Bing rollt neue Luftbilder aus (?)

Ich benutze für den Aachener Raum die Luftbilder der Niederländischen PDOK. Die hören glücklicherweise nicht direkt an der Grenze auf. In dem Zusammenhang wäre es gut zu erfahren, was der Stand mit dem NRW-Atlas ist. Da hat man ja schon länger nichts mehr von gehört.

Hier in Celle und Umgebung ist die Quelle identisch mit den DigitalGlobe Standard Bildern, allerdings wurden die Kanäle wohl anders miteinander kombiniert.

Bing
DigitalGlobe

Dadurch leider eine Verschlechterung. Zumindest sind sie geringfügig anders entzerrt (aber nicht unbedingt besser).

Die Bilder sind teilweise vom ca. Februar 2017 (manchmal noch Schnee zu sehen), also recht aktuell.

Die Bilder wurden deutlich über den Wolken aufgenommen und sind teilweise mit den DigitalGlobe Standard Bildern identisch, bis auf die etwas andere Entzerrung.
Sind also Satelliten-Aufnahmen.

Positiv ist die relativ hohe Aktualität.
Lagegenauigkeit, Auflösung und Bildqualität hingegen sind ziemlich schlecht.
Hoffentlich ersetzt Mapbox die alten “Bing-Bilder” nicht auch durch solche Satellitenbilder.

Glücklicherweise bleiben, soweit ich bisher gesehen habe, die alten “Bing-Bilder” in einigen größeren Städten (welche eine höhere Auflösung haben als auf dem Land) erhalten.

Ich möchte hier auch auf die Strava-Heatmaps hinweisen, diese eignen sich oft sehr gut zur Ermittelung des Versatzes:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Strava

Blöd ist, dass sich der Versatz oft 150m weiter schon wieder um 10m unterscheidet.

Zustimmung zu allen Vorrednern. :roll_eyes:

Ich muss mein hartes Urteil insofern etwas abschwächen, als z.B. in Industriegebieten mit ihrer großräumigen, oft im Umriss relativ einfachen Bebauung das Mapping nach den neuen Bildern schon möglich ist. Ich habe gerade das Industriegebiet Buchäcker bei Bad Rappenau aktualisiert bzw. die dort von mir nach Handskizzen eingetragenen Straßen und Gebäude präzisiert. Das funktionierte ganz gut; zur (weitgehenden) Korrektur des Versatzes habe ich die Luftbilder mit dem (offset-freien) Maps4BW verglichen. In Wohngebieten dagegen mit ihrer kleinräumigen, teils in den Formen sehr einfallsreichen Bebauung sowie für alle Spezialzwecke (z.B. Mapping historischer Parkanlagen, überhaupt Mikro-Mapping aller Art) sind die neuen Bilder eben wirklich deutlich weniger brauchbar als die alten …

Ich verstehe allerdings nicht, warum MS das macht. Ich dachte, Bing Maps sollte eine ernsthafte Alternative zu Google Maps sein. Da viele Menschen, gerade auch Laien, Luftbilder sehr schätzen, wären gute aktuelle Luftbilder ein klarer Vorteil – und die neuen schlechten Bilder sind ein weiterer Grund für solche Leute, besser Googles Kartendienste zu benutzen. Da es MS gewiss nicht an Geld fehlt, um bessere Bilder einzukaufen, verstehe ich das Vorgehen nicht … wird Bing kein großer Wert mehr zugeschrieben?

Och, Einfamilienhäuser bekommt man mit etwas Kreativität schon hin. Unschlagbar sind die neuen Bing-Bilder natürlich für landuse-Aktualisierungen - hier etwa haben sich die örtlichen Tagebaue erweitert und dabei ein paar Feldwege “verschluckt”. So etwas kann man nur sinnvoll mit aktuellen Luftbildern mappen.

Kostet weniger.

U.a. mit der flächendeckenden Befliegung großer Teile Europas 2010-2013 (**) haben sie probiert in Europa erfolgreich zu werden, scheint nicht viel geholfen zu haben.
Inzwischen hat Microsoft große Teile der Technologie zur Erfassung von Geodaten (u.a. Kameraautos, Patente, ca. 100 Mitarbeiter) an Uber verkauft, erfasst die Daten also jetzt nicht mehr selbst und erwirbt stattdessen nur Nutzungslizenzen(*) für Bing Maps.
Microsoft will vermutlich nicht noch weitere Milliarden mit Bing versenken.

(*) Immerhin haben sie die Option auf OSM-Karten-Daten umzusteigen und könnten dies bei den Preisverhandlungen erwähnen. :wink:

edit: (**) USA war natürlich auch mit dabei.
“Global Ortho Program” hieß das:
http://www.isprs-ann-photogramm-remote-sens-spatial-inf-sci.net/I-4/53/2012/isprsannals-I-4-53-2012.pdf
https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=11373

@whb: Danke für die Erklärung! Ja, vor diesem Hgr. kann man das einigermaßen verstehen …

Ziemlich gewöhnungsbedürftig, aber man kann damit arbeiten.
Stand dürfte nicht 2017 sein, da fehlen bei mir einige Gebäude.

Mein Versatz dreht sich so um -5.21, 5.08, ist aber wie bereits geschrieben alle paar Kilometer anders?!

Ja, das muss 2016 sein.

Naja, das war bisher schon so … Das hängt v.a. vom Gelände ab – wäre die Erdoberfläche plan, dann wäre die Korrektur ja ein Kinderspiel, aber durch Hügel und Täler entstehen unterschiedliche Offsets.

Habe meinen Beitrag #32 angepasst.
Im verlinkten PDF steht:

Da hatte Microsoft mit den eigenen Befliegungen also ursprünglich sehr viel mehr vor.

Kommt auf die Region an, ich habe bisher Bilder von 2015 bis Anfang 2017 entdeckt.
Sind erstaunlich viele Winterbilder und auch Wolken dabei.

Juhu (?), in Ludwigsburg gibt es auch neue Bilder. Auf den ersten Blick mal gar nicht so schlecht. Und die Gebäude sind auch schön schief, da kann man gleich die Geschosse abzählen. :slight_smile:

Die Schiefe der Gebäude hängt von der Position im Aufnahmestreifen ab. Im Außenbereich (=größere Schiefe) ist die Tendenz zu Versatz und die Änderung größer, da sich da Ungenauigkeiten im Geländemodell stärker auswirken.
In “meinem” Bereich ist der Versatz größer (fast 10m) und die Änderungsrate höher (ca. 200-300m) als im alten Bing, die Auflösung schlechter. Der Stand ist etwa Anfang 2017.
Je nach Anforderung (Aktualität vs. Auflösung) muss man halt zwischen verschieden Hintergrundbildern springen: Digitalglobe Standard ist etwas älter, hat aber bessere Auflösung (wie Bing vorher), DG “Premium” dagegen ist noch älter und mit schlechterer Auflösung, taugt also höchstens für die Historie.
Hier in BW ist die schlechtere Auflösung für Gebäude nicht so dramatisch, da wir ja Maps4BW haben. Das ist aber wiederum nicht so aktuell.
Aber Achtung: Das kann in jeder Gegend anders aussehen.

AFAIS ist das Bing vorher.

–ks

Nicht überall (in der Welt).
Dort wo (fast) gleich: Selbe Quelle, aber leicht andere Entzerrung (Offset um 1-2m verschieden). An den Stellen wo ich es mit Maps4BW überprüft habe, war Georeferenzierung in DG genauer.

Supertolle Artefakte gibt es auf den neuen Bildern auch … z.B. hier. Wurde da ein Flugzeug o.Ä. entfernt? Oder ist da gerade irgendein Yogi/Mönch/Politiker zu Gast in der Burgunderstraße und seine strahlende Aura wurde von der Satellitenkamera eingefangen? Jedenfalls würde ich für die Bildbearbeitung, falls das eine sein soll, glatt die Note 6 vergeben.

Wie auch immer, ich bin gottfroh a) über Maps4BW (trotz aller Fehler und Atavismen), b) dafür, dass wir neuerdings auch die beiden DigitalGlobe-Layer benutzen dürfen …

So ist es.

Simple Totalrefektion der Solaranlage auf Haus Nr 28 ?

Gut möglich für den rechten Teil (die komplett weiße Fläche). Aber woher kommt der bunt schillernde „Ausfluss“ nach Westen quer über die Straße, und der seltsame schwarze grobpixelige Rand? Das ist es, was mich so verwirrt (meine Kameras machen so etwas nicht, auch wenn ich direkt in die Sonne halte), und dieser „Ausfluss“ ist es auch, der mich ärgert, da er ja mehrere andere Häuser abdeckt … daher kam ich auf die Idee, dass das schlechte Bildbearbeitung sei.

Habt ihr meinen Beitrag von gestern gelesen? Dort habe ich Vergleichsbilder zwischen Bing und DigitalGlobe gepostet, ebenfalls mit Reflexionen.

Ich kenne es noch vom Arbeiten mit Landsat TM, dass bei Überstrahlungen der Sensor erst mal etliche Pixel weit irritiert ist, bevor er wieder sauber arbeitet. Das würde ich auch hier vermuten. Und/oder evtl. der Versuch einer automagischen Korrektur, weil die Software vermutet hat, dass da ein korrigierbarer Fehler vorliegt. Man erkennt ja ansatzweise Landschaft drunter, hat wohl nicht ganz oder zu stark funktioniert oder was auch immer, da müsste man Details der Arbeitsweise kennen … Also alles keine Alien-Invasion …:cool:

Hier bei mir in der Gegend sehe ich an einigen Stellen alte und neue Bilder aneinandergrenzend. Die neuen scheinen mit nicht wirklich neu zu sein. In den letzten zwei Jahren gebaute Gebäude sind nicht zu sehen. Dafür sind die neuen Bilder deutlich unschärfer und zeigen einen stärkeren Versatz. Waren die alten Luftbilder “zu gut” und werden daher ausgetauscht?