Ich bin ja der User, der den Thread im AT-Subforum gestartet hat, daher möchte ich hier noch einige Ergänzungen bzw. Anmerkungen machen.
Ich mappe praktisch nur in ländlichen Gebieten und bin auch relativ ortskundig (gut, Edelstauden liegt jetzt auch etwa 20-25km von meinem Wohnort entfernt, es betrifft ja aber generell nicht nur Edelstauden, sondern zig Adressen mit dem Tag addr:place in dieser Gegend (und vermutlich weit darüber hinaus).
Wie in OSM zu sehen, ist das alles ländliches Gebiet mit einem hohen Maß an zerstreuten Siedlungen. Bei uns ist es am Lande üblich, dass die Häuser nicht nach dem Schema Straße/Hausnummer ihre Adresse bekommen, sondern Ortsteil oder Ort/Hausnummer. So kommt es wenig überraschend vor, dass die Hausnummer 1 neben der 100 stehen kann, und der Rest ist auf mehrere Quadratkilometer/im Umkreis mehrere Kilometer verstreut zu finden. Genau deshalb wäre es so wichtig, dass die Adresssuche funktioniert, denn in einer Stadt ist es relativ einfach nebst einer Straße eine Hausnummer dazu zu finden. Im schlimmsten Fall muss ich nur - wenn ich vor Ort bin - die Straße entlang gehen und mit sehr hoher Sicherheit folgt auf die Hausnummer 10 die 11, dann die 12, 13 usw. Weil im deutschsprachigen Gebieten (und wohl nicht nur dort) die Häuser einer Straße fort folgend durchnummeriert sind. Das ist - leider - in ländlichen Gebieten (zumindest in Österreich, wohl auch anderswo) nicht so.
Man muss aber auch die historische Entwicklung der Vergabe von Hausnummern im ländlichen Bereich berücksichtigen: Zahlreiche Ortsnamen, wie hier im Bsp. “Jammerning” (aber auch “Gniebing”, “Raabau” wurden in dem von mir gestarteten Thread erwähnt) waren einmal eigenständige Gemeinden oder Katastralgemeinden. Im Rahmen von politischen Veränderungen wurden diese zusammengelegt (wie kürzlich bei uns in der Steiermark die Gemeindezusammenlegung deutlich größere Verwaltungseinheiten ergab). Dementsprechend kommt es nicht selten auch vor, dass sich diese nunmehrigen Ortsteile auf eine relativ große Fläche in Relation zur Einwohnerzahl wieder spiegeln und dass dann ein Haus viele Kilometer vom eigentlichen Ort (so es überhaupt einen solchen gibt) entfernt ist. Oder dass diese Ortsteile eben Bestandteil einer größeren Gemeinde geworden sind.
Die Adressen passen. Ich habe sie mit dem amtlichen Adressregister des BEV abglichen - Haus für Haus. War viel Arbeit, aber ich kann sagen, dass die Adressen im Bezirk Südoststeiermark bis auf einige wenige Ausnahmen (welche ich zur Klärung an die jeweilige Gemeinde geschickt habe), passen. Man sieht auch http://regio-osm.de/hausnummerauswertung/anzeige_dynamisch.html?land=%C3%96sterreich&stadt=Feldbach&lon=15.8870720846457&lat=46.9510329705057&zoom=13, dass die Adressabdeckung bei rund 95% liegt. Die Schreibweise der Ortsnamen entspricht auch durchgehend (bis auf ganz wenige Ausnahmen) der amtlichen Schreibweise.
EDIT:
Auch liegt ja eine Straße mit Namen dort. Ist das offiziell, oder ein loc_name?
EDIT:
Laut Wikipedia - https://de.wikipedia.org/wiki/Edelstauden - ist Edelstauden ein Stadtteil von Pirching am Traubenberg - https://de.wikipedia.org/wiki/Pirching_am_Traubenberg -
Also müsste m.E. addr:suburb=Edelstauden dazu.
addr:place=* ist ja nur dazu da, falls keine addr:street=* vorhanden ist.
Der Straßenname ist falsch. Das stammt noch offenbar aus Zeiten, als vieles in OSM (halb-)automatisiert importiert worden ist.
Edelstauden als “Stadtteil” zu bezeichnen wäre wohl weit über das Ziel hinaus geschossen. Ist schon Pirching am Traubenberg ein Dorf, so wäre ein “Dorfteil” dann etwas, so kaum mehr Leute wohnen. Es ist eben eine ehemalige, eigenständige Gemeinde, wie auch Wikipedia dazu anmerkt. Was aber im Grunde für die Hausnummern bzw. deren Suche irrelevant sein sollte, weil die betreffenden Häuser hatten vorher schon die z.B. die Hausnummer 12 (also Edelstauden 12, 8081…). Lediglich der Ortsname nach der PLZ hat sich durch die Gemeindezusammenlegung gändert. War es vorher 8081 Edelstauden, so it es jetzt 8081 Pirching am Traubenberg.
Zusammenfassend: Edelstauden ist vielleicht ein gutes “Fallbeispiel” hier. Betreffend tut es - wie ich schon mehrfach anmerkte - leider viele (in meinen Augen zu viele) Adressen in ländlichen Gebieten meiner Region. Daher vermute ich einen systematischen Fehler wie das in der Statistik bezeichnet wird (in Nominatim: Vergleich mit einem Node, der innerhalb eines vom Programmierer vorgegebenen Umkreises zur Adresse liegen muss).
Zum Tag “addr:place”:
Bevor ich mit dem Einarbeiten der Adressen im Bezirk Südoststeiermark begann, habe ich mit intensiv in Foren und bei erfahrenen Usern nachgefragt, welcher Tag hier zu verwenden sei. Die AW war auch sehr klar: Wenn ein Straßenname vorliegt, an welchem das Gebäude unmittelbar angrenzt (ok, kleine Zufahrtsstraße geht auch noch), dann ist es der Tag “addr:street”. Sofern aber keine Straßennamen vorhanden sind (und das sind sie bei uns im Bezirk de facto nur Ortschaften wie Fehring, Feldbach), so wählt man den Tag “addr:place”. Das deckt sich auch mit dem Wiki von OSM, wo es heißt: Use addr:place additional to addr:street= for such building, whose numbers belong not to street, but to some other object*. Das ist es ja genau: die Hausnummern gehören zu Ortsteilen/Katastralgemeinden usw., aber eben nicht zu Straßen. Denn, die Straßen, die zu den Häusern führen, sind kleine Gemeindewege bzw. Privatwege. Natürlich liegt die Straße in der Gemeinde XY (z.B. Edelstauden), dennoch ist das per se nicht der Name der Straße. Sondern ein Straßenname wäre z.B. Hauptstraße, Seitenweg, Waldweg usw. Das sind bekanntlich Straßennamen. Aber kein Ortsname = Straßenname.