Kombinierter Fuß- und Fahrradweg - woher kommt die Abneigung

International sieht es ohnehin anders aus. Mit der Rechtlichen Widmung was ein Fahradweg oder ein Fußweg ist kommt da nicht unbedingt weiter. In Westafrika ist die Wegeinfrastruktur abseits der Städte und saatlicher Hauptverkehswege oft völlig informell und keine Institution sagt: Das ist ein Radweg und das ist ein Fußweg. Schilder stehen da auch keine. Wir brauchen eine flexible Methode die sowohl die rechtlich als auch die pragmatische Definition abdecken kann und das geht meines Erachtens mit dem Access Tag recht gut.

Das Problem mit “path” kann dann unangenehm werden, wenn der Weg einfach nicht fahrrad-tauglich ist: Trampelpfade durch’s Gelände über Stock und Stein. Rechtlich mögen solche Wege (im fernen Ausland) ja selbst für Motorräder erlaubt sein, aber der durchschnittliche Radfahrer wird umkehren und eine Ausweichroute suchen…
Da ist es schon hilfreich, wenn dem path weitere tags wie bicycle=designated/permissive/yes etc. mitgegeben werden.
Bei den Rad-/Fußwegen in Mitteleuropa pflege ich path mit diesen Zusätzen zu verwenden. Ich mache mich aber nicht daran, bestehendes Tagging zu ändern, soweit es nicht inhaltlich auf etwas wesentlich anderes hinausläuft.

:stuck_out_tongue:
ich tippe das sowieso nie manuell ein sondern wähle es aus

Da scheinst du ein Verständnisproblem zu haben.

hw=track sind Wege, die zum Befahren mit mehrspurigen Fahrzeugen für land- und forstwirtschaftliche Zwecke gedacht sind. Also die klassischen Feld- oder Waldwege, die in erster Linie zum Bewirtschaften da sind und von Wanderern lediglich mitgenutzt werden können.

hw=path sind Wege, die nicht zum Befahren mit mehrspurigen Fahrzeugen gedacht sind, unabhängig von ihrer Ausführung. Material und Befahrbarkeit werden mit surface=* und smoothness=* ausgedrückt.

Keineswegs ist hw=path „normalerweise für unbefestigte Wanderwege“ gedacht. Das ist eine Anwendung von path, aber nicht die führende.

–ks

Du hast den Quatsch nicht wirklich verstanden. :slight_smile:

Es ist genau umgekehrt. “path” war für “generische Nicht-Straße mit Mischnutzung” gedacht aber das Tag wurde unglücklich gewählt. Es wird für Trampelpfade “mißbraucht” weil das eine naheliegende Assoziation ist und es kein eigenes Tag für Trampelpfade gibt.

Es gab sogar mal ein proposal für highway=trail, das das Problem mit einem eindeutigen Tag gelöst hätte, aber das hat sich nicht durchgesetzt “weil man dafür ja path verwenden kann”. Also muß man bei einem path ohne weitere Tags halt immer raten ob 2 Meter breiter Spazierweg oder Trampelpfad. Warum einfach wenn’s auch chaotisch geht.

bye, Nop

@wegavision #1

Ich glaube mal zu Beginn meiner Mitgliedschaft aufgeschnappt zu haben, dass in geschlossenen Ortschaften die Wege die du meinst allgemein als Fußweg zu kartieren und außerhalb (im Gelände bspw.) als Pfad (false friend path). Ich habe das mal gemacht, ist lange her! Wie gesagt, dunkle Erinnerung :confused:

@Mueck #9
die alte schwarze Strichelung vermisse ich auch

auch ich empfinde das mit dem highway=path völlig verwirrend gelöst und würde mir wünschen, dass daran gearbeitet wird.

Ich finde hier im Wald immer wieder eigetragene Fusswege, die es meines erachtens nur in der Stadt gibt (eine Widmung im Wald ist jedenfalls unwahrscheinlich) oder sogar Reitwege, wenn der Fussweg zu uneben ist.

Meines Erachtens ist das allerdings weniger ein Problem des taggings an sich sondern der Editoren. Viele Menschen reagieren sehr unzufrieden, wenn ich eine Kiesstrasse von highway=track tracktype=2 umtagge zu highway=unclassified surface=compacted smoothness=good weil sie nicht verstehen, dass die erste Auswahl eigentlich die Bedeutung der Strasse im Strassennetz darstellt und das andere eben nur Implikationen sind.

Vielleicht kommt man mit der Überlegung weiter, dass die Editoren anfangen “Sammeltags” zu vergeben - es gibt meines Ermessens keinen Grund, warum zumindest in JOSM jeder Menüpunkt nur EINEN Datenbanktag hinzufügt.

Was meinst du mit „jeder Menüpunkt“? Wähle ich in JOSM Vorlagen → Straßen → Wege → Feld- oder Waldweg, bekomme ich einen Dialog, in dem ich alle relevanten Eigenschaften dieses Tracks erfassen kann, und beim Druck auf „OK“ werden alle Tags drangesetzt.

–ks

Mehrere Tags pro Menupunkt s.o.
Wenn es drum geht, mit einem Klick häufig selbst genutzte Kombinationen einzutragen, gibt es das schon lange: Per Anlegen eines eigenen Menueintrags.
Ist aber unkomfortabel und daher vermutlich wenig genutzt/bekannt.

Ich benutze highway=path nur für Trampelpfade… wie es auch damals auch vorgesehen war. Path für was anderes zu verwenden… schafft nur Verwirrung… bis dahin dass man sich nicht mehr auskennt was das eigentlich jetzt ist oder soll… Renderer wissen auch manchmal auch nicht mehr was sie damit machen sollen… mehr Probleme kaum Vorteile. Man macht sich das einfach unnötig kompliziert…

Wer Path verwendet sollte bitte auch klarstellen mit zusätzlichen Tags das es kein Trampelpfad ist! Breite, Oberfläche usw. ist Minimum. Bei footway & cycleway gehe ich von einer gewissen Breite und Qualität aus… was bei Path einfach nicht klar ist was auch historisch bedingt ist.

Was den Fußgänger betrifft, interessieren sich ein Routing-Programme nur an foot=no, access=no der Rest in diesen Programmen egal… es ist ihnen auch nicht zu verübeln. Also wenn ich highway=cycleway tag… dann wird der Fußgänger trotzdem darüber geleitet…

Man sollte nur das Erfassen was verboten ist und nicht alles was erlaubt ist… (außer man hat erst alles verboten oder ähnlich)

Also genügt für einen Fuß- u. Radweg ein Highway=cycleway, für reine Radwege zusätzlich foot=no.

So ist das definitiv nicht empfehlenswert, denn sowohl die Standard-Access-Restrictions als auch die speziellen Access-Restrictions für Deutschland sagen genau das Gegenteil aus. Ein highway=cycleway impliziert also foot=no. Es mag zwar sein, dass die meiste Routing-Software das kaum beachtet, aber es wird ihr empfohlen. Das sollte man also nicht durch umgekehrtes Tagging torpedieren.

Gegenbeispiel (Münster) :

https://www.openstreetmap.org/directions?engine=mapzen_foot&route=51.99924%2C7.58898%3B51.99761%2C7.58683#map=16/51.9964/7.5887

Stimmt leider auch nicht.
Hier das Proposal von 2007:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Approved_features/Path

Auch die Wandereitkarte für Wanderer routet dort die Fußgänger nicht über das “Gegenbeispiel (Münster)” und ich hätte auch nichts anderes erwartet.

@miche101: Wie kommst Du darauf, dass in OSM ein highway=cycleway ohne weitere access-Tags in Deutschland für Fußgänger erlaubt wäre?

Das mit den tracks ist mir bekannt,
Neu ist mir dass nach deiner path-Definition der path-Tag sowohl für Fußwege als auch für Radwege verwendet werden kann, die Tags footway + cycleway also ersetzen sollen/können - das ist dann natürlich wieder logisch;-)

Ok, Mapzen macht das anders… dafür macht es aber der Graphhopper :wink:

Ja schau an, foot=yes! Im Proposal von 2007 steht sogar das foot=yes… auch von cycleway aufgedrückt wird.

highway=path+bicycle=designated+foot=yes is supposed to be equivalent to highway=cycleway

Wie ich darauf komme… Erfahrung mit dem ganzen hier…

Ne, hier hast du leider zu kurz gelesen. Da steht

Was leider eine denkbar blöde Formulierung wäre. Wär besser gewesen, man hätte das foot=yes auf beiden Seiten weggelassen. Also, um ganz genau zu sein hast du sogar Recht, denn bis 2012 stand es da genau so, wie du es gelesen hast, aber zumindest die letzten 5 Jahre ist es nicht mehr so.

Ja des kann sein… ich lese gerne die Orginalversionen… also zum Zeitpunkt der Abstimmung bei einem Proposal. Danach sollte sich normalerweise Inhaltlich nichts mehr ändern… sonst müsste man ja neu Abstimmen werden. Wie man jetzt sieht wurde etwas Inhaltlich geändert, ja, dürfe eigentlich nicht sein… :confused:

Ja, leider hält Graphhopper sich nicht an die Regeln aus dem Wiki.

Ja, das mag sein… erzielt aber damit bessere Ergebnisse… :wink:

Ja, weil die Mapper sich auch nicht an die Regeln aus dem Wiki halten. :wink: