Wie habt ihr angefangen?

Wie ihr unschwer erkennen könnt bin ich neu hier und weil ich nicht das nächtse “Wie fange ich an und was muss ich beachten” Thema eröffnen will, möchte ich wissen wie ihr angefangen und dazu gelernt habt. Also, hat in die Tasten.

1 Woche Potlatch (iD gab es 2009 noch nicht) und danach JOSM.

Ich, WIMRE: 2 Wochen iD, kurz Potlatch probiert, einige Wochen Merkaartor, danach JOSM.

Aber deine Frage bezieht sich ja nicht nur auf Software. Was hab ich am Anfang gemacht? Einige Dummheiten vor allem. An Produktivem: Flächen erfasst (Wälder und Gebüsche sind meiner Ansicht nach als Landmarken wichtig für graphische Kartenbilder, alles andere ist nice-to-have), Feld- und Waldwege sowie kleine Pfade erfasst oder verbessert, Hausnummern erfasst und getaggt.

Nach einem halben Jahr hab ich als Einstiegshilfe das Tutorial verbrochen, dessen URL du da unten findest. Ist ein bisschen Wildwuchs und unstrukturiert, aber das versteht sich als Aufforderung zum Selberdenken :slight_smile:

–ks

Das könnte ich 1:1 wiederholen. Me too … Außerdem habe ich mir ausführlich Stellen angesehen, die denen, die ich mappen/verbessern wollte, ähneln, um zu sehen, „wie das gemacht wird“, sprich, welche Linien und welche Tags gesetzt wurden. Dabei kann man aber auch auf Abwege geraten, weil es in OSM oft nicht nur eine Möglichkeit gibt, Dinge darzustellen/zu taggen. Daher finde ich es sinnvoll, sich ähnliche Dinge an verschiedenen Orten anzusehen, um unterschiedliche Möglichkeiten kennenzulernen.

Zuerst habe ich mit Potlatch angefangen und hier vor allem Kleinigkeiten ergänzt, dann ‘Notes’, also Fehler/Hinweise von anderen Usern, in der im weiteren Umgebung abgeklappert und damit gelernt, was alles bei OSM möglich ist, sinnvoll einzutragen ist oder auch nicht. Schön ist dabei auch, dass man an Ecken kommt, die zwar in der eigenen Umgebung liegen, aber die man sonst wohl nie gesehen/entdeckt hätte.
Jedenfalls fiel mir dann ziemlich rasch auf, dass es noch diverses anderes zu Fehlern/Hinweisen im weiteren Sinne gibt, also das Feld der Qualitätsanalyse. Da bin ich dann auch mehr oder minder hängen geblieben, auch weil es - neben einigen schwierigen Fällen - viele sehr freundliche Kontakte bei OSM gibt, wenn man entsprechend nachfragt usw. Das ist wirklich positiv auffällig bei OSM.
Als die selbstgestellten Aufgaben etwas komplexer wurden, habe ich mich recht rasch mit JOSM beschäftigt, weil Potlatch (wie auch iD) sehr rasch an ihre Grenzen kommen. Die Eingewöhungsphase war relativ kurz. Dennoch schadet es m.E. nicht, erstmal mit Potlatch/iD anzufangen.

Ach, sehr früh hatte ich mir einen benutzerbezogenen Feed auf Osmose als Qualitätsanalyse-Tool gesetzt (das geht mit osmose.openstreetmap.fr/de/byuser/?username=BENUTZERNAME) und versucht, möglichst alles zu korrigieren, was dort gemeldet wird. Das sind eigene Fehler/Ungenauigkeiten, aber häufig auch welche von früheren Bearbeitern (aber Vorsicht: nicht alles gemeldete sind tatsächlich Fehler). Dabei habe ich viel gelernt.

Immer wieder das wiki mit samt seinen Ungereimtheiten und vor allem eine unübersichtlichen Suchfunktion konsultieren und hier im Forum das ein oder andere mitlesen, hat mir auch ingesamt geholfen. Häufig habe ich anfangs mich an vergleichbaren Einträgen in der Nähe orientiert, also wie haben andere (Erfahrenere) dies oder jenes eingetragen.

Ich würde also jedem Neuling raten: fang an in Deiner unmittelbaren Umgebung zu schauen, was fehlt Dir auf der ‘Karte’, was ist dort falsch/unvollständig eingetragen usw. Alles weitere wird sich dann schon entwickeln, wenn man dabeibleiben möchte :slight_smile:

In meinem Nachbar-Dorf ein paar Häuser und die Stallanlage eingetragen.
Ein Thema im Forum: Obercarsdorf erstellt und immer wieder gefragt und “mit den Augen in anderen Gegenden gemaust”, wie es dort ist.

Günstig ist es vor Ort - weil man dann auch kontrollieren kann, welche “Empfehlungen der anderen Mapper” umgesetzt werden können. Und immer einen Link auf die Daten (entsprechende Kartenausschnitt oder Änderungssatz) mit angeben.

Und nun selbst die ersten Schritte …

JOSM, gleich von Anfang an… mich schreckte Potlatch ab, daß man im Prinzip gleich in die Datenbank schreibt.
Mit JOSM kann man erst mal in Ruhe probieren, ohne gleich den erst besten, vielleicht miesen Versuch hochzuladen…

Als jemand, der beruflich aus der GIS-Ecke kommt, gefiel mir JOSM von Anfang an… Ja und im Spreewald gab es nach der Lizenzumstellung seinerzeit viel zu tun…

Sven… der auch weiterhin auf seine 100%-JOSM-Quote achten wird.

Als ich angefangen habe, war die Karte noch in großen Teilen leer, also bin ich erst mal mit dem GPS losgezogen und habe die Straßen erfasst. Mit der Zeit sind dann eben immer detailliertere Mappingthemen dazu gekommen. Gelernt habe ich vor allem durch ausgiebiges Wikistudium, denn Bücher oder die diversen anderen Tutorial-Seiten gab es damals meines Wissens noch gar nicht.

Bin auch direkt mit JOSM eingestiegen.

Als ich anfing, war noch nicht viel in meiner Gegend.
Ich hab also erstmal Straßen vor Ort geprüft und eingetragen. Der user Malenki hat mir dabei viele Tipps gegeben.

Anschließend ging es mit Gebäuden weiter, vieles mit ID und Bing, aber auch wieder viel mit dem Motorrad unterwegs und mit Smartphone GPS und Fotos aufgezeichnet.

Weiter gings mit Adressen und das erste Mal JOSM. Jeden Abend bei der Heimfahrt von der Arbeit eine Extrarunde. Inzwischen viel mit Maps4Bw.

Dazwischen hab ich immer wieder neue QS-Tools gefunden und so manchen Bockmist von mir wieder selbst korrigiert. So hab ich auch viele Mapper in der Umgebung nach und nach kennengelernt und zusammen sind wir besser geworden.

Als kleiner Tipp für Anfänger: Bleib lokal und ignorier jeden Blödsinn der weiter als 100km entfernt oder Grenzüberschreitend ist, selbst im Urlaub, besonders in England. Damit ersparst du dir viel Ärger!

Nur wenn man landuse=farm umtaggt. Ansonsten hab ich schon viel in England gemacht, ohne Ärger zu bekommen. Couchmapping von Feldmauern in North Yorkshire macht übrinx Spaß, die sieht man perfekt auf Bing. Aber die englische Community ist schon etwas speziell, das stimmt. Haben aber auch andere Probleme, da sind aufgrund einer uralten freigegebenen Karte noch Tausende von Fußwegen kreuz und quer durch die Landschaft gemappt, die schlicht nicht existieren – weder als angelegter Weg noch als verbrieftes Wegerecht.

–ks

Eigentlich habe ich schon immer JOSM verwendet. ID, Merkaartor und Vespucci habe ich lediglich zwischendurch angetestet. Von der Bedienung her haben mir diese jedoch nicht gefallen und ich landete immer wieder bei JOSM.

In OSM habe ich damals angefangen Tracks von meinem eTrex Legend HCX hochzuladen, da auch hier in einigen Bereichen die Karte leer war. Fehlende Straßen ergänzte ich und korrigierte deren Verlauf, da die Chipsätze damals noch nicht so genau waren. Geschäfte folgten, Adressen und Gebäude. Nebenbei immer wieder eine Korrektur, da sich das Taggingschema von OSM kontinuierlich weiterentwickelt hat. Ein großer Sprung war die Möglichkeit den NRW-Atlas zu verwenden. Dadurch konnte ich ein großes Gebiet erfassen. Ansonsten hätte ich dafür Jahre benötigt, da ich in der Gegend der einzige Mapper bin. Nach wie vor lade ich neue Tracks, von meinem eTrex 30, hoch und kontrolliere an vielen Punkten die von mir eingezeichneten Daten. Mittlerweile konzentriere ich mich auf einige Felder die mich persönlich interessieren. Unter anderem trage ich Gebäude ein, welche unter Denkmalschutz stehen und fahre diese gezielt an. Buslinien stehen auf meiner Agenda aber es gibt AFAIK zwei Schemata aber hier habe ich noch nicht weiter nachgeforscht. Nebenbei lasse ich beim abfahren der Strecken Mozilla Stumbler laufen und übermittel dort anonym Daten.

Schade finde ich lediglich, dass hier in der Gegend keine Mapper unterwegs sind. Ansonsten könnte man sich absprechen… Naja - man kann nicht alles haben. :wink:

iD. Einfacher gehts ned … sehr bequem (fuer erste Schritte), sehr uebersichtlich, einfach drop down Auswahl … und in der Strava Variante auch einfach, das Kartenbild drunter erstmal auszurichten.