Es gibt triftige Gründe in OSM möglichst mit geschlossenen überlagerten Ring Polygon Strukturen zu arbeiten. Treffen hingegen komplexer Flächen aufeinander, so sind viele Mapper -es scheint- mit ihren herkömmlichen Ring Strukturen ziemlich überfordert. Wälder fließen dann zwischen zwei Wiesen über die Straße, es entstehen allerlei seltsame Artefakte. Das grösste Problem ist aber bei gemischt überlagerten Ringen die dann auch noch jeweils Träger verschiedener Multipolygonen sind. Die Region ist für spätere Bearbeiter kaum noch zu durchschauen.
Manchmal kann man daher die konsequente Verwendung von Multipolygonen nicht vermeiden. Eine zentrale Grundlinie ist dann alleiniger Träger sämtlicher Multipolygone, ein Klick mit der Maus genügt und die gewählte Linie offenbart ihre sämtliche Eigenschaften, sowie Mitgliedschaften.
Es gibt ja inzwischen die weiter verbreitete Meinung, dass Multipolygone beim Landflächenmapping so sparsam wie möglich verwendet werden sollten - Stichwort Multipolygonitis. Pro- und Contra verschiedener Methoden werden im OSM-Tutorial des Kollegen kreuzschnabel auf Seite 28 verständlich erläutert http://einklich.net/osm/osm-tutorial.pdf
Diese Einführung gibt seine persönliche Meinung wieder, komplexe Polygone darf man laut Wiki als Multipolygon ausführen. Micromapping erzeugt komplexe Polygone. Eine durch grobschlächtige “Ring Polygonisits” belegte Landschaft -Ringe, die oft auch noch an Straßen gebunden sind- in eine Micromapping Struktur, http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Micromapping weiterzuentwickeln, ist ein fast unmögliches Unterfangen.
Die von mir angeführte geofabrik Auswertung ist nun eine Area Auswertung. In Bezug auf sich berührende innere Multipolygone gab es eine Diskussion in der man sich dazu entschieden hat, die Aufmerksamkeit der Mapper einstweilen auf wichtigeren Themen zu lenken. OSM ist keine Insel. Die GIS Welt folgt dem OGC Standard, und in diesem gibt es sich berührende innere Multipolygone nicht. Wenn wir möchten dass OSM Daten in der Welt eine Rolle spielen, dann dürfen wir nicht permanent in solche Inseln Beton gießen. Jetzt bin ich mal Böse, nur Feinde von OSM wünschen sich Standards, welche OSM Daten inkompatibel zur der gesamten GIS Welt machen. Eine solche Diskussion dient also nicht dem kleinen OSM Mapper, sondern ist Frontlinie im Stellungskrieg zwischen den Freunden und Feinden von OSM. Einem Krieg in dem selbst vor einem Editwar nicht zurückgeschreckt wird.
Man darf schon, aber es gibt eben empfehlenswertere Alternativen, vor allem wenn geringe Fehleranfälligkeit bei der Bearbeitung durch Einsteiger und gute Wartbarkeit Kriterien sind. Die Empfehlung von kreuzschnabel Grenzflächen nicht durch zahlreiche MP-Segmente zusammenzustückeln ist im deutschen OSM-Forum inzwischen weit verbreitet. Das Thema wird seit 2012 in dem legendären Thread Multipolygonwahnsinn - oder: Durchblick war gestern! diskutiert: https://forum.openstreetmap.org/viewtopic.php?id=16911
**OSM folgt bewusst nicht den OGC Standards. ** Das OSM-Datenmodell ist einfacher, es gibt nur Punkte, Linien und Relationen und keinen eigenen Datentyp für Flächen. Flächen werden durch Linien mit identischem Anfangs- und Endknoten modelliert.
Für den Austausch mit der GIS-Welt gibt es OGC-konforme Schnittstellen.
Dieses Forum behandelt die Situation in Deutschland, für Deutschland sehe ich das genauso.
Wir haben hier in Österreich aber eine andere Situation aufgrund der hier besseren staatlichen Luftbildunterstützung. Ich sitze zudem mitten in einer vielschichtigen, komplexen fein strukturierten Kulturlandschaft. Polygon Inner ist in meiner Region nicht die Ausnahme sondern einfach die Regel.
Den Wald könnte man besser in kleinere MP zerlegen, etwa dort wo er durch Verkehrswege, Gewässer oder Landnutzungen ohnehin zerschnitten ist. Die Inner sind dabei natürlich zu erhalten.
Ich habe in Osttirol und Kärnten gezeigt, wie man solche Monster Polygone -welche ausschließlich aus älteren Importen stammen-, relativ einfach auflösen kann. Oder am Beispiel des Yorkshire Dales National Park, https://www.openstreetmap.org/changeset/37236538#map=9/54.2305/-2.1842&layers=N wie man auch große Polygone als eigenes Multipolygon von Straßen und Waldrändern freistellen kann. Etwas Arbeit aber das geht sehr einfach.
Ich hab mal dieses grenzüberschreitende “Monster Polygon” aufgelöst, und je Land in zwei getrennte Teile zerlegt. Die Österreichischer Seite http://www.openstreetmap.org/relation/6903152 war aufgrund der im Bezirk Kufstein verwendeten gesplitteten Polygon Strukturen in wenigen Minuten erledigt. Mein Versuch auch noch das Deutsche Polygon http://www.openstreetmap.org/relation/2174858 zu verkleinern, habe ich im dritten Versuch frustriert aufgegeben. Gemischt- überlagerte Ring und Multipolygon Strukturen aufzulösen, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit.
Zitate: http://wiki.openstreetmap.org/wiki/DE:Relation:multipolygon#Ein_Au.C3.9Fen-und_ein_Innenring-_jeweils_geschlossene_Linienz.C3.BCge
Zitat:“Es wird empfohlen, die äußeren und inneren Umrisse jeweils als geschlossene Linienzüge zu zeichnen!”
Zitat:“Zur Historie: Der Vorgänger der Relation Multipolygon gestattete ursprünglich nur einen Außenring und mehrere Innenringe, wobei diese jeweils aus geschlossenen Linienzügen bestehen mussten. Beide Einschränkungen wurden im später überarbeiteten, derzeit verwendeten Typ aufgehoben.”
Also eine überholte Regel, welche man vergessen hat aus der WIKI Einleitung zu entfernen.
Danke für den Einsatz! Die Bearbeitung solcher MP-Monster ist offenbar so komplex, dass selbst dir noch ein Fehler unterlaufen ist ;):
OSMI Areas Ring not closed
Teamwork also, gut so. Er hat also einen geschlossenen Äußeren Ring rekonstruiert. Warum hat er nicht mit derselben Energie auf Bayerischer Seite an der weiteren Verkleinerung das Monster Polygon´s mitgewirkt. Habe gerade selbst weiter daran gearbeitet. Herr der Ringe, ein Stellungskrieg der Ideologien, nicht erledigte Arbeit bleibt hierbei auf der Strecke.