Autobahnkilometer

Naja, im Kontext eines Notrufes wäre „auf der A7 Richtung Norden bei Kilometer fünf acht eins komma fünf“ schon klarer als ein Diktat von zwei Mal mindestens sechs signifikanten Ziffern, wo ein Ziffernfehler schon mehrere Kilometer Fehler verursachen kann.

–ks

Das ist es ja, die Notrufe bei denen eine Situation vorliegt wo nicht so viele vor Ort sind, dass eine hundere Meter in die eine oder andere Richtung rennen kann sind ja auch nur ein minimaler Teil.

Niemand außer Rettungshubschrauberpiloten spricht und versteht doch Koordinaten. Auf der BAB spricht jeder Kilometrierung. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst, Autobahnmeisterei (die wohl alle Kilometrierungsbücher haben), Bestatter, Abschleppdienst. Aber auch umgekehrt, bei der Radiodurchsage ist das doch immer total ungenau. “Achtung Gefahrenstelle durch Paletten auf der Fahrbahn | Menschen auf der Fahrbahn zwischen Anschlußstelle A und B”. Da liegen so oft etliche Kilometer dazwischen, da gehört eigentlich der Autobahnkilometer angesagt um einen oder zwei Kilometer vorher schon mal deutlich Tempo runter zu nehmen. Wobei da eigentlich meist nicht das Problem ist, dass der Kilometer nicht bekannt ist wenn die Info vom Streifenwagen über die Leitstelle an die Sender geht.

Auch in der Schwertransportbegleitung wird in Kilometrierung gesprochen, da pflegt ebenfalls jeder seit Jahren seine (handgeschriebenen) Kilometrierungsbücher, mindestens mit den markanten Punkten, mit den Parkplätzen mit Abstellflächen, den Übergabepunkten wenn an Zuständigkeitsgrenzen die Polizeibegleitung wechselt und so weiter.

Hat denn hier jemand Erfahrung damit, mit Behörden über die Herausgabe von Daten unter kompatibler Lizenz zu verhandeln und könnte mal schauen, ob man die Daten bekommen kann?

Aktuell werden/wurden die meisten milestones direkt auf dem Weg erfasst.

Man könnte beim ADAC anfragen, warum diese Initiative: https://lists.openstreetmap.de/pipermail/bayern/2017-March/001333.html eingeschlafen ist und ob sie “Hilfe benötigen”.

Habe ihm mal eine Mail geschrieben und nach hier eingeladen.

Dann versuch bei Deinem nächstem Notruf mal, Positionsdaten mit einer Leitstelle zu “teilen”. Ich wünsche viel Erfolg :smiley:
Stand heute kann man einer Leitstelle noch nicht mal eine SMS schicken… :roll_eyes:
Es gibt ein paar Krücken wie z.B. Echo112 oder Smart Locator was teilweise auch von den Leitstellen genutzt wird.
Aber das würde ich nicht als *zeitgemäß *bezeichnen.

Ja, stimmt, das könnte man aber durch einen noch zu definierenden Tag “Milestones Trennstelle” lösen?

Das halte ich aufgrund der Menge der Schilder für nicht praktikabel…
Und ich wiederhole mich, aber ich bin mir sicher, diese Daten gibt es längst elektronisch:
Der *Autobahnatlas *hat die Daten bestimmt nicht selber erfasst und aus OSM stammen sie auch nicht.
Vielleicht vom **BASt **?

Mir ging es weder ums Tagging (wo ja zu allem Überfluss eh wenig Klarheit herrscht) noch um Trennstellen. Das war einfach ein mutwillig rausgegriffenes Beispiel, dass Interpolation (bzw Extrapolation) gut überlegt sein will, weil es Hunderte Schilder mit von ,0 und ,5 abweichenden Zahlen gibt, sowie die (ausgeschilderte) Kilometrierung nicht zwingend korrekt sein muss.
Wenn mein OSM-Navi mir sagt, ich bin am KM 368,5 (weil das wer extrapoliert hat) ich aber in Wirklichkeit an KM 213,0 stehe, ist mir nicht wirklich geholfen.

Das ist rein subjektiv.

  1. Ich habe dieses Jahr etwa 500 milestones in Thüringen von mapillary abgemalt, das entspricht grob geschätzt etwa 20% aller in Thü vorhandenen. Wie gesagt, ist das mühselig, aber es geht.
  2. Wir haben auch eine Menge x Hundekotbeutelspender, oder eine Menge Y Gebäude in OSM. Irgendwer hat die mal gemalt und tuts immer noch.

Hatte ich alles schon!
Und zwar in Zeiten, wo es noch keine Smarten Telephone gab.
Und das im Ausland.
Versuch dan mal jemanden zu erklären “ich bin irgendwo auf dem Weg von dem Dorf zu dem Dorf und hier ist so ein Wald, wie die Straße heißt kann ich nicht sagen, Mein Navi kennt hier im Land auch nur den Zustand der Autobahnen von vor 10 Jahren…”
Also Navi an, und dann auf Englisch die GPS-Koordinaten vorgelesen, die es ausgespruckt hat. Hat super geklappt :wink:

Und der Leitstelle vieleicht nicht, aber ein Nachbar hat auch schonmal nem Polizisten per Whatsapp das Bild von nem LKW geschickt, der ein Schild umgesenst hat, kurz ausgestiegen und dann weitergefahren ist. Als die Polizei den dann gefunden hat, konnte der sich natürlich an nix erinnern und kam natürlich aus ner ganz anderen Richtung :wink: Da die den dann eh als Zeugen nochmal angerufen haben kam von ihm direkt die Frage: “Habt ihr Whatsapp? ich hab eben noch schnell ein Bild davon gemacht!”

Grüße

Hab was bei den Bayern gefunden, da kannste die km errechnen
https://www.baysis.bayern.de/web/content/werkzeuge/umrechnungen.aspx?i=kmstation&strasse=A&nummer=96&buchstabe=&km=63,5&block=

was soll eigentlich in das REF-Tag eingetragen werden?

… und wenn sich intensiv über das Thema unterhalten werden soll, dann wäre das vielleicht ein Grund die Wikiseite auch einmal zu übersetzen um gleich Missverständnisse auszuräumen.

Gruß Jan

Wieder was gelernt. Deutschland ist bei manchen Fragen echt soweit hintendrann dass man vergiss das eine fünfzehnjahre alte Technik noch nicht überall eingeführt wurde.

Darüber ist man sich nicht ganz einig, gibt verschiedene Optionen :frowning:

  • ref=ANummer
  • ref=was zusätzlich zu KM draufsteht
  • ref=distance
  • irgendwas anderes
    (ich bevorzuge ANummer)

s.o.
Es ist so viel unklar am Tagging (u.A. weil nicht proposed), dass imho eine Übersetzung zum aktuellen Zeitpunkt kontraproduktiv ist.
Geht da los, dass meiner Erinnerung nach weder “highway” noch “milestone” aus guten und weniger guten Gründen (trotz grossflächiger Verwendung) einen Konsens findet. Geht weiter, dass niemandem klar ist, wo man es richtig taggen sollte.
Meiner Meinung nach muss eine komplizierte Relation her, die (bei Autobahnen) 4 Nodes enthält (2 Nodes auf die Strasse, 2 jeweils dahin, wo die Schilder sind.)
(Eine weitere Meinung, die ich per Mail bekommen habe, meint, die gehörten auch an die Mautbrücken, weil diese exakt ausgemessen sind.)
Ähnlich wie bei ÖPNV die platform vs stop_position vs stop_area.

Nein, mir ist kein Vorschlag bekannt, der in diese Richtung geht und ich werde auch kein proposal etc. eröffnen dazu.

Hallo,

Ich habe in den letzten Jahren zahlreiche Eisenbahnsignale mit GPS gemappt (GPS zum Finden des Signalmastenschattens auf dem Bing-Luftbild). Selbst bei 120 km/h landet man, wenn man aufmerksam ist innerhalb von 20 m entlang der Strecke.

Im Eisenbahnbereich werden seit etwa vier Jahren gezielt Hektometertafeln (so heißen die da) in OSM erfasst. Diese werden als Nodes auf dem Gleis gemappt und haben folgende Tags:

railway = milestone
railway:position = 68.4 (Kilometrierung in großen Ziffern, obere Zeile = Kilometer, untere Zeile Hektometer)
railway:position:exact = 68.371 (genaue Angabe, steht nicht auf allen Tafeln
railway:position:catenary_mast = yes (auf elektrifizierten Strecken hängen die Tafeln meist an den Oberleitungsmasten und sind daher nicht exakt aufgestellt)

Man muss dazu sagen, dass die Tafeln im Bahnbereich eine weitaus höhere Bedeutung haben. Wie im Straßenwesen werden Bauwerke darüber identifiziert, aber auch Triebfahrzeugführer orientieren sich daran (außer sie kennen die Strecke sehr gut). Wenn ein Zug über eine Langsamfahrstelle fährt, muss er so lange langsam fahren, bis die letzte Achse die Langsamfahrstelle verlassen hat.

Viele Grüße

Michael

Ich sprach auch nicht vom Ausland, dort ist man diesbezüglich oft schon weiter als bei uns… :confused:

Ja, das liegt aber nicht daran, dass die Polizei so hipp ist, sondern daran, dass sie nichts Besseres haben. Der BOS-Digitalfunk bietet außer Abhörsicherheit keinen nennenswerten Mehrwert und entspricht von der Bedienung einem fünfzehn Jahre alten Nokia Knochen…
Einem Datenschützer rollt es die Fussnägel, wenn er wüsste, was die Beamten alles per WhatsApp über ihre privaten Smartphones übermitteln. :open_mouth:
Nicht umsonst wollen die Polizeien einen eigenen Messenger:
http://www.bayern.de/herrmann-startet-polizei-messenger/

Ich will mich da jetzt nicht im klein-klein der Diskussion verlieren, wer welche Sachen mappt.
Ein paar Freaks machen das vielleicht irgendwann…

Aber man könnte wohl zusammenfassen, dass heute und in naher Zukunft die flächendeckende Ermittlung der Autobahnkilometer aus dem Datenbestand von OSM nicht möglich ist. In fünf Bundesländern schaut es zwar ganz gut aus mit den Milestones (aber wieviel Prozent sind erfasst und wie zuverlässig???), in den anderen ist fast gar nichts vorhanden.

Aber wenn man die Daten aus anderen Quellen (die es offensichtlich geben muss…?) mit den OSM-Daten verknüpft, könnte man so einen speziellen Reverse-Geocoder zusammenbauen.

Ich habe auch nicht behauptet, dass es trivial ist :wink:
Aber brauchbare Ausgangsdaten wären schonmal sehr hilfreich… :sunglasses:

Ich habe die Tabelle aktualisiert, grob übern Daumen sind wir bei 10%. Was die Qualität betrifft ist das recht sicher nicht interessanter oder uninteressanter wie alle anderen OSM-Daten, von denen Keepright, OSMI, Osmose &Co ihre täglich gleichen Liedchen singen.

Mit http://overpass-turbo.eu/s/rjE geht’s für alle Bundesländer in einer Query, um die Laufzeit überschaubar zu halten allerdings auf Dev-Server.

ich ziehe die Aussage zurück - Mapillary lässt noch die Standorte ermitteln und dann über den Abstand anderer Kilometersteine kontrollieren.

Aber in den Bing und Esri Luftbildern ist, in SH zumindest, nicht einmal eine Leitplanke noch die Schilderpfosten erahnen.

Das hatten wir schon einmal besser.

Gruß Jan

Vielen Dank für die Einladung per E-Mail. Ich greife hier also nochmal meine Anfrage auf, ob und wie man die Betriebskilometer erfassen könnte bzw. sollte. Ich denke, nicht nur für unsere ADAC Stauberater wären Informationen zu den Kilometrierungen hilfreich. Ich habe vor einigen Monaten angeboten, für die Autobahnen in unserem Bereich (Südbayern) die Kilometertafeln per GPS-Gerät zu erfassen und auf OSM einzuarbeiten. Hierzu habe ich Hilfe zur sinnvollsten Vorgehensweise erbeten. Dieses Hilfeersuchen erneuere ich hiermit.

Die exakte Erfassung der Kilometrierungen auf der Autobahn ist nicht ganz ungefährlich. Wir hätten die Möglichkeit, mit unseren entsprechend ausgestatteten (inkl. Ausnahmegenehmigungen) Fahrzeugen die relevanten Punkte sorgfältig und sicher zu erfassen.

Bin technisch leider kein Freak, sondern eher der Standard-Anwender, der bereits über Halbwissen froh wäre…

Hinweis (und nicht als Werbung gemeint): Wer mit einer Panne liegen bleibt, kann auch mit der ADAC Pannenhilfe App seinen exakten Standort mit der Meldung absetzen (https://www.adac.de/infotestrat/adac-im-einsatz/motorwelt/pannenhilfe_app.aspx). Die volle Funktionalität entfaltet das Ding verständlicher Weise jedoch nur im Rahmen einer ADAC-Mitgliedschaft.