Wie man hier an der Diskussion sieht, ist es nicht so leicht mit den Definitionen usw. Da stellt sich fĂŒr mich gleich mal die Frage: OSM ist ein Gemeinschaftsprojekt, wo möglichst viele âLaienâ (also keine professionellen Kartografen, Geometer usw.) mitwirken. Und dann beginnen die Probleme schon an den Definitionen. Ja bitte wie soll da jemals eine einfache Adresssuche praktikabel funktionieren?
Auch das nachtrĂ€gliche Ăndern von vielleicht hunderten/Tausenden Ortschaften/Weilern/Ărtlichkeiten (ich möchte jetzt bewuĂt nicht die Begriffe hier diskutieren) ist schlichtweg ein immenser Arbeitsaufwand im Vergleich zu ein paar Zeilen Programmcode in der Suche von Nominatim. Steht mMn in keiner Relation, weil die Adressdaten sind ja in der Datenbank vorhanden. Zudem wissen wir auch nicht, wie viele Adressen de facto betroffen sind. Sieht man sich auf Regio-OSM die Abdeckung der Adressen in der Steiermark allgemein an, so sieht man, dass bis auf die Landeshauptstadt Graz und eben der SĂŒdoststeiermark praktisch eine WĂŒste herrscht. Kurzum: da schlummern noch sehr viele âLeichenâ im Keller, die gleiches Problem haben dĂŒrften, so sie mal eingearbeitet werden.
Das Problem scheint ja erst jetzt hoch gekommen zu sein, weil ich im pol.Bezirk SĂŒdoststeiermark Tausende Adressen eingepflegt habe und diese natĂŒrlich auch dann finden will (macht ja keinen Sinn sonst ).
Aus meiner Sicht ist die Adress-Suchpraxis in Nominatim ungenĂŒgend dargestellt, da schon das Problem bei Definitionen beginnt, die unklar/unprĂ€zise usw. sind, wonach offenbar das Programm vorgeht. Da stellt sich immer die Frage: pressen wir die RealitĂ€t in den Computer oder passt sich die EDV/Programme dem Userverhalten an? Ich meine, warum ĂŒberhaupt diese EDV-technische âKasteiungâ, dass eine Adresse zwangslĂ€ufig einen âhamletâ, âvillageâ oder sonst einen Tag braucht? Ist eine Adresse in OSM eingearbeitet, ergo die Daten in der datenbank, dann soll sie auch gefunden werden - egal in welchem Zusammenhang (Art der Ortschaft/Definitionsfrage) sie auftritt - wozu ist denn sonst bitte eine Adresse ĂŒberhaupt da?
Wenn man von Ărtlichkeiten spricht, die sicherlich auch unbewohnt sind, es aber dort ein Haus mit z.B. dem Namen âAn der Blumenwieseâ gibt, wo ein Haus mit der Adresse âAn der Blumenwiese 1â steht, interessiert es doch keinen Menschen, ob die Blumenwiese bewohnt/unbewohnt oder sonst irgendwas ist. Ob es dazu vielleicht einen Weiler oder sonst was gibt, was in OSM extra getaggt werden muss, damit die Adresssuche funktioniert. Ev. möchte ich mit dem Auto/Routenplaner dort hin fahren oder nachschauen, was sich in der nĂ€heren Umgebung befindet. Dementsprechend sollte man sie bedingungslos finden. Hat eine Gemeinde die Adresse âAn der Blumenwiese 1â vergeben haben, so meine ich, dass jede Adresssuche das finden muss. Auch wenn es 500 Adressen in einem Land mit âAn der Blumenwiese 1â gibt, dann kann man ja Filter zwecks der Ăbersicht nach schalten (haben wir anderswo schon diskutiert)âŠ
Der Ort âEdelstaudenâ (oder der Weiler oder wie auch immer man es bezeichnet - hier fĂ€ngt es schon an einer klaren Abgrenzung der unterschiedlichen Definitionen an) hat in diesem Sinne keine geschlossene Siedlung bzw. erstreckt sich auf mehrere Quadratkilometer. Es stehen klarerweise ein paar HĂ€user an der dortigen LandesstraĂe (bin ja schon oft genug dort durchgefahren), aber es stehen auch ein paar HĂ€user ein paar Hundert Meter oder Kilometer von diesem entfernt, die auch Edelstauden sind. Und dann stehen eben sehr viele HĂ€user einzeln in der Landschaft rum, die mehrere Hundert Meter abstand zueinander haben, aber auch Edelstauden sind.
Aber, gehen wir bitte vom âFallbsp. Edelstaudenâ weg und schauen sich andere Ortschaften, wie ich schon oben erwĂ€hnt habe, an: Gniebing, Bairisch Kölldorf und viele mehr). Dort stellt sich die Definitionsfrage ob das ein âHamletâ, âlocalityâ oder sonst was ist, nicht, denn diese Orte sind als âvillageâ getaggt. Auch hierbei funktioniert die Suche mangelhaft oder gar nicht. Also scheint das nicht ganz das Problem bzw. die Lösung dessen zu sein.
Gewiss ist in diesem Fall (alle Ortschaften liegen in der Region bzw. dem pol. Bezirk SĂŒdoststeiermark) der hohe Grad an Streusiedlungen, bedingt durch jahrelange raumplanerischen MĂ€ngel der Politik mitverantwortlich. Dennoch darf das mMn keine EDV-Probleme bereiten, weil sie offenbar in einem zu engen Radius vom formell getaggten Ort ausgeht. Vielfach sind geschlossene Siedlungen, wie man das selbst in lĂ€ndlichen Gebieten anderswo in Ăsterreich, aber sicherlich auch DE, PL, HU usw. findet, in unserer Gegend zwar durchaus vorhanden, das Gegenteil kommt aber genauso oft vor. Zudem haben Gemeinden vor jahrzehnten Hausnummern nach Katastralgemeinden oder auch nach Ărtlichkeiten vergeben. Ist also historisch gewachsen, und muss man so hinnehmen. Manche Gemeinden sind auf StraĂennamen kĂŒrzlich umgestiegen um die Navigation etwas zu erleichtern, dann hat man das Problem kaum/nicht.
Letzten Endes wĂ€re aufgrund der starken Zersiedelung es speziell in meiner Region wichtig, dass die Adresssuche funktioniert. Weil, hausnummer 1 steht nicht neben 2 oder 3 und 60 nicht neben 61 oder 59. Mitunter sind die Kilometerweit auseinander und die Anfahrt gestaltet sich schwieriger. Das ist im Ăbrigen auch ein Problem, worĂŒber Zusteller (Pakete, Logistiker usw.) klagen in unserer Gegend. Mit dem Navi kommst nicht immer weit, weil die Hausnummern entweder fehlerhaft eingearbeitet sind oder alle Hausnummern nur in der Mitte des jeweiligen Orts angezeigt werden, was klarerweise ein Blödsinn ist.