Ja, es ist abgeschweift, und das aus gutem Grund.
Im deutschen Forum tauchen so nach und nach Diskusionsfäden auf, die nach der “Salamitaktik” dem Mapper suggerieren sollen, dass irgendetwas in der Datenbank “krank” (*itis) ist und deshalb ausgemerzt werden muss.
Heute ist es die “Multipolygonitis” und “Boundaritis”, und morgen wird es die nächste “*itis” sein.
Deshalb ist es wichtig, dies auch allgemein zu diskutieren.
Ich weiß nicht, wo Du die 99% hernimmst, vieleicht geht der “normale Mapper” heutzutage zu Haufe auf die State of the map oder anderen großen OSM-Konferenzen.
Historic.Place kann sich weder über zu wenig Trafic, noch unzureichender Zustimmung (Mailverkehr mit Mappern) beklagen.
Wie das bei den anderen “putzigen” Projekten aussieht, weiß ich nicht.
Übrigens darf bei der Ausrichtung von OSM nicht nur der Mapper im Vordergrund stehen, sondern auch der Anwender (und hier nicht vorwiegend der von kommerziellen Unternehmen im OSM-Umfeld).
Wenn Bedarf besteht, sollte es erlaubt sein, darüber nachzudenken, den Bedarf in OSM einzupflegen.
Ich behaupte jetzt mal: ohne Kreativität wäre OSM gar nicht entstanden. Aber das war wohl noch vor der 1000-Regeln-Zeit, als es nur exakt zwei Regeln gab: Nicht von anderen Karten kopieren, und Spaß haben!
Als ich vor Jahren in Berlin die ersten “Pseudo-3D-Häuser” in der Karte gesehen habe, dachte ich “geil”, die waren natürlich ebenso wie die ersten Fußballfelder, die so aussahen wie ein Fußballfeld mit zweckentfremdeten key/values gemalt.
Da haben kreative Mapper gezeigt: so wollen wir es in der Karte sehen; und heute existieren 3D Karten - ein Glück dass das nicht gleich zu Anfang erstickt worden ist.
Ich werde jetzt mal böse und frage: “Weil die sich gut kommerziell verwursten lassen?”.
Nicht dass der Eindruck entsteht, ich hätte etwas gegen die kommerzielle Nutzung von OSM, ganz im Gegenteil, diese ist wichtig und bringt OSM ein Stück weit nach vorne. Aber wenn grundsätzlichen Entscheidungen, wohin OSM geht, vorwiegend von kommerziellen Anbietern und Mappern aus deren Umfeld getroffen werden, habe ich große Bedenken…
Welcher Nutzen zählt? Der für Dienstleister im OSM-Umfeld?
Außerdem haben Luftbildmapper schon lange den “vor Ort Mapper” übertrumpft, dieser ist vom Aussterben bedroht oder hat sich aus OSM zurückgezogen.
Die wenigsten lassen sich von jemand anderem irgendwohin schicken, nur um etwas zu überprüfen.
Desweiteren kann eine Überprüfung von z.B. Rathaus-, Museums-, oder Bibliotheksdaten im Internet auch von Mappern vorgenommen werden, die nicht “vor Ort” sind.
Ich denke schon, das damit etwas schneller und einfacher überprüft werden kann.
Noch ein paar Gedanken, hier ist ständig von “Müll”, “Firelefanz”, in die Datenbank “kippen” die Rede.
Asoziale kippen ihren Müll z.B. in den Wald, weil sie ihn nicht brauchen und loswerden wollen.
“Kippt” jemand etwas in die Datenbank, dann braucht er es und will, dass es verwendet wird.
Wie groß der Nutzen des “Firelefanz” für OSM ist, kann sowieso erst später, eventuell erst nach Jahren eingeschätzt werden, z.B ob sich ein großer Anwenderkreis um den “Firelefanz” gebildet hat.
Und jeder Anwender ist von Nutzen für OSM, denn es wird ja gemappt, damit es benutzt wird.
Ich verstehe das Prinzip von OSM so: ich mappe meine Gegend (oder Sachen, die ich gut kenne), obwohl ich die Karten meiner Gegend selber nicht brauche (kenne mich ja hier aus).
Im Gegenzug mappt jemand woanders seine Gegend, und so habe ich eine Karte, falls ich mal dort bin.
Das bedeutet, dass ich wenn ich mappe, ich immer im Hinterkopf fragen muss: “Ist das eindeutig für den Anwender aus der Fremde?”
Ebenso, und das muß der “normale Mapper” nicht so im Hinterkopf haben, ist es Unrealistisch, von kleinen nichtkommerziellen Projekten zu fordern, sich eine eigene Server-Infastruktur aufzubauen.
Es ist nicht nur mit sehr hohen Kosten verbunden, sondern bedarf auch weitreichender IT-Kentnisse.
Dem Pilzkunde-Verein bliebe in der Regel nichts anderes übrig, als sich an einen kommerziellen Dienstleister zu wenden. Ähhh Moment mal :0 …
OSM hat als freie Geodatenbank so viel ungenutztes Potential: im Bildungsbereich könnten z.B. Schulatlanten oder politische Karten generiert werden.
Warum soll eine Karte mit Naturschutzräumen nicht aus OSM Daten zu erstellen sein?
Ich muß jetzt langsam aufhören, Kreativität macht durstig…
Ein kleines Beispiel als Konzept, das z.B. Regionsdaten für OSM von Nutzen sein können ist hier zu finden:
http://gk.historic.place/historische_objekte/index.html?zoom=9&lat=47.61248&lon=11.77287&pid=KmHaHdHbSaHe
http://gk.historic.place/historische_objekte/index.html?zoom=6&lat=46.43296&lon=7.1284&pid=KmHaHcSaHe
Übrigens ein Netzwolf Qualitätsprodukt
Danke, für den Vorschlag nach Lösungen zu suchen
Ganz grundsätzlich steht für das OSM-Datenmodel ein Layer-Modell an, bei dem jeder Mapper nur die Layer herunterlädt und bearbeitet, die ihn interessieren, mit anderen Layern möglicherweise als Hintergrund. Dann könnten AdminGrenzen und PLZ-Gebiete und Naturräume in einen solchen Layer verschoben werden, würden den normalen Bearbeiter nicht mehr irritieren, und das Risiko von Beschädigungen durch unvorsichtige Bearbeitungen (siehe Wambachers Auswertungen) wäre drastisch reduziert.
Darüber sollte man diskutieren, und nicht über kleinkarierte Relevanzklauberei.
Denn ersteres macht letzteres überflüssig.
Grüße von Lutz