highway=track ohne tracktype=*

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man tracktype lieber weglassen. Ansonsten könnte der nächste denken, dass man sich auf die Klassifikation verlassen kann, dabei ist es eher geraten.

Die Statistik von Harald Hartmann ruft gerade dazu auf, offensichtliche (Tipp)fehler zu bereinigen. Wie kommt man von der Statistik auf den jeweiligen Einzelfehler?

Guten Rutsch euch allen und ein gesundes neues Jahr. Auf das OSM immer besser werde.

Danke für die Statistik. :slight_smile:

+1 Was die Qualität der Tracks anbelangt würde ich nach dem vorgegebenen Rahmen eher zu 3 tendieren. Zumindest in der Region in der ich lebe handelt es sich meist um irgendwelche Wege auf dem Acker. Mit dem Mountainbike kann man sie teilweise passieren aber ein Vergnügen ist es nicht. :wink:

Die Tendenz mag zwar stimmer aber in meiner Region hat es nichts mit Sesselmappen zu tun. Stichproben ergaben in meinem Bereich, dass die Tracks teilweise bis ins Jahr 2007 zurückgehen. Man könnte es als Wochenaufgabe nehmen und dann auch bestehende Daten überprüfen. Der ein oder andere Weg ist ggf. nicht mehr passierbar und zugewachsen. Jedoch macht diese Aufgabe eher im Sommer Sinn, wenn die Leute mit dem Fahrrad unterwegs sind oder auf Wanderschaft.

Über http://taginfo.openstreetmap.org/keys/tracktype#values
hier die entsprechend fehlerhaft getaggten Wert auswählen und danach oben rechts z.B. auf overpass turbo klicken, um die konkreten Fälle angezeigt zu bekommen: “frade4” sind z.B. Wege bei Dorfweil: http://overpass-turbo.eu/s/kWW

Wenn es so einfach wäre … Also in diesem Fall würde ich das entsprechende Changeset markieren, dann hätte auch der eintragende Mapper etwas davon. Einfach selbst die Sachen zu bereinigen stellt sich schwierig dar, z.B. müsste man gucken, wie lange das schon drin ist. Bei einem Weg der schon ein paar Jahre alt ist, könnte es entweder schlimmer geworden sein, oder durch eine Flurbereinigung bzw. Wegeerneuerung auch wesentlich besser.

Ich kann sowas überhaupt nicht verstehen, dass bei fehlendem Tracktype einfach irgendwas dazufantasiert wird, nicht nur bei diesem Style sondern fast allen: das kann echt lebensgefährlich werden! Kann zwar sein, dass es in vereinzelten winzigen Gegenden einfach bedeutet “aha, mein Vorgänger hat das für ausreichend gehalten ohne, weil in unserer Gegend hier ja eh jeder Feldweg asphaltiert oder gr2 ist, also mach ich das nun auch einfach so, geht auch viel schneller”.

Aber in den allermeisten Gegenden der Welt dürfte das wirklich heißen:
Achtung - UNBEKANNT! Automatisch FIXME! Möglicherweise sogar unpassierbar - Gefahr!
Jedenfall wenn nicht zusätzlich noch was aussagekräftiges wie Surface dabei ist, sondern meist ja einfach gar nix.

Besonders in noch kaum gemappten Waldgebieten, die es auch in Europa noch zahlreich gibt, sind da reichlich grade5 oder Rückeschneisen dabei. Wenn ich mal zu Fuß unterwegs bin schätzungsweise die Hälfte, manche davon echt unpassierbar. Und bei Dämmerung und nachts wirds langsam riskant (nein, nicht jeder Wanderer nach Sonnenuntergang tut das freiwillig und möchte sich die Knochen brechen oder spontan mal im Wald oder Gebirge übernachten :wink:

Und bei Luftfbildmapping kann man doch erst recht nicht mit Sicherheit erkennen, ob der umbrafarbene Weg da unten mit der dunkleren Mitte jetzt ein älterer Asphaltweg ist oder ausgetrampelter Naturboden, der sich die Hälfte vom Jahr in Matsch verwandelt. Ganz besonders wieder im Wald, auch im deutschen Schwarzwald oder frz. Vogesen, wenn man nur ganz vereinzelt in den Lichtungen mal “2 helle Spuren in Fahrbreite” sieht und ansonsten nur “Schneise, also irgendwas ist da”.
Oder wenn offiziell zugelassene Karten wie Maps4BW zwar den Wegverlauf anzeigen, die Qualität aber total unsicher ist.

Andererseits bin ich als Mapper und Wanderer trotzdem froh, wenn in noch kaum gemappten Gegenden wenigstens schon ein Weg-VERLAUF erkennbar ist - schon mal viel besser als gar nichts! Vorausgesetzt natürlich, dass man nicht vorgelogen bekommt, das sei ein top-Weg, sondern die Wahrheit angezeigt kriegt.
Mein persönlicher Mapsforge-Stil nutzt für unbekannte Tracktypes jedenfalls ein leuchtendes magenta, als Warn+Fixme-Stil für Tracks. Hat sich bestens bewährt. Und für Mapper noch mit Zusatznutzen: es springt dich förmlich an, wenn ganze Gegenden noch magenta leuchten - hallo, hier muss noch dringend gemappt werden!! Mit den Standardstilen merkt das kein Mensch, wenn er nicht gerade gezielt via overpass nach sowas sucht. Was kaum einer tut, schon gar nicht in Gegenden, wo es eh kaum Mapper gibt.

Ich kann diesen komischen ZWANG irgendeiner falschen Zuweisung sowieso nicht verstehen. Kommt mir vor wie irgendein krankhafter Aufräumzwang oder sowas, ohne jede Not. Denn technisch machen Verallgemeinerungen doch nur bei “ähnlichen” Tags Sinn.
Was vor allem keiner zu realisieren scheint:
Wenn ein angezeigter “grade2” grundsätzlich immer bedeutet “grade2 ODER unbekannt”, dann wertet man damit nicht nur die Unbekannten auf, sondern entwertet gleichzeitig auch alle echten und eingetragenen “grade2”, setzt diese damit auch auf “unbekannt” zurück! Und macht auch diese damit für Wanderer und Outdoor-Mapper völlig nutzlos.

Ich denke, offensichtliche Tippfehler (frade4) könnte man ohne weiteres bereinigen. Dass sich die Qualität eines tracks mit der Zeit verändert, kannst du immer haben, auch wenn ein tracktype mal (korrekt) eingetragen worden war.

Da in OSM alles kann und nichts muss ist, halte ich es für KEINEN Defekt … highway=track sagt ja erst nur mal aus, um was für einen Wegetyp es sich handelt. Ich persönlich bin der Meinung das surface die objektivere und dadurch bessere Eigenschaft ist, als das häufig missverstandene tracktype. Smoothness hat leider auch schon wieder die Tendenz zu eher subjektiveren Einschätzungen.

Add: und manchmal streiten sich ja die Geister, ob highway=track nicht doch eher ein highway=service oder highway=unclassified und umgekehrt ist…

und hier noch die Zuordnung von tracktype-behafteten Wegen zu highway (ohne die 1.937.441 tracks)


     11 		<tag k="highway" v="abandoned"/>
      1 		<tag k="highway" v="abondoned"/>
    556 		<tag k="highway" v="bridleway"/>
    147 		<tag k="highway" v="construction"/>
   4322 		<tag k="highway" v="cycleway"/>
      2 		<tag k="highway" v="demolished"/>
     10 		<tag k="highway" v="disused"/>
   7038 		<tag k="highway" v="footway"/>
    235 		<tag k="highway" v="living_street"/>
      3 		<tag k="highway" v="motorway_link"/>
     68 		<tag k="highway" v="no"/>
  32731 		<tag k="highway" v="path"/>
      1 		<tag k="highway" v="path;track"/>
      1 		<tag k="highway" v="path; unclassified"/>
     50 		<tag k="highway" v="pedestrian"/>
      3 		<tag k="highway" v="platform"/>
      2 		<tag k="highway" v="primary"/>
      2 		<tag k="highway" v="primary_link"/>
     48 		<tag k="highway" v="proposed"/>
     30 		<tag k="highway" v="raceway"/>
     12 		<tag k="highway" v="razed"/>
   9333 		<tag k="highway" v="residential"/>
    156 		<tag k="highway" v="road"/>
     38 		<tag k="highway" v="secondary"/>
      1 		<tag k="highway" v="secondary_link"/>
  22660 		<tag k="highway" v="service"/>
      1 		<tag k="highway" v="services"/>
      1 		<tag k="highway" v="service;track"/>
    720 		<tag k="highway" v="steps"/>
    227 		<tag k="highway" v="tertiary"/>
      1 		<tag k="highway" v="tertiary_link"/>
      1 		<tag k="highway" v="track; path"/>
      7 		<tag k="highway" v="trunk_link"/>
  10060 		<tag k="highway" v="unclassified"/>
      2 		<tag k="highway" v="vacant"/>
      7 		<tag k="highway" v="yes"/>

Hmm, da muss ich ja fast meine Aussage von oben umschreiben: highway=track oder doch eher highway=path? alles nicht so einfach.

Dann nutzt man eben http://www.wanderreitkarte.de/ :wink:
Bin da gerade eben über den Reiten Artikel im Wiki darauf gestoßen, welcher auch als Nichtreiter sehr lesenswert war.

Im Eingangsbeitrag ging es darum, in welche Anzeigeklasse ein track ohne tracktype eingeordnet werden sollte.
Da wäre eine Einstufung als Klasse 2 (wie tracktype 2/3) mMn ok. Eine vierte Klasse “unbekannt” fände ich aber auch nicht verkehrt, wenn dadurch die Karte nicht unübersichtlich wird.

Ich bin aber gegen eine Zuordnung von tracktype ohne Ansicht vor Ort. Das Taggen auf Grund von Luftaufnahmen halte ich je nach Erfahrung des Mappers für sehr fehlerträchtig. Wenn, dann müsste so was wie source:tracktype=bing hin.
Mir ist ein fehlendes subtag lieber als ein falsches.

Meine Mappingerfahrung: Hier in der Gegend sind die Wege ohne tracktype meistens type=2 oder sogar 1. Das liegt daran, dass man auf den Luftbildern im Wald die Wege nur dann recht zuverlässig erkennt, wenn sie halbwegs gut ausgebaut sind.

Ich empfinde es uebrigens nicht als einen “defekt” der Daten, sondern ganz klar empfehlenswert ohne survei keinen tracktype zu setzen. Denn woher soll man denn die dazu notwendigen Informationen bekommen ohne irgendwo abzukupfern?

Generell stört mich an den meisten Karten, dass man nicht klar erkennen kann, welche Gebiete noch unzureichend gemappt sind (ausser sie sind ganz weis). Dadurch entstehen oft Missverständnisse wie “der nächste Parkplatz kommt in 55 km”, weil es auf den Abstraktionen (wie der Freizeitkarte) schwer ist, zu erkennen, wo einfach nur Daten fehlen.

Wenn möglich wuerde ich also bevorzugen, dass es eine Darstellung fuer “wege mit unzureichend Informationen” gibt anstatt das vorgegaukelt wird, die Wege liesen sich einsortieren :slight_smile:

Nein. Informationen, die in Karten enthalten sind, können nicht lebensgefährlich werden. Lebensgefährlich wird es, wenn Du Deinen Kopf ausschaltest und nicht verstehst, was Karten sind.

Die Landschaft ist schliesslich ständig in dynamischer Veränderung und wer sich in der Natur muss das wissen. Mit Deiner Befuerchtung duerfte ich mich in der Konsequenz garnicht trauen, irgendeine natursportliche Relevante Information in die Openstreetmap einzutragen.

Das Waldwege durch Waldmaschinen so zerfahren werden, dass sie fast unpassierbar sind - und oft danach wieder hergestellt werden - ist nicht ungewöhnlich, sondern etwas mit dem Du immer rechnen musst. Dafuer kannst Du doch weder den Kartenbauer noch den Sammler der geografischen Information verantwortlich machen.

Skipisten werden vorruebergehend gesperrt, Wege können unpassierbar oder gesperrt werden, Huetten können abbrennen, Klettersteige umgelegt werden. Jeder der sich raus begiebt muss wissen, dass er auch solche Situationen bewältigen kann.

Nein. Ist zwar das übliche Argument der systematischen Falschtag-Fans, dass jede Karte sowieso keinerlei Bedeutung hätte, wenn sie nicht immer und zu jeder Zeit zu 100.00% perfekt sei. Aber es macht einen grundsätzlichen Unterschied, ob irgendwas nur mal selten aufgrund “normaler” Häufigkeiten falsch ist, oder vorsätzlich und massenhaft falsch eingetragen ist. Die Häufigkeit ist nicht komplett egal.

Wenn ich solchen Alles-oder-Nix Argumentationen konsequent folgen soll, dann ist es das gleiche wie wenn jemand sagt:
Ich zeige den Leuten zukünftig ALLE Einbahnstraßen einfach in nur einer Zufallsrichtung an. Dann muss meine App nicht die tatsächliche Richtung abfragen und spart eine Millisekunde Rechenzeit. Es kann schließlich immer mal passieren, dass sich in der Realität tatsächlich eine Richtung umdreht, also muss man damit IMMER und jederzeit rechnen, bei JEDER Straße. Deswegen vergrößert es die Gefahr in KEINER Weise, wenn ab sofort die Hälfte verkehrt rum in der Karte erscheint. Einer oder alle - Resultat ist doch das gleiche: Nix im Leben ist zu 100.00% garantiert. Also macht auch 50% oder 0,1% keinerlei Unterschied mehr.

Mit so einer Einstellung muss man aber in letzter Konsequenz sämtliche Karten gleich auf den Müll werfen und ganz ohne ins Blaue losziehen. Mit so einer Einstellung kann man sich auch bei Gewitter beim einzigen Baum weit und breit unterstellen, anstatt ins Auto zu sitzen - Wahrscheinlichkeiten haben ja nichts mit Gefahren zu tun. Oder Urlaub im Bombenhagel machen statt auf Sylt. Denn auch auf Sylt kann einem mal ein Eisblock von einem Flugzeug aufs Hirn fallen, daher macht das keinerlei Unterschied, wo man seinen Urlaub verbringt.

Hallo wycbtma,
wie würdest Du denn Wirtschaftswege ohne tracktype-Angabe in einer Karte darstellen ?

Interessant … das heißt, bei mehr als jedem fünften highway=track fehlt demnach die Angabe tracktype=*.
Da wird eine Wochenaufgabe kaum reichen …

Gruß Klaus

Meine Gemeinde ist nun bereinigt.

In meiner Stichprobe fehlt der Type bei 24% der Wege (236302 von 956998).

Für 9% der tracks ohne type könnte eine zusätzliche Auswertung von surface helfen, wobei mir da ausser “asphalt ist vermutlich eher gut zu fahren und grass/dirt eher nicht so gut” auch nicht viel einfällt. smoothness=* auszuwerten bringt nicht viel (nur 0.2% der typelosen tracks haben das)

Für die Ausgangsfrage hilft die Auswertung von surface übrigens auch nicht viel weiter. Wege ohne Type haben zu 91% kein surface=* und dort wo sie es haben, ist die Auswahl recht gut gemischt.

100% tracks ohne tracktype, aber surface=*
33% surface=gravel
16% surface=unpaved
12% surface=dirt
10% surface=grass
7% surface=asphalt
6% surface=paved
6% surface=ground
1% surface=sand
1% surface=compacted
<1% andere Werte

Gutes Neues,
Max

Gibt´s doch: highway=track, tracktype=nix :wink:

Ist das eigentlich Konsens? Habe im wiki nichts dergleiches gefunden?