Für welchen Wert? Also: Wo steht „Alle“? Ich gebe dir zu bedenken, dass kaum jemand hier im Forum mit iD arbeitet. Das Teil kennen wir alle kaum noch.
Tutorial: Wie lang darf’s denn sein? Kannst mal in meins reinschauen und mir sagen, was es taugt. Adresse steht unten in der Sig.
Einfaches Editieren ohne viel Technik: Das wurde schon oft versucht, aber es beißt sich irnkwann mit der Detailliertheit unserer Informationen, die du ja andererseits auch lobst. OSM bildet halt nicht nur ab „Hier ist ein Trampelpfad“, sondern auch „Hier läuft der Europäische Fernwanderweg E1 lang“. Für letzteres braucht es eine Relation, die die vielen hundert Wegstücke, auf denen der E1 verläuft, entsprechend anordnet. Schon muss der Benutzer, der daran arbeitet, zumindest wissen, was Relationen sind, damit er nicht den Weg auftrennt und eine zusätzliche Kurve einbaut, die zwar an sich richtig ist, aber hinterher in der Relation an der falschen Stelle sitzt oder ganz fehlt.
JOSM gibt dann zumindest eine Warnung aus („Durch diesen Vorgang wurde Relation xyz betroffen“).
JOSM benutzen. Ich hab meinen so eingestellt, dass shared nodes andersfarbig dargestellt werden. Ich sehe sofort, wo was noch nicht verbunden ist.
Zunächst mal wäre es gut, wenn du unterscheiden würdest zwischen
- dem Projekt OSM (der Geodatenbank, die wir zusammenstellen)
- einem bestimmten Editor dafür (dessen Nachteile sind nicht Nachteile von OSM!)
- bestimmten, daraus erzeugten Karten (Mapnik [die „Hauptkarte“ auf osm.org] ist auch nicht OSM, sondern ein daraus erzeugtes Produkt unter tausenden).
Dann redet es sich leichter, denn vieles, was du kritisierst, ist kein Problem von OSM, sondern eines von iD, und dann sind dessen Maintainer die richtige Adresse dafür.
Was einfaches Editieren angeht: Es gibt viele Ansätze dafür, aber die haben bislang oftmals auch ebenso viele Fehler produziert. Vor einem Jahr hat eine gutgemeinte Handy-App Sprechzeiten von Arztpraxen erfasst, indem es sie an die Straßen getaggt hat, weil der Anwender nicht genauer zielen konnte. Und der Anwender dachte natürlich: das wird so schon richtig sein. Hunderte von Bearbeitungen mussten leider zurückgesetzt werden, die Information war wieder weg – aber ein manuelles Überarbeiten hätte irrsinnig Zeit beansprucht. Ohne ein bisschen Wissen, was man da macht und wie das hinter den Kulissen abgeht, geht es offenbar nicht.
Einen Text zu bearbeiten oder dort Bearbeitungen rückgängig zu machen ist andererseits auch ungleich einfacher als eine Geodatenbank, wo viele Strukturen zusammenarbeiten und voneinander abhängen.
Das ist hier jedem klar, deshalb arbeiten wir ja zusammen daran, dass OSM immer besser wird. Aber „ganz einfaches Bearbeiten“ und „detaillierte Karte, die auch Feinheiten abbildet“ beißt sich irnkwann. Das heute praktizierte Tagging kommt ja gerade davon, dass wir immer mehr Details erfassen. Beispiel: Fahrstreifen auf Fahrbahnen. Früher hat man da einen Way langgezogen und „highway=primary“ drangeschrieben, und das reichte zur Orientierung. Heute teilen wir diesen Way in Dutzende Teile auf, die alle ein paar Meter lang sind, weil wir zur Freude des Anwenders auch Tempolimits, Richtungsfahrstreifen (mit Richtungsangaben), Abbiegeverbote (für korrektes Routing) und ähnliches erfassen und dafür den einen Way alle paar Meter aufteilen müssen, wenn sich da nur ein Merkmal ändert. Abbiegeregelungen lassen sich nur über Relationen abbilden. Natürlich wird die Datenstruktur dabei immer komplexer, und natürlich muss man immer besser aufpassen, dass noch alles konsistent ist – das kann ein Editor nicht grenzenlos per Software sicherstellen, das braucht auch immer mehr Mitdenken des Bearbeiters.
–ks