Ich nutze OsmAnd öfters beim Fahrrad fahren und es leitet mich immer wieder durch highway=footway (ohne bicycle=yes), durch welche ich mit dem Fahrrad nicht fahren darf. Ebenso hat es mir auch schon vorgeschlagen, durch eine größere, für Fahrradfahrer frei gegebene Fußgängerzone zu fahren, da darf man dann nur Schrittgeschwindigkeit fahren, obwohl es schneller wäre, die Fußgängerzone zu umfahren. Vielleicht berücksichtigt es die Schrittgeschwindigkeit nicht, welche ja auch nicht getaggt ist. Damit OsmAnd mich dann nicht mehr durch highway=footway leitet, setze ich dann ein bicycle=no dran.
Ich weiß auch nicht, wieso es für eine Software so schwierig sein sollte, die jeweils national gültigen Defaultwerte zu ermitteln.
Weil es ungefähr 200 Staaten gibt und es viel Arbeit ist, diese Tabelle anzulegen und aktuell zu halten. Für Kreisverkehre mag das wohl gehen, da gibt es ja nur einmal links oder rechts und diese Regel wird sich vermutlich auch nicht ändern, aber Verkehrsregeln sind etwas umfangreicher (darf ein Fahrradfahrer auf einem highway=footway fahren und wie schnell, ob und wie schnell durch highway=pedestrian und bestimmt noch einiges mehr). Wenn es so einfach wäre, warum machen die Routenplaner es nicht?
Dass die Regeln in den Ländern verschieden sind, sieht man an diesem Beispiel: Unter
[http://wiki.openstreetmap.org/wiki/UK_public_rights_of_way](http://wiki.openstreetmap.org/wiki/UK_public_rights_of_way)
steht bei highway=cycleway:
„Cycle only path (not intended for pedestrians)“ „The route is not intended for pedestrians, but use is not prohibited.“
Das heißt, dass ein mit highway=cycleway getaggter Weg ggf. sogar auch von Fußgängern benutzt werden darf (so wie bicylce=designated nicht Fußgänger verbietet). Was in Deutschland einem gemeinsamen Fuß- und Radweg entspricht, kann in UK nur mit highway=cycleway und sonst nichts getaggt werden, weil es Fußgänger nicht ausschließt.
[http://wiki.openstreetmap.org/wiki/UK_public_rights_of_way#Cycle_Tracks](http://wiki.openstreetmap.org/wiki/UK_public_rights_of_way#Cycle_Tracks)
Im alternativen tagging style wird es allerdings explizit angegeben.
Im deutschen Wiki ist es aber anders:
„Für ausgewiesene (designated) Fahrradwege. Da in der Regel keine anderen Verkehrsteilnehmer erlaubt sind, müssen eventuelle ausgeschilderte Ausnahmen explizit angegeben werden.“
[http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:highway=cycleway](http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Tag:highway=cycleway)
Also einmal darf highway=cycleway auch von Fußgängern genutzt werden, einmal nicht.
Und wenn designated andere Teilnehmer nicht ausschließt, also foot=designated keine Fahrradfahrer verbietet, und highway=footway nur foot=designated impliziert, dürfen da auch Fahrradfahrer fahren (UK classic und alternative tagging style).
[http://wiki.openstreetmap.org/wiki/UK_public_rights_of_way#Pedestrian_access](http://wiki.openstreetmap.org/wiki/UK_public_rights_of_way#Pedestrian_access)
Allerdings steht unter
[http://wiki.openstreetmap.org/wiki/UK_public_rights_of_way#Classic](http://wiki.openstreetmap.org/wiki/UK_public_rights_of_way#Classic)
dass highway=footway bicycle=no mitimpliziert. Aber vielleicht wurde in OsmAnd das nicht so übernommen, da in anderen Ländern Fahrradfahrer auf highway=footway fahren dürfen (Vermutung).
Nach meiner Erfahrung funktioniert das Fahrradrouting im Moment eher schlecht als recht, wenn das access=* nicht genau genug getaggt ist. Wenn es explizit getaggt würde, ebenso maxspeed=walk, und das von Routern berücksichtigt würde, sollte es keine Probleme mehr geben. Und GeorgFausB hat ja schon erwähnt, dass das mit Editor-Presets nicht mehr Arbeit sei. Wobei ein foot=yes und access=no und ggf. mal ein maxspeed=walk auch nicht viel Arbeit ist. In Merkaartor kann ich viele Wege gleichzeitig taggen, indem ich sie alle mit der Umschalttaste gleichzeitig markiere. Man kann einen Weg auch in die Zwischenablage kopieren und dann nur die Tags zu anderen Wegen hinzufügen. So gibt es nur einen unbedeutenden Mehraufwand für zwei oder drei Tags mehr. Gegen designated habe ich nichts, ich sehe nur die Vorteile davon nicht, ebenso von segregated und dismount.