place:importance ?

Hallo,

wie schon gesagt, auch ich sehe die Gefahr von Editwars. Aber der Standpunkt ‘nur objektive Daten’ trifft es halt auch nicht, weil es schlicht nicht zutrifft: der Renderer muß eine Auswahl treffen und er will diese Auswahl nicht aus eigenen Datenbank speisen. Also Zufall. Und das ist genau das, was man OSM-Karten ‘draußen’ vorwirft: Du findest die relevanten Orte nicht - es wir immer ein blöder Vorort dargestellt. Im Sinne der Kartenqualität befürworte ich ein ranking / importance oder andere Möglichkeit der feineren Abstufung.

Das kann auch gerne nach nachvollziehbaren Kriterien erfolgen: eine Art Punkteliste nach Einwohnerzahl, Verwaltungshierarchie, historischer Bedeutung, Verkehrsbedeutung. Momentan ist alles zwischen 10000 und 100000 ein place=city, das imho zu grob gestuft.

Servus Wolfgang

Mit Einwohnerzahl als objektives Kriterium bin ich einverstanden. Sinnvoll für Renderer könnte dann sein, diese in Kombination mit Adminlevel für die Darstellung auszuwerten.

Die Möglichkeit bietet schon das Tag “population”, dass man zum place dazu setzen kann.
Ein Ranking wurde schon einmal überlegt, aber wohl verworfen, siehe dieses alte Proposal, wie von Chrysopras schon angemerkt.

Ein Ranking nach Einwohnerzahl ist m.E. genauso ungenau, Rankings nach Verkehrsbedeutung, historischer Bedeutung etc. sind objektiv nicht machbar, das bleiben subjektive Maßstäbe.
Dann sollte man eher überlegen, die place-Tags schärfer zu umschreiben und ggf. lieber neue place-Tags für Misch- bzw. ungenaue Orte definieren. Im übrigen finde ich, wenn suburb, isolated_dwelling, hamlet etc. ordentlich gepflegt wird, funktioniert es auch. Ich finde häufig Bauernhöfe, die als hamlet getaggt sind. Oder ein Flecken mit zwei oder drei Häusern, die als hamlet oder suburb getaggt sind.

Das große Problem ist doch, dass jede Stadt Stadtteile mit unterschiedlichen Größen benennen kann, man in Großstädten manchmal suburb nicht von neibourhood oder in ländlichen Gebieten hamlet von isolated_dwelling unterscheiden kann. Und wie groß muss der Abstand zur nächsten Siedlung sein, um ein isolated_dwelling daraus machen zu können? Die Zivilisation ist viel zu nah aneinander gerückt, um dies in machen Fällen noch eindeutig abgrenzen zu können.

Ein gewisses Ranking ergibt sich meiner Ansicht nach einserseits aus der Einwohnerzahl anderseits auch aus der Tatsache, wenn ein Ort Verwaltungssitz ist. z.B. Orte mit Sitz der Gemeindeverwaltung, Kreisverwaltung oder so. Grundätzlich halte ich aber eine Klassifikation nur nach Einwohnerzahl für ausreichend. Ich bin gegen jegliche Hinzuziehung von subjektiven Aussagen. (1)

Was die Einwohnerzahl als solches aber angelangt ist die zunächst wenig aussagekräftig.

Nehmen wir z.B. destatis: https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/LaenderRegionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/Administrativ/Archiv/GVAuszugQ/AuszugGV1QAktuell.html

Diese Einwohnerzahlen können i.d.R. nicht direkt auf eine place-node angewendet werden, nur auf die relation adminlevel=8

Ja und ohne Jahresangabe, zu der die Einwohnerzahl gilt, hat die Polulationsangabe erst recht nur wenig Aussagekraft. Aber da gibt es zum Glück ein älteres Proposal https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Proposed_features/population. Es verwendet zwar poulation_date, aber das verwandte polulation:date findet sich über 100.000 mal in der Datenbank, in Deutschland ist die Verwendung aber erstaunlicherweise recht übersichtlich:
http://overpass-turbo.eu/s/nL5.

Zum “Ranking”…

Schaut man mal über den Tellerrand zur ATV

findet die größe der Namensdarstellung einzig nach Einwohnerzahlen statt

Grenzen: >100.000, >= 20 000 und < 100 000, >= 5 000 und < 20 000, >= 1 000 und < 5 000, >= 200 und < 1 000, >= 20 und < 200, < 20, keine Angabe

Auch bei Gemeindenamen an Flächobjekten gibt es Regeln, die sich hier nach der Flächengröße richtet.

(1)
Ich bin also gegen place:importance, oder wie auch immer ein Tag ausehen mag.

Sven

Das nicht immer der größte Ort eines Kreises Verwaltungssitz ist, erkennt man beispielsweise am Ennepe-Ruhr-Kreis. Größte Stadt ist Witten (ca. 96000 Einwohner), Verwaltungssitz hingegen ist Schwelm mit ca. 29.000 Einwohnern.

Die Nichverwendung eines place:importance unterstütze ich ebenfalls.

Kurz und klein: Vor 8 Jahren wäre die Information sinnvoll gewesen, heute sollte sie sich aus vorhandenen Daten ableiten lassen.

Wenn statt einer wichtigen Stadt der Vorort und nicht die Großstadt angezeigt wird, liegt das Problem mMn auf der Seite des Renderers bzw. dessen Labelling-Algorithmus. Es gibt ja durchaus genug Parameter, welche bereits in der DB stehen und aus denen man die Wichtigkeit erschließen kann. Falls wirklich place:importance kommt, braucht es meiner Meinung nach eine klar festgelegte Formel, in die man bestimmte Parameter (Einwohnerzahl, (Bezirks-)Hauptstadt ja/nein, rechtlicher Status, Fläche, etc) einfach einsetzt und die möglichst wenig bis keinen Spielraum für persönliche Interpretation lässt. Sonst sind Edit-Kriege und Konflikte garantiert.

+1

Einerseits: Richtig! Wenn überhaupt *place:importance=**, dann anhand fester Kriterien.

Andererseits: Wenn sich der Wert von place:importance=* so schön aus solchen Kriterien errechnen lässt – dann brauchen wir das Tag nicht mehr! Denn genau diese Parameter haben wir ja schon in der Datenbank (Admin-Level, Einwohnerzahl) oder können sie errechnen (Fläche, Anzahl der Gebäude …) oder ergänzen, falls noch ein wichtiger Wert fehlt.

Ergebnis: place:importance=* ist überflüssig. Entweder ist es willkürlich, oder es lässt sich aus Dingen errechnen, die wir entweder schon in der DB haben oder sinnvoller (statt *place:importance=**) eintragen sollten.

Oder habe ich etwas falsch verstanden? Daher würde ich ja gerne eine Erklärung von place:importance=* von Bürste lesen, aber hier im Thread kommt nichts und im OSM-Wiki finde ich das versprochene Proposal immer noch nicht. Gut, vielleicht habe ich Probleme mit der Suchfunktion, aber …

–snip–

Es könnte durchaus schon Fälle geben, wo bisher nicht alles in der DB steht. Beispielsweise ist ein Ort touristisch sehr wichtig, verfügt über viele Sehenswürdigkeiten oder ist ein beliebter Badeort, etc. Da eine solche Bedeutung nur schwer berechnet werden kann, könnte ich mir vorstellen, dass es vielleicht noch Raum für eine gewisse “Feinjustierung” gibt - z.B. durch einzelne subjektive Parameter, die man zusätzlich noch in eine Formel einsetzen könnte. Einige Reisekarten machen das ja auch, dass sie kennzeichnen wie sehenswert Orte sind. Ich persönlich halte so eine Vorgehensweise immer noch nicht für gut, aber könnte damit leben.

Sieben Tage ohne Rückmeldung. Oder habe ich was verpasst?

Ich wäre dafür, jetzt alle seine Änderungen an place-Tags rückgängig zu machen (isolated_dwelling → neighbourhood etc.). Die is-in-Änderungen, die ich gesehen habe, schienen ok zu sein (allerdings nicht mein Gebiet), die place:importance-Änderungen würd ich erst mal lassen, bis sein angkündigtes Proposal da ist. Zwar war das kein schönes Vorgehen, aber die Dinger machen nichts kaputt und man kann sie nachher leicht rausfiltern.

Wie seht ihr das? Wer kann’s machen (ich würd irgendwann die nächsten Tage nach und nach dazu kommen)?

Das ist ein Grund auf place:importance zu verzichten. Für den einen ist die Größe ausschlaggebend. Der Andere wertet entsprechend der Verwaltung (Düsseldorf und Ansbach ist wichtiger als Köln oder Nürnberg), ein dritter zählt Hochschule und ein 4ter Denkmäler und Kirchen.
Und ein 5ter wirft alle Aspekte und dazu noch einen Abstand zur nächsten wichtigen Stand in eine geheimnisvolle Formel.
=> ich halte public:importance nicht (mehr) für notwendig … zumindest nicht in Deutschland.

@Nakaner: magst du bitte nochmals nach einer evtl. Sockenpuppe schauen?

Gruss
walter

Die meisten Renderer verwenden doch sowieso bereits eine Mischung aus Einwohnerzahl, Verwaltungsebene und der Art des Ortes (village, town, City, etc), oder irre ich mich?
Aber ohnehin sind die Labeling-Probleme bei OSM-Renderern in den letzten Jahren deutlich geringer geworden. Das was mir am häufigsten negativ auffällt, ist für mich der Konflikt zwischen Städtenamen und dem gerenderten Namen der Verwaltungseinheit. Es passiert noch immer viel zu oft, dass der Name irgendeines Bezirks oder Bundesstaat genau dort gerendert wird, wo sich die Hauptstadt befindet - die man dann erst bei hohem Zoom sieht. Obwohl massig anderer Platz wäre. Aber dieses Problem löst man nicht mit place:importance.

Guter Punkt! Also ein Job für die Renderer bzw. deren (arme) Programmierer: die Pla(t)zierung der Labels sollte, zumal bei Konflikten wie beschrieben, noch intelligenter werden. Sicher nicht einfach, aber sehr lohnend, da durch jede Verbesserung ja gleich das Rendering an vielen Stellen besser würde.

Für extreme Fälle gibt es ja immer noch den Notnagel “label”-node als Mitglied in der admin-Relation.

Nur der Renderer kann Lebens sinnvoll platzieren wenn mal nur ein Ausschnitt einer Einheit gezeigt werden soll. Das ist vorallem im Bereich von Gebietsgrenzen notwendig.

So ein Labels node kann da nicht helfen, da er vielleicht in der Mitte des Gebietes liegt, aber nicht in der Mitte des **angezeigten ** Gebietes.

Nun, ich schätze, die letzendlich beste Rendererregel gibt es nicht… Nicht umsonst gibt es z.B. im Atkis die Präsentationsobjekte Gruppe AP_* Auch im “großen” Gis, wie ArcGis, mit dem ich täglich arbeite, gibt es in den Geodatabases eine Feature-Class namens Annotation, Bezeichnerobjekte… die je nach Definition auch echte Feldabhängigkeiten haben…

Ich positioniere die Annotation (das Bezeichnerobjekt) an eine bestimmte, gewünschte Stelle, sie zeigt aber keinen festen Textinhalt an, sondern das, was im entsprechenden Feld in der zugehörigen Attibuttabelle steht…

Für mich macht das vereinfacht die Rolle label in einer Relation. Ich bin der Meinung, es geht nicht ohne, man kann und man sollte damit aber recht sparsam umgehen.

Detail-Infos (als zip-Dateien):
Objektartenkatalog Basis-DLM
Sigaturenkatalog

Sven

Hallo,

Du darfst mir die Arbeit gerne abnehmen. Ich werde auch erst am Freitag dazu kommen.

Als meine Nase :slight_smile: sind nicht so gut, dass sie ich sie sofort in allen Fällen einsetzen kann. Da gehört schon wochenlanges Training, intensives Beschnuppern aller bearbeiteten Objekte (ich muss ja erst einmal die Muster des Gegners studieren), eine Glaskugel und noch weitere, geheime Zutaten dazu.

Ich habe in diesem Fall nicht die Befürchtung, dass wir hier nach Sockenpuppen schauen müssten. Es überrascht mich, dass du den Verdacht hast.

Viele Grüße

Michael

Den Verdacht hab ich immer noch - aber nicht die Tools, das “mal eben” zu checken.

Vertan hatte ich mich allerdings hiermit: https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?pid=637015#p637015

Gruss
walter