Servus miteinander!
Also… ich hätte als Überflurhydranten-Symbol gerne eine ‘Mickey Mouse’… Unterflur dann gerne ‘Donald Duck’… und für Tick, Trick und Track finden wir auch noch was…
Ich komme jetzt zwar nicht von der ‘roten Fraktion’, sondern von den ‘Weißen’, aber nachdem das Problem schon ein paar Jahrzehnte alt ist, haben sich schlaue Menschen auch schon ihre Gedanken gemacht.
OSM & Co muß das Rad also nicht neu erfinden.
Das Stichwort heißt Normung… oder DIN ISO EN… wobei DIN für Deutschland gilt, EN eine Europanorm ist und ISO sogar weltweit gilt… in dem Fall also allgemeingültg.
Für uns aktuell am relevantesten:
DIN EN ISO 7010… da hat sich einiges geändert!
Brandschutzzeichen
Rettungszeichen
Publikationen aus dem Vds-Schadenverhütung Verlag
Grafische Symbole im Feuerwehrwesen (PDF)
Feuerpläne etc. (PDF)
Dazu gibt es noch Verordnungen, u.a. ‘Taktische Zeichen’ und die nicht nur bei der Bundeswehr.
Die Feuerwehr kennt dann noch für ihre Feuerwehrpläne eigene Symbole (auch für alle relevanten Hydranten).
Letztere hat die OpenFireMap sehr gut adaptiert und diese sollten für uns als Referenz dienen!
SKK-Empfehlungen für Taktische Zeichen im Bevölkerungsschutz (PDF)
Taktische Zeichen (BOS)
Feuerwehr-Dienstvorschriften
In Deutschland gibt es dann noch die ‘Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben’, kurz BOS genannt.
Grob gesagt: alles was ein Blaulicht auf dem Dach hat.
Stadtwerke, die auch mal ein Blaulicht haben, zählen z.B. nicht dazu.
Hilforganisationen, z.B. ASB, DRK/BRK (WW, BW), JUH, MHD, DLRG gehören nicht immer dazu (je nach Augabe und Verwendung).
International sehen die Organisationsstrukturen normalweise ähnlich aus. Wenn es brennt, dann kommt die Feuerwehr, bei Krankheit der Krankenwagen und wenn es ganz schlimm wird der Zivil-, Katastrophenschutz oder bei uns im Verteidigungsfall alles was Beine hat.
Die Flüchtlingskrise hat schön gezeigt wie es dann so abläuft (persönlich sehe ich die Organisation als gelungen an… der Staat kann in einer Krise nicht alles vorhalten… Ende der Komfortzone!).
Wenn atomare oder pandemische Szenarien o.ä. dazukommen wird es sowieso spannend… anderes Thema.
Es spielt dann keine Rolle, wer auf dem Auto sitzt. FW/Paris & Marseille das Militär, wie in Brasilien, die Carabinieri (I) und die Gendarmerie (F) sind auch Militär und in D fliegt die Bundespolizei in der Luftrettung (orange RTH) mit.
Funktion geht vor!
Aus meiner Anwendersicht sind die Symbole aus den Normen etc. ausschlaggebend.
Dabei muß es jetzt nicht unbedingt 1:1 so aussehen, aber eine sofortige Erkennbarkeit sollte gegeben sein (siehe OFM).
Als Insider will ich mich nicht durch zig, zum Teil kreative, Auslegungen durchkämpfen müssen. So eine Kreativkarte ist wertlos.
Die ganze Normerei wird ja gerade deswegen betrieben, damit man mit einer Sprache sprechen (und erkennen) kann.
Den Laien betreffen viele Dinge ja auch nicht, bzw. deren Wissen beschränkt sich auf ein Feuerlöscher-Symbol oder, wenn man Glück hat, ein AED-Symbol.
Problematisch bleiben da auch die Rettungspunkte… jeder macht was er will. Der Kartenersteller kann sich irgendwas heraussuchen.
Vieles ist dann auch nur für das Indoor-Mapping interessant.
Siehe auch Flucht- und Rettungspläne!
Einen kleinen Haken sollte man aber erwähnen. Viele Symbole unterliegen, gerne auch länderabhänig, dem Urheber- und/oder Markenrecht.
In D ist z.B. der ‘Star of Life’ markenrechtlich geschützt und Nutzung ohne Genehmigung wird teuer! Der Kartenersteller kann ja mal nachfragen ob er für den guten Zweck bei OSM eine kostenfreie Lizenz bekommt.
In anderen Ländern kann es gänzlich anders aussehen.
Ein wichtiger Punkt: Die Karten sollten auf jeden Fall auch offline nutzbar sein (siehe z.B. OSMAnd).
D.H. z.B. flexibel nutzbare GPX-Daten und/oder Layer für diverse Anwendungen.
Profan-Anwendung: Alle Hydranten als GPX und so vom Smartphone bis zum Garmin nutzbar.
Die Profi’s haben ihre eigenen Werkzeuge, greifen aber auch gerne mal auf OSM, oder was sonst grad erreichbar ist, zurück.
Und z.B. bei einem flächendeckenden Blackout ist sehr schnell einiges nicht mehr erreichbar… oder z.B. der Mobilfunk, siehe Terrorlagen, bricht wegen Überlastung zusammen oder oder oder
Auch würde ich den Aufwand für die mobilen Endgeräte bei einer Internetseite gering halten.
Für die halte ich eine, schon angepasste, OSM-Navi-App, mit OSM-POI-Daten, für sinnvoller (mit standardisierten Symbolen und Offline-Fähigkeit).
Was die Internationalität angeht:
Eine deutsche Kartenseite sollte auch mit “deutschen” Symbolen arbeiten.
Viele Symbole sind heutzutage sowieso standadisiert und damit international identisch (siehe DIN EN ISO 7010… wobei sich die ‘Welt’ erstmal an die neuen Symbole gewöhnen darf).
Als deutscher Anwender, welcher Australier verirrt sich auf eine deutsche Seite, kenne ich meine nationale Symbolik und das Ausland interessiert mich nur peripher. Bei länderübergreifenden Einsätzen greift dann entweder eine europa-/weltweite Normung oder man verwendet eben “eigene Ausrüstung”. Die Symbole sind ehr nebensächlich, wenn die deutsche C-Schlauchkupplung nicht auf den tschechischen Hydranten passt… u.ä.
Btw… militärische, taktische Zeichen sind eigentlich weltweit verständlich. Innerhalb irgendwelcher Militärbündnisse sowieso.
Sogar ein TTIP würde zu Vereinheitlichungen führen.
Und wenn das alles nicht funktioniert, dann findet man in einer internationalen Ausschreibung auch mal einen Satz in der Art “Auszuführen nach DIN xyz” o.ä…
Der besagte Australier wird sich auch ehr seine australische Internetseite aufrufen und in D nach bekannten, australischen Symbolen suchen, weil in der OSM-Datenbank ja hoffentlich international ‘genormte’ Datensätze stehen.
Wie tief so eine Datensatzbeschreibung dann überhaupt geht ist auch nochmal zu hinterfragen.
- gibt es genug nationale Feinheiten (siehe Verkehrszeichen)… gegen nationale Egoismen sind wir eh nicht gefeit.
- sowieso soooviel fehlt, daß man schon froh sein kann einen Hydranten eingetragen zu bekommen. Und aktuell ist meiner Meinung nach wichtiger ‘flächendeckend’ alle Hydranten reinzukriegen, als sich mit den Details rumzuschlagen. Ob da jetzt eine Naß- oder Trockenleitung liegt, kann der Laie, und damit die Mehrzahl der Erfasser, eh nicht erkennen.
Die Profis haben ihre Daten und wenn man die Feuerwehren mal dazu bekommt ihre Daten auch in OSM einzupflegen und OSM tatsächlich produktiv einzusetzen… das dauert. Da kocht doch lieber jeder sein eigenes Süppchen… siehe AEDs.
Ich würde den Wert von OSM in dem Punkt nicht zu hoch hängen. Gibt ja auch ohne Feuerwehrspezialwissen genug Baustellen.
Und sich auf zuvielen Stellen zu verzetteln… nunja.
Wenn ein Kartenersteller sich viel Mühe machen will, kann er ja an den Ländergrenzen ‘umschalten’, damit jedes Land seine eigenen Symbole bekommt… technisch kein Thema… nur will ich als Deutscher ein französisches, oder gar chinesisches, Hydrantensymbol sehen?
Analogien zu dem Thema finden wir bei Verkehrszeichen, die auch erst irgendwann in den 70ern europaweit angeglichen wurden.
Die Nordamerikaner interessiert das aber auch nur peripher.
Noch schlimmer sieht es bei der Eisenbahn aus… die schlagen sich heute noch in D mit Signalen aus DDR-Zeiten herum!
Und von europaweit oder gar international … *räusper
Beim Signalerfassen kommt man da auch schnell vom Hundertsten ins Tausendste ohne fertig zu werden.
Von Falscherfassungen garnicht zu reden. Die Leute von ORM haben meinen Respekt.
Zusammengefaßt
Genormte Symbole, sofern vorhanden, verwenden, damit es jeder und das schnell versteht.
Dafür gibt es Normen und Symbole/Piktogramme.
Kein Problem habe ich damit, wenn Symbole, der genormten Logik folgend, zusammengesetzt oder abgewandelt, aber erkennbar, verwendet werden. Die aktuelle Symbolik bezieht sich ja meist auf Papier und läßt elektronische und damit auch variable Darstellungen außen vor.
Eine Hydrantendiskussion und ein Ergebnis daraus, sollte sich in der emergency-Diskussion wiederfinden, sonst ist es hier nur heiße Luft!
In diesem Sinne gutes Gelingen wünsche!