Zwischen Langensteinbach und Mutschelbach gibt es den “Hochwasserdamm”. Der kleine Bach wird durch eine große Erdaufschüttung geleitet, die bei Hochwasser ein Aufstauen erlaubt.
Damm oder Deich?
Ich habe mir deutsche und englische Definitionen angesehen.
Die englische dam-Definition ist sehr eindeutig: Ein Damm ist eine Mauer. Hier ist es keine Mauer, also auch kein Damm.
Aber die deutsche dam-Definition spricht nur von “Bauwerk” und sagt, eine Sperrmauer wäre eine mögliche Ausprägung. Also doch nicht so ganz klar? (Unterschiedliche Definitionen von englisch und deutsch kann ich gar nicht leiden!)
Dyke ist auf Deutsch und Englisch ein Bauwerk zum Hochwasserschutz. Das passt. Aber eine Staumauer ist doch auch für den Hochwasserschutz.
Bei dam (deutsch) steht sogar: “Deich = Damm, um vor Hochwasser zu schützen”
Fann steht auf der Deich-Seite, ein Damm wäre “quer zur Fließrichtung”. Das deutet wiederum darauf hin, dass die Autoren bei “Deich” von einem Bach nur an die Begrenzungen links und rechts gedacht haben.
Oh, ein paar mögliche Unterscheidungen hätte ich auch.
Ein Damm staut permanent, ein Deich nur bei Hochwasser.
Dann wäre es ein Deich.
Ein Damm ist aus Stein oder Beton. Ein Deich ist ein Erdwall. (Englische OSM-Definition)
Dann wäre es ein Deich.
Ein Damm hat einen Durchfluss, den man öffnen oder schließen kann. Ein Deich nicht.
Dann wäre es ein Damm.
Wir suchen hier ja die Maps-Definition. Offiziell heißt das Ding “Damm”. Ein Blick zu Wikipedia macht auch nicht schlauer: Deiche “sind Bauwerke, die als Damm längsseits eines Flusses oder des Meeresufers liegen”.
Ein Damm staut Wasser auf, wobei der Zweck darin besteht, das aufgestaute Wasser zu nutzen (Trinkwasserversorgung, Energiegewinnung).
Ein Deich hält ein auftretendes Zuviel an Wasser zurück, wobei der Zweck darin besteht, das Land hinter dem Deich vor Überflutung zu schützen.
Dämme, auch große Staudämme können aus Lockergestein (Kies-Sand-Schluff-Gemisch) geschüttet sein, siehe z.B. https://de.wikipedia.org/wiki/Sylvensteinspeicher#Staudamm
Kleinere Dämme zum zeitweisen Hochwasserrückhalt sind fast immer Erddämme, weil billiger. Nur bei Platzmangel werden Spundwände/Mauern gebaut.
Die Thülsfelder Talsperre nörlich von Cloppenburg wird durch einen Damm aufgestaut, der aber an den Seiten weitergeführt wird, da die Gegend sehr flach ist. in diesen seitlichen Bereichen kommt steht das Wasser bei Normalstau aber nicht bis an den Damm heran, die Dämme haben ihre Funktion daher lediglich bei Hochwassersituationen. Ich stand auch vor der Frage Damm oder Deich und habe mich letztendlich für “dam” entschieden. https://www.openstreetmap.org/#map=14/52.9233/7.9351
Ich kann gut verstehen, dass Ihr hier mit Sprachgefühl und offiziellen Bezeichnungen argumentiert. Das war aber nicht meine Frage. Meine Frage ware, wie das richtig getaggt wird. Und wir alle wissen, doch, dass das nicht immer was mit gesundem Sprachgefühl zu tun hat.
Okay, ich spitze es mal zu:
Was ist maßgeblich? Englische oder deutsche Tag-Definition? Die englische! (Es sei denn, es geht um spezifisch deutsche Dinge wie Verkehrsregeln.) Und dort steht, waterway=dam is “A wall built across a river or stream to impound the water.” Eine Mauer also. Die deutsche Übersetzung müsste also angepasst werden.
Die englische OSM-Wiki-Definition ist in der Beschränkung auf “wall” zu spezifisch. “wall” könnte besser durch “barrier” ersetzt werden, siehe auch englische wikipedia, die ausdrücklich Erddämme einschließt: https://en.wikipedia.org/wiki/Dam
Nun der Unterschied zwischen einer “Sollüberschwemmungszone” und einem Regenrückhaltebecken ist ja in Grunde nur die Wassermenge ab der die Konstruktion verwendet wird und die Bauart.
Die Hochwasserschutzinformationen haben wir wohl garnicht in Der Datenbank - Oder Irre och Mich da?
Und was wäre dann überhaupt der Sinn, das zu unterscheiden?
Und in Norddeutschen Flachland kriegst Du ja das Problem, das die Flüsse als Bundeswasserstrassen ausgebaut sind und Du dieses quer oder parallel garnicht so einfach fesstellen kannst. Dann ist ja jede Prallhangregulierung ein Damm ?