Micromapping on the ground, geht das überhaupt?

@Harald Hartmann, Du schreibst oben
“Dort habe ich sidewalk entfernt, weil der sidewalk baulich durch einen Grünstreifen getrennt abgesetzt ist. Der abgesetzte Gehsteig habe ich dann aber wieder abstrakt mit highway gesetzt, …”
Soetwas mach ich alle Naselang, wenn ich Straßenbäume pflanze,
und bei einem derartigen “Mapping aus Fußgängerperspektive” ist es dann schon sinnvoll,
sich auch mit der anderen Seite, der straßenabgewandten zu beschäftigen,
wo hört der öffentliche Raum, den ich als Fußgänger benutzen kann, eigentlich auf?
Dazu möchte ich andere durchaus ermutigen,
mit dem mapping einzelner Grund- oder Flurstücke hat das zunächst mal gar nichts zu tun.

hmm, aber landuse=residential hat doch nichts mit dem “öffentlichen Raum” zu tun, oder irre ich mich da? Also landuse=residential ist für mich eher auch etwas abstraktes, in der eine gesamte Fläche klassifiziert wird. Aber ja, ich muss dir recht geben, Straßen und Flüße müssten wohl strenggenommen aus dem landuse=residential herausgeschnitten/ausgelöst werden

landuse=residential würde ich auch zu den unterschiedlichen Ortsteilen aufteilen.
Da Straßen auch Bestandteil des landuse=residential sind, würde ich diese auch nicht ausschneiden - anders bei anderen landuse=* oder natural=*. Obwohl viele auch landuse=gras, meadow innerorts auf die landuse=residential “legen” - (hier wäre ähnlich leisure=park eventuell leisure=grass als “Stadtgrün” besser …)

?! meinst du vielleicht eher leisure=garden? oder doch landuse=grass?
Außer natürlich ich bin blind und habe im wiki wirklich leisure=grass übersehen.

Du meinst bestimmt auch, hier fehlt uns ein Tag, oder? Es gibt nichts für die urbanen “Zwischenbegrünungen” (kein Park!), den tlw. gartenähnlichen Kreisverkehrbegrünungen, und viele mit Büschen und kleinen Bäumen ausgestatteten innerörtlichen grünen Ecken. Das hatte ich schon mal vor ca. 2 J. im Bereich Micromapping angesprochen.
Das tag landuse=grass passt in vielen Fällen nicht! Auch nicht leisure=park oder leisure=garden…

Genau - wie Straßen und Gebäude “auf” landuse liegen - auch leisure=* (park, garden, …) - aber hier fehlt ein

“einfaches Stadtgrün”.

Dass jetzt vielfach landuse=grass oder natural=scrub auf den landuse=residential, commercial, … liegen passt einfach nicht.

Wieso passt es nicht?
https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Tag:landuse%3Dgrass

Hatte ja nochwas vergessen: wie taggt man auf horizontaler Ebenen richtig, dass diese Hecke “über” dieser Trockenmauer liegt, siehe mapillary?
Oder geht man bei barrier=retaining_wall automatisch davon aus, dass die Fläche zur linke Seite der Linie “aufgefüllt” (oben) ist?

Das passt im o.g. Fall, und auch immer, wenn man eine reine Grasfläche hat im Stadtgrün, meinetwegen mit einzelnen Bäumen, die man ja gesondert taggen kann. Es gibt jedoch keinen tag für eine gepflegte “Grünfläche”. Darauf dürfen sich dann Grassflächen mit Blumen- und Buschwerk gerne abwechseln, und diese sind NICHT immer innerhalb eines Parks angelegt. Was ich gefunden habe, wäre das tag landuse=green_space, leider erst sehr selten getaggt. Das wäre aber dazu geeignet, diese Lücke auszufüllen.
Wenn man mal übersetzen möchte, empfehle ich Linguee. Und das Grünflächenamt in eurer Stadt wird sich freuen, endlich auch Berücksichtigung zu finden.

Ja, würde ich sagen. Wenn die Rückseite nicht verfüllt wäre, wäre es keine retaining_wall, sonder eine “normale” wall. Die linke Seite der Linie ist wie bei natural=cliff oder barrier=kerb immer oben. Steht so im Wiki und wird auch in JOSM mithilfe der Spitzen auf der rechten Seite entspr. dargestellt.

Das ist eine Stützmauer - die Hecke steht auf layer=1 - also oberhalb der Stützmauer - oder eins höher als die Stützmauer.

Bei Stützmauern, die Wasserläufe abtrennen gehe ich von layer=-1 an der Stützmauer aus, da sie ja von der “Verkehrsfläche” abfällt.

Wahrscheinlich liege ich falsch, aber ich denke bei landuse=residental an eine Abstrahierung für kleinere Zoomlevel.

P.S. Ich liege wohl falsch.

Hmm, also wenn ich mir landuse=residential so durchlese, würde ich ja fast sagen, dass ich - auch wenn ich selbst ein bisschen anderer Meinung bin - alles richtig gemacht habe und keine Aufteilung wie Jo Cassel es vorgeschlagen hat brauchen würde :wink:

ist ja auch richtig leisure, buildings, area:highway … passen da drauf, da sie Bestandteile eines “Wohngebietes” sind. Zu dem Bebauungsgebiet gehören aber auch die Flächen zwischen den Häusern, Straßen, Garagen. Trotzdem würde ich die “Wohngebiete” mit Namen auch so einzeln erfassen. In einem Stadtteil gibt es durchaus mehrere Wohngebiete. Selbst in Dörfern ist von Ober-, Mittel-, Unterdorf die Rede.

@chris66: Ich möchte aber kein landuse auf das landuse legen (und Relationen als Multipolygon schon gar nicht). Für solche kleinen grünen Zwischenflächen würde ich “einfach” leisure=green (Dorfanger, Wiese, Grünfläche) auf die landuse legen.

Wir haben jetzt 84 Einträge für leisure=green in der DB. Mein Low-Level für einen Wiki Eintrag liegt bei 100.
Ich bin sehr dafür, diesen Wert zu erreichen. Auch mit tags in DE. Dann würde ich mir eine engl. Beschreibung überlegen…

… oder landuse=village_green. Auch wenn es im wiki heißt “Beliebige sonstige Grünflächen innerhalb von Siedlungen sollten hingegen nicht als village_green getaggt werden.” findet man bspw. für Berlin etliche entsprechende Flächen, die sicherlich keinen großstädtischen Dorfanger-Charakter besitzen: http://overpass-turbo.eu/s/kDD (~ 1MB groß). Aktuell wird “landuse=village_green” lt. taginfo 77 594 Mal verwendet :expressionless:

Im übrigen bin ich aber für zu allgemeine Tags wie “leisure=green” nicht leicht zu gewinnen, wenn es sonst schon eine Vielfalt an diversifizierten Grün-Beschreibungen gibt. Es birgt m.E. die Gefahr, dass es zu einer weiteren Ungenauigkeitsgrünmüllhalde verkommt

Falsches Tagging spricht imho nicht dafür, dass man es ausweitet, sondern eher eindämmt.

Nein, das gibt es eben leider nicht, genau das ist hier ja (Sub-)Thema. Es gibt kein vernünftiges tagging für Grün- oder Zier-Blumen(etc.)-flächen.

Richtig, wir sind doch ganz einer Meinung. village_green war ja nur ein schönes weiteres Beispiel wie ein aktuell fehlender Tag (oder mehrere?, siehe unten) mit einem anderen vielfach falsch umgangen wird.

Du hast meine Intention offenbar missverstanden oder ich mich nicht deutlich ausgedrückt:
Ich befürchte, dass ein Allgemeinplatz ‘leisure=green’ die anderen, oben genannten Diversifizierungen zurückdrängt und faule User einfach alles, was irgendwie in der Landschaft Naturgrün ausschaut, eben so taggen, statt die vorhandene Bandbreite (weiter) auszunutzen. Also auch den Dorfanger (village_green), Parkanlagen, Gärten, etc. Und das fände ich recht schade.
Wenn es kein vernünftiges Tagging gibt, dann sollte kein Allgemeinplatz (solo ‘green’) erdacht werden, sondern zusätzliche Unterscheidungen wie z.B. etwas für Straßenbegleitgrün oder Mittelinselgrün (spotane Gedanken, natürlich nicht zu Ende gedacht). Zumindest sollte bei einem neuen “leisure=green” erwünscht sein, dass es möglichst dahingehende Unterkategorieren gibt. Etwas klarer, worum’s mir geht?

das passiert aber bisher nicht, sondern das Gegenteil. Etablierte pseudo"grüne" Tags werden missbraucht (oder weniger aggressiv: verwendet) um Dinge in die Karte zu bringen, für die es keine (besseren) allgemeineren Tags gibt.
Ich hab versäumt oben zu sagen, dass ich leisure=green recht interessant finde. (s.u.)

Ja, das wäre was. leisure=green+green=mittelinselrasen (ja da gibts ausnahmsweise tatsächlich schon was halbwegs ausformuliertes, is nur ein plakatives Beispiel) wäre was zum Differenzieren, wie das bei anderen Tags schon gang und gebe is. (Und nein, das is jetzt so frei Schnauze sinniert, hab das wiki nich gewälzt, was es gibt oder nicht, und/oder was da konkurrieren könnte)

Offenbar verstehen wir’s beide ja ähnlich/gleich: ‘leisure=green’ als eine - überspitzt gesagt - Rückfallebene. In bestimmten Fällen sinnvoll, sollte eindringlich auf die anderen Optionen hingewiesen werden.

So meinte ich das :slight_smile: Hier sind wir doch (auch) grundsätzlich einer Meinung.