Nein. Ist zwar das übliche Argument der systematischen Falschtag-Fans, dass jede Karte sowieso keinerlei Bedeutung hätte, wenn sie nicht immer und zu jeder Zeit zu 100.00% perfekt sei. Aber es macht einen grundsätzlichen Unterschied, ob irgendwas nur mal selten aufgrund “normaler” Häufigkeiten falsch ist, oder vorsätzlich und massenhaft falsch eingetragen ist. Die Häufigkeit ist nicht komplett egal.
Wenn ich solchen Alles-oder-Nix Argumentationen konsequent folgen soll, dann ist es das gleiche wie wenn jemand sagt:
Ich zeige den Leuten zukünftig ALLE Einbahnstraßen einfach in nur einer Zufallsrichtung an. Dann muss meine App nicht die tatsächliche Richtung abfragen und spart eine Millisekunde Rechenzeit. Es kann schließlich immer mal passieren, dass sich in der Realität tatsächlich eine Richtung umdreht, also muss man damit IMMER und jederzeit rechnen, bei JEDER Straße. Deswegen vergrößert es die Gefahr in KEINER Weise, wenn ab sofort die Hälfte verkehrt rum in der Karte erscheint. Einer oder alle - Resultat ist doch das gleiche: Nix im Leben ist zu 100.00% garantiert. Also macht auch 50% oder 0,1% keinerlei Unterschied mehr.
Mit so einer Einstellung muss man aber in letzter Konsequenz sämtliche Karten gleich auf den Müll werfen und ganz ohne ins Blaue losziehen. Mit so einer Einstellung kann man sich auch bei Gewitter beim einzigen Baum weit und breit unterstellen, anstatt ins Auto zu sitzen - Wahrscheinlichkeiten haben ja nichts mit Gefahren zu tun. Oder Urlaub im Bombenhagel machen statt auf Sylt. Denn auch auf Sylt kann einem mal ein Eisblock von einem Flugzeug aufs Hirn fallen, daher macht das keinerlei Unterschied, wo man seinen Urlaub verbringt.
In meiner Stichprobe fehlt der Type bei 24% der Wege (236302 von 956998).
Für 9% der tracks ohne type könnte eine zusätzliche Auswertung von surface helfen, wobei mir da ausser “asphalt ist vermutlich eher gut zu fahren und grass/dirt eher nicht so gut” auch nicht viel einfällt. smoothness=* auszuwerten bringt nicht viel (nur 0.2% der typelosen tracks haben das)
Für die Ausgangsfrage hilft die Auswertung von surface übrigens auch nicht viel weiter. Wege ohne Type haben zu 91% kein surface=* und dort wo sie es haben, ist die Auswahl recht gut gemischt.
100% tracks ohne tracktype, aber surface=*
33% surface=gravel
16% surface=unpaved
12% surface=dirt
10% surface=grass
7% surface=asphalt
6% surface=paved
6% surface=ground
1% surface=sand
1% surface=compacted
<1% andere Werte
Das hat ein paar mal wunderbar funktioniert, jetzt bekomme ich aber immer einen leeren Datensatz geliefert. Gibt es da vielleicht eine Maximalzahl von Abrufen pro Zeit?
Das liegt in den meisten Fällen daran, dass die Daten bereits korrigiert wurden (und somit nicht mehr gefunden).
Ja es gibt ein Limit, das wird man aber nur durch rumklicken schwer erreichen.
Könntest du mal folgendes bitte ausprobieren und schauen, was bei dir das Resultat ist:
/*
This has been generated by the overpass-turbo wizard.
The original search was:
““tracktype”=“grade03” global”
*/
[out:json][timeout:25];
// gather results
(
// query part for: “tracktype=grade03”
node[“tracktype”=“grade03”];
way[“tracktype”=“grade03”];
relation[“tracktype”=“grade03”];
);
// print results
out body;
Übrigens: der JOSM Validator kennzeichnet jetzt seit der neuen stabilen Version 11425 von gestern alle Werte von tracktype, die nicht zu den 5 üblichen verdächtigen gehören, als Fehler.
Einige dieser eindeutigen Tippfehler hatte ich heute Nachmittag repariert - da war auch ein “grade03” dabei, dem ich die Null entfernt habe. Daher wird ein “tracktype=grade03” nicht mehr gefunden.
@toc-rox: tracks ohne tracktype-Angabe bekommen auf meinen mobilen Karten eine grelle auffällige Farbe zugeordnet, z.B. lila. Dadurch fällt es mir draußen gleich auf, wenn hier und da die Angabe noch fehlt und kann gleich vor Ort nachschauen und nachtragen.
Du bist ja auch Mapper, wie viele hier im Forum. Der gewöhnliche Kartennutzer wird sich jedoch daran stören.
Für einen normalen Nutzer, sollten unvollständige Informationen nicht hervorstechen. Man könnte sie separat, aber dezent darstellen oder wie bisher eine Annahme treffen. Annahmen sind ja für einen Mapper tabu. Bei der Kartenerstellung sind sie jedoch alltäglich. Zum Beispiel bei einem Wald ohne zusätzliche Tags, wird ein Mischwald angenommen.
Was ist besser, wenn diese Annahme durch den Kartenersteller u.o. Mapper beurteilt wird (und sich ungefähr in der Mitte einpendelt), oder durch den gewöhnlichen Kartennutzer mit vielleicht wenig Erfahrung dies selbst tun muss?
Auf den tatsächlichen Weg schauen und beurteilen muss jeder vor Ort selbst.