Korrekte Verwendung von landuse=residential

Hallo,
Ich habe jetzt schon so viele Arten gesehen, wie landuse=residential verwendet wird, dass ich hier nochmal nachfragen möchte was denn richtig ist.

Folgendes habe ich schon gesehen:

  1. Das Gebiet einer ganzen Stadt wird komplett als eine einzige Fläche gekappt (häufig z.B. in Russland)
  2. Stadtviertel werden als separate Flächen gemappt, sodass für eine Stadt am Ende vllt 10-20 Flächen existieren
  3. es gibt hunderte landuse=residential Flächen, teils mit willkürlicher Größe, teilweise auch systematisch die Rechtecke die von allen Seiten von Straßen eingeschlossen sind
  4. landuse=residential für einzelne Grundstücke

Was ist denn richtig?

Je nachdem, wen du fragst 1 bis 4 :wink:

Meine Antwort: 1 oder 2.
3. eher nicht, weil die Straßen meiner Meinung nach zum Wohngebiet gehören.
4. ist eigentlich Quatsch.

Letztendlich ist es aber egal, in wie viele Teile die Ortschaft zerlegt ist. Manchmal geht es nicht anders, als mehrere Teile zu erfassen. Manchmal dient es der Übersichtlichkeit, diese Gebiete zu teilen (anstelle eines Riesenmultipolygons).

Am ehesten 2)
4) auf keinen Fall
3) ist auch auf jeden Fall dann falsch, wenn sich zwei landuse=residental - Flächen direkt treffen

  1. ist Falsch, da eine Stadt nicht nur aus landuse=residental besteht (z.B. landuse=commercial/industrial/railway).

Generell gilt: So fein wie nötig und so grob wie möglich. Überlappende landuse sollten vermieden werden. Eventuell bieten sich dann auch Multipolygone an, aber auch das sollte man nicht übertreiben, sonst wirds nämlich komplett unübersichtlich.

Eine Orientierung der landuse-Flächen an einzelnen Stadtvierteln ist aber auch nicht immer korrekt, z.B. wenn ein Viertel ein Zentrum mit landuse=commercial hat, oder die viertel von einem landuse=railway durchschnitten werden.

Grüße

Ich würde sagen: alles

aber

einfacher zu handhaben sind kleiner Flächen - meist auch Wohngebiete mit Namen. Selbst in Dörfern gibt es Unter-, Mittel- und Ober-Dorf. Man kann natürlich auch einer Stadt eine Relation landuse=residential zuordnen - mit vielen inner und outer: ist nur die Frage wie fehleranfällig ist es? → https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=664633#p664633

Für Grundstücke würde ich sie nur nutzen, wenn sie verstreut liegen.

Bei landuse=industrial;commercial teile ich aber auch die Flächen nebeneinander je Firma, da diese ja auch größere Einzelflächen sind.

EDIT: und nicht mit Straßen oder anderen Wegen “verkleben”

Alles und nichts… :wink:

Ich versuche immer benamste Wohngebiete als ein lu=residential zu erfassen.

“Richtig” gibt es in OSM nicht ;).
Zusätzlich zum bereits geschriebenen:

  1. kann ok sein, wenn noch (fast) gar nichts erfasst wurde.
    3-4) allzu kleinteilige Flächen wiedersprechen dem Ansatz von “landuse” als “überwiegende Nutzung”, was ja nur bei etwas größeren Flächen Sinn macht.

Ich mache recht viel landuse…

Nicht zu groß und nicht zu klein. Ein ganze Stadt in Russland :O. Wie groß ist denn die Stadt? :wink:

Was sich absolut bewährt hat ist eine Trennung der landuse-Gebiete sobald ein highway=tertiary, secondary, und aufwärts auftaucht. Kann ich nur so empfehlen.
Es gibt nichts übleres als Monster-landuse. Ganz Düsseldorf war mal ein einziges! :rage:
Kleine Fitzelchen taugen auch nichts.

Ein Hintergrund für Trennung ab tertiary aufwärts ist auch, dass diese Straßen in der Regel/Häufig breiter sind als residential und abwärts und es ab einer gewissen breite der Straße keinen Sinn macht, dass diese ein Teil von einem landuse ist. Es gibt ja auch noch landuse=highway… :stuck_out_tongue: Das würde jetzt aber zu weit führen!

Wenn eine 4-spurige Schnellstraße eine Stadt durchschneidet dann trennen? Irgendwo muss man dann halt einfach anfangen zu trennen! :slight_smile:

Hierzu möchte ich ergänzen: Wir hatten hier im Forum mal die Diskussion, ob die Straße in einem Wohngebiet zum Wohngebiet gehört oder nicht. Während viel dafür spricht, dass eine Anwohnerstraße Teil eines Wohngebietes ist, kann man das von einer Hauptverkehrsstraße kaum behaupten. Dort sollten z.B. Kinder nicht mit dem Fahhrad drauf herumfahren… Das würde meiner Meinung nach für diesem Vorschlag einer Faustformel sprechen. In meiner Region ist die Aufteilung von Städten eher zufällig. Ggf. werde ich dies mal als Anregung nehmen, bei besonders zufällig erscheinenden Residental-Aufteilungen mal ein wenig aufzuräumen (genause, wie es an manchen Stellen Verklebungen zwischen Wegen und Flächen löse)

Landuse=highway ist meine Meinung was für Detailmapping, was sich flächendeckend nicht umsetzen lässt und meines Erachtens nur in wenigen komplexen Situationen wirklich sinnvoll ist, da sonst Erstellungs- bzw. Pflegeaufwand mit dem Nutzen in keiner vernünftigen Relation zueinander stehen.

“landuse” eignet sich mMn nicht für Micromapping. Für “landuse=highway” gibt es “area:highway=*”.

Die Aufteilung von residentials würde ich nicht an der Straßenklassifikation festmachen, sondern am Trennungscharakter, also Breite, Anzahl der Fahrspuren u.ä.

Ich würde ein residential nur dann an einer Straße trennen, wenn diese Straße zu Fuß und ebenerdig nicht überschritten werden darf oder realistischerweise überschritten werden kann.

Einer der Grundsätze der Kartographie ist die Generalisierung. Wir machen hier kein 1:1-Abbild der Welt. Nicht jede Autowerkstatt im Hinterhof muss als landuse=commercial ausgestanzt werden.

Hier in Düsseldorf gibt es einige Bereiche die mit area:highway gemappt wurden…
Ich sehe bis heute keinen Nutzen/Mehrwert dieser Information.

In Villen-Vierteln gibt es “Straßen” die mit Grünstreifen, Bäumen, Gehweg, … mehr als 20 Meter breit sind. Eine Trennung würde ich da trotzdem nicht in Betracht ziehen.
Eine 4 spurige Primary ohne Geweg ist ev. nicht mehr als 10 Meter breit.

Bei schmalen Straßen (Straßenprofil ohne großen Gehweg, Grünstreifen, Fahrradweg) Tertiary, Secondary aufwärts könnte man von einer Trennung vielleicht noch absehen.

Ich bleib bei der Faustformel ab Tertiary, Secondary aufwärts trennen.
Die Stücke die sich daraus ergeben sind nämlich in der Regel weder riesig noch keine Fizelstücke. Das auch als Hintergrund.

Das finde ich nur, wenn Du Grundstück an Grundstück mappst.

Im Zuge der Elemenierung von farm gab es ja eine Diskussion aus Der ich entnommen hab, dass landuse=farmyard recht restriktiv Fürst tatsächlich Bauernhöfe verwendet werden Soll und einzelliegende Wohngebäude mit landuse=residential getaggt werden sollen.

Ich fand daran die mitgemappten Implikationen komisch (zB Geschwindigkeitsbeschränkung und Parkregeln), lies Mich aber überzeugen dass diese noch anders abgebildet werden und hab mein tagging entsprechend angepasst.

Aber klar, Der Widerspruch dass Wohngebiet auch regeltechnische Aussagen hat, die jetzt nicht dem “OSM Wohngebiet” entsprechen bleibt natürlich.