Wälder bis an Wegrand mappen

Nun, ein highway >= “track” durchschneidet den Wald, Er kann nur funktionieren, weil auf seiner Fläche eben keine Bäume wachsen. Ein “path” dagegen verläuft im Wald, und schlängelt sich auch mal um Bäume.
Insofern ist es völlig korrekt, bei >= track die Wald-Geometrien zu trennen.
Analog bei landuse=farmland, auch hier findet die Nutzung neben und nicht auf dem Weg statt.
Analog bei landuse=residential, das Wohngebiet liegt neben und nicht auf oder unter der Straße.

Nur durch die Trennung lassen sich auch ggf. vorhandene Nutzungsunterschiede taggen, bei einem Forstweg kann auf der einen Seite eine Fichtenschonung stehen, auf der anderen ein Altbuchenbestand.

Zu meiner Schande muss ich eingestehen, dass ich bisher keine nennenswerten Verbesserungen bei derartigen Wegeführungen durch Wälder vorgenommen habe (allerdings schon häufig bei residential-Flächen). Was mich abgehalten hat ist die pure Faulheit - aber besser im Sinne von genauer und zukunftssicherer wäre es …

@Hakuch “Mir ist das auf Maps.me aufegfallen weil das dann nach einer Straße aussah, natürlich sehr unpraktisch.”
Bei tracktype >= 3, kann es durchaus angebracht sein, die Fläche zwischen den Bäumen als “grass” zu mappen, das ist in Mitteleuropa die Vegetationsrealität an solchen Orten.

“Kann man das einfach bedenkenlos ändern?” - Bite nicht ändern, sondern nachdenken und aufgreifen.

Ein track verläuft wie ein path über ein landuse. Ob es nun eine Grasfläche zwischen den Feldern (Feldrain) oder als “Straßenbegleitgrün” ist, kommt auf die Detaillierung an.

Meiner Meinung nach bezeichnet landuse=residential das “Wohngebiet” - und dazu gehören Straßen, Parks, Spielplätze, Bushaltstellen, Geschäfte, … . Gebäude stehen auch auf dem landuse. Das es unterschiedliche Wohngebiete in einem Ort gibt /geben kann ist ja auch möglich.

Ich gehe immer davon aus, das ways über landuse verlaufen - wenn es detailliert ist.

Das sehe ich genauso. Es heißt ja daher auch nicht “Wohngrundstück” sondern “Wohngebiet”. Zu einem Wohgebiet gehört meiner Meinung nach ebenso wie zu einem Industrie- oder Gewerbegebiet stets auch die Infrastruktur.

Die Verwendung wie in dem oben aufgeführten Kartenabschnitt http://www.openstreetmap.org/#map=18/51.03880/7.21526 halte ich für falsch. Natürlich sieht man auf diese Weise im Kartenbild bei höheren Auflösungen die Umrisse der Verkehrsflächen. Wenn man dies wünscht müsste man dies meiner Meinung aber nicht durch Aussparen der Verkehrsflächen aus den Wohngebietsflächen darstellen sondern durch Einzeichnen von Verkehrsflächen wie z.B. hier geschildert: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Proposed_features/Street_area

Aus meiner Sicht wäre es sinnvoller gewesen, den fehlenden Fußweg - den man sogar auf dem Bing-Luftbild sehr gut sehen kann - einzuzeichnen oder den Waldweg im Verlauf zu korrigieren anstatt sich mit einem Riesenaufwand Wald- und Wohngebietsflächen feingliedrich aufzuteilen.

ich habe gerade ein déjà-vu, dass hatten wir doch schon einmal und das sich daran auch noch nichts geändert hat :smiley:

Ich hatte mich da mit einem anderen Problem beschäftigt: Nur der Wald soll aufgetrennt werden und die Wege sind schon OK. Da hört man immer wieder “Such Dir einen Weg und trenne längs dieses Weges” und ich bezweifle, dass das irgendeinen Sinn ergibt.

Das ergibt genau dann einen Sinn, wenn irnkein Renderer die Grenzen von landuses als Haarlinien zeichnet (wie es carto bei landuse=farmland ab ZL 16 macht, was weite Ackerflächen sehr sinnvoll und übersichtlich gliedert, sofern die Äcker einzeln gemappt sind). Dann ergibt eine Waldauftrennlinie „einfach mitten durch“ keinen Sinn, denn dann wird eine Trennung gerendert, die es on the ground gar nicht gibt. Da ist auch eine gemeinsame Linie mit dem besagten Weg noch sehr viel sinnvoller, wenn man sich nicht die Arbeit mit Parallelen machen will.

–ks

und man das nicht als Renderingfehler betrachtet. Ich sehe das als Fehler, weil ja nur die Fläche dargestellt werden soll. Aber da darüber augenscheinlich keine Einigkeit herrscht, werde ich wohl erstmal auf Auftrennungen verzichten.

Nachtrag: Der Humanitarian-Stil macht das jetzt schon, und auch bei wesentlich kleineren Zoomleveln.

Als Fehler kann ich das nicht sehen: Wenn viele kleine Flächen anstelle einer großen gemappt sind, wieso soll der Renderer das dann nicht anders darstellen? Wird sich der Mapper ja etwas dabei gedacht haben.

–ks

Naja, was Du als “höhere Auflösung” bezeichnest könnte man auch “Die Realität” nennen.

Und bist Du schonmal auf die Idee gekommen, dass diese “Aussparungen” den öffentlichen Raum, die Verkehrsflächen darstellen? Und das wenn denn dereinst diese Verkehrsflächen dargestellt werden sollen oder können, diese “Aussparungen” die Ankerpunkte der entsprechenden Polygone bilden? Oben schrieb ich von “zukunftssicher” - Bitte nicht nur bis zum nächsten Waldrand denken.

Es gibt einige Liebhaber der klassischen Papierkarte, mich eingeschlossen, die gezielt nach alten Topos suchen, auf denen die Waldränder noch deutlich gekennzeichnet war. Ich empfinde das Fehlen einer Flächenbegrenzung als Renderfehler.

Baßtölpel

In der Realität hören Wohngebiete nicht am Bürgersteig auf. Sonst wären alle Straßen in Deutschland Außerortsstraßen mit Tempo 100.

Das heißt doch nicht, dass Verkehrsflächen nicht auch Wohngebiet sein können. Das eine schließt das andere ja nicht aus.

„Wohngebiet“ ≠ „Innerorts“

Wenn wir mal das „landuse“ wörtlich nehmen: Die Flächennutzung auf einer Straße ist garantiert nicht „Wohnen“.

–ks

+1. Me too. Und darum finde ich es weitaus sinnvoller, übergroße Waldflächen entlang von Schneisen aufzuteilen als willkürlich irgendwo mittendrin eine neue Fläche zu beginnen …

Eben. Einer der wenigen Fälle, wo ich Mapping für den Renderer akzeptabel finde.

Baßtölpel

Das trifft aber z.B. auch auf Carports zu… dort wohnt auch niemand, auch die müssten dann ebenso wie die Grundstückszufahren ausgespart werden. Terrassen könnte man noch als Wohnfläche bezeichnen, aber was ist mit dem Gemüsegarten, der Obstwiese… alles aussparen, weil dort niemand wohnt? Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass der Begriff nicht Wohnfläche ist sondern Wohngebiet. Zu einem Wohngebiet gehören Häuser, Carports, Zufahrten, Gärten, Terrassen und die Straßen, die durch das Wohngebiet hindurchführen.

Ja, das Argument sehe ich ein. Wenn ein Renderer aber einen Waldrand annimmt wo keiner ist, weil er einfach anstelle des Waldrandes den Rand des OSM-Datensatzes nimmt, dann kann man das schon als Rendererfehler betrachten.

Noch beschreibt landuse laut Wiki die überwiegende Nutzung
“For describing the primary use of areas of land.”
Für mich gehören Straßen als Erschließung zum Wohngebiet. Ohne käme keiner zu seinem Haus. Genauso gehören Waldwege zum Wald und Feldwege zum Ackerland, Wadis zur Wüste usw.

Wie wäre es, wenn wir uns statt nach unserer jeweiligen persönlichen Gefühlslage, ob die Hundehütte noch mit zum Wohngebiet gehört, einfach mal revolutionärerweise nach dem Wiki richteten?

Die Wikiseite kommt in den ersten Absätzen auf die Frage, ob einzelne commercial-Flächen Edit: innerhalb von Wohngebieten separat erfasst werden sollten, und schlägt als Notlösung ein Multipolygon vor, wendet aber gleich in der folgenden Klammerbemerkung ein, dass das nicht nötig sein wird, da bei detailliertem Mapping die Straßen nicht mit erfasst würden und das commercial-Gebiet daher sowieso am Rand liegt und leicht ausgespart werden kann:

Das Wiki geht also ganz selbstverständlich davon aus, dass Verkehrsflächen nicht mit zum landuse=residential gehören. Andererseits ist es natürlich mehr als das Wohnhaus, den Begriff des „Wohnens“ darf man nicht auf den Wohnzimmersessel beschränken. Beim kleinräumigen Mapping (das ich in der Praxis auch nicht anwende, aber wir sind ja gerade in einer akademischen Diskussion) nach Wiki stellt landuse=residential eine Flächeneinheit dar, die ausschließlich oder weit überwiegend für private Wohnbebauung genutzt ist. Aneinandergrenzende Grundstücke unterbrechen die Fläche also nicht (auch der Garten bzw. Rasen hinterm Haus ist Teil des Wohnens). Straßen schon, jedenfalls sieht das Wiki das so.

–ks