ele-Angaben an Straßennodes

Die Höhenangaben kommen offenbar aus seinen GPX-Tracks http://www.openstreetmap.org/user/FrankM/traces. Und davon hat er viele hochgeladen. Es dürfte also jede Menge hochpräzise Höhenangaben geben :wink:


...
<trkpt lat="49.86" lon="8.55783333333">
  <ele>100.595092773</ele> 
  <time>2004-10-02T15:08:39Z</time>
</trkpt>
...

Gegen eine Entfernung solchen Unsinns habe ich übrigens nichts.

ich finde eine ele-Angabe ohne Hinzuziehung des Höhenbezugssystems reichlich unbrauchbar. Im Zusammenhang z.B. mit natural=peak (oder anderem) ja sogar Taggen für den Renderer…

Grundsätzlich sollte man allen Höhenangaben das Höhenbezugssystem mitgeben und den Zahlwert stets auf eine Nachkommastelle beschränken…

Sven

Wieso das? Die Höhe eines Berggipfels ist ein wichtiges Attribut.

Das Höhenmodell anzugeben macht aber auf jeden Fall Sinn, da im Wiki ziemlicher Quatsch steht.

Wenn zwei Richtungsfahrbahnen einer handelsüblichen Autobahn um mehr als ein Meter auseinanderliegen, sind das mit Sicherheit keine ground-truth-Daten. Zumindest eine der Angaben nicht. Das lässt sich allein aus den Zahlen mit Sicherheit sagen. Nicht mit Sicherheit sagen lässt sich jedoch, ob zumindest eine der beiden hinreichend genau ist, um sie zumindest mit einer Nachkommastelle in der Datenbank zu lassen – und welche.

–ks

weil ele ohne Angabe des Höhenbezugssystems in meinen Augen Quatsch ist. Es zeigt eine schöne Zahl, die aber keinen Bezug hat.
Auch wenn Wiki bei ele wgs84 vorraussetzt… wage ich es zu bezweifeln, ob sich Mapper immer daran gehalten hat.

Gerade bei den diversen mittlerweile freigebenen Daten, halte ich aber z.B. ele:DHHN92=*. für besser.

Solche Disskussion hatten wir vor längerem schon gelegentlich.

Sven

War das nicht so, dass handelsübliche GPS Geräte immer recht gut die Position wiedergeben aber was die Höhe angeht leider oft ziemlichen Unfug liefern? Jedenfalls las ich die Empfehlung bei Bergtouren lieber auf den barometrischen Höhenmesser als auf das GPS zu vertrauen schon sehr oft.

Eigentlich Schade, dass es keinen sinnvollen Weg gibt, Höhendaten wirklich än vielen Wegpunkten zu erfassen.

Ja, ist so. Nicht umsonst messen auch modernste Flugzeuge ihre Höhe immer noch barometrisch, das ist auch bei einfachen Geräten schon metergenau. GPS ist auf laterale Messung optimiert und bei Höhendaten um Größenordnungen weniger präzise, da sind 40 m Abweichung keine Seltenheit.

–ks

Aber nur wenn du den Höhenmesser kallibriert hast. Und das musst du immer wieder machen, sonst hast du auch ganz schnell Abweichungen von 80-100m.

Ganz so schlimm ist es nicht. VDOP ist typischerweise Faktor 2 schlechter als wie HDOP.

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Genauigkeit_von_GPS-Daten

Dazu kommt dann noch die Güte des Geoid-Modells welches zur Umrechnung der GPS-Höhe zur Normal-Höhe notwendig ist.

Ein wichtiger Einwand. Ich vermute, die Schwächen einer Messung mit GPS sind besser bekannt als als das Warum und Wie der Kalibrierung des Barometers. Viele schwelgen vermutlich im Gefühl höchster Genauigkeit, obwohl sie schon drei Wetterwechsel seit der letzten schlechten Kalibrierung hinter sich haben.

Grüße

Max, ehemals Träger des orangen Schnürsenkels am Hosenträger, mit dem echte Navigatoren auf Berghütten stolz den Besitz eines Höhenmessers dokumentierten :wink:

Leider doch. Die DOP-Werte werden theoretisch aus der Satellitenkonstellation berechnet und haben oft sehr wenig mit der tatsächlichen Genauigkeit des Einzelwertes zu tun, insbesondere bei VDOP.

Als Höhenreferenz wird im Wiki momentan EGM96 empfohlen, das bis auf ca. 1 m den nationalen Höhenangeben entspricht.
Wer ganz genau sein will, kann bei aktuellen Angaben in DE ele:DHHN92 eintragen. Ein ele:local reicht aber auch.

Früher war nach meiner Erinnerung die Empfehlung, in OSM das WGS84-Ellipsoid zu verwenden. Das wurde aber weitgehend ignoriert, da es fast immer vom lokalen Wert (über NN) abweicht. So wie ich das sehe, wurde das Wiki der Tagging-Praxis angepasst.

Zur barometrischen Unterstützung: Einen Eindruck dieser Genauigkeit bekommt man, wenn man nach einer Rundwanderung/-reise die Höhe zu Anfang und am Ende vergleicht. Da kommen gern etliche Meter zusammen.
Vorteil der Barometerhöhen: Sie zappeln nicht so wie die GPS-Höhen und sind viel besser für Relativangaben wie Gefälle/Steigung geeignet.

Fazit: Alles unterhalb 1 m ist bis auf seltene Ausnahmen (genau eingemessene Punkte) bei ele Unsinn.
Wenn man theoretisch die Messungenauigkeit mit angeben würde, wäre das sofort einsichtig.

wobei man auch hier schon wieder aufpassen muß, denn DHHN2016 hält Einzug und dürfe in den nächsten Jahren relevant werden…

vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Normalh%C3%B6hennull

Edit:

weiterer Link: http://www.adv-online.de/Geodaetische-Grundlagen/DHHN2016/

Sven

Was sollen die Höhenangaben überhaupt? Wer Höhenlinien haben will, nimmt dafür z.B. SRTM.

Ich verstehe den Sinn von Höhenangaben bei Bergspitzen, nicht aber bei gewöhnlichen Nodes.

Danke für den wichtigen ergänzenden Hinweis, das mache ich schon unterbewusst :slight_smile: Wenn das Wetter nicht sehr wechselhaft ist, sollte zweimal täglich reichen. Bei plötzlich aufziehendem Gewitter kann man da aber schon mal einige Dutzend Meter emporschweben (1 hPa entspricht etwa 8 Meter).

–ks

Tja, wenn ich mich erinnere, gab es da an der Grenze Deutschland-Schweiz schon Probleme bei Brücken, weil die Umrechung zwischen beiden System genau falsch rum geamcht wurde (aber nur n halber Meter…). Welche Bezugssysteme bei jener Autobahn verwendet wurden, ist mir nicht bekannt.

Ja, so ne Schlamperei ist mir heute auch unterlaufen: zuletzt am Samstag kalibriert, radelte ich heute am Rhein 15m unter dem Meeresspiegel entlang…

Das ist so nicht richtig.
Die Flughöhe wird immer noch mit einem Funk-Höhenmesser gemessen. Dieser wird bei geringen Flughöhen eingesetzt, um den Abstand zur Erdoberfläche zu messen. Ab einer gewissen Flughöhe wird auf ein anderes Messsystem umgeschaltet, es wird nach Flugflächen geflogen. Dabei ist nur der vertikale Abstand der Flugzeuge untereinander wichtig, damit sie nicht miteinander kollidieren. Der Abstand der Flugflächen zueinander beträgt 1000 ft, in Ausnahmefällen 2000 ft. Dieses Flugflächensystem hat als Bezugsdruck immer 1013 mBar, egal wie hoch der reale Luftdruck ist. Schlimmstenfalls werden per Order die unterste(n) Flugfläche(n) für nicht nutzbar erklärt. Dafür nimmt man den barometrischen Drucksensor.
Navigation wird zum größten Teil mit GPS-gestützten Navigationssystemen durchgeführt, u.a. auch der Landeanflug. Und dabei wird auch die Höhe mittels GPS-Daten ermittelt, allerdings mittels eines korrigierten GPS-Signals (DGPS). Die Genauigkeit liegt im cm-Bereich. Das wird aber wohl kaum einer der Mapper einsetzen.

Gruß Protoxenus

Oha …

Der Radar-Höhenmesser (misst direkt Höhe über Grund) kommt nur ergänzend im Landeanflug zum Einsatz und ist in der Regel mit einem Bodenannäherungswarnsystem (GPWS) gekoppelt. Grundsätzlich wird die Flughöhe, auch die Flugfläche, immer über den statischen Außendruck, also barometrisch gemessen. Unterhalb der Transition Altitude (im Steigflug, normal 5000 ft) bzw. des Transition Level (im Sinkflug, normal FL 60) wird dazu am Höhenmesser der aktuelle lokale auf Meereshöhe reduzierte Luftdruck (QNH) eingestellt, so dass er die tatsächliche fliegerische Höhe über MSL anzeigt (das ist nicht ganz die exakte tatsächliche Höhe, weil die ICAO-Standardatmosphäre den Einfluss von Temperatur und Luftfeuchtigkeit vernachlässigt). Oberhalb wird nach Flugflächen geflogen, richtig, und zwar ebenfalls nach barometrischer Messung bei Bezugsdruck fest 1013,25 hPa, unabhängig vom tatsächlichen Luftdruck.

Es ist keinesfalls so, dass die barometrische Messung nur ein Backup für Sonderfälle ist!

Glaub’s einem Fluglehrer einfach :slight_smile:

–ks

Als zusätzliche Angabe z.B. für Kalibrierung von barometrischen Höhenmessern an Kreuzungen. Die Genauigkeit und Auflösung von SRTM reicht für Höhenlinien (meist) aus, aber dafür nicht. Da sind schon Abweichungen von zig Metern möglich.

Ok, ich habe mich vielleicht missverständlich und unvollständig ausgedrückt. Das der barometrische Höhenmesser nur Backup für Sonderfälle ist, habe ich nicht geschrieben.
Mir ging es in erster Linie darum, dass in der modernen Luftfahrt GPS eine große Rolle spielt, sehr genau ist und nicht vernachlässigt wird.

Und mit dem Glauben… Wissen ist Macht.

Nichts für Ungut

Protoxenus

Das ist richtig. Aber dass GPS dort auch zur Höhenmessung verwendet wird, wäre mir vollkommen neu. Hätte auch den Nachteil, dass der (für alle barometrischen Höhenmesser gleiche) Messfehler durch die Differenz zwischen tatsächlichen Verhältnissen und der ICAO-Standardatmosphäre nicht berücksichtigt wird: wo ein genauer GPS-Höhenmesser 2500 ft anzeigt, zeigt ein korrekt eingestellter barometrischer vielleicht schon 2600 ft. Wär nicht gut. Daher wird in der Luftfahrt grundsätzlich barometrisch gemessen: unterhalb TA/TL als Altitude nach QNH, oberhalb als FL nach Standarddruck.

Lateral navigiert wird freilich viel nach GPS, weil’s simpel und bequem ist. Darf auch ergänzend genutzt werden, aber Navigation allein nach GPS ist in der gesamten zivilen Luftfahrt unzulässig, weil das immer noch vom US-Militär betrieben wird und jederzeit abgeschaltet oder unscharf geschaltet werden kann, und dann säße man etwas in der Tinte. Im Flug muss man jederzeit auf die klassische Funknavigation nach VOR/NDB zurückgreifen oder nach Sicht navigieren können.

Jetzt ist aber gut hier mit OT :slight_smile:

–ks