Bing rollt neue Luftbilder aus (?)

Oje, anscheinend hat Bing schon in der Schweiz “gewütet”, mit der gleichen Qualität hinsichtlich Auflösung und Versatz wie in Darmstadt. Wenn das auf uns in ganz Deutschland zukommt ist das ein ganz erheblicher Rückschritt. Einzeichnen von Häusern ist mit den neuen Bildern teilweise gar nicht mehr möglich.

Nachtrag: betroffen sind wohl auch zahlreiche grenznahe Gemeinden in Deutschland, in Singen/Hohentwiel an der Grenze zu Rielasingen fällt es extrem auf

Aergert mich irgendwie besonders, weil in der Schweiz theoretisch wahnsinnig tolle Luftbilder verfuegbar sind (abe rhalt ned gratis und bei der SwissTopo) … schoen hell, scharf, wenig Wolken und Winterschnee… waere herrlich fuers Couchmapping.

Ich mappe da gern mit http://strava.github.io/iD/#background=MAPNIK&map=17.94/7.56011/47.22551 … mehr GPS Daten zusammen mit OSM hab ich bisher noch nirgendwo sonst gesehen (im Menu daneben die anderen Layer aktivieren). Auch bei JOSM scheinen nicht alle diese Stravalayer vorhanden zu sein.

Gab es eventuell eine Anweisung von Mr. Trump die Luftbilder künstlich zu verschlechtern?

Noch gibt es ja bei Mapbox die alten Bing-Luftbilder. Fragt sich nur wie lange noch.

Meines Wissens entstanden diese Bilder damals durch Befliegung Deutschlands, weshalb die Bilder sich je nach Region (Nord/Süddeutschland) leicht unterscheiden. Evtl. will sich Bing die Mühe und das Geld sparen und einfach die Satellitenbilder hinklatschen und als “Verbesserung” präsentieren, wobei ich mich frage wieso man dann in Kaschmir diesen Aufwand betrieben hat.

Für das Band Basel-Stadt, Basel-Lanschaft, Solothurn, Aargau und Zürich haben wir mindestens so gute, wenn nicht bessere und aktuellere Luftbilder zur Verfügung als die von SwissTopo. Das deckt grob 3 Millionen Einwohner oder 38% der Bevölkerung ab.

Das grösste Manko haben wir mit Bing vor allem in den Bergen, aber so lohnt es sich halt auch nicht wirklich für irgendjemand.

Anscheinend gibt es wieder nur ein Forum für den nicht zahlenden Pöbel:

https://social.msdn.microsoft.com/Forums/en-us/home?category=bingmaps

Gerade werden deutschlandweit die neuen Luftbilder ausgerollt. Aktuell gibt es noch einen Mix aus alten und neuen Luftbildern, bis alle Tiles aktualisiert sind.

Na, dann bin ich ja mal gespannt … Ja heidenei, in Beilstein (Württ.), wo ich gerade mappe/aktualisiere, sind sie schon angekommen! Umpf … soll ich jetzt lachen oder weinen? Neu sind die Bilder ja schon, aber die Qualität ist tatsächlich auch hier eine Größenordnung schlechter als vorher: schwammiger Mist. Und das bei Microsoft, einer Firma, die vor Geld gar nicht mehr gehen kann? Hätten die nicht etwas Besseres einkaufen können? Bill Gates könnte eine komplette Befliegung aller Kontinente doch aus der Portokasse zahlen. Ich bin nicht begeistert, wirklich nicht … Klar, besser als nix, aber Spaß macht das Mappen damit sicher nicht.

Mit dem Versatz sieht es unterschiedlich aus. In Beilstein, obwohl viel Berg und Tal, scheint er meist gering zu sein (1 bis 3 Meter). In Bad Rappenau, eher in der Ebene gelegen, sehe ich dagegen teils große Abweichungen, in Nord-Süd-Richtung an die 10 Meter. Da muss ich also weiterhin den Offset anhand des Vergleiches mit Maps4BW bestimmen und korrigieren … mehr denn je.

Yo danke, Microsoft. Wenn von euch ungewöhnlicherweise mal was Brauchbares kommt, muss das natürlich schnellstmöglich korrigiert werden, das ist einsehbar.

Hmpf.

–ks

Guten Morgen,

Im Spreewald sind sie auch abgekommen.

Nun… ich bin geteilter Meinung…

Hier schätzungsweise auch in etwa in der Größenordnung…

In Teilen ist das ganze in einer wenig belaubten Zeit aufgenommen, im Unterspreewald sehe ich durch den Erlenwald jede Menge fehlende kleine Gewässer und Gräben…
Schwammiger sind sie, ja, aber die Häuser kippen bei weitem nicht mehr so stark… Es scheint so, als wenn auch ein naher Infrarot-Kanal reingerechnet worden zu sein, einige Vegetationsbestände sind besser zu unterscheiden…

Insgesamt werde ich den Eindruck nicht los, daß das Sateliten-Aufnahmen sind und keine Luftbilder einer Befliegung, das würde die schlechtere Bildqualität erklären…

Sven

Hallo,

in Dessau läuft eine Grenze zweier verschiedener Aufnahmen westlich vom Bauhaus in Nord-Süd-Richtung. Beiderseits ist der Versatz unter drei Meter. Südlich von Dessau, bei Raguhn, wurde durch Schleierwolken fotografiert mit entsprechend bescheidenem Resultat. Gottseidank hat Mapbox mancherorts dieselben Bilder wie Bing bis vor Kurzem und DigitalGlobe stellt oft auch Alternativen bereit. Der Grundsatz “Bing ist das Beste.” war zwar schon länger falsch, aber jetzt ist er ganz daneben.

In Rackwitz bei Leipzig lässt sich ein Effekt beobachten, den man im Württ. Unterland um Heilbronn im Jahr 2013 sehen konnte. Dort gab es vor dem letzten Bing-Update Bilder mit ca. 10 bis 15 cm Bodenauflösung, die durch neuere, aber schlechter aufgelöste Bilder ersetzt wurden. In einem Übergangszeitraum bekam man in der höchsten Zoomstufe noch die alten Bilder, in allen niedrigeren Zoomstufen die neueren Bilder ausgeliefert. In Sachsen ist das aber nicht so tragisch, weil es dort amtliche Luftbilder für OSM gibt.

Was heißt das für uns?

Das Bing-Update macht klassische Mapping wieder wichtig. Wenn der Versatz vieleorts Darmstädter Niveau erreicht, ist es Zeit, den Garmin wieder auszugraben und die Straßen mehrmals abfahren, damit man den Versatz ermitteln kann. Die Ergebnisse kann man dann in die Imagery Offset Database eintragen (es gibt ein JOSM-Plugin). Parallel dazu kann man seinen Landtagsabgeordneten einen Brief schreiben und ihm erläutern, warum es wichtig ist, dass amtliche Luftbilder für OSM zur Verfügung stehen, wenn das noch nicht der Fall ist.

Gerade Eisenbahnmapper haben jetzt das Bedürfnis rauszugehen und zu fotografieren/zu filmen, da auf den neuen Bing-Bildern Weichen nicht mehr zuverlässig erkennbar sind. (Weichen aus dem Jahr 2010/2011, als es eine vergleichbare Bing-Qualität vielerorts gab, passen nur teilweise zur Realität – auch ohne Um-/Rückbauten der Gleisanlagen.

Viele Grüße

Michael

EDIT: ~/.josm/cache/images/ wurde vor dem Schreiben dieser Zeilen geleert.

Hallo,
jetzt geht es leider auch in Oberschwaben mit den neuen Bing-Luftbildern los. In Schemmerhofen (https://www.openstreetmap.org/#map=16/48.1721/9.7922) habe ich heute einen Versatz von rd. 10m nach Osten festgestellt.

Gut daß wir in BW die Maps4BW haben. Aber leider nutzt die ja nicht jeder hier und mapt nach den Luftbildern, ohne den Versatz zu korrigieren. Das gibt viel Korrekturarbeit!

Grüße aus Oberschwaben

Ich benutze für den Aachener Raum die Luftbilder der Niederländischen PDOK. Die hören glücklicherweise nicht direkt an der Grenze auf. In dem Zusammenhang wäre es gut zu erfahren, was der Stand mit dem NRW-Atlas ist. Da hat man ja schon länger nichts mehr von gehört.

Hier in Celle und Umgebung ist die Quelle identisch mit den DigitalGlobe Standard Bildern, allerdings wurden die Kanäle wohl anders miteinander kombiniert.

Bing
DigitalGlobe

Dadurch leider eine Verschlechterung. Zumindest sind sie geringfügig anders entzerrt (aber nicht unbedingt besser).

Die Bilder sind teilweise vom ca. Februar 2017 (manchmal noch Schnee zu sehen), also recht aktuell.

Die Bilder wurden deutlich über den Wolken aufgenommen und sind teilweise mit den DigitalGlobe Standard Bildern identisch, bis auf die etwas andere Entzerrung.
Sind also Satelliten-Aufnahmen.

Positiv ist die relativ hohe Aktualität.
Lagegenauigkeit, Auflösung und Bildqualität hingegen sind ziemlich schlecht.
Hoffentlich ersetzt Mapbox die alten “Bing-Bilder” nicht auch durch solche Satellitenbilder.

Glücklicherweise bleiben, soweit ich bisher gesehen habe, die alten “Bing-Bilder” in einigen größeren Städten (welche eine höhere Auflösung haben als auf dem Land) erhalten.

Ich möchte hier auch auf die Strava-Heatmaps hinweisen, diese eignen sich oft sehr gut zur Ermittelung des Versatzes:
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Strava

Blöd ist, dass sich der Versatz oft 150m weiter schon wieder um 10m unterscheidet.

Zustimmung zu allen Vorrednern. :roll_eyes:

Ich muss mein hartes Urteil insofern etwas abschwächen, als z.B. in Industriegebieten mit ihrer großräumigen, oft im Umriss relativ einfachen Bebauung das Mapping nach den neuen Bildern schon möglich ist. Ich habe gerade das Industriegebiet Buchäcker bei Bad Rappenau aktualisiert bzw. die dort von mir nach Handskizzen eingetragenen Straßen und Gebäude präzisiert. Das funktionierte ganz gut; zur (weitgehenden) Korrektur des Versatzes habe ich die Luftbilder mit dem (offset-freien) Maps4BW verglichen. In Wohngebieten dagegen mit ihrer kleinräumigen, teils in den Formen sehr einfallsreichen Bebauung sowie für alle Spezialzwecke (z.B. Mapping historischer Parkanlagen, überhaupt Mikro-Mapping aller Art) sind die neuen Bilder eben wirklich deutlich weniger brauchbar als die alten …

Ich verstehe allerdings nicht, warum MS das macht. Ich dachte, Bing Maps sollte eine ernsthafte Alternative zu Google Maps sein. Da viele Menschen, gerade auch Laien, Luftbilder sehr schätzen, wären gute aktuelle Luftbilder ein klarer Vorteil – und die neuen schlechten Bilder sind ein weiterer Grund für solche Leute, besser Googles Kartendienste zu benutzen. Da es MS gewiss nicht an Geld fehlt, um bessere Bilder einzukaufen, verstehe ich das Vorgehen nicht … wird Bing kein großer Wert mehr zugeschrieben?

Och, Einfamilienhäuser bekommt man mit etwas Kreativität schon hin. Unschlagbar sind die neuen Bing-Bilder natürlich für landuse-Aktualisierungen - hier etwa haben sich die örtlichen Tagebaue erweitert und dabei ein paar Feldwege “verschluckt”. So etwas kann man nur sinnvoll mit aktuellen Luftbildern mappen.

Kostet weniger.

U.a. mit der flächendeckenden Befliegung großer Teile Europas 2010-2013 (**) haben sie probiert in Europa erfolgreich zu werden, scheint nicht viel geholfen zu haben.
Inzwischen hat Microsoft große Teile der Technologie zur Erfassung von Geodaten (u.a. Kameraautos, Patente, ca. 100 Mitarbeiter) an Uber verkauft, erfasst die Daten also jetzt nicht mehr selbst und erwirbt stattdessen nur Nutzungslizenzen(*) für Bing Maps.
Microsoft will vermutlich nicht noch weitere Milliarden mit Bing versenken.

(*) Immerhin haben sie die Option auf OSM-Karten-Daten umzusteigen und könnten dies bei den Preisverhandlungen erwähnen. :wink:

edit: (**) USA war natürlich auch mit dabei.
“Global Ortho Program” hieß das:
http://www.isprs-ann-photogramm-remote-sens-spatial-inf-sci.net/I-4/53/2012/isprsannals-I-4-53-2012.pdf
https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=11373

@whb: Danke für die Erklärung! Ja, vor diesem Hgr. kann man das einigermaßen verstehen …

Ziemlich gewöhnungsbedürftig, aber man kann damit arbeiten.
Stand dürfte nicht 2017 sein, da fehlen bei mir einige Gebäude.

Mein Versatz dreht sich so um -5.21, 5.08, ist aber wie bereits geschrieben alle paar Kilometer anders?!