Wozu OpenStreetMap ?

In diesem Punkt muss ich zustimmen und mich fast schon entschuldigen. Die Argumente sind wirklich nachvollziehbar und ergäben sicherlich auch die besseren Daten, also den Grundriss zu erfassen. Setzt aber eben für mich voraus, dass ich auch wirklich den exakten und richtigen Dachüberstand durch Überprüfung vor Ort feststelle.

Es wurden wiederholt genau meine Daten angesprochen, wodurch das Gefühl entstehen kann, verfolgt, überprüft und persönlich angesprochen zu werden. Auch wenn Du so freundlich warst, keine Usernamen zu nennen, fand ich OK.

Aussagen wie “…Diese Art von systematischer Arbeitsweise schadet meiner Meinung nach bewusst dem gesamten OSM Projekt…” nehme ich dann doch persönlich, auch wenn nicht direkt angesprochen
Jedoch werden in dem Screenshot genau die vor kurzem von mir erfassten Daten angezeigt. Dadurch entsteht für mich der persönliche Zusammenhang.

Aber auch noch Danke für die lobenden Worte, hat mich gefreut! :smiley:

Hallo erwin,

ich glaube du brauchst diese Vorwürfe von geocodec (bewusst schaden, etc.) nicht so ernst nehmen. Es gibt tausende Eigenschaften, die einem bei Kartendaten wichtig sein können - bei mir sind das v.a. die Aktualität und Korrektheit von POIs, Wander-/Rad-Wegen/-Routen, Adressen, Routbarkeit, Wegbeschaffenheit, etc. - ob allerdings ein Gebäudeumriss um einen Meter falsch ist, was mir maximal im Editor auffällt und dann geringfügig exakter geschätzt werden könnte zählt so ziemlich zum letzten von praktischer Relevanz.

Das finde ich eben nicht.
Betrachten wir den aktuellen OSM Zustand in Wien, so steckt OSM dort meiner Meinung nach definitiv in der Mapping Krise.
OSM benötigt viele Mapper. Um neue Mitwirkende zu gewinnen dürfen wir alte Hasen, nicht gleich einem Messie werken.

Wir haben in Österreich das Privileg hochauflösender Luftbilder. Außer um destruktiv zu sein, gibt es bei uns keinen Grund warum jemand systematisch ungenau zeichnen sollte. Solche Herangehensweise zwingt neue User, vor einer weiteren Detail Verfeinerung, erst in der der zu bearbeitenden Region mühsam aufzuräumen. Etwas was ich gerade in der Gemeinde Kirchberg in Tirol mache.
Das ist knochenbrecher Arbeit. https://www.openstreetmap.org/changeset/45666091#map=16/47.4431/12.3161 und vergrault neue Mapper definitiv.

Hingegen in einer gut, oder noch ungemappten Region zu arbeiten, ist demgegenüber geradezu ein Genuss: https://www.openstreetmap.org/changeset/45631745#map=14/47.2153/12.9814

Strategie zum Erfolg:
Eine Strategie im Wettbewerb ist, aus eigener Kraft zu wachsen. Oder man wendet Energie auf, um den Gegner kleiner zu machen, dann ist man selbst trotzdem der Größte. Wir werden wie die Wikipedia immer besser und größer, denn das liegt in unseren Genen. Vor allem die Zeit ist unser Verbündeter.

Prinzipiell gehe ich weitgehend konform, aber das stimmt so nicht. Wenn irgendwer eine Hausnummer an ein “schiefes” oder versetztes Haus dranpappt ist er ganz und gar nicht gezwungen, die Geometrie geradezubiegen. Und verdoppelt die “guten” Daten.
Ich bezweifle aus dem Grund, dass das neue Mapper abschreckt. Wenn wer Geometrie* mag, dann kann er sich da reinknien, wenn wer Hausnummern mag, dann da, wenn wer Hundekotbeutelchen geil findet, dann diese.

Und, auch wenn das einem sehr grossen Teil meiner (und Deiner und anderer) Arbeiten widerspricht, bin ich trotzdem der Meinung, dass geometrisch exakte Häusschen in OSM weder ein grosses Problem sind noch irgendwelchen signifikanten Einfluss auf das Gesamtprojekt (auch aus Konsumentensicht) haben.

Damit ich nicht falsch verstanden werde: ich propagiere nicht, dass jeder Häuschen in die DB kacken soll, wie er Bock hat (im Gegenteil).

  • grossteils auf meinem Mist gewachsen

Nachtrag: ich vermute das geht auf Deine Kappe: http://osmose.openstreetmap.fr/de/errors/graph.png?country=austria_tirol&item=0 Wenn Du noch Ambitionen hast: http://osmose.openstreetmap.fr/de/errors/?source=13084&item=0&class=4

An ein von Mapper A: schlecht gemapptes Hauptgebäude kann Mapper B: ein Nebengebäude später nicht mehr sauber anschließen. Dieser muss beide Gebäude neu zeichnen. Dazu muss Mapper B: -denn dieser ist höflich- zur Erhaltung der Historie das Hauptgebäude erst aufspalten, und aus einem kleinen Linien Fragment den Umriss des Hauptgebäudes neu zeichnen. Was hat nun Mapper A: beigetragen. Dieser hat Mapper B einen Stein in den Weg gelegt.

Ich will wieder mal entgegnen - sei mir nicht boese:

In Deinem beschriebenen Fall wuerde ich mich einfach freuen, dass schon was auf der Landkarte ist. Zwar nicht die optimale Genauigkeit, aber es ist schon mal was da. Und dann wuerde ich diverse Tools von Josm verwenden um die Geometrien aufzuhuebschen. Oder mir denken, passt im Grossen und Ganzen, jetzt kommt noch ne Adresse* ran… :wink:

  • Siehe MKnight

Jetzt sind wir etwas vom Thema abgekommen, mich würde mehr interessieren was Ihr an OSM findet.

Ich benötige jedenfalls möglichst fotorealistische Details die ich bei Veränderungen in der Natur möglichst unmittelbar in einer Karte anpassen kann. Einfach weil ich in meiner Arbeit für eine geografische Betrachtung einer Region, nicht auf den nächsten 3D Flug von Google Maps, oder ein halbjährliches Amtliches Kartenupdate warten kann.

Frage:
Kennst Du im JOSM den Modus “Ausziehen”? Also ich meine nicht nackig machen oder so. :laughing:
Hat bei mir das Tastenkürzel “x” und erzeugt zusammen mit der Alt-Taste in Sekunden ein Nebengebäude.
Ein Doppelklick erzeugt auf dem Gebäude einen zusätzlichen Punkt.
Zusammen mit den Tasten Strg oder Umschalten kann dieser Modus beim erweitern von Gebäuden wirklich erstaunliches und ist sehr hilfreich.

Solltest Du mal versuchen. :sunglasses:

Das JOSM Building Plugin eignet sich gut für noch komplett ungemappte Regionen mit gering aufgelösten Luftbildern (zum Beispiel Afrika). In Österreich hingegen erzeugt diese Arbeitsweise mangelhafte Kontouren, und eignet sich zudem sehr schlecht für Korrekturen bei bereits vorhandenen Gebäudeanschlüssen. Speziell der jeweils erzwungene Wechseln des JOSM Mauszeiger Werkzeug´s, nervt und kostet wertvolle Mapping Zeit.

Meine Methode ist das setzen von Punkten auf den Gebäude Mauernumriss (auf den in der Region üblichen Dachüberstand achten, manchmal ist auch ein Lokalaugeschein sinnvoll). Und anschließendes Mitteln der Gemoetrie durch JOSM Tastendruck Q. Das erzeugt eine sehr päzise Geometrie. Wahlweise kann man hierbei bei bekannt nicht rechtwinkligen Gebäuden, auf das abschließende finale rechtwinklige Ausrichten der Geometrie (mittels Tastendruck Q) fein dosiert verzichten.

Damit ich zügig arbeiten kann, verwende ich eine Gaming Maus mit Sondertasten:
Maustaste Funktion: Löschen
Maustaste Funktion: JOSM Geometrie Ersetzen
Maustaste Funktion: öffnet Vorlage Gebäude
Maustaste Funktion: Taste Q
Maustaste Funktion: Eingabe

Dazu empfehle ich als Mousepad, eine steife Zellophanfolie (Recycelte Sichtfenster Folie einer Pralinenschachtel). Solche Folien haben eine genau definierte Reibkraft, was präzises Positionieren der Computermaus ermöglicht. Auf einer Mapping Party ist man hiermit auch vor unliebsamen Überraschungen bei der dort verfügbaren Tischoberfläche gewappnet.

Mit der beschriebenen Technik bin ich in Qualität und Geschwindigkeit, dem Mappen mittels JOSM Building Plugin überlegen. Und es öffnet sich ein Fenster zum Micromapping. http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Micromapping

Meine Methode:

  • b
  • Gebäude (an)zeichnen
  • nodes markieren
  • F10 (auf F10 liegt bei mir “j”+“shift+e”+“q”)

(b=building-plugin, j=Punkt mit Weg verbinden, shift+e=anliegende Linien markieren, q=rechtwinklig)

Das sind insgesamt 2 Tastendrücke+3 Mausklicks. Nodes markieren kann man sich sparen, wenn man den mit auf F10 legt, hat aber Nebeneffekte, wenn es mehr als ein Nebengebäude ist. Da ich zweihändig arbeite - ääh - dürfte das nochmal deutlich schneller sein :wink:

Edit: Typo

Klingt interessant, wie genau hast du noch die Belegung der Taste F10 realisiert.
Frage auch, ist Deine Methode auch für Korrekturen in dicht bebauten Gebieten empfehlenswert.

Ich nutze Autohotkey unter Windows, siehe auch: https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=56782

Dicht bebaut ist Auslegungssache, bei der Methode sollten möglichst keine weiteren direkt angrenzenden Gebäude da sein (zumindest keine, die durch Shift-e mitselektiert werden, wenn sie der Rechtwinkligkeit entgegenstehen).

Deinen Tipp mit der Tastenfolge shift+e finde ich excellent, ich habe diese Tastenfolge nun leicht abgewandelt auf eine Funktionstaste meiner Gaming Maus gelegt. Den Abschluss Q (Ausrichten) macht bei mir die bereits vorhandene Maus Funktionstaste Q.

Folge: https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=54101

Google hat sich am

  1. März 2017 bei mir gemeldet
    dass die durch einen Gemeinderatsbeschluss zum
  2. Jänner 2016 geänderte Adresse des Alpengasthauses Hirschberg in Tirol, nun auch von Goolge übernommen worden ist.

Nach über einem Jahr warten, ist das für mich nun ein sehr freudiges Ereignis.
Ich bin gerne auch Google-MapReporter. Erfolg nach langem langem warten, macht letzlich doch glücklich.

Weitergeleitet von: https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=645973#p645973

Die Frage kann man relativ simpel beantworten, wenn man sich auf den ursprünglichen und eigentlichen Zweck von OpenStreetMap besinnt.
OSM ist in erster Linie ein End User Interface, aus dem sich aus vom kleinen Besucher eingebrachten Inhalten eine mächtige OpenSource Geo Datenbank ableitet.

Es ist aber so dass die für Mapnik gewählte Geralisierung -und Such Funktion- aktuell nur sehr wenige End Konsumenten anspricht. Ohne genügend End Konsumenten überlassen wir aber OpenStreetMap den für ihre Arbeit bezahlten Kartenzeichnern. Das macht OSM über kurz oder lang kaputt, denn in OSM investiertes Geld führt zwangsweise wie bei fortschrittenen Linux Projekten üblich zu Abspaltungen.

Vorschlag: anstatt die OpenGeoDB Datenbank aufzulösen, sollten wir diese um eine Mauszeiger basierende Objektabfrage, sowie um eine OSM Such Funktion mit Auto Vervollständigung ergänzen.
Ref: Auto Vervollständigung bei Mapbox https://www.mapbox.com/geocoding/

Detailversessen.

Eben habe ich eine Bergbahnstation in Fieberbrunn im Detail gemappt. https://www.openstreetmap.org/way/181669083#map=17/47.45719/12.54072

OpenStreetMap ist Kino im Kopf. Hier verschmelzen persönliche Erinnerungen, aktuelle Luftbilder mit Liebe im Detail.
Das Ergebnis finde ich ansprechend und liefert gegenüber anderen Kartenystemen einen echten Mehrwert.
So stelle ich mir OpenStreetMap vor.

Manöverkritik hierzu:

Warum taggst du:
ein Trampolin als Gebäude? (siehe hierzu auch: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Key:playground))
Liftstützen als “tower=power”? (Ok - das warst nicht du, aber es hätte dir auffallen können…)
Wiese als “landuse=commercial”?
Und wenn du Straßen aussparst könntest du diese auch gleich mit dem highway:area-Tag versehen…

Beim “Timocks Coaster” fehlen die Brücken in der Trasse.

Hallo Thomas,
Sommer Rodelbahnen werden genauso wie Trampoline nicht gerendert. https://www.openstreetmap.org/way/434963348#map=14/47.4997/12.4249
Kennst Du vielleicht eine Lösung.?

Das Proposed feature highway:area habe ich mir fix vorgenommen. In Vorbereitung spare ich bereits entsprechende Flächen regelkonform aus.

Grüße Johann

Auf die Schnelle nicht - aber das falsche taggen macht die Sache nicht besser… (wir taggen nicht für den Renderer - das solltest du mittlerweile wissen).

Eventuell musst du dir halt eine Symbolik (Icon für Trmapoline zB) überlegen und diese dem mapnik-Team unterbreiten - aber ein Trampolin ist definitiv kein Gebäude - noch dazu wenn es dafür ein eigenes Tag gibt.

das Trampolin stammt nicht von mir, aber offensichtlich sind Mapper Kreativ im Umgang mit gewollten Beschränkungen.

Ich bemerke immer mehr welche großartige öffentliche Unterstützung wir Österreicher genießen. Während die Luftbildunterstüzung inzwischen weltweit krankt, dürfen wir Österreicher uns über hochauflösende und professionelle Luftbilder freuen.

Danke an die Tirolwerbung
Danke an den Gemeinde und Städtebund
Danke an den Kompass Verlag
Danke an das Bundesamt für Eich und Vermessungswesen BEV

und besonderer Dank der basemap.at, für deren Einzigartige Unterstützung für das OpenStreetMap Projekt.